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Johann Friedrich Gottlob von Brause 2 Mai 1763 in Radefeld 1 Januar 1820 in Freiberg war ein lutherischer Theologe und Superintendent von Eckartsberga und Freiberg Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Werdegang 3 Wirken 4 Verzeichnis seiner Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie Bearbeitensiehe auch Brause Adelsgeschlecht Er war der Sohn des Radefelder Pastors und nachmaligen Superintendenten von Oschatz Johann Carl Friedrich von Brause 1 1786 heiratete er die aus Gorlitz stammende Friederike Charlotte Wilhelmine von Plotz 1762 1796 eine Tochter des kursachsischen Hauptmanns Gottlob Friedrich von Plotz und dessen Gemahlin Louise Sophie von Warnsdorf aus dem Hause Tauchritz Nach dem fruhen Tod seiner ersten Gattin heiratete der Witwer 1797 die Tochter Christian Heinrich Hofmanns des damaligen Pastors zu Maxen Als diese 1810 verstarb heiratete er ein Jahr spater in dritter Ehe die Tochter des Freiberger Archidiakons M Pistorius Von Brause hinterliess drei Kinder aus der ersten und vier Kinder aus der zweiten Ehe Dazu zahlen der koniglich sachsische Major und Geheime Kriegsrat Johann Friedrich Wilhelm von Brause 1790 1842 der koniglich sachsische Kapitan und Mitglied des Generalkriegsgerichtskollegiums Christian Wilhelm Ludwig von Brause 1795 sowie der Geodat und Schriftsteller Bruno von Brause 1809 Werdegang BearbeitenSeinen ersten Unterricht erhielt er durch seinen Vater und verschiedene Hauslehrer Auf der Stadtschule Oschatz wurde er zur Aufnahme in die Landesschule St Afra vorbereitet die er ab 1775 besuchte Ab 1781 studierte er an der Universitat Leipzig Theologie und Philosophie Er war Schuler von Ernst Platner Christian Daniel Beck Samuel Friedrich Nathanael Morus Johann Gottlieb Theophil Bosseck und Johann August Dathe Zudem war von Brause ein begeisterter Horer der Predigten Georg Joachim Zollikofers 1784 bestand er sein Kandidaten Examen in Dresden und erhielt im darauffolgenden Jahr seine erste Anstellung als Pastor von Heynitz Hier konnte er sich neben seiner Pfarrarbeit weiteren Studien widmen insbesondere der Lekture der griechischen und romischen Klassiker 1788 wurde er zum vierten Diakon an die Pfarrkirche zu Wittenberg berufen Dort pflegte er freundschaftlichen Umgang mit Franz Volkmar Reinhard Johann Matthias Schrockh und Karl Ludwig Nitzsch Ab 1796 bekleidete er die Stelle des Superintendenten in Eckhardsberga Am 29 September 1800 wurde er zum Pastor primarius und Superintendenten von Freiberg berufen Dort widmete er sich der Reform des Schulunterrichts 1810 wurde er in die Freimaurerloge St Johannis zu den drei Bergen aufgenommen Ab 1814 bekleidete er das Amt des Meisters vom Stuhl Am Abend des Neujahrstages 1820 verstarb von Brause nach langerer Krankheit und wurde seinem Wunsch gemass auf dem Gottesacker am Freiberger Dom neben seiner zweiten Gemahlin und mehreren seiner fruh verstorbenen Kinder beigesetzt Wirken BearbeitenBereits in seiner Antrittspredigt 2 und in seinem Sendschreiben an die untergebene Geistlichkeit seines Amtsbezirks zum Antritt des neuen Jahrhunderts legte er den Akzent auf das zukunftige Hauptanliegen seines Wirkens die Sorge um gute Schulen In solchen sah er die Grundlage fur eine dauerhafte Wohlfahrt des Staates und seiner Burger Folglich fuhrte von Brause in seiner Eigenschaft als oberster Schulaufseher seines Amtsbezirks zahlreiche Reformen durch Er forderte den Nachhilfeunterricht fur Gymnasiasten errichtete eine hohere Bildungsanstalt fur Knaben die sich nicht auf ein wissenschaftliches Studium vorbereiteten und widmete den Landschulen besondere Aufmerksamkeit Zur Durchsetzung seiner Reformen fuhrte er bereits vor der mit Verordnung vom 17 Mai 1816 eingefuhrten allgemeinen Visitationspflicht umfangreiche Inspektionen an den Schulen seines Kirchenbezirks durch Dabei regte er an dass die Kinder der Landschulen nach Jahrgangsstufen unterrichtet wurden beforderte den Unterricht auf Grundlage von Schulbuchern forderte von Lehrern und Predigern das Fuhren von Lehrplanen und Unterrichtsprotokollen die er fur statistische Auswertungen nutzte Er sorgte fur die Modernisierung der Schulhauser und Klassenzimmer Ein wichtiges Anliegen war ihm die ausreichende Besoldung der Lehrerschaft um mogliche Abhangigkeiten von der Dorfgemeinschaft zu unterbinden Zudem setzte er sich fur die Einrichtung von Lehrerausbildungsstatten und fur die bestandige Weiterbildung von Lehrern ein indem er beispielsweise den nicht unerheblichen Erlos seiner Druckschriften zu diesem Zweck einsetzte Die Einnahmen des von ihm herausgegebenen Katechismus 3 bestimmte er zum Besten der Landschullehrer Witwen Kasse Seine zehn im Druck erschienenen Zirkular Predigten fur die Geistlichkeit seines Amtsbezirks enthielten wichtige exegetische und pastoral praktische Anweisungen Als fuhrendes Mitglied der Loge war er massgeblich an der Einrichtung der Freiberger Sonntagsschule beteiligt an der regelmassig 70 Lehrlinge und Gesellen kostenfrei Unterricht im Rechnen Schreiben und Zeichnen erhielten Aus seiner Unmut uber die politische Situation in Sachsen wahrend der Zeit der Napoleonischen Kriege machte er keinen Hehl In einer ihm 1813 aufgenotigten Predigt zum Geburtsfest Napoleons wunschte er dem Kaiser in Wendungen und unter Bedingungen Gluck aus welchen unverkennbar hervorging dass er ihm nie anders als wenn er Friedensstifter und ein gerechter Regent werden wollte Gluck wunschen konne und durfe 4 Verzeichnis seiner Werke Auswahl BearbeitenPredigt bei Einfuhrung des neuen Dresdnischen Gesangbuchs vor einer Gemeinde in Thuringen gehalten Naumburg 1799 Die Wirkungen die der demuthige Sinn eines christlichen Lehrers und seiner Gemeinde beym Antritt einer wechselseitigen Verbindung hervorbringt Antrittspredigt gehalten am 17 Sonntage nach Trinitatis 1800 im Dom zu Freyberg Johann Christoph Friedrich Gerlach Freiberg 1800 Viris maxime et plurimum reuerendis amplissimis doctissimis Archidiacono Protomystis Adjunctis Pastoribus Diaconis verbi divini in dioecesi Freybergensi ministris saeculi decimi noni auspicia amicissime gratulatur Typ Gerlachii Freybergae 1801 D Martin Luthers kleiner Katechismus mit einem Anhange Johann Christoph Friedrich Gerlach Freiberg 1807 4 Aufl 1817 Epistolae ephorales quas in annorum 1801 1808 primordiis ad Religionis christianae doctores Dioecesi Freybergensi adscriptos dedit Joannes Fridericus a Brause Dioeceseos Ephorus Typ Gerlachii Freybergae Saxon 1808 Epistolae ephorales quas in annorum 1809 1810 primordiis ad Religionis christianae doctores Dioecesi Freybergensi adscriptos dedit Joannes Fridericus a Brause Dioeceseos Ephorus Typ Gerlachii Freybergae Saxon 1810 Expositiones de officiis doctoris Christiani ex ipsis Christi et apostolorum dictis actisque depromtarum Typ Gerlachii Freybergae 1806 1810 De fide doctoris christiani inter coelites recepti beatitate eademque eximia ac prope singulari epistola quam anni 1811 primordiis ad Religionis christianae doctores Dioecesi Freybergensi adscriptos dedit Typ Gerlachii Freybergae 1811 Epistolae ephoralis anni 1811 dedit Joannes Fridericus a Brause Dioeceseos Ephorus Typ Gerlachii Freybergae Saxon 1808 Carl August Grebitz Hrsg Predigt bei der am 9ten Sonntage nach Trinit 1815 erfolgten feierlichen Einweihung der Kirche zu Rosswein gehalten vom Superintendent von Brause zu Freiberg und nebst einer Beschreibung der dabei statt gefundenen Feierlichkeiten Baumanns Erben Leisnig 1815 Epistolae ephoralis anni 1819 dedit Joannes Fridericus a Brause Dioeceseos Ephorus Typ Gerlachii Freybergae Saxon 1820 Literatur BearbeitenJohann Gottfried Biedermann Sr Hochwurden Herrn M Johann Friedrich v Brause beim Antritte der Superintendentur in Freyberg gewidmet Sind die Klagen uber die allgemein gesunkene Achtung des Predigerstands gerecht Oldecop Oschatz 1800 Samuel Gottlob Frisch Biographische Nachrichten uber Johann Friedrich von Brause gewesenen Pastor primarius Superintendent und ersten Schulinspector zu Freyberg Johann Christoph Friedrich Gerlach Freiberg 1820 Johann Georg Meusel Hrsg Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller 5 vermehrte und verbesserte Auflage 17 Band Meyersche Hof Buchhandlung Lemgo 1820 S 240 Digitalisat in der Google Buchsuche Reinhold Grunberg Bearb Sachsisches Pfarrerbuch Freiberg 1940 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Friedrich Gottlob von Brause im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Auszug aus der Taufmatrikel der Pfarrei Radeberg Mir dem Pastori ist von meiner lieben Ehefrau d 2 May ein Sohnlein gebohren und den 6 unter Beylegung der Nahmen Johann Friedrich Gottlob von mir getaufft worden Zu Zeugen waren erbethen 1 Hl Rudolph Friedrich v Wichmannshausen Pastor prim u von der Superintendenz Delitzsch 2 Die Hochwohlgeb Fraulein Maximiliana Magdalena von Breitenbauch des Tit Hochw H v Breitenbauch weyl Kgl Poln Churfurstl Sachs hochbestalt gewesenen Geheimen Rath u maitre de plaisier hinterl Fraul Tochter 3 Hl Hans Carl v Brause Kgl Poln Churfurstl Sachs hochbestalter Capitain bey der Grade zu Fuss mein geehrter absens Hl Vetter 4 Hl Carl Christian Habermaass wohlverdienter Pastor zu Lutzschena u Hanichen mein Hl Beichtvater 5 Jungf Johanna Charlotte Hl Carl Christoph Zandts P prim u Superint zu Oschatz meines Hl Schwieger Vater einzige Tochter anderer Ehe als meiner geliebten Ehefrau Schwester auch abwesend Quelle Trau Tauf und Sterbematrikel der Pfarrei Radefeld 1749 1800 Die Wirkungen die der demuthige Sinn eines christlichen Lehrers und seiner Gemeinde beym Antritt einer wechselseitigen Verbindung hervorbringt Antrittspredigt gehalten am 17 Sonntage n Tr 1800 Gerlach Freiberg 1800 D Martin Luthers kleiner Katechismus mit einem Anhange Gerlach Freiberg 1807 erlebte insgesamt vier Auflagen zu je 5000 Exemplaren Samuel Gottlob Frisch Biographische Nachrichten uber Johann Friedrich von Brause gewesenen Pastor primarius Superintendent und ersten Schulinspector zu Freyberg gedruckt bei Johann Christoph Friedrich Gerlach Freiberg 1820 S 18Normdaten Person GND 140467076 lobid OGND AKS VIAF 107162496 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brause Johann Friedrich Gottlob vonKURZBESCHREIBUNG lutherischer Theologe Superintendent von FreibergGEBURTSDATUM 2 Mai 1763GEBURTSORT RadefeldSTERBEDATUM 1 Januar 1820STERBEORT Freiberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Gottlob von Brause amp oldid 221355861