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Johann es Adolf Tassius eigentlich Tasch e falschlich auch Tasse 1585 in Bremervorde 4 Januar 1654 in Hamburg war ein deutscher Mathematiker Naturforscher und Professor am Akademischen Gymnasium in Hamburg Portrat von Johann Adolph Tassius von Jurian Jacobsz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenTassius Eltern waren Joachim Tasch aus Altenburg und Magdalena von der Horst Joachim Tasch arbeitete als Sekretar und Notar in der Verwaltung des Erzbistums Bremen und starb bevor sein Sohn neun Jahre alt war Tassius besuchte das Katharineum zu Lubeck unter dem Rektor Otto Walper einem Hebraisten und erhielt eine gute Ausbildung vor allem in den alten Sprachen Dort lernte Tassius auch Joachim Jungius kennen mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband Uber eine Tatigkeit nach der Schulzeit die er etwa 1605 abgeschlossen haben musste ist nichts bekannt Ab 1611 studierte Tassius an der Universitat Rostock 1 Er war mit 26 Jahren fur einen Studenten der sich zum ersten Mal immatrikuliert relativ alt Dort verteidigte er 1613 in einer Disputation Thesen unter dem Titel De analogia unter dem Vorsitz von Johann Sleker der Professor fur Physik und Metaphysik war In Rostock war dort bereits zwei Studenten der Luneburger Patrizierfamilie Elver Johann und Leonhard bekannt zu denen auch spater engen Kontakt hielt Einige Jahre spater 1618 setzt Tassius seine Studien in Heidelberg und Tubingen fort jetzt an der medizinischen Fakultat In Heidelberg kopierte eine griechische Handschrift der Pneumatika von Heron von Alexandria und lebte im Hause des Bibliothekars Jan Gruter Noch im selben Jahr wechselte er nach Tubingen Auch auf diesen Stationen wurde Tassius von einem jungeren Luneburger Patrizier Nikolaus Dusterhoff begleitet vielleicht war er dessen Hofmeister In Tubingen schloss Tassius Freundschaft mit Johann Valentin Andreae der ihn in seiner Autobiographie lobend erwahnt und mit Christoph Besold der ihm den Druck einer Rektoratsrede widmete Tassius bemuhte sich um die Lektur fur Hebraische Sprache hatte aber keinen Erfolg die Stelle erhielt der Wurttemberger Wilhelm Schickard Bald darauf begab sich Tassius an das Akademische Gymnasium nach Strassburg wo er sich immatrikulierte Dann ging er nach Belgium womit sowohl die Spanischen Niederlanden Belgien als auch die Republik der Sieben Vereinigten Niederlande gemeint sein konnen Die Niederlande waren ein beliebtes Ziel akademischer Bildungsreisen Eine Immatrikulation lasst sich fur Tassius dort allerdings nicht nachweisen ebenso ist der Zweck der Reise unbekannt Einen akademischen Abschluss hat Tassius aber nie erworben weder den Magistertitel noch den Doktor der Medizin der fur eine Tatigkeit als Arzt notwendig gewesen ware Seit 1621 hielt sich Tassius wieder in Norddeutschland auf Zunachst in Rostock bei Joachim Jungius dann in Luneburg wo er seit seiner Rostocker Studienzeit Freunde unter den Patriziern hatte Eine feste Stellung ist fur ihn dort nicht nachweisbar Tassius setzte sich fur die Societas ereunetica sive zetetica ein eine wissenschaftliche Gesellschaft die Jungius 1622 in Rostock begrundet hatte ein Tassius sammelte Geld und warb Mitglieder fur diese Vereinigung Er bemuhte sich fur sich und Jungius um eine Professur an der Universitat Helmstedt Jungius wurde zwar 1625 berufen konnte aber sein Amt nur kurzzeitig ausuben weil die Universitat ihren Lehrbetrieb wegen des dreissigjahrigen Krieges einstellte Tassius blieb ohne Stelle Erst 1628 wurde Tassius als Professor fur Mathematik am Akademischen Gymnasium in Hamburg berufen wo Jungius inzwischen Rektor geworden war Dieses Amt ubte Tassius bis zu seinem Tode aus Das Hamburger Gymnasium war wahrend des dreissigjahrigen Krieges von uberregionaler Bedeutung und konnte auch Schuler von ausserhalb anziehen Grunde dafur waren neben der Sicherheit der Stadt Hamburg auch der wissenschaftliche Ruf von Jungius und Tassius Zu ihren Schuler zahlten Bernhard Varenius Marcus Meibom und Justus Georg Schottelius Tassius stand mit dem Kreis um Samuel Hartlib und John Durie in Verbindung Johann Amos Comenius besuchte ihn in Hamburg Der englische Mathematiker John Pell veroffentlichte einen Beitrag von Tassius in einem Sammelband in dem Pell Aufsatze verschiedener Mathematiker gegen die Kreisquadratur von Christian Sorensen Longomontanus zusammenstellte Dies blieb zu Lebzeiten Tassius einzige Veroffentlichung ausser funf Disputationen die seine Studenten in Hamburg verteidigten obwohl Freunde ihn drangten eigene Schriften zu veroffentlichen Eine Reihe mathematischer Lehrbucher gab sein Nachfolger Heinrich Siver erst nach Tassius Tod heraus Seine Sammlung mathematischer Bucher und Instrumente verkaufte er gegen eine Leibrente fur sich und seine Frau an die Stadtbibliothek Hamburg der Bestand ist aufgrund von Verlusten im Zweiten Weltkrieg weitgehend verloren Auch sein handschriftlicher Nachlass hauptsachlich Vorlagen und Notizen zu seiner mathematischen Unterrichtstatigkeit vermachte er dieser Bibliothek Er ist zu grosseren Teilen erhalten Werke BearbeitenArithmeticae Empiricae Compendium Hamburg Zacharias Hertel 1673 Bruchrechnung und elementare Zahlentheorien Trigonometriae Canonicae Compendium Hamburg Hertel 1676 Ebene und spharische Trigonometrie Geodaesiae sive Geometriae Practicae Compendium Hamburg Zacharias Hertel 1677 Landvermessung Photicae quae vulgo Optica dicitur Compendium Hamburg 1678 Mathematische Optik Astronomiae sphaericae in globo et canonibus primi motus prolitae Compendium Hamburg Hertel 1679 Bewegung des Sternenhimmels von Sonne und Mond Geographiae Universalis Compendium Hamburg Rebelin 1679 Mathematische Geographie Chronologiae compendium descriptum ex recensione Henrici Siveri Hamburg 1691 Christliche Kalenderrechnung und Kalender der Griechen Romer Perser Juden und Muslime Pars Geometriae quae agit de Magnitudinum proportione Hamburg Rebelin 1673 Uber die Konstruktion ahnlicher Figuren Joan Adolfi Tassii Staticae Compendium et variis Mathematicis collectum Hamburg 1681 Schwerpunktbestimmung und einfache Maschinen Hebel Keil Welle Flaschenzug Opuscula Mathematica Hamburg Liebezeit 1699Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag von Johann Adolf Tassius im Rostocker MatrikelportalLiteratur BearbeitenWilhelm Sillem Tassius Johann Adolf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 411 413 Catrin Pieri Der Hamburger Mathematiker Johann Adolph Tassius 1585 1654 in Rainer Gebhardt Hrsg Arithmetische und algebraische Schriften der fruhen Neuzeit Tagungsband zum Wissenschaftlichen Kolloquium 22 24 April 2005 in Annaberg Buchholz Annaberg Buchholz Adam Ries Bund e V 2005 ISBN 3 930430 68 1 Weblinks BearbeitenLiteraturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Normdaten Person GND 128352035 lobid OGND AKS VIAF 20732824 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tassius Johann AdolfALTERNATIVNAMEN Tassius Johannes Adolph Tasch Johann Adolph Tasche Johann Adolph Tassius Johannes AdolfusKURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und Professor am Akademischen Gymnasium in HamburgGEBURTSDATUM 1585GEBURTSORT BremervordeSTERBEDATUM 4 Januar 1654STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Adolf Tassius amp oldid 231785509