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Jean du Bellay bzw Jean Du Bellay 1492 oder 1498 auf der Burg Glatigny in Souday bei Le Mans im heutigen Departement Loir et Cher 16 Februar 1560 in Rom war ein franzosischer Diplomat und Pralat und ab 1535 Kardinal der Romischen Kirche Jean Kardinal du BellayBellays Kardinalswappen Chorpfeiler der Kathedrale von Le Mans Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Moderne Ausgaben 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDu Bellay in franzosischen Lexika steht er meistens unter d war Sohn aus altadeligen Haus und jungerer Bruder des Heerfuhrers Guillaume de Langey der sich in den Kriegen zwischen Frankreich und dem deutschen Kaiser Karl V einem Namen machte Er war weltgewandt hochgebildet und dilettierte literarisch insbesondere als Verfasser lateinischer Verse Vermutlich uber seinen Bruder fand er fruh Anschluss an Konig Franz I und wurde 1524 mit papstlicher Dispens 1 Bischof von Bayonne Im Februar 1524 empfing er die Bischofsweihe moglicherweise in Rom 1 1530 wurde er Mitglied des Kronrates und 1532 Bischof von Paris Im Jahre 1530 war er als Gonner des bekannten Humanisten Guillaume Bude beteiligt an der Grundung des College des trois langues Kolleg der drei Sprachen i e Lateinisch Griechisch Hebraisch bzw College des lecteurs du Roi Kolleg der Vorleser des Konigs das von Franz ins Leben gerufen wurde weil sich die Pariser theologische Fakultat die Sorbonne dem Humanismus verschloss und 1523 alle Griechisch und Hebraischstudien als ketzerisch verurteilt hatte Zwischen 1527 und 1534 sandte Konig Franz mehrfach Du Bellay in diplomatischer Mission zum englischen Konig Heinrich VIII der geschickt zwischen Frankreich und dem Kaiser lavierte Im gleichen Jahr 1534 reiste er nach Rom um dort zwischen Heinrich der seine Ehe annullieren lassen wollte und Papst Clemens VII zu vermitteln Er scheiterte jedoch letztlich an Kaiser Karl der als Neffe von Heinrichs Gattin die Annullierung zu verhindern trachtete Du Bellay war damit ungewollt in den anschliessenden Abfall Englands vom Katholizismus verwickelt Auf seiner Rom Reise sowie auch bei mehreren spateren Rom Aufenthalten wurde er begleitet von dem Humanisten und Romanautor Francois Rabelais den er offenbar in Lyon kennengelernt und als Leibarzt und Gesellschafter eingestellt hatte Wahrend eines neuerlichen langeren Rom Aufenthaltes 1535 36 wurde er am 21 Mai 1535 vom Papst zum Kardinalpriester erhoben und erhielt am 31 Mai desselben Jahres die Titelkirche Santa Cecilia in Trastevere 1547 wechselte er zur Titelkirche San Pietro in Vincoli In den Jahren 1536 37 war er als koniglicher Generalleutnant mit dem Organisieren der Verteidigung von Paris gegen eventuelle Angriffe kaiserlicher Truppen von den Niederlanden her betraut 1538 begleitete er Konig Franz bei einem Treffen mit Kaiser Karl in Aigues Mortes Um 1540 ging er da er den Anliegen der Reformatoren relativ offen gegenuberstand als Verbindungsmann zu den im Schmalkaldischen Bund verbundeten protestantischen deutschen Fursten den naturlichen Bundesgenossen seines Konigs in dessen Kampf gegen den Kaiser In den Jahren 1541 1544 und 1546 wurde er vom Konig der das Verfugungsrecht uber die Kirchenposten in Frankreich hatte fur seine Dienste belohnt indem er zusatzlich auch zum Bischof von Limoges Erzbischof von Bordeaux und Bischof von Le Mans ernannt wurde wobei er sich in seinen Pfrunden wie damals haufig ublich nur selten aufhielt sondern sich vor Ort vertreten liess Nach Franz Tod 1547 ging sein Einfluss in Paris stark zuruck Immerhin wurde er vom neuen Konig Heinrich II einmal mehr in diplomatischer Mission nach Rom geschickt wo er zwei Jahre lang blieb und 1549 an der Wahl von Papst Julius III teilnahm 1553 reiste er erneut nach Rom begleitet nunmehr u a von seinem jungen Verwandten dem Dichter Joachim Du Bellay und blieb dort mehr als vier Jahre 1555 nahm er an zwei Papstwahlen teil und wurde nach dem raschen Tod des soeben neu gewahlten Papstes Marcellus II kurz sogar als Kandidat gehandelt 1556 fiel er bei Konig Heinrich in Ungnade In der Folgezeit hielt er sich uberwiegend in Rom auf wo er ein prachtiges Palais besass und wo er schliesslich auch starb Heute ist sein Name vor allem bekannt als der eines Gonners bedeutender Literaten wie des Humanisten Guillaume Bude des Romanautors Francois Rabelais der ihm fast zwanzig Jahre hindurch als Leibarzt und haufiger Reisebegleiter verbunden war oder des Lyrikers Joachim du Bellay eines Neffen zweiten Grades Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Bischof von Poitiers Jean du Bellay 1479 Werke BearbeitenBriefe 1529 siehe unten unter Moderne Ausgaben Correspondance Francisci primi Francorum regis Epistola apologetica 1542 Poemata 1546 Moderne Ausgaben BearbeitenCorrespondance du Cardinal Jean Du Bellay I 1529 1535 Publ par Remy Scheurer Klincksieck Paris 1969 Correspondance du Cardinal Jean Du Bellay II 1535 1536 Publ par Remy Scheurer Klincksieck Paris 1973 Jean du Bellay Poemata Textes etablis traduits et annotes par Genevieve Demerson avec la collaboration de Richard Cooper Societe des textes francais modernes Paris 2007 ISBN 978 2 86503 279 2 Correspondance du Cardinal Jean Du Bellay III 1537 1547 Publ par Remy Scheurer et Loris Petris avec la collab de David Amherdt et Isabelle Chariatte Societe de l histoire de France Paris 2008 ISBN 978 2 35407 111 0 Correspondance du Cardinal Jean Du Bellay IV 1547 1548 Publ par Remy Scheurer Loris Petris et David Amherdt avec la collab de Nathalie Guillod Societe de l histoire de France Paris 2011 ISBN 978 2 35407 135 6 Correspondance du Cardinal Jean Du Bellay V 1549 1550 Publ par Remy Scheurer Loris Petris et David Amherdt avec la collab de Nathalie Guillod Societe de l histoire de France Paris 2012 ISBN 978 2 35407 137 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean du Bellay Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Du Bellay Jean In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 3 Februar 2017 Eintrag zu Jean du Bellay auf catholic hierarchy org abgerufen am 3 Februar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b Du Bellay Jean In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch VorgangerAmtNachfolgerGian Pietro CarafaDekan des Kardinalskollegiums 1555 1560Francois de TournonGian Pietro CarafaKardinalbischof von Ostia e Velletri 1555 1560Francois de TournonGian Pietro CarafaKardinalbischof von Porto e Santa Rufina 1553 1555Rodolfo Pio da CarpiGian Pietro CarafaKardinalbischof von Frascati 1553Rodolfo Pio da CarpiRodolfo Pio da CarpiKardinalbischof von Albano 1550 1553Juan Alvarez y Alva de ToledoRene du BellayBischof von Le Mans 1542 1556Charles d Angennes de RambouilletFrancois de PoncherBischof von Paris 1532 1551Eustache du BellayHector d Ailly de RochefortBischof von Bayonne 1524 1532Etienne de PoncherNormdaten Person GND 118113437 lobid OGND AKS LCCN no2007079146 VIAF 68938939 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bellay Jean duALTERNATIVNAMEN Du Bellay JeanKURZBESCHREIBUNG franzosischer Geistlicher Kardinal der Romischen KircheGEBURTSDATUM 1492 oder 1498GEBURTSORT SoudaySTERBEDATUM 16 Februar 1560STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean du Bellay amp oldid 232114892