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Jean Dufresne 14 Februar 1829 in Berlin 15 April 1893 ebenda war ein deutscher Schachmeister und autor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schach 3 Wiederentdeckung der Grabstatte 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Jean DufresneJean Dufresne war Sohn des judischen Kaufmanns Jacob Ephraim Dufresne Er besuchte in Berlin bis 1847 das Gymnasium zum grauen Kloster und studierte anschliessend in seiner Heimatstadt und in Breslau Jura und Cameralia Weil sein Vater sein Vermogen verlor und das Studium nicht weiterfinanzieren konnte gab Dufresne das Studium 1852 auf und wandte sich der Journalistik zu Dufresne war lange Jahre Redakteur des Publizist der Deutschen Zeit der Deutschen Reform und zuletzt bis 1875 bei der Post wo ihn seine zunehmende Gehorlosigkeit dazu zwang diese Beschaftigung aufzugeben Fortan widmete er sich fast ausschliesslich dem Schach Das von ihm begonnene grosse Werk uber Mathematik konnte er nicht vollenden 1893 riss den inzwischen vollig ertaubten Dufresne ein Schlaganfall aus dem Leben Schach BearbeitenDufresne betrachtete sich als Schuler Adolf Anderssens Als altesten lebenden Schuler Anderssens darf ich wohl mich selbst bezeichnen da ich vor seiner Reise zum Weltturnier in London 1851 sein Berliner Hauptgegner war und Monate lang taglich mit ihm spielte 1 Auch spater trafen die beiden haufig zusammen ihre bekannteste Partie ist die Immergrune Partie Obwohl Dufresne diese Partie verlor war er in der Lage es mit dem viel beruhmteren Anderssen aufzunehmen So konnte Dufresne von sechs anlasslich Anderssens Osterbesuch 1868 in Berlin gespielten Partien drei gewinnen und eine unentschieden halten Als Schachautor bekannt wurde er durch sein im Jahr 1863 veroffentlichtes Theoretisch praktisches Handbuch des Schachspiels Es ist ein Vorlaufer des bis heute beruhmten Kleinen Lehrbuch des Schachspiels das er 1881 herausgab Dieses Buch erreichte einen ungewohnlich grossen Absatz 1892 erschien schon die 6 Auflage Nach dem Tode Dufresnes erweiterte es Jacques Mieses im Auftrag des Reclam Verlages zum Lehrbuch des Schachspiels In der Zeit des Nationalsozialismus wurden in den von Max Blumich bearbeiteten Auflagen 15 1941 und 16 1943 die meisten Namen judischer Schachmeister getilgt Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte es Rudolf Teschner auf den neuesten Stand Es ist in Deutschland noch heute ein Standardwerk die 31 Auflage erschien 2004 2 Das Buch enthalt die Spielregeln einen Abriss uber die Geschichte des Schachspiels mit den wichtigsten Namen Turnieren und Wettkampfen eine Eroffnungsubersicht mit kommentierten Meisterpartien und einen Uberblick uber Endspiele Unter dem anagrammischen Pseudonym E S Freund veroffentlichte Dufresne drei Romane mit denen er aber wenig Erfolg hatte Jahrelang wurde sogar vermutet Jean Dufresne sei das Pseudonym von E S Freund Mit diesem Gerucht raumte Egbert Meissenburg in der Rochade von 1980 endgultig auf 3 Wiederentdeckung der Grabstatte Bearbeiten nbsp Bronzetafel auf dem GrabsteinDurch Bemuhungen der Emanuel Lasker Gesellschaft wurde 2002 auf dem Judischen Friedhof in Weissensee das Grab von Dufresne wiederentdeckt Langwierige Recherchen vor allem durch Rene Schilling im Friedhofsarchiv ermoglichten schliesslich die Auffindung des vorhandenen Grabsteins anhand der uberlieferten Grabnummer und der kaum noch zu entziffernden Schriftzeichen chmeister auf dem stark beschadigten Stein Der Jugendwart des Berliner Schachverbandes Carsten Schmidt rief im Dezember 2002 zu Spenden fur eine Gedenktafel auf Doch die Aktion traf nicht auf genugende Resonanz Erst dank dem Schachhistoriker Ralph Schiffmann 1931 2009 und mit Unterstutzung der SG Hermsdorf kam im Jahr 2003 Bewegung in die Sache Schiffmann war es dann auch der durch sein grosses Engagement und seine finanzielle Grosszugigkeit es erst ermoglicht hat dass der Grabstein des verdienstvollen Schachautors Jean Dufresne wieder in einen wurdigen Zustand versetzt wurde Saremba Am 20 Oktober 2006 wurde die auf dem durch Krieg und Witterung beschadigten Grabstein angebrachte bronzene Tafel eingeweiht Werke BearbeitenTheoretisch praktisches Handbuch des Schachspiels Theorie der Eroffnungen und Endspiele Julius Springer Berlin 1863 Anthologie der Schachaufgaben Louis Gerschel Berlin 1864 Der practische Schachmeister B S Berendsohn Hamburg 1865 Sammlung leichter Schachaufgaben Erster Teil Memento vom 29 November 2014 im Internet Archive PDF 252 kB Philipp Reclam Leipzig 1881 Electronic Edition Anders Thulin Malmo 2010 Kleines Lehrbuch des Schachspiels Philipp Reclam Leipzig 1881 zu den spateren zahlreichen Auflagen siehe oben Kleines Lehrbuch des Damespiels Philipp Reclam Leipzig 1884Literatur BearbeitenAndreas Saremba Jean Dufresne Schachautor wider Willen 2 Auflage Publikation der Emanuel Lasker Gesellschaft 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Jean Dufresne Quellen und Volltexte Literatur von und uber Jean Dufresne im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Besuch des Grabes im Mai 2002 durch die Emanuel Lasker Gesellschaft Bericht uber die Enthullung der Gedenktafel Memento vom 19 Februar 2012 im Internet Archive beim Berliner Schachverband Der Schachspieler und Schachautor Jean Dufresne abgerufen am 17 Februar 2020 Nachspielbare Schachpartien von Jean Dufresne auf chessgames com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Kleines Lehrbuch des Schachspiels Vorrede zur ersten Auflage Berlin 3 Januar 1881 Lehrbuch des Schachspiels 31 Auflage 2004 ISBN 3 15 021407 6 Rochade Nr 197 20 Dezember 1980 S 25 Normdaten Person GND 116241462 lobid OGND AKS LCCN no2006116093 VIAF 39501780 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dufresne JeanKURZBESCHREIBUNG deutscher Schachmeister und autorGEBURTSDATUM 14 Februar 1829GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 April 1893STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Dufresne amp oldid 228300434