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Jean Louis Leuba 9 September 1912 in Travers 7 Februar 2005 in Neuenburg war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Geistliches und berufliches Wirken 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Mitgliedschaften 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Jean Louis Leuba war der Sohn des Postbeamten Paul Leuba und dessen Ehefrau Germaine geb Juvet die als Lehrerin tatig war Er heiratete 1943 Edmee Tochter des Bauunternehmers Fritz Rychner Werdegang Bearbeiten Jean Louis Leuba besuchte die Kantonsschule in Neuenburg 1 und begann 1931 ein Theologiestudium an der Universitat Neuenburg das er an der Universitat Tubingen der Universitat Marburg und der Universitat Basel fortsetzte und 1937 beendete Von 1937 bis 1940 war er anfangs als Hilfspfarrer und darauf von 1942 bis 1954 als Pfarrer an der Franzosischen Kirche 2 in Basel tatig in dieser Zeit promovierte er mit seiner Dissertation L institution et l evenement 1950 zum Dr theol 1954 wurde er als Professor fur Systematische Theologie und Ethik an die Universitat Neuenburg berufen und war von 1955 bis 1961 Dekan der Theologischen Fakultat und von 1961 bis 1963 Rektor der Universitat 3 4 1982 ging er in den Ruhestand Geistliches und berufliches Wirken Bearbeiten Als junger Theologe war Jean Louis Leuba Schuler und Mitarbeiter des Theologen Karl Barth allerdings kam es zu einem Bruch nachdem er 1950 seine Dissertation vorgelegt hatte Karl Barth schien die historische und theologische grundsatzliche Hervorhebung der Institution gegenuber dem nach Jean Louis Leuba nicht weniger unverzichtbaren Ereignis unannehmbar Die Dissertation spiegelte einen kritischen Dialog mit der Ekklesiologie von Karl Barth wider die sich ebenfalls auf das Ereignis konzentrierte und sich nach Meinung von Jean Louis Leuba nicht ausreichend mit der institutionellen Dimension der Kirche befasste Dazu warf er Karl Barth vor dass diesem die dialektische Spannung zwischen Gott und Mensch abhandengekommen sei und er ihn des Monismus verdachtige Im Verbund mit Oscar Cullmann trat er fur eine okumenische Amphiktyonie ein 1947 grundete und leitete er die theologische Zeitschrift Verbum Caro die bis 1969 erschien Zur Weltkirchenkonferenz von Montreal gab er 1963 zum Thema Tradition einen wichtigen Beitrag zu Glauben und Ordnung Am 12 Dezember 1964 grundete er gemeinsam mit Heinrich Stirnimann und Pierre Bonnard die Schweizerische Theologische Gesellschaft 5 und war von 1964 bis 1971 deren Prasident 6 Von 1968 bis 1976 war er Mitglied der Vorstands und von 1969 bis 1983 der Forschungskommission der Schweizerischen Geisteswissenschaftlichen Gesellschaft 7 die 1946 gegrundet worden war Er war von 1972 bis 1982 Vizeprasident der Kommission fur den Dialog zwischen Protestanten und Romisch Katholiken in der Schweiz sowie von 1987 bis 1993 Prasident der Internationalen Akademie fur Religionswissenschaften in Brussel Als Verfasser zahlreicher Schriften publizierte er unter anderem 1950 L institution et l evenement 1967 A la decouverte de l espace œcumenique 1986 Etudes barthiennes und 1997 Qu est ce qu un pasteur Er war ein gesuchter Redner und dozierte in deutscher und franzosischer Sprache als Gastprofessor an vielen Orten in Europa Anfang der 1990er Jahre fuhrte die Theologische Fakultat der Universitat Neuenburg zu seinen Ehren ein Kolloquium durch das die Form einer theologischen Disputation hatte wie sie im Mittelalter und in der Reformationszeit praktiziert wurde Thema war das kirchliche Amt Qu est ce qu un pasteur Ein fur ihn wichtiger Vertreter der Theologie war Paul Tillich Jean Louis Leuba stiftete den gleichnamigen Jean Louis Leuba Preis den die Theologische Fakultat der Universitat Freiburg noch heute ausschreibt und fur eine besonders qualifizierte wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Theologie der Okumene vergeben wird der Preis wird dotiert mit 1 000 Schweizer Franken 8 Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenDie Theologische Fakultat der Universitat Freiburg Schweiz ernannte 1967 Jean Louis Leuba zum Ehrendoktor 9 10 Mitgliedschaften BearbeitenSchweizerische Theologische Gesellschaft Grunder und erster Prasident Schweizerischer Wissenschaftsrat 1969 bis 1982 Schweizerischer Nationalfonds Neue Helvetische Gesellschaft Schweizerische Geisteswissenschaftliche Gesellschaft Vorstand 11 L Association des Membres de l Ordre des Palmes Academiques Fur die okumenischen Gremien wirkte er in der Kommission fur Glauben und Kirchenverfassung mit und war fur ein Jahrzehnt deren Vizeprasident Evangelisch romisch katholische Gesprachskommission der Schweiz 12 13 Europaische Forschungsgesellschaft fur Ethik 14 Internationale Akademie der Religionswissenschaften Prasident 15 Revue de theologie et de philosophie Mitglied des Generalkomitees Verein Glaube und Wirtschaft Prasident 16 Schweizerische Maturitatskommission 17 Schriften Auswahl BearbeitenResume analytique de La dogmatique ecclesiastique de Karl Barth 1945 mit Herman Schmalenbach Jean Delanglade Pierre Godet Signe et symbole Neuchatel La Baconniere 1946 L institution et l evenement Neuchatel Delachaux amp Niestle 1950 Institution und Ereignis Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1957 Schrift und Tradition Zurich 1963 Morale 1965 A la decouverte de l espace oecumenique Neuchatel Delachaux amp Niestle 1967 Die Union als okumenisch theologisches Problem 1967 Freiheit in der Begegnung Frankfurt am Main Knecht 1969 Jean Jacques Rousseau et la crise contemporaine de la conscience Paris Beauchesne 1980 In necessariis unitas Paris Ed du Cerf 1984 Considerations sur l etat du christianisme aujourd hui Geneve Labor et Fides 1985 L ethique Paris Beauchesne 1980 Etudes barthiennes 1986 Jean Jacques Rousseau et la crise contemporaine de la conscience 1980 Reflets de l epiphanie Geneve Labor et Fides 1990 L ecclesiologie de Karl Barth 1993 Qu est ce qu un pasteur Geneve Labor et Fides 1997 New Testament Pattern 2002 Literatur BearbeitenPierre Buhler In memoriam Jean Louis Leuba 1912 2005 In Revue de Theologie et de Philosophie 55 2005 Heft 3 S 261 262 Digitalisat in E Periodica Gottfried Hammann Marianne Derron Corbellari Jean Louis Leuba In Historisches Lexikon der Schweiz D Muller Jean Louis Leuba In Stephan Leimgruber Max Schoch Gegen die Gottvergessenheit Schweizer Theologen im 19 und 20 Jahrhundert Basel Herder 1990 S 546 560 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Jean Louis Leuba im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Jean Louis Leuba In Index Theologicus Bruno Burki Jean Louis Leuba Nachruf auf der Website der Universitat FreiburgEinzelnachweise Bearbeiten La Suisse Liberale In e newspaperarchives ch 16 Juli 1931 abgerufen am 2 April 2021 Eglise francaise reformee de Bale In inforel ch Abgerufen am 2 April 2021 La Sentinelle In e newspaperarchives ch 9 November 1961 abgerufen am 2 April 2021 Le Nouvelliste In e newspaperarchives ch 17 Februar 1961 abgerufen am 2 April 2021 Der Bund In e newspaperarchives ch 19 Dezember 1964 abgerufen am 1 April 2021 Neue Zurcher Nachrichten In e newspaperarchives ch 23 November 1971 abgerufen am 1 April 2021 Beat Sitter Liver Schweizerische Akademie der Geistes und Sozialwissenschaften SAGW In Historisches Lexikon der Schweiz 6 Marz 2014 abgerufen am 1 April 2021 Jean Louis Leuba Preis Theologische Fakultat der Universitat Freiburg abgerufen am 1 April 2021 Thuner Tagblatt In e newspaperarchives ch 16 November 1967 abgerufen am 1 April 2021 Freiburger Nachrichten In e newspaperarchives ch 16 November 1967 abgerufen am 1 April 2021 Der Bund In e newspaperarchives ch 29 Mai 1968 abgerufen am 2 April 2021 Evangelisch Romisch katholische Gesprachskommission ERGK In Evangelisch reformierte Kirche Schweiz Abgerufen am 1 April 2021 deutsch Le Nouvelliste In e newspaperarchives ch 26 Januar 1973 abgerufen am 2 April 2021 Europaische Forschungsgesellschaft fur Ethik Abgerufen am 1 April 2021 deutsch In Memoriam AIPS AISR PIIST Abgerufen am 1 April 2021 Freiburger Nachrichten 28 Mai 1997 In e newspaperarchives ch 28 Mai 1997 abgerufen am 1 April 2021 Staatssekretariat fur Bildung Forschung und Innovation SBFI Schweizerische Maturitatskommission Abgerufen am 1 April 2021 Normdaten Person GND 135843294 lobid OGND AKS LCCN n84094717 VIAF 100180691 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leuba Jean LouisKURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer Geistlicher und HochschullehrerGEBURTSDATUM 9 September 1912GEBURTSORT TraversSTERBEDATUM 7 Februar 2005STERBEORT Neuenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Louis Leuba amp oldid 239527799