www.wikidata.de-de.nina.az
Janus Gulielmus latinisiert aus Johannes Wilhelms Ioannes Wilhelmi 1555 in Lubeck 1584 in Bourges war ein deutscher Philologe und Dichter Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJanus Gulielmus Eltern sind nicht bekannt Sie starben als ihr Sohn noch jung war Er hatte einen Bruder namens Hermann Wilhelms Nach dem fruhen Tod seiner Eltern wurde er von Arnold Bonnus dem Sohn des Lubecker Superintendenten Hermann Bonnus unterstutzt und gefordert Sein Schwager war der Gelehrte Henricus Gerdovius 1 Gulielmus besuchte vermutlich die Lubecker Lateinschule Seine Lehrer sind nicht dokumentiert aber zu ihnen gehorten wahrscheinlich Hermann Wippermann und Schulleiter Hiob Magdeburg Im Januar 1575 schrieb er sich als Johannes Wilhelmus an der Universitat Rostock ein 2 Er studierte zunachst Medizin und Jurisprudenz legte den Schwerpunkt jedoch nach kurzer Zeit eindeutig auf romische Literatur Zu seinen Lehrern gehorten Johannes Caselius Friedrich Brucaeus David Chytraeus und dessen Bruder Nathan Hier schrieb er eine lateinische Abhandlung De magistratibus reipublicae Romanae dum in libertate urbs fuit libellus Uber die Staatsmanner der romischen Republik wahrend der Zeit als die Stadt frei war Das der Hansestadt gewidmete Werk ging 1577 in Rostock in den Druck 3 Gulielmus lebte danach wahrscheinlich zwischenzeitlich in Lubeck und setzte das Studium 1579 an der Universitat Koln fort und gehorte dort der Kronenburse Tricoronatum an Deren Prases Suffridus Petri hatte einen starken Einfluss auf Gulielmus und regte ihn an sich mit Cicero zu beschaftigen Sein Unterstutzer Arnold Bonnus holte Gulielmus aus personlichen Grunden zuruck nach Lubeck Wahrend des dortigen Aufenthalts ubertrug er die Phoenikerinnen von Euripides in lateinische Verse und gab diese 1579 in Rostock in den Druck Dieselbe Offizin druckte 1580 die Heinrich Rantzau gewidmete Gedichtsammlung Rosae Epigrammata 4 Zwischen 1579 und 1581 konvertierte Gulielmus in Koln wo er spatestens ab 1580 erneut lebte vom evangelischen zum katholischen Glauben Sein Glaubenswechsel traf in Lubeck offensichtlich auf Unverstandnis Damit konnte in Zusammenhang stehen dass er der Bitte Arnold Bonnus nach Lubeck zuruckzukommen nicht nachkam und stattdessen in Koln seine philologischen Studien fortsetzte Das erste Werk das dabei entstand waren die Verisimilium libri tres die Christoffel Plantijn 1582 in Antwerpen druckte Gulielmus korrigierte und erlauterte darin komplizierte Texte zahlreicher romischer Autoren darunter von Plautus Terenz Statius Caecilius Pompeius Festus oder Aulus Gellius 4 Im Fruhjahr 1583 ging Gulielmus von Koln nach Paris zu Jacobus Cuiacius Hier beschaftigte er sich mit Cicero und spater mit Plautus 1583 veroffentlichte er dort uberlieferungsgeschichtliche und textkritische Arbeiten uber Plautus Komodien 1584 untersuchte er die Echtheit der mutmasslich von Cicero stammenden Schrift Consolatio und erhielt dafur ein Lob von Justus Lipsius Im Sommer 1584 wollte er die Bibliothek der Universitat Bourges besuchen Bei seiner Ankunft bekam er vielleicht aufgrund der Tuberkulose hohes Fieber und starb 4 Bedeutung BearbeitenGulielmus erstellte bedeutende philologische Studien die als Uberlieferungen und Textkritiken gedacht waren Er wollte historische Texte die schlechte Urteile erfahren hatten zu einer neuen Bewertung fuhren und ihren ursprunglichen Wortsinn darstellen Dazu gehorten insbesondere die drei Bucher Verisimilia und die Abhandlung Plautinae Quaestiones mit mehr als 300 Seiten Janus Gruterus und Friedrich Taubmann bezogen diese in ihre Plautus Edition mit ein 4 Neben den gesamten Komodien Plautus beschaftigte sich Gulielmus in den Quaestiones mit weiteren lateinischen Autoren und Cicero der ihn besonders interessierte Er plante eine Edition von dessen Werke studierte dafur umfangreich Handschriften und besuchte Bibliotheken konnte das Werk aber nicht fertigstellen Johannes Moller und Johann Henrich von Seelen dokumentierten was mit diesen Vorarbeiten geschah die Guilemus am Sterbebett in Frankreich seinem langjahrigen Freund Augustin Kockert ubergab sie erlebten eine kleine Odyssee und erreichten Gruterus der sie in seiner Cicero Edition von 1618 verwendete die in mehreren Auflagen erschien Guliemus Materialsammlung ging auch in die Edition von Ciceros Arbeiten von Jacobus Gronovius aus dem Jahr 1692 ein 5 Gulielmus Dichtungen waren gepragt von seinen philologischen Arbeiten Zeitgenossen schatzten ihn nicht nur als Gelehrten sondern auch als Poeten Ein Zeichen hierfur ist dass sich Caspar Conrad um eine Sammelausgaben von Gulielmus Gedichten bemuhte die 1603 in Liegnitz gedruckt wurde 5 Johannes Moller bezeichnete Gulielmus als den erlesensten Kopf der jemals in Lubeck zur Welt gekommen sei Von Seelen ordnete ihn und Johannes Kirchmann in die Gruppe der bedeutendsten klassischen Philologen ein die aus der Hansestadt kamen Er urteilte dass ihn eher Auswartige und nicht Burger der Stadt selbst gelobt hatten Mit Ausnahme des Glaubenswechsels sei ihm ausschliesslich Anerkennung entgegenzubringen Er zitierte in seinen kurzen Notizen weitestgehend auf Moller Bezug nehmend zahlreiche Gelehrte darunter aus Flandern und Frankreich die preisende Nachrufe auf Guliemus verfasst hatten 5 Literatur BearbeitenHartmut Freytag Janus Gulielmus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 146 148 Georg Laubmann Gulielmius Janus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 106 f Einzelnachweise Bearbeiten Hartmut Freytag Janus Gulielmus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 146 Eintrag im Rostocker Matrikelportal Hartmut Freytag Janus Gulielmus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 146 147 a b c d Hartmut Freytag Janus Gulielmus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 147 a b c Hartmut Freytag Janus Gulielmus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 12 2006 ISBN 3 529 02560 7 Seite 148 Normdaten Person GND 10408345X lobid OGND AKS LCCN n85112414 VIAF 52122033 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gulielmus JanusALTERNATIVNAMEN Gulielmus Ioannes Gulielmus Johannes Wilhelms Janus Wilhelmi JanusKURZBESCHREIBUNG deutscher Philologe und DichterGEBURTSDATUM 1555GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 1584STERBEORT Bourges Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Janus Gulielmus amp oldid 239087175