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Johann d J von Rabstein auch Johann es von Rabenstein tschechisch Jan z Rabstejna lateinisch Ioannis Rabensteinensis 1437 18 November 1473 in Ofen war ein bohmischer Adliger und Humanist Ab 1453 war er Propst des Kollegiatstifts Vysehrad und ab 1457 Burggraf von Vysehrad Zudem wurde er vom bohmischen Konig Georg von Podiebrad und dem ungarischen Konig Matthias Corvinus mit diplomatischen Missionen betraut Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann d J von Rabstein entstammte dem bohmischen Rittergeschlecht der Pflug von Rabstein Seine Eltern waren Johann II von Rabstein vor 1450 der in Diensten des Konigs Sigismund stand und Juliane eine Tochter des Tobias von Waldau auf Waldthurn Er hatte noch den gleichnamigen Bruder Johann d A 1457 sowie den ebenfalls alteren Bruder Prokop von Rabstein Johann d J wurde von seinen Eltern fur den geistlichen Beruf bestimmt Es ist nicht bekannt wann er zum Priester geweiht wurde 1447 ist er als Propst des Kollegiatstifts in Leitmeritz belegt und 1453 wurde er Propst des Kollegiatstifts Vysehrad 1454 begann er mit dem Studium des Kanonischen Rechts an der Universitat Bologna Nachdem sein Bruder Johann d A von Rabstein der das Amt des Burggrafen auf dem Vysehrad bekleidete 1457 an der Pest verstarb kehrte Johann d J aus Italien nach Bohmen zuruck und folgte ihm in dieser Position nach Im Auftrag des 1458 gewahlten Konigs Georg von Podiebrad ubernahm er 1459 eine Gesandtschaft nach Rom zum neu gewahlten Papst Pius II den er uber seinen Bruder Prokop personlich kannte 1461 promovierte er vermutlich an der Universitat Pavia zum Doctor decretorum 1462 wurde er zum papstlichen Protonotar ernannt und hielt sich im selben Jahr in Rom auf wo er im Konflikt zwischen Konig Georg und der Kurie vermitteln sollte Da er mit diesem Auftrag nicht erfolgreich war und zudem in einen personlichen Konflikt aus seiner Stellung als koniglicher Beamter und als Priester der katholischen Kirche geriet zog er sich aus dem offentlichen Leben zuruck Zwischen 1464 und 1467 hielt er sich wiederholt privat in Pavia auf Danach kehrte er endgultig nach Bohmen zuruck wo er sich auf dem Gut des Vysehrader Kollegiatstifts in Prachatitz 1 aufhielt Obwohl er 1466 die vom Papst verhangte Exkommunikation Georgs von Podiebrad kritisierte blieb er weiterhin dem Papst gegenuber gehorsam Etwa ab 1468 stand er auf Seiten des ungarischen Konigs Matthias Corvinus der die katholische Seite in Bohmen starken sollte Zur Begrundung seiner Haltung verfasste er 1469 in Prachatitz den lateinischen Dialogus der zu den ersten Werken des Humanismus in Bohmen gehort In dem Werk geht es um ein fiktives Gesprach zwischen ihm und drei weiteren bohmischen Adeligen mit unterschiedlichen politischen und religiosen Ansichten In diesem Dialog verteidigt er Konig Georg von Podiebrad in dessen Konflikt mit der katholischen Adelsopposition im Jahre 1467 Zugleich stellt er das vom katholischen Klerus vertretene Glaubensdogma unter das Prinzip der Menschlichkeit und des Gemeinwohls Obwohl die Schrift zunachst nur wenigen Gebildeten zuganglich war beeinflusste sie nachhaltig den spateren bohmischen Humanismus Auch nach dem Tod Georgs von Podiebrad 1471 unterstutzte Johann d J von Rabenstein weiterhin den bohmischen Gegenkonig Matthias Corvinus Als dessen Vertreter nahm er 1472 an der offiziellen Eroffnung der Universitat Ingolstadt teil Ein Jahr spater wurde er von ihm mit einer diplomatischen Mission nach Polen entsandt wo er in Gefangenschaft geriet Nach der Freilassung starb er am 18 November 1473 in Ofen Seine umfangreiche Prachatitzer Bibliothek gelangte kurze Zeit spater an das Stift Schlagl im Muhlviertel Werke BearbeitenDialogus sive Disputatio Varonuni Bohemiae Zdenkonis de Sternberg Wilhelmi de Rabie Johannes de Schwanberg et Johannis Rabensteinii de bello contra regem Georgium 1467 moto Cum ex urbe Wunderbarlich und warhafftig gesicht so newlich gesehen das one zweiffel kunfftige schreckliche ding bedeutet Wittenberg 1534 Literatur BearbeitenKaren Lambrecht Rab en stein Johann der Jungere Johannes Jan In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 75 f Digitalisat Adolf Bachmann Rabstein Johann von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 93 f Hans Josef Olszewsky Johannes Rabenstein In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 3 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 035 2 Sp 534 538 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenIohannes de Rabenstein im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 468f Normdaten Person GND 10094924X lobid OGND AKS LCCN n85336889 VIAF 56967769 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rabstein Johann der Jungere vonALTERNATIVNAMEN Johann von Rabenstein Jan z Rabstejna tschechisch Iohannis Rabensteinensis lateinisch KURZBESCHREIBUNG bohmischer Adliger und Humanist Probst und Burggraf von Vysehrad Diplomat der Konige Georg von Podiebrad und Matthias CorvinusGEBURTSDATUM 1437STERBEDATUM 18 November 1473STERBEORT Ofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann der Jungere von Rabstein amp oldid 216936124