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Jan auf der Zille ist ein deutscher Kinderfilm der DEFA von Helmut Dziuba aus dem Jahr 1986 Die Literaturverfilmung beruht auf der gleichnamigen Erzahlung von Auguste Lazar FilmTitel Jan auf der ZilleProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1986Lange 84 MinutenAltersfreigabe FSK 6StabRegie Helmut DziubaDrehbuch Helmut DziubaHans Albert PederzaniProduktion DEFA KAG Berlin Musik Christian SteyerKamera Helmut BergmannSchnitt Barbara SimonBesetzungPeter Scholz Jan Scheffler Helene Anders Erika Wiese Hartmut Pohl Max Peter Sodann Martin Liebig Hermann Beyer Professor Siegfried Voss Wiese Volkmar Kleinert Hinkender Lotte Loebinger Muttchen Evamaria Bath Minna Christoph Engel Ziviler Michael Narloch Mann mit Zeitung Heide Kipp Tante Joachim Konrad Fluchtling Willi Christa Loser alte Frau Wolfram Handel Oberwachtmeister Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDeutschland Ende 1933 Der 13 jahrige Jan der seine Mutter verloren hat wachst bei seiner Tante auf Mit seinem Vater Karl steht er seit einem Jahr in Briefkontakt und bricht schliesslich auf um sich mit ihm in Bitterholm zu treffen Der Vater will ihn am Bahnhof abholen doch erscheint er nicht Bei der Adresse des Vaters offnet niemand die Tur und eine Nachbarin deutet an dass Jans Vater das erhalten habe was er verdient Als Jan bemerkt dass ein Mann ihm folgt den er bereits am Bahnhof gesehen hat rettet er sich in die nachste Polizeistation Dort wird deutlich dass der ihn verfolgende Mann zu den Polizisten gehort Jans Vater wird polizeilich gesucht weil er verdachtigt wird am 16 Dezember einen SA Mann ermordet zu haben Seine Spur verliert sich am Wasser wo man seine Jacke fand darin der letzte Brief von Jan Jan kehrt kurz vor Weihnachten zu seiner Tante zuruck die nun im Dorf argwohnisch beobachtet wird da ihr Bruder als Morder gilt Jans Mutter war Tschechin der Vater Kommunist und Jan gilt daher bei den hitlertreuen Jugendlichen als Aussenseiter Nur der altere Junge Max der in einer Widerstandsgruppe ist und Verfolgten die Flucht gen Osten ermoglicht steht Jan bei Er ist es auch der Jan deutlich macht dass sein Vater kein Morder gewesen sein kann Als der Mord geschah war der Vater gar nicht in der Stadt sondern half einen Verfolgten in Sicherheit zu bringen Die SA wolle einen Mord in den eigenen Reihen vertuschen und einem Kommunisten anhangen Mehr zum Schicksal oder Aufenthaltsort konne Jan nur Hermann dem Mann auf der Zille verraten Da Jan skeptisch bleibt bringt Max ihn entgegen den Vorschriften zu dem in einer Waldhutte nahe der tschechischen Grenze versteckten Mann den sein Vater gerettet hatte Der bestatigt ihm Max Bericht Kurze Zeit spater wird das Versteck von SA Mannern umstellt Der Mann und Max werden erschossen wahrend Jan fliehen kann Er begibt sich zur Elbe wo er den beschriebenen Mann auf der Zille zu sehen glaubt Beim Versuch auf die Zille Erika uberzusetzen geht Jans Boot unter und er wird vom Bootsmann auf den Lastkahn gezogen Erst Tage spater kommt Jan wieder zu sich An seinem Bett sitzt das Madchen Erika Tochter des hitlertreuen Schiffseigners Wiese Der Bootsmann wiederum stellt sich Jan als Martin Liebig vor gibt auf Nachfrage nach Hermann jedoch an Hermann Martin Liebig zu heissen Die Schiffsbesatzung gilt als linientreu und so durchsuchen die Polizisten es auf der Suche nach Jan nicht Wiese der spater an Bord kommt will Jan verraten doch macht ihm Martin klar dass so auch er und Erika verraten werden Jan bleibt als Martins vorgeblicher Neffe an Bord erfahrt jedoch nichts weiter uber seinen Vater ausser dass er ein guter Mensch ist Als der geheimnisvolle Professor an Bord kommt der Erika Nachhilfe gibt glaubt Jan dass dieser ihm weiterhelfen konnte Er hat zuvor gehort dass Martin nicht der gesuchte Mann auf der Zille ist und dem Jungen aus Mitleid nur etwas vorgespielt hat Der Professor jedoch scheint gute Beziehungen zu haben Er ist in Wirklichkeit ein Kommunist der von den Nazis zum Spitzel gemacht wurde Der Alkoholiker betrinkt sich schliesslich an Bord als die Zille in Magdeburg vor Anker liegt und droht schliesslich alle an Bord der Polizei zu verraten Die Zille legt ab und Jan stosst den Betrunkenen schliesslich in die Elbe der Professor ertrinkt Wiese und Martin wollen verbreiten dass der Alkoholiker von den anderen unbemerkt betrunken uber Bord gegangen sei Jan vertraut sich am Ende einem anderen Schlepper an den er bereits fruher gesehen hatte Er erweist sich als Kontaktmann der ihn zu seinem Vater auf ein anderes Schiff bringt Mit ihm fahrt er am Ende flussaufwarts zuruck Produktion BearbeitenJan auf der Zille gilt als Abschluss von Dziubas proletarischer Trilogie historischer Kinderfilme 1 die mit den in der Weimarer Republik angesiedelten Kinderfilmen Rotschlipse und Als Unku Edes Freundin war begonnen hatte Der Film entstand nach Motiven der gleichnamigen Erzahlung von Auguste Lazar Jan auf der Zille erlebte am 26 Marz 1986 im Berliner Colosseum seine Premiere und lief am 28 Marz 1986 in den Kinos der DDR an Am 5 Dezember 1986 kam er in die Kinos der Bundesrepublik und wurde am 16 November 1988 in der ARD erstmals im Fernsehen der Bundesrepublik gezeigt Die Filmkostume schuf Elke Hersmann die Bauten stammen von Heinz Roske Kinderdarsteller Peter Scholz Jan war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 12 Jahre alt Helene Anders Erika 13 Kritik BearbeitenDie zeitgenossische Kritik lobte Jan auf der Zille als Dziubas bis dahin besten Film der an die gute Babelsberger Tradition antifaschistischer Thematik angeknupft Selten ist die Atmosphare der Furcht und Bedrohung unter den Nazis bei aller Zuruckhaltung so eindrucksvoll vermittelt worden wie hier Selten auch sah man das Milieu jener Zeit filmisch bis ins Detail so stimmig und echt dargestellt Ebenso uberzeugend die psychologische Genauigkeit mit der die Autoren ihre Geschichte erzahlen sparsam mit Worten fest vertrauend auf blosse Blicke und Gesten 2 Renate Holland Moritz nannte den Film ein Meisterwerk und bezeichnete ihn als enorm spannendes mit nicht erahnbaren Uberraschungen gespicktes psychologisches Kammerspiel von der Suche eines Jungen nach seinem Vater 3 Hervorgehoben wurden die Bilder von herber Poesie Szenen die bei starker innerer Dramatik eine eigenartige Ruhe ausstrahlen und unversehens tiefes Beteiligtsein an einem anderen Schicksal erzeugen 4 Fur den film dienst war Jan auf der Zille ein historisch detailgetreu und einfuhlsam inszenierter Kinderfilm der die psychischen Belastungen von Kindern verfolgter Eltern wahrend des Nationalsozialismus ernsthaft aber auch spannend reflektiert 1 Cinema nannte den Film sorgfaltig recherchiert 5 andere Kritiker bezeichneten ihn als ein auch aus heutiger Sicht uberzeugendes Beispiel zur Geschichte von Nationalsozialismus und Widerstand anregend und nachvollziehbar nicht nur fur junge Zuschauer 6 Helmut Dziuba verlangt seinen jungen Zuschauern viel ab aber nicht zuviel schatzten andere Rezensenten die Eignung des Films fur Kinder ein 7 Auszeichnungen BearbeitenAuf dem IV Kinderfilmfest Essen erhielt Jan auf der Zille 1986 den Blauen Elefant Beim Goldenen Spatz 1987 in Gera wurde der Film mit dem Hauptpreis in der Kategorie Spielfilm ausgezeichnet 8 Literatur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 284 285 Jan auf der Zille In Ingelore Konig Dieter Wiedemann Lothar Wolf Hrsg Zwischen Marx und Muck DEFA Filme fur Kinder Henschel Berlin 1996 ISBN 3 89487 234 9 S 349 351 Weblinks BearbeitenJan auf der Zille in der Internet Movie Database englisch Jan auf der Zille bei filmportal de Jan auf der Zille bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten a b Jan auf der Zille im Lexikon des internationalen Films Heinz Kersten Kindheit in schwerer Zeit In Der Tagesspiegel Berlin 11 Mai 1986 Renate Holland Moritz Kino Eule In Eulenspiegel 1986 zit nach Jan auf der Zille In Renate Holland Moritz Die Eule im Kino Neue Filmkritiken Eulenspiegel Verlag Berlin 1994 S 93 Gisela Hoyer in Morgen 6 April 1986 Jan auf der Zille In cinema Abgerufen am 14 April 2022 Jan auf der Zille In Ingelore Konig Dieter Wiedemann Lothar Wolf Hrsg Zwischen Marx und Muck DEFA Filme fur Kinder Henschel Berlin 1996 S 351 Ute Semkat in Volksstimme Magdeburg 17 April 1986 Vgl progress film de 1 2 Vorlage Toter Link www progress film de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan auf der Zille amp oldid 223398763