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Jakob Schlesinger auch Johann Jakob Schlesinger 13 Januar 1792 in Worms 12 Mai 1855 in Berlin war ein deutscher Maler und Restaurator Selbstbildnis 1810 Der Heidelberger Chemiker Leopold Gmelin und seine Gattin um 1820 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohann Jakob Schlesinger wurde als Sohn des Malers Johann Adam Schlesinger 1759 1829 und dessen Ehefrau Catharina Barbara geb Becker geboren Der Vater ebenfalls ein renommierter Maler stammte aus Ebertsheim die Mutter aus Grunstadt Auch der Ebertsheimer Urgrossvater Johann Trubenbach 1781 war bereits Maler und der Lehrmeister seines Vaters Das Ehepaar lebte einige Zeit in Worms wo auch der Sohn Johann Jakob zur Welt kam Bald schon ubersiedelte die Familie nach Grunstadt Dort wuchs der Junge auf besuchte die Lateinschule 1 und erhielt seine erste kunstlerische Schulung durch den regional sehr bekannten Vater vermutlich auch durch den ebenfalls hier ansassigen Onkel Bruder des Vaters Johann Schlesinger 1768 1840 Von 1809 bis 1816 besuchte Johann Jakob Schlesinger die Universitat Heidelberg und setzte danach seine Ausbildung in Mannheim und Munchen fort In der Bayerischen Hauptstadt studierte er laut Matrikeleintrag ab 12 Mai 1819 Historienmalerei an der Akademie der Bildenden Kunste 2 Wegen einer Augenkrankheit musste er jedoch sein Studium fur drei Jahre unterbrechen Besonderes Talent entwickelte Schlesinger fur das Restaurieren von Gemalden Auf diesem Feld erwarb er sich einen bedeutenden Ruf insbesondere widmete er sich der altdeutschen Schule Zunachst war er hauptsachlich fur die Bruder Sulpiz und Melchior Boisseree in Heidelberg tatig 1822 erhielt er eine Anstellung als Professor und Generalrestaurator an den koniglichen Museen zu Berlin Jakob Schlesinger war nicht nur ein guter Maler sondern auch ein ausgezeichneter Kopist mit einer Vorliebe fur Werke aus dem 16 Jahrhundert So reiste er 1821 nach Dresden und reproduzierte dort Raffaels Sixtinische Madonna fur den Speyerer Dom Fur den Kunstverein in Karlsruhe lithographierte er 1834 die auf diesem Bild dargestellten Kopfe der heiligen Barbara und des Papstes noch einmal separat Auch Landschaftsbildnisse sowie Frucht und Blumenstucke sind von ihm bekannt zwar in akademisch kuhler Manier aber uberaus sorgfaltig ausgearbeitet Neben der Malerei betatigte sich Schlesinger auch in der gerade stark aufbluhenden Kunst des Steindruckes also der Lithographie wozu die Motive seitenverkehrt in eine Steinplatte eingearbeitet werden mussten die dann als Druckstock diente Das gegenwartige bekannteste Gemalde Jakob Schlesingers ist sein hier abgebildetes Hegel Portrat das vielfach reproduziert wurde und auch als Druck im Handel ist Die Kunsthistorikerin Annik Pietsch beurteilt es folgendermassen Der Maler und Restaurator Jakob Schlesinger portratierte 1831 den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel kurz vor dessen Ableben In diesem uberraschend nahsichtigen unverhullt lebendigen Bildnis beschreibt Schlesinger die Physiognomie und den Charakter Hegels pragnant Das von Maria Hegel als trefflich gelungen bezeichnete Portrat zeigt neben einem fur die Zeit unublichen Kompositionstyp vor allem eine ungewohnliche maltechnische Realisierung des Inkarnats Hierbei fallt im Vergleich zu Arbeiten seiner Berliner Zeitgenossen insbesondere die Trennung des Helldunkels und der Farbe im Bildaufbau das lebhafte Farbenspiel die plastische Modellierung der Malfarbe sowie die Sichtbarmachung des Herstellungsprozesses auf Annik Pietsch uber Schlesigers Hegelportrait 3 Jakob Schlesinger war mit Charlotte Koster verheiratet der Schwester des Malers Christian Philipp Koester 4 Literatur BearbeitenFranz Vallentin Schlesinger Jacob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 41 Schlesinger Jakob In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 30 Scheffel Siemerding E A Seemann Leipzig 1936 S 105 Irmgard Wirth Berliner Malerei im 19 Jahrhundert Siedler Berlin 1990 ISBN 3 572 10011 9 S 154 Viktor Carl Lexikon Pfalzer Personlichkeiten 3 Auflage Hennig Edenkoben 2004 ISBN 3 9804668 5 X Walter Lampert 1100 Jahre Grunstadt Ein Heimatbuch Stadtverwaltung Grunstadt Grunstadt 1975 S 383 384 Annik Pietsch Der glanzlose Seelenduft der Fleischfarbe Schlesingers Hegel Portrat In Daniela Bohde Mechthild Fend Hrsg Weder Haut noch Fleisch Das Inkarnat in der Kunstgeschichte Neue Frankfurter Forschungen zur Kunst 3 Verlag Gebr Mann Berlin 2007 ISBN 978 3 7861 2545 7 S 133 158 Susanna Partsch Schlesinger Jakob In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 102 de Gruyter Berlin 2019 ISBN 978 3 11 023268 4 S 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob Schlesinger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Sixtinischen Madonna von Jakob Schlesinger aus Morgenblatt fur gebildete Stande Siebzehnter Jahrgang 1823 in 2 Teilen Seite 633 u 644 jeweils den Text einfach anklicken Einzelnachweise Bearbeiten Pfalzisches Memorabile Band 2 S 232 Verlag des Evangelischen Vereins fur die Pfalz Westheim 1874 Digitalscan Matrikel Eintrag Jakob Schlesingers an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen Annik Pietsch Der glanzlose Seelenduft der Fleischfarbe Schlesingers Hegel Portrat auf uni frankfurt de Memento vom 9 Juni 2007 im Internet Archive Bildnis Kosters gemalt von seinem Schwager Jakob Schlesinger auf uni heidelberg de Memento vom 3 Januar 2005 im Internet Archive Normdaten Person GND 117326100 lobid OGND AKS LCCN no2012146031 VIAF 51964631 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlesinger JakobALTERNATIVNAMEN Schlesinger Johann Jakob vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und RestauratorGEBURTSDATUM 13 Januar 1792GEBURTSORT WormsSTERBEDATUM 12 Mai 1855STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Schlesinger amp oldid 227071780