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Jacques Egide Duhan de Jandun 14 Marz 1685 in Jandun Frankreich 3 Januar 1746 in Berlin 1 auch Charles Egide Duhan de Jandun oder Charles Gilles Duhan de Jandun Nachname auch du Han 2 war der Erzieher Friedrichs des Grossen und spater braunschweigischer Bibliothekar in Blankenburg sowie preussischer Geheimrat im Amt fur Auswartiges Legationsrat in Berlin Duhans erzieherischer Einfluss war pragend 2 fur das lebenslange Interesse Friedrichs des Grossen an der franzosischen Kultur und Lebensweise Jacques Egide Duhan de Jandun Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Erzieher Friedrichs des Grossen 1 3 Verbannung nach Memel und Blankenburg 1 4 Letzte Lebensjahre in Berlin 2 Bedeutung und Nachwirkung 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Der Sohn eines hugenottischen Landadligen verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit zunachst in Jandun in der Champagne und dann ab 1690 in Berlin Nach der von Konig Ludwig XIV verfugten Aufhebung des Edikts von Nantes durch das Edikt von Fontainebleau im Oktober 1685 hatten die franzosischen Protestanten ihre staatsburgerlichen und religiosen Rechte verloren Duhans Vater ein koniglich franzosischer Staatsrat musste wegen seines calvinistischen Glaubens Frankreich verlassen Er ging mit seiner Familie nach Berlin wo er eine Beamtenkarriere einschlug 3 Erzieher Friedrichs des Grossen Bearbeiten Nach einer Tatigkeit als Lehrer am College Francais der Hugenotten in Berlin wurde Duhan Hofmeister des Grafen Dohna und Erzieher eines seiner Sohne In dessen Diensten nahm Duhan im Jahr 1715 auch an der Belagerung von Stralsund teil wobei er durch besondere Tapferkeit dem preussischen Konig Friedrich Wilhelm I auffiel der ihn daraufhin zum Erzieher seines damals vierjahrigen Sohnes des Kronprinzen Friedrich ernannte 3 Neben dem Elementarlehrer Hilmar Curas der den Kronprinzen im Lesen und Schreiben unterrichtete sollte Duhan vorerst nur Rechnen Geographie sowie die Geschichte der letzten hundert Jahre lehren 4 spater konkretisierte der Konig in eigenhandigen Erganzungen den Stundenplan des Prinzen in dem er Unterrichtseinheiten und Tagesablauf prazise zum Teil in Minutentakt vorschrieb 5 Ziel war die Vorbereitung auf die Fuhrung der Staatsgeschafte alles Schongeistige und Allgemeinbildende war untersagt Der selbst hochgebildete Duhan setzte sich jedoch zum Teil uber diese engen Grenzen hinweg und weckte in seinem Schuler Begeisterung fur philosophische und literarische Werke verzichtete auch nicht vollig auf Latein Ohne Wissen des Konigs half Duhan dem Kronprinzen bei der Beschaffung einer rund 4000 Bande umfassenden Bibliothek mit vorwiegend franzosischen Autoren 6 Duhan war bis zu Friedrichs Konfirmation 1727 fur dessen Ausbildung zustandig Friedrich blieb ihm daruber hinaus eng verbunden 1727 wurde Duhan zum Gerichtsrat ernannt Verbannung nach Memel und Blankenburg Bearbeiten Fur Friedrichs Fluchtversuch im Jahre 1730 machte Friedrich Wilhelm die drei vormaligen Prinzenerzieher verantwortlich und entfernte sie aus der Nahe des Kronprinzen Duhan verbannte er nach Memel den entlegensten Ort seines Staates Im Sommer 1732 gestattete der Konig dem Verbannten eine Stelle als Bibliothekar bei Herzog Ludwig Rudolf von Braunschweig Wolfenbuttel in Blankenburg anzunehmen wobei Friedrich versprechen musste Duhan bei einem moglichen Zusammentreffen nicht anzureden 7 Duhan wurde auch Vorleser von Ludwig Rudolfs Gemahlin Christine Luise in Blankenburg sowie bei ihren Aufenthalten in Wolfenbuttel Ausweislich der Rechnungsbucher der herzoglichen Kammerbehorde erhielt Duhan von Oktober 1735 bis April 1740 eine jahrliche Gnadenpension in Hohe von 400 Talern 6 Letzte Lebensjahre in Berlin Bearbeiten Drei Tage nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1740 holte Friedrich dem bekannt war dass Duhan sich ausserst vereinsamt fuhlte ihn mit einem herzlichen Brief zu sich nach Berlin Er ernannte Duhan zum Geheimrat im Amt fur Auswartiges mit der Erlaubnis sich den Dienstobliegenheiten nach Gefallen entziehen zu durfen 3 Im Januar 1744 wurde er Ehrenmitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften 8 Als Friedrich nach der Unterzeichnung des Friedens zu Dresden am 28 Dezember 1745 nach Berlin zuruckkehrte unterbrach er seinen Umzug in der feierlich erleuchteten Stadt um Duhan auf dem Sterbelager zu besuchen 9 Bedeutung und Nachwirkung BearbeitenDas lebenslange Interesse Friedrichs fur die franzosische Kultur wurde wesentlich von Duhan beeinflusst 6 Wie sehr Friedrich seinen ehemaligen Lehrer auch im Erwachsenenalter noch schatzte geht aus den zahlreichen geradezu herzlichen Briefen an Duhan hervor in einem ihm zu Ehren verfassten Gedicht bezeichnet Friedrich Duhan sogar als seinen wahren Vater 10 Der Maler Adolph von Menzel hielt in einem seiner Holzschnitte mit Darstellungen zum Leben Friedrich des Grossen den Besuch Friedrichs am Sterbebett Jacques Duhans fest 6 In dem Fragment gebliebenen Dialogroman Die traurige Geschichte von Friedrich dem Grossen des Schriftstellers Heinrich Mann gehort auch Friedrichs Erzieher Jacques Duhan zu den Protagonisten 11 Schriften BearbeitenDuhan verfasste mehrere Beitrage zur Geschichte Brandenburgs und Preussens 3 Christian Friedrich Voss gab 1791 in seinem Verlag in Berlin Friedrich s des Zweiten Konigs von Preussen Briefwechsel vor und nach seiner Thronbesteigung mit seinem Hofmeister Duhan de Jandun heraus Literatur BearbeitenMonique Dannhauser Aus Frankreich nach Deutschland Die franzosischen Hugenotten und ihr Spross Jacques Egide Duhan de Jandun Prazeptor des Preussenkonigs Friedrich II Aus dem Franzosischen ubersetzt von Barbel Lange Egelsbach Frankfurt a M u a 1999 ISBN 3 8267 1168 8Dieter Lent Duhan auch du Han de Jandun Jacques Egide In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 176f mit Archivaliennachweis aus dem Staatsarchiv Wolfenbuttel Ferdinand Meyer Jacques Egide Duhan de Jandun In Beruhmte Manner Berlins und ihre Wohnstatten Vom 16 Jahrhundert bis zur Zeit Friedrichs des Grossen Band 2 Berlin 1876 S 31 35franzosische Darstellungen des 18 und 19 JahrhundertsHistoire de l Academie Royale des Sciences et Belles lettres Berlin Haude amp Spencer 1750 S 157 1 Johann Heinrich Samuel Formey Eloges des academiciens de Berlin et de divers autres savans Berlin Etienne de Bourdeaux 1757 B 1 S 35 2 Correspondance de Frederic II avant et apres son avenement avec M Duhan de Jandun Berlin Chretien Frederic Vos 1791 3 Sehen SieEloge academique a M Duhan S 8 36 Jean Baptiste Joseph Boulliot Biographie ardennaise ou Histoire des Ardennais qui se sont fait remarquer par leurs ecrits leurs actions leurs vertus et leurs erreurs Paris 1830 B 2 S 16 4 Weblinks BearbeitenRundfunk Berlin Brandenburg Website Preussen Chronik eines deutschen Staates Kurzbiographie Charles Egide Duhan Osterreichische Nationalbibliothek Bildarchiv Austria Portratbild Duhan de Jandun Jacques Egide Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Datenbank Niedersachsische Personen Suchfeld Name Duhan de Jandun Einzelnachweise Bearbeiten Geburts und Sterbedatum nach Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 S 80 Rundfunk Berlin Brandenburg Website Preussen Chronik eines deutschen Staates Kurzbiographie Charles Egide Duhan a b Dieter Lent Duhan auch du Han de Jandun Jacques Egide In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert S 176 a b c d Vgl Rundfunk Berlin Brandenburg Website Preussen Chronik eines deutschen Staates Kurzbiographie Charles Egide Duhan Vgl Reinhold Koser Friedrich der Grosse als Kronprinz Stuttgart 1886 S 3 Reglement wie Mein altester Sohn Friedrich seine Studien zu Wusterhausen halten soll Wusterhausen 3 September 1721 in Allergnadigster Vater Die Verkruppelung eines Charakters zu Wusterhausen Dokumente aus der Jugendzeit Friedrichs II hrsg von Frank Schumann Berlin 1883 S 24ff Vgl hierzu auch Ernest Lavisse Die Jugend Friedrichs des Grossen 1712 1733 Berlin 1919 a b c d Vgl Dieter Lent Duhan auch du Han de Jandun Jacques Egide in Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Braunschweig 2006 S 177 Reinhold Koser Geschichte Friedrichs des Grossen Vierte und funfte vermehrte Auflage Cotta sche Buchhandlung Nachfolger Stuttgart und Berlin Bd 1 1912 S 167 Vgl Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 S 80 Reinhold Koser Geschichte Friedrichs des Grossen Vierte und funfte vermehrte Auflage Cotta sche Buchhandlung Nachfolger Stuttgart und Berlin Bd 2 1913 S 232f Friedrich an Duhan de Jandun Rheinsberg den 9 Oktober 1737 in Oeuvres de Frederic le Grand Bd 17 hrsg von J D E Preuss o O 1851 Seite 307 310 Vgl Heinrich Mann Die traurige Geschichte von Friedrich dem Grossen Claassen Dusseldorf 1962 Siehe zu diesem Roman z B Marei Konow Heinrich Mann und Friedrich der Grosse Die traurige Geschichte von Friedrich dem Grossen Der Konig von Preussen Studien zur Genesis und Gestaltung des Friedrich Stoffs bei Heinrich Mann J Gross Heidelberg 1993 Normdaten Person GND 11766085X lobid OGND AKS VIAF 37699466 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duhan de Jandun Jacques EgideALTERNATIVNAMEN Duhan de Jandun Charles Gilles du Han Jacques Egide Jandun Charles Gilles Duhan de Duhan de Jandun Charles Egide Duhan de Jandun Charles E Jandun Charles Egide Duhan de Duhan de Jandun Jandun Duhan de Jandun Jacques Egide Duhan deKURZBESCHREIBUNG Erzieher Friedrichs des Grossen braunschweigischer Bibliothekar in Blankenburg und preussischer Legationsrat in BerlinGEBURTSDATUM 14 Marz 1685GEBURTSORT Jandun FrankreichSTERBEDATUM 3 Januar 1746STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacques 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