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Jurgen Paul Prahl 25 September 1772 in Lubeck 7 Juli 1813 ebenda war ein Lubecker Knochenhauermeister und Opfer der franzosischen Okkupation Das Prahl Denkmal in LubeckDie Ruckseite des DenkmalsInhaltsverzeichnis 1 Zwischenfall auf dem Markt 2 Prozess und Hinrichtung 3 Prahl Denkmal 4 LiteraturZwischenfall auf dem Markt BearbeitenAm Morgen des 5 Juli 1813 wurden auf dem Lubecker Markt Soldaten der franzosischen Besatzungsmacht gemustert das Geschehen wurde von zahlreichen Zuschauern verfolgt Die anwesenden Zivilisten unter denen sich auch Prahl befand machten spottische Bemerkungen uber die angetretene Truppe und erregten dadurch das Missfallen des kommandierenden Offiziers Abadie Dieser forderte die am nachsten stehenden Personen zum Zurucktreten auf Als seinen Anweisungen nicht Folge geleistet wurde versuchte er die Zuschauer mit Stossen vor die Brust abzudrangen Einer der Betroffenen der Gartner Green protestierte gegen diese Behandlung und wurde deswegen auf Befehl des Offiziers festgenommen Der in der Nahe stehende Prahl bedachte Abadie daraufhin mit hohnischem Gelachter Der Offizier wandte sich Prahl zu fragte verargert nach dem Grund fur das Lachen und erhob dabei den Degen gegen den Schlachter Prahl griff nach Abadies Arm wobei nicht geklart ist ob er den Degen nur festhalten oder an sich bringen wollte Der Offizier liess Prahl dafur gleichfalls verhaften und abfuhren Prozess und Hinrichtung BearbeitenIn den Morgenstunden des 7 Juli trat im Stadthaus ein Militargericht unter Vorsitz von Major Staglieno vom 111 Linienregiment zusammen Die Anklage wurde vertreten von Capitain Adjutant Major Riston von derselben Einheit Auf Prahls eigenen Wunsch ubernahm Johann Friedrich Hach seine Verteidigung Prahl wurde der Anstiftung zum Aufruhr und zum Widerstand gegen die franzosische Militargewalt beschuldigt Nach Anhorung der Angeklagten und nachdem Verteidigung und Anklage ihre Antrage vorgebracht hatten beriet das Gericht hinter verschlossenen Turen uber das Urteil Es wurde befunden dass Prahl gegen ein kaiserliches Dekret vom 26 Januar 1813 verstossen hatte das jegliche Aufwiegelung gegen die franzosische Herrschaft mit der Todesstrafe belegte Das Urteil wurde offentlich verlesen und auf Kosten des Verurteilten in 300 Exemplaren gedruckt und in der Stadt angeschlagen Gnadengesuche durch die Familie Prahls den provisorischen Maire Friedrich Adolph von Heintze sowie den Unterprafekten an den Militargouverneur General Paul Thiebault waren vergeblich da dem General in derartigen Fallen kein Begnadigungsrecht zustand und die Urteile der Militargerichte laut Gesetz vom 17 Messidor des Jahres 12 unverzuglich zu vollstrecken und daher praktisch nicht anfechtbar waren Noch am Mittag des 7 Juli wurde Prahl auf dem Festungswall am Muhlentor von einem franzosischen Erschiessungskommando hingerichtet Prahls Witwe wurde als ausnahmsweise Vergunstigung gewahrt die Leiche ihres Mannes die man am Ort der Hinrichtung verscharrt hatte ausgraben und an anderer Stelle beisetzen zu lassen Die zusatzlich zur Todesstrafe auferlegte Geldbusse in Hohe von 915 Franken wurde ihr vom Unterprafekten erlassen die Prozesskosten von 12 Franken musste sie jedoch aus dem Nachlass des Hingerichteten begleichen Prahl Denkmal BearbeitenAm 7 Juli 1820 wurde ein Denkmal fur Jurgen Paul Prahl an der Stelle seiner Hinrichtung eingeweiht Der von Joseph Christian Lillie entworfene drei Meter hohe Obelisk tragt an der Vorderseite die Inschriften Waffengewalt erkohr zum Opfer den friedlichen Burger sowie Hier sank J P Prahl den VII Juli MDCCCXIII und auf der Ruckseite Innig danke dem Herrn jeder den Freiheit begluckt sowie Der Unschuld allgemeine Achtung Von vereinten Aemtern errichtet MDCCCXX Da beim Bau des Elbe Lubeck Kanals 1898 dieser Teil der Lubecker Wallanlagen abgetragen wurde versetzte man das Denkmal um etwa 50 Meter auf die Krone eines verbliebenen Wallrests wo es sich bis heute befindet Literatur BearbeitenBeschreibung der Feyerlichkeiten bey Enthullung des Jurgen Paul Prahl gewidmeten Denkmals auf dem Walle des Muhlenthors zu Lubeck den 7 July 1820 Schmidt Lubeck 1820 Karl Klug Geschichte Lubecks wahrend der Vereinigung mit dem franzosischen Kaiserreiche 1811 1813 Verlag H G Nahthgens Lubeck 1856 Friedrich Bruns Hugo Rahtgens Lutz Wilde Die Bau und Kunstdenkmaler der Hansestadt Lubeck Band I 2 Teil Rathaus und offentliche Gebaude der Stadt Max Schmidt Romhild Lubeck 1974 S 411 413 ISBN 9783795000349 Antjekathrin Grassmann Lubeckische Geschichte Verlag Schmidt Romhild Lubeck 1988 Amt fur Denkmalpflege der Hansestadt Lubeck Hg Die Bau und Kunstdenkmaler der Hansestadt Lubeck Band I 2 Verlag Schmidt Romhild Lubeck 1974 Ilsabe von Bulow Joseph Christian Lillie 1760 1827 Berlin 2008 S 190 192 ISBN 9783422066106 Bremer Sonntagsblatt Organ des Kunstlervereins Band 13 1865 S 388ffNormdaten Person GND 1159871221 lobid OGND AKS VIAF 294152744558827850009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Prahl Jurgen PaulALTERNATIVNAMEN Prahl George franzosisch KURZBESCHREIBUNG Lubecker Knochenhauermeister und Opfer der franzosischen OkkupationGEBURTSDATUM 25 September 1772GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 7 Juli 1813STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jurgen Paul Prahl amp oldid 207428670