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Das Judische Kinder und Landschulheim Caputh geht zuruck auf eine 1931 von der Sozialpadagogin Gertrud Feiertag gegrundete reformpadagogische Einrichtung in Caputh heute Teil der Gemeinde Schwielowsee in Brandenburg die von der Grunderin sofort nach der Machtergreifung auf die generelle Aufnahme von judischen Kindern und Jugendlichen umgestellt wurde 1 Es war neben dem Judischen Landschulheim Herrlingen und dem Judischen Landschulheim Coburg eins der drei in den 1930er Jahren in Deutschland existierenden Judischen Landschulheime 2 Eingang zum Jugendhilfezentrum Gertrud Feiertag in Caputh fruher Judisches Landschulheim Caputh Inhaltsverzeichnis 1 Grundungsgeschichte 2 Padagogische Konzeption 3 Die Jahre 1933 bis 1938 4 Das Ende des Landschulheims 5 Die Schulerschaft des Landschulheims 6 Lehrkrafte und sonstiges Personal 7 Erinnerung 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGrundungsgeschichte BearbeitenDie Geschichte des Landschulheims ist eng verbunden mit der judischen Erzieherin Gertrud Feiertag die zuvor viele Jahre das Kinder Erholungsheim der Zion Loge U O B B auf Norderney geleitet hatte In einem Bericht uber ihre Arbeit dort hatte sie bereits 1926 den Wunsch geaussert die geleistete Kurz und Freizeitpadagogik uber die Sommersaison hinaus einmal in einer dauerhaften Einrichtung kontinuierlich fortsetzen zu konnen 3 Diesen Wunsch erfullte sie sich funf Jahre spater in Caputh Mit finanzieller Unterstutzung ihres Bruders und dank einer kleinen Erbschaft hatte sie in der Potsdamer Strasse 18 in Caputh Lage von einem Berliner Schokoladenfabrikanten dessen ehemaliges Wochenendhaus nebst Grundstuck erwerben konnen Haus und Grundstuck boten beste Voraussetzungen fur Gartenarbeit und Sport zumal im Sommer auch der direkt gegenuberliegende Templiner See zum Baden einlud Der Potsdamer Regierung zeigte sie am 21 April 1931 die fur Anfang Mai geplante Eroffnung eines Kinder Landheimes zur Erziehung Pflege und Erholung an und beantragte zugleich die Erlaubnis zur Durchfuhrung des Schulunterrichts fur die ins Heim aufzunehmenden Kinder 4 Zielgruppe waren damals Kinder mit gesundheitlichen oder erzieherischen Problemen denen durch einen langeren Heimaufenthalt geholfen werden sollte Der Padagoge Joseph Walk spricht von einem Heim das fur Kinder aus zerrutteten Familien gegrundet worden sei 1 Doch von Anfang an war diese Zielgruppe offensichtlich im judischen Milieu verortet denn in dem schon erwahnten Schreiben vom 21 April 1931 schrieb Gertrud Feiertag Ohne damit eine konfessionelle Abgrenzung vornehmen zu wollen soll das Kinderheim in erster Reihe zur Aufnahme judischer Kinder bestimmt sein da hierfur in beteiligten Kreisen ein besonderes Bedurfnis besteht Zugleich hatte sie sich fur ihr Vorhaben der Unterstutzung durch die Judische Gemeinde Potsdam und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland versichert 4 Gertrud Feiertag eroffnete am 1 Mai 1931 ihr Landschul und Kinderheim Caputh ohne formelle Genehmigung Diese folgte erst am 8 September 1931 und enthielt nicht die Genehmigung fur den Betrieb einer privaten Volksschule da dafur eine andere Behorde zustandig war Dass dieser Schulbetrieb in einer rechtlichen Grauzone dennoch aufgenommen und uber die Jahre fortgefuhrt wurde sollte sich dann spater nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten als es um die dringend notwendig gewordene Unterbringung und Vorbereitung auf das Exil fur Kinder judischer Herkunft aus ganz Deutschland ging als sehr verhangnisvoll und fur das Weiterbestehen des Heimes gefahrdend herausstellen 4 Zum Zeitpunkt der Eroffnung lagen 12 Anmeldungen vor bis zum Winter 1932 stieg die Zahl der Heimkinder auf etwa 40 Dies entsprach in etwa der von Feiertag angestrebten Obergrenze Einige der Kinder besuchten auch weiterhin eine externe Schule Als Leiter der Heimschule hatte Gertrud Feiertag den Padagogen Fridolin Friedmann eingestellt Der Heimbetrieb bot auch die Moglichkeit Haushaltsschulerinnen auszubilden 4 Padagogische Konzeption BearbeitenNach der Autorin Hildegard Feidel Mertz war es das Neue und Andere an Gertud Feiertags Konzeption dass sie als Sozialpadagogin 1931 von vornherein ihr Heim mit einer Schule verband Es handelte sich zunachst um eine vierklassige Grundschule die u a mit Montessorimaterial und im Geiste heutiger Unterrichtsmethoden arbeitete 5 Gerade weil Feiertag aus der Sozialpadagogik kam waren ihre Vorstellungen von einem Landerziehungsheim aber auch anders akzentuiert Wenn FEIERTAG dagegen von einem Landerziehungsheim spricht benutzt sie einen mitunter noch heute regional gebrauchlichen Begriff der ihr als Sozialpadagogin aus der Fursorgeerziehung vertraut gewesen ist und Einrichtungen meinte die seinerzeit in der Regel keine schulische Betreuung einschlossen Insofern geht sie im Unterschied zur klassischen Landerziehungsheim Padagogik nicht von Defiziten der Schulpadagogik sondern der Heimerziehung aus und weist ihrem judischen Landerziehungsheim eine Aufgabe zu die von keinem anderen judischen Heim in dieser Art bisher erfullt worden ist Ihre ganzheitliche Sichtweise veranlasst sie zu dieser entscheidenden konzeptionellen Innovation die nach 1933 die Voraussetzung dafur ist dass aus dem Kinder Landheim ein Land Schulheim und ab 1936 auch explizit ein Judisches Landschulheim wird 6 Aus der nach Feidel Mertz klassischen Landerziehungsheim Padagogik kam dagegen Fridolin Friedmann der schon an der Odenwaldschule und an der 1928 geschlossenen Samson Schule gearbeitet hatte Er war in Caputh fur die schulische Arbeit verantwortlich und sah hier eine Chance die ursprunglichen Ideen der Landerziehungsheime neu zu beleben gerade auch nach der Machtergreifung Nach seiner im November 1933 veroffentlichten Einschatzung vollzieht sich gerade jetzt in den judischen Elternkreisen ein Anschauungswandel der eine judische Bildungsstatte dieser Art wieder sehr viel naher an die ursprungliche Zielsetzung der Landerziehungsheime heranruckt 7 Sein darauf basierendes Programm fasst Joseph Walk wie folgt zusammen Auch hier fanden sich viele dem Judentum fremde oder entfremdete Kinder und Jugendlich ein denen in einem heilignuchternen Milieu der Weg zu einer religios liberalen und zugleich nationaljudischen Lebensauffassung und Lebensweise gewiesen wurde Neben einem systematischen Sprachunterricht in fur potentielle Auswanderungslander wichtigen Fremdsprachen Hebraisch Englisch Franzosisch und notfalls Spanisch legte man in Caputh einen besonderen Wert auf die kunstlerische Erziehung 1 Friedmann ging es jedoch nicht darum im Unterricht nur die judische Materie zu berucksichtigen Ihm ging es vielmehr um einen modifizierten Lehrplan in dem der Stoff der staatlichen Lehrplane um die speziellen judischen Erziehungsaufgaben erweitert und deutsche Kultur zur judischen in Beziehung gesetzt wird Am Beispiel des Faches Geschichte hiess das fur ihn dass die Schuler erkennen sollen dass die judische Geschichte mit der Geschichte der Menschheit ein Ausdruck judischen Schicksals und ein Spiegelbild judischen Wesens ist 7 Ausgehend von der notwendig werdenden Berufsumschichtung betonte Friedmann aber auch den Wert der praktischen Erziehung durch Werken Garten oder Hausarbeit Die praktische Erziehung war fur ihn aber auch ein Weg zur Realitatserfahrung zum sich auseinandersetzen mit der Welt ausserhalb des Landschulheims Das Landschulheim hat einer gefahrvollen Isolierung schon durch die bewusste Wahl des Ortes in der Nahe Berlins entgegengewirkt Die Kinder sollen in keiner romantischen Abgeschlossenheit mehr aufwachsen und sie sollen die Ausstrahlungen des politischen Geschehens die Wandlungen in der sozialen Struktur der deutschen Judenheit uberhaupt die entscheidenden Veranderungen der Zeit unmittelbar beobachten und verspuren da sie keinesfalls bei ihrer kunftigen Lebensgestaltung diese machtigen Faktoren werden ausschalten konnen 7 Diese aussere Realitatserfahrung soll bestarkt werden durch aktive Teilhabe am internen Gemeinschaftsleben und das dadurch ermoglichte Kennenlernen der eigentumlichen Gesetzmassigkeiten eines Gemeinwesens Diese wiederum lassen in eine Gemeinschaft die ihrem Wesen nach das was sein soll zu betonen hat das notwendige Mass dessen was ist einstromen Nur in solchem Gleichgewicht bildet sich eine Jugend die sich jeden Fussbreit Boden ihrer kunftigen geistigen und materiellen Existenz heilignuchtern wird erkampfen mussen 7 Padagogische Grundsatze konnen im schulischen Alltag mitunter auf eine harte Probe gestellt werden und zu den ausseren Realitatserfahrungen die als das was ist in das Schulgeschehen einstromen gehorten auch die Besuche der Schulaufsichtsbehorde So heisst es denn in einem Bericht des Kreisschulrats vom 10 Dezember 1936 uber den von ihm uberpruften Geschichtsunterricht Im Geschichtsunterricht wurde neben alter Geschichte auch der Verlauf der deutschen Geschichte bis in die Neuzeit gezeigt Aus der Gegenwart wurden Fragen behandelt die der Jude kennen muss wenn er sein Leben zunachst innerhalb der deutschen Reichsgrenze und spater ausserhalb derselben gestalten will Nurnberger Gesetze pp Durch eigenes Eingreifen uberzeugte ich mich davon ob inwieweit und mit welchem Erfolge und Ergebnis Tagesereignisse geschichtlicher oder politischer Art zur Besprechung gekommen sind Ich habe festgestellt dass es geschieht und dass die Art in der es geschieht vorsichtig ist Mein Gesamteindruck ist der dass die Schularbeit so gestaltet wird wie es von Fremdrassigen denen Gastrecht gewahrt wird geschehen muss 8 Die Jahre 1933 bis 1938 BearbeitenNach der Machtergreifung ergab sich fur die Schule eine vollig andere Situation Nun versuchten immer mehr judische Eltern fur ihre Kinder einen Platz an einer judischen Einrichtung zu finden und in Caputh stieg die Zahl der Kinder und Jugendlichen bald auf 80 bis 90 an Die dafur erforderlichen Lehrkrafte rekrutierten Feiertag und Friedmann aus der Schar der Lehrer die aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums ihre Anstellung im staatlichen Schulwesen verloren hatten Wie innerhalb der Schulerschaft galt aber auch fur die Lehrerschaft Die Fluktuation war gross Seltener war der Grund hierfur der Wechsel an eine andere Schule haufig aber der Aufbruch in die Emigration nbsp Einsteinhaus Caputh Sommerhaus von Albert EinsteinDie Pflegegelder und das Schulgeld der Eltern bildeten die Basis der Finanzierung des Heims Hinzu kamen Unterstutzungen von judischen Wohlfahrts und Pflegeamtern sowie Zuschusse judischer Verbande Haufig jedoch mussten auch die Kosten einzelner Kinder mitfinanziert werden wenn deren Eltern nicht in der Lage waren die erforderlichen Zahlungen zu leisten 9 Ein weiteres Problem war der steigende Platzbedarf Im Laufe der Zeit wurden bis zu acht weitere Grundstucke und Gebaude dazugemietet darunter zeitweilig auch ein Albert Einstein gehorendes Sommerhaus das spatere Einsteinhaus Caputh 1935 kam heraus dass bislang keine Genehmigung fur den Betrieb einer privaten Volksschule vorlag siehe oben Ein Antrag auf nachtragliche Genehmigung wurde vom zustandigen Kreisschulrat befurwortet da dieser verhindern wollte dass judische Kinder die evangelische Schule in Caputh besuchten Der Landrat dagegen wollte das gesamte Heim weghaben Die Angelegenheit blieb zunachst in der Schwebe doch am 1 Marz 1936 drangten Feiertag und Friedmann auf eine Entscheidung da sie fur das an Ostern beginnende neue Schuljahr mit weiteren Kindern fur ihre Einrichtung rechneten Ausgerechnet die Verabschiedung der Nurnberger Gesetze fuhrte zu einer positiven Klarung Da durch diese auch festgeschrieben worden war dass judische Kinder nur noch in besonderen Schulen unterrichtet werden sollen gebot es die nationalsozialistische Logik eine private Schule fur judische Kinder zu genehmigen Am 16 Juni 1936 erging der Bescheid zur nachtraglichen Genehmigung der Schule in der nur nichtarische Kinder beschult werden durfen 9 Unabhangig davon war das Landschulheim auch antijudischen Anfeindungen ausgesetzt die sich sowohl gegen die Kinder als auch gegen die Gebaude richteten Ein Uberfall ereignete sich im Mai 1934 ein weiterer am 19 Februar 1936 In beiden Fallen kam es nur zu Sachbeschadigungen und Gertrud Feiertag war so mutig von den Behorden die Verfolgung der Tater einzufordern Vergeblich wie sich zeigte denn die Taten wurden als Ausdruck des berechtigten Volkszorns gegen die in Caputh als Judenheim diffamierte Einrichtung abgetan und nicht weiter verfolgt 9 Ebenfalls Anfang 1936 mussten samtliche Bewohner im Laufe einer Stunde nach Berlin herausgeschleust werden Die Leiterin war durch ihre wohlgesonnene arische Angestellte rechtzeitig vor einem geplanten Uberfall der Hitlerjugend die im benachbarten Potsdam ein Treffen hatte benachrichtigt worden Zum Gluck blieb es bei der blossen Drohung so dass der Unterricht schon am nachsten Tag seinen ungestorten Fortgang nehmen konnte 1 Trotz aller antisemitischer Ubergriffe versuchten die Nazis aber auch das Landschulheim Caputh propagandistisch fur ihre Zwecke zu nutzen Anlasslich der Olympischen Sommerspiele 1936 wurde die Einrichtung japanischen Besuchern von den Machthabern als ein Beispiel judisch autonomer Erziehung im Dritten Reich vorgefuhrt 1 1937 durfte der Lehrer Karl Kindermann zusammen mit einer ausgewahlten Schulergruppe auf Einladung des griechischen Konigs Athen besichtigen 1 Ebenfalls 1937 verliess Fridolin Friedmann das Landschulheim Caputh und ging an die Judische Oberschule Berlin 10 Sein Nachfolger als Schulleiter wurde Ernst Ising Er sah sich einem sich steigenden Druck auf das Landschulheim ebenso gegenuber wie einer sich verscharfenden Situation Um so bemerkenswerter ist es dass sowohl er als auch Gertrud Feiertag immer wieder Versuche unternahmen den Behorden Erleichterungen und Zugestandnisse abzutrotzen Ablehnungen und Zuruckweisungen folgten umgehend Der Staat habe keine Veranlassung derartige Einrichtungen zu fordern die gestellten Antrage seien anmassend und so weiter 9 Das Ende des Landschulheims BearbeitenTrotz aller Repressalien denen sich das Landschulheim von aussen ausgesetzt sah bezeichneten Schuler und Lehrer ihren Aufenthalt in Caputh als ein Leben im Paradies umgeben von einer Aura von Schonheit und Gluckseligkeit 1 Das Ende kam mit den Novemberpogromen 1938 Von ortsansassigen Nazis darunter Lehrern aufgehetzte Jugendliche machten sich auf den Weg die im Landschulheim ansassigen Juden zu vertreiben Unterstutzt wurden sie von SA Leuten die sich daran machten die Einrichtungen der vom Landschulheim belegten Hauser zu verwusten Den Heimbewohnern blieben nur wenige Minuten um Weniges zusammenzusuchen und aus Caputh fur viele von ihnen fur immer wegzugehen Gertrud Feiertag Ernst Ising und mit ihnen alle anderen Lehrer und Erzieher hatten schon lange vor diesem Novembertag mit ihrer Vertreibung aus diesem kleinen Schein Paradies inmitten einer immer kalter werdenden vom Antisemitismus der deutschen Herrenrasse verseuchten Atmosphare gerechnet 11 Die Lehrerinnen und Lehrer begleiteten die Kinder noch am 10 November in kleinen Gruppen nach Berlin und brachten sie provisorisch in Privatwohnungen unter In der Folgezeit versuchten Gertrud Feiertag Lehrer und auch Eltern immer wieder Sachen aus Caputh zu retten Gertrud Feiertag versuchte gar mit den Behorden uber Schadenersatzanspruche zu verhandeln und erstattete Anzeige wegen der Plunderungen an denen sich auch Bewohner Capuths beteiligt hatten Die Ermittlungen verliefen wie kaum anders zu erwarten im Sande 11 Am 15 November 1938 hatte Ernst Ising dem Kreisschulrat mitgeteilt dass das Landschulheim seit dem 11 November geschlossen sei Die Autoren Feidel Mertz und Paetz lassen offen ob dies in Absprache mit Gertrud Feiertag geschehen war denn als diese einige Tage spater brieflich um einen Termin bei den Behorden nachsuchte um uber das Landschulheim und dessen Zukunft noch einmal zu verhandeln erhielt sie keine Antwort mehr Kreisschulrat und Potsdamer Regierung waren sich einig dass sich mit dem Schreiben Isings die Frage von selbst erledigt habe 11 Da judischen Kindern inzwischen der Besuch einer staatlichen Schule nicht mehr gestattet war sah sich der Reichs und Preussische Minister fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung am 15 November 1938 veranlasst in einem Erlass festzustellen dass die bisherigen Schuleinrichtungen fur Juden bis auf weiteres aufrecht erhalten bleiben mussen 12 Das zwang auch die Behorden in Potsdam sich noch einmal mit dem Landschulheim Caputh und dessen ehemaliger Leiterin die inzwischen in Berlin wohnte zu beschaftigen Doch Gertrud Feiertag konnte nicht mehr In einem Schreiben vom 26 Februar 1939 teilte sie dem Kreisschulrat mit Auf die Ruckfrage teile ich mit dass ich nicht in der Lage bin das Judische Landschulheim Caputh wieder zu eroffnen Es ist daher auch nicht mit der Wiederaufnahme des Schulunterrichts zu rechnen 11 Gertrud Feiertags Haus in Caputh ging 1940 in den Besitz der Stadt Berlin uber und wurde vom Bezirksburgermeister von Zehlendorf dazu benutzt dort das Heilerziehungsheim Caputh einzurichten in dem schwererziehbare und psychopathische Madchen untergebracht und unterrichtet wurden 11 Am 8 November 2008 erhalt das Hauptgebaude des ehemaligen Judischen Landschulheims Caputh zu Ehren seiner Grunderin den Namen Jugendhilfezentrum Gertrud Feiertag 13 Vor dessen Eingang wurde am 10 Marz 2009 ein Stolperstein fur Gertrud Feiertag verlegt 14 In der Nahe des Heims befindet sich auch der Gertrud Feiertag Weg Die Schulerschaft des Landschulheims BearbeitenIn Caputh uberwogen die Kinder die aus dem assimilierten judischen Burgertum Berlins stammten 15 Gleichwohl gab es fur viele von ihnen keinen gesicherten familiaren Rahmen weshalb das Landschulheim fur sie auch die soziale Funktion einer Familie ubernehmen musste Eltern befinden sich in der beruflichen und sozialen Umstellung Familien bereiten ihre Auswanderung vor Kinder sollen in einem Milieu erzogen werden das moglichst judisch geschlossen ist all dies sind neue Motive die dazu Veranlassung geben Jugendliche ausserhalb der Familie zu erziehen und ihnen daher die Moglichkeit zu verschaffen im Rahmen einer Jugendgemeinschaft fur kurzere oder langere Zeit zu leben 16 Dies familiare Ausgangssituation bedingte eine hohe Fluktuation innerhalb der Schulerschaft aber auch deren schnelles Wachstum ab 1933 17 Jahr Kinder 1 Lehrer Klassen 2mannlich weiblich Grundstufe Oberstufe1931 12 2 1 11932 40 1 21933 31 2 21934 63 3 3 4 31935 Januar 88 7 4 4 4 41935 April 72 8 3 2 4 51936 88 11 2 6 4 61938 94 5 7 4 61 Die Zahlen in den Klammern bedeuten die in der Gesamtzahl enthaltene Anzahl der Haushaltschulerinnen 2 Aufgrund der geringen Schulerzahlen wurden bis 1933 keine Klassen gebildet Die Entwicklung der Schulerzahlen und der aus der Tabelle ersichtliche Hochststand zwei Monate vor der Pogromnacht ist nicht allein als Fluchtbewegung aus der Reichshauptstadt zu deuten Bis 1934 stammten die Kinder uberwiegend aus Berlin ab 1935 immerhin ein Drittel aus 24 anderen Stadten Auch die Altersstruktur hatte sich zugunsten der alteren Schuler verschoben so dass die Schulleitung eine Anerkennung als voll ausgestaltete Mittelschule mit dem Recht der Zeugniserteilung fur die mittlere Reife anstrebte Obwohl die Begrundung ein Abschlusszeugnis ware fur bestimmte Berufe im Ausland wichtig stichhaltig war kam der Antrag viel zu spat 1938 hatte das Erziehungsministerium nicht mehr die Absicht uber das blosse Duldungsprinzip hinauszugehen 18 Lehrkrafte und sonstiges Personal Bearbeiten Die Lehrer und Lehrerinnen sowie die Erzieherinnen Hausmutter wechselten in der Caputher Einrichtung sehr oft Nur wenige von ihnen blieben uber einen langeren Zeitraum Genau wie fur viele der Kinder Caputh nicht nur eine Schule sondern zugleich den Vorbereitungsort fur die Auswanderung darstellte so war auch fur die Erwachsenen das Heim und die Schule eine Zwischenstation auf der Flucht vor der faschistischen Barbarei 19 Da sich nur fur Gertrud Feiertag ein Eintrag im Gedenkbuch an die Opfer des Holocaust fand vermuten die Autoren Feidel Mertz und Paetz dass dem uberwiegenden Teil der Angestellten des Judischen Landschul und Kinderheimes Caputh die Flucht ins Ausland gelungen ist 19 Beispielhaft werden folgende Angestellte beschrieben 20 Die Geschwister Friedel und Robert Alt unterrichteten 1933 nur fur kurze Zeit in Caputh Robert kam von der Karl Marx Schule Berlin Neukolln die er aufgrund des Berufsbeamtengesetzes BBG hatte verlassen mussen Er wurde spater Erziehungswissenschaftler und Hochschullehrer und in der DDR und war von 1954 bis 1958 Mitglied des Zentralkomitees ZK der SED Alice Bergel Louise Bernays war die erste Lehrerin die Gertrud Feiertag 1931 eingestellt hatte sie verliess Caputh aber wahrscheinlich bereits 1932 wieder Hilde Blumenfeld 21 August 1909 in Hanau besuchte von 1929 bis 1931 die Padagogische Akademie Frankfurt am Main und legte Ende April 1931 die erste Prufung fur das Lehramt an Volksschulen ab In einer schriftlichen Arbeit hatte sie sich mit der Versuchsschule Buckau 21 in Magdeburg Buckau beschaftigt Feidel Mertz und Paetz legen nahe dass sie Hilde Blumenfeld irgendwann danach nach Norwegen emigrierte denn sie schreiben Im Oktober 1933 begann sie auf besonderen Wunsch von Gertrud Feiertag die sie extra aus dem Exil in Oslo zuruckgebeten hatte in Caputh zu arbeiten 19 Woher die Bekanntschaft zwischen Blumenfeld und Feiertag her ruhrte wird allerdings nicht berichtet Hilde Blumenfeld blieb allerdings nur bis April 1934 in Caputh und unterrichtete vorwiegend in der Grundstufe judische Religion und Musik Ihrem kurzen Gastspiel in Caputh folgten Unterrichts und Beratungstatigkeiten an der Judischen Madchenschule in der Auguststrasse in Berlin bevor sie 1936 nach Palastina auswanderte Blumenfeld die spater Naomi Schattner hiess absolvierte eine Ausbildung fur nach Palastina eingewanderte Padagogen und arbeitete danach in dem von Beate Berger von Berlin in die Nahe von Haifa verlegten Beith Ahawah dem schon in Berlin unter diesem Namen bekannten Kinderheim in der Auguststrasse 14 16 In Jerusalem wo sie spater als Erzieherin und Lehrerin lebte und arbeitete liess sie sich zusatzlich noch zur Psychotherapeutin ausbilden Eva und Rudi Bruch In den von Joseph Walk herausgegebenen Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 kommen sie nur rudimentar vor 22 Brook Eva Bruch Frau von Rudi Brook Gymnastiklehrerin Zeichenlehrerin Lehrerin im Kinder Erholungsheim der Zion Loge U O B B auf Norderney und im Landschulheim Caputh zugleich Ausbildung im jud Kindergartnerinnensem Berlin 1938 Ausw mit ihrem Mann in die USA Brook Rudi Bruch Jurist In der Schulverwaltung des jud Landschulheims Caputh tat 1938 Ausw in die USA Diese Angaben sind nicht falsch aber doch sehr verkurzt Eva Bruch wurde als Eva Eger am 28 September 1906 in Magdeburg geboren und studierte dort an der Kunstgewerbeschule bevor sie sich in Berlin zur Gymnasiallehrerin und Kindergartnerin ausbilden liess Gertrud Feiertag kannte sie von ihrer Tatigkeit in dem von der geleiteten Kinder Erholungsheim der Zion Loge U O B B auf Norderney Von wann bis wann sie dann in Caputh mitgearbeitet hat ist nicht belegt doch vor der von Walk erwahnten Emigration in die USA gingen Eva und Rudi Bruch zuerst nach Schweden um im Internat Kristinehov mitzuarbeiten 23 1938 wanderten die beiden dann in die USA aus 19 Die Datenbank von Ellis Island bestatigt die Ankunft in 1938 nennt aber kein genaues Datum Noch sparlicher sind die Informationen uber Rudi Bruch Rechtsanwalt Arbeitete im Buro in Caputh und nahm am Gemeinschaftsleben teil In Kristinehov ubte er erfolgreich mit den Kindern den Sommernachtstraum ein Lebte spater mit seiner Frau Eva Bruch in Los Angeles 19 In ihrer fruheren Publikation hatte ihn Feidel Mertz fur seine Zeit in Kristinehov als Gartenbaulehrer und Singgenie vorgestellt der nach seiner Auswanderung in Los Angeles als Gartner gearbeitet und sich dann selbstandig gemacht habe 24 2015 erschien in den USA das Buch Chasing Spring 25 In dessen Kapitel 8 finden sich einige Details uber Rudi Brooks Leben in den USA aus der Erinnerung von Ernest Wertheimer 30 Dezember 1919 in Berlin 26 Er wird dort vorgestellt als Gartner und Fluchtling aus Deutschland der Richter gewesen sei Es sei ihm unmoglich gewesen in Kalifornien als Anwalt zu arbeiten weil er dazu noch einmal eine Ausbildung hatte machen mussen durch die er Zugang zum amerikanische Rechtssystem gefunden hatte Deshalb haber er sich fur die Landschaftspflege entschieden Geschaftspartner von ihm sei ein weiterer judischer Fluchtling gewesen Fred Odenheimer und sonntags hatten sich bei Eva und Rudi Brooks in deren Haus in den Bergen von Hollywood regelmassig deutsche Freunde zum Kaffeklatsch getroffen 27 Hans Eppstein Gerda Epstein in Nurnberg arbeitete mehrere Jahre im Buro des Landschulheims Mehr Informationen ausser dass sie im Juli 1939 noch in Potsdam polizeilich gemeldet war und zu diesem Zeitpunkt ihre Auswanderung in die USA geplant habe sind von ihr nicht uberliefert Die Datenbank von Ellis Island bestatigt die Einreise einer 44 Jahre alten Gerda Th Ch Epstein aus Deutschland fur das Jahr 1939 Im Census von 1940 wird eine 45 jahrige Gerda Epstein born about 1895 geboren in Deutschland mit dem Wohnsitz Minneapolis gelistet 28 Ob es isch jeweils um dieselbe Person handelt lasst sich nicht sagen Martha Friedlander unterrichtete nach ihrer Zeit in Caputh in Ostrupgaard dem danischen Exil des Landerziehungsheims Walkemuhle Sie emigrierte nach England wo sie vor ihrer Ruckkehr nach Deutschland im German Educational Reconstruction Committee mitarbeitete Sophie Friedlander An deren besondere Bedeutung fur die Erforschung der Geschichte des Judischen Kinder und Landschulheims Caputh erinnerte Inge Hansen Scharberg in ihrem Nachruf auf Sophie Friedlander Ein besonderes Verdienst Sophie Friedlanders ist dass sie die Erinnerung an Gertrud Feiertag die in Auschwitz ermordet wurde und an die padagogische Wirklichkeit von Caputh wach gehalten hat Bereits 1983 erschien ihr Text uber das verlorene Paradies Caputh in dem von Hildegard Feidel Mertz herausgegebenen Band Schulen im Exil und auf der Grundlage ihrer uber Jahrzehnte gesammelten Dokumente Schulerarbeiten Fotos Briefe etc die sie Hildegard Feidel Mertz vermacht hat wurde die 1994 in Potsdam eroffnete Ausstellung uber Caputh konzipiert und das Buch Ein verlorenes Paradies Das judische Kinder und Landschulheim Caputh 1931 1938 publiziert 29 Fridolin Friedmann Ernst Ising Hilde Jarecki Hans Keilson Karl Kindermann Eva Landsberger 6 Januar 1906 in Breslau 1992 in Israel war die Tochter eines judischen Kaufmanns und besuchte das Lyzeum in Breslau 30 Sie wurde in Breslau zur Hortnerin ausgebildet und legte 1923 ihre Prufung ab Anschliessend arbeitete sie ein halbes Jahr lang in einem Waisenhaus und danach ein Jahr in einem Kindergarten bevor sie an Ostern 1925 eine Ausbildung zur Jugendleiterin am Sozialpadagogischen Seminar in Berlin Charlottenburg begann Ostern 1926 bestand Eva Landsberger hier die Abschlussprufung und arbeitete danach als Hortnerin im Judischen Kinderheim in der Fehrbelliner Strasse einer Sozialeinrichtungen mit reformpadagogischem Ansatz in der Judischen Gemeinde zu Berlin 31 Daneben erhielt sie auch noch eine Musikausbildung Vom 25 Juni 1932 bis zum 20 September 1932 arbeitete sie in Norderney als Heimleiterin des Kinder Erholungsheims der Zion Loge U O B B Hier arbeitete sie mit Ekkehart Pfannenstiel 1896 1986 zusammen und studierte mit Kindern das Marchen Der Froschkonig als Singspiel ein Pfannenstiel der bereits Anfang 1933 einen Artikel uber Jugendmusik und volkische Bewegung publizierte und 1942 Musikdozent an der Erzieher Akademie der Adolf Hitler Schule in Sonthofen wurde 32 attestierte ihr Eva Landsberger war eine unserer eifrigsten Helferinnen beim Rumpelstilzchen gewesen und lieferte beim Spiel vom Froschkonig den Beweis dass diese Art mit Kindern zu Singspielen zu kommen nicht an bestimmte Lehrer und Erzieherpersonlichkeiten an bestimmte Kinder und an bestimmte Situationen gebunden ist 33 Ingeborg Pauluhn behauptet unter Bezug auf das Stadtarchiv Norderney dass Eva Landsberger im Anschluss an diesen ersten Aufenthalt auf Norderney auf Reisen gegangen und am 1 Juni 1933 noch einmal aus Berlin Charlottenburg zuruckgekehrt sei um abermals als Jugendleiterin in dem Heim zu arbeiten Ab dem gleichen Jahr vermutlich dann ab Herbst war sie nach Feidel Mertz als Musik und Zeichenlehrerin in Caputh tatig 1935 ging sie an eine Schule in Italien und kehrte von dort wieder nach Caputh zuruck Sie heiratete den Bruder von Sophie Friedlander den Arzt Walter Friedlander 34 Die beiden emigrierten 1936 in die Sowjetunion wo Walter Friedlander als Arzt auf der Inneren Abteilung des Krankenhauses in Magnitogorsk arbeitete 1937 wurde er verhaftet 1938 erfolgte die Ausweisung des Ehepaares In Wladislaw Hedelers Chronik der Moskauer Schauprozesse findet sich unter dem Datum 16 Mai 1938 der Eintrag Eva Friedlander schreibt an das Prasidium des Obersten Sowjets der UdSSR um die Ausburgerung ihres Ehemannes Walter Friedlander nach Deutschland zu verhindern 35 Wie berechtigt diese Sorge Eva Friedlanders war beschreibt ihre Schwagerin am Beispiel ihrer beiden in die Sowjetunion emigrierten Bruder Ernst und Walter der Dritte Hans konnte sich bereits 1935 zusammen mit seiner Frau aus Leningrad absetzen und nach Palastina emigrieren Mein altester Bruder Walter arbeitete freudig als Arzt seine Frau als Geigenlehrerin in Magnetogorsk 1936 1938 mein jungster Bruder Ernst als Elektroingenieur 1932 1937 in Leningrad als wir 1937 monatelang von ihnen nichts horten ausser dass Ernst zu seinem Urlaub bei seinem Bruder immer noch nicht angekommen war Beide waren verhaftet und sassen viele Meilen voneinander im Gefangnis Es war die Ironie des Schicksals dass beide mit Hilfe des deutschen Auswartigen Amtes mit dem sich unser Vater in Verbindung gesetzt hatte freikamen Walter mit freiem Transport aber nur bis zur russisch polnischen Grenze von wo er mit Hilfe eines damals noch nicht deportierten Onkels in Warschau uber die Grenze in das noch nicht besetzte Prag floh Ernst dagegen wurde mit anderen Deutschen per Schiff von Leningrad nach Stettin gebracht In einem Telegramm kundigte er uns stoisch nur seine Abfahrt von Leningrad an Unsere Eltern warteten auf ihn am Stettiner Bahnhof Eine Gruppe von Mannern kam durch die Sperre Ja sie kamen von Russland Aber Ernst war nicht dabei Er war gleich vom Schiff als Jude verhaftet und in das Stettiner Gefangnis gebracht worden 36 Ernst Friedlander kam schliesslich doch noch frei und konnte uber London nach Palastina auswandern Dorthin gingen nach einer Zwischenstation in Prag 1939 auch Eva und Walter Friedlander die ebenfalls ein Einwanderungszertifikat erhalten hatten Walter konnte dort wieder als Arzt arbeiten und Eva erteilte bis zu ihrem Tode Musikunterricht Franze Mannheimer war eine langjahrige Freundin von Gertrud Feiertag und hatte mit der schon im Kinder Erholungsheim der Zion Loge U O B B auf Norderney zusammengearbeitet Sie war uber viele Jahre hinweg die Hausmutter von Caputh und wanderte 1939 nach Palastina aus Sie heiratete dort hiess nun Franzi Hoffmann und verbrachte ihren Lebensabend in einem israelischen Altersheim 19 Erinnerung Bearbeiten nbsp Stolperstein in CaputhAn eine besondere Ehrung aus dem Jahr 1970 erinnert Sophie Friedlander Das Geschenk eines Segelbootes an einen Kibbuz in Israel gestiftet von ehemaligen Caputhern aus aller Welt zu dem Geburtstag der ihr 80 gewesen ware soll unsere Dankbarkeit fur die Seele von Caputh erhalten 37 Heute ist im ehemaligen Judischen Kinder und Landschulheim ein Kinderheim untergebracht das 1986 nach Anne Frank benannt wurde Im November 2008 erfolgte in Gedenken des 70 Jahrestages der Pogrome von 1938 eine Umbenennung der sozialen Einrichtung in Jugendhilfezentrum Gertrud Feiertag 38 In Caputh wurde eine Strasse nach Gertrud Feiertag benannt 2009 wurde in der Potsdamer Strasse in Caputh am Eingang zum Jugendhilfezentrum ein Stolperstein zur Erinnerung an Gertrud Feiertag eingelassen 39 2018 wurde in Potsdam eine von Schulern des Humboldt Gymnasiums unter dem Titel Erinnern an das Erinnern gestaltete Ausstellung uber das Landschulheim Caputh durchgefuhrt Darin wurde auch die Biografie von Gertrud Feiertag prasentiert 40 Literatur BearbeitenManfred Berger Eine Insel der Liebe der Menschlichkeit und der geistigen Bemuhung Recherchen zum Judischen Landschul und Kinderheim Landerziehungsheim in Caputh bei Potsdam In Zeitschrift fur Erlebnispadagogik 20 Jg Heft 2 2000 S 54 66 Manfred Berger Oase in der Wuste Gertrud Feiertag und ihr Kinder und Landheim in Caputh In aktuell Informationen aus und uber Berlin Nr 65 2000 S 23 25 Manfred Berger Fuhrende Frauen in sozialer Verantwortung In Christ und Bildung 2001 H Manfred Berger Gertrud Feiertag Eine Wegbereiterin der modernen Erlebnispadagogik Das Judische Kinder und Landschulheim Caputh als Beispiel judischer Erziehung im Dritten Reich Luneburg 2003 Manfred Berger Gertrud Feiertag und das Judische Landschulheim Caputh Eine Dokumentation zur judischen Bildungs und Erziehungsgeschichte in den Jahren 1931 bis 1938 Hartung Gorre Verlag Konstanz 2021 ISBN 978 3 86628 708 2 Jorg H Fehrs Von der Heidereutergasse zum Roseneck Judische Schulen in Berlin 1712 1942 Edition Hentrich Berlin 1993 ISBN 3 89468 075 X Hildegard Feidel Mertz Hrsg Schulen im Exil Die Verdrangte Padagogik nach 1933 rororo Reinbek bei Hamburg 1983 ISBN 3 499 17789 7 Hildegard Feidel Mertz Mit dem Blick furs Ganze Die Sozialpadagogin Gertrud Feiertag 1890 1943 In Inge Hansen Schaberg und Christian Ritzi Hrsg Wege von Padagoginnen vor und nach 1933 Schneider Verlag Hohengehren GmbH Baltmannsweiler 2004 ISBN 3 89676 768 2 Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Das Judische Kinder und Landschulheim Caputh 1931 1938 ein verlorenes Paradies Verlag Julius Klinkhardt Bad Heilbrunn 2009 ISBN 978 3 7815 16489 books google de Hildegard Feidel Mertz Judische Landschulheime im nationalsozialistischen Deutschland Ein verdrangtes Kapitel deutscher Schulgeschichte Von Hermann Schnorbach aktualisierte Fassung in Inge Hansen Schaberg Landerziehungsheim Padagogik Reformpadagogische Schulkonzepte 2 Schneider Verlag Hohengehren Baltmannsweiler 2012 ISBN 978 3 8340 0962 3 Sophie Friedlander Hilde Jarecki Sophie amp Hilde Ein gemeinsames Leben in Freundschaft und Beruf Ein Zwillingsbuch herausgegeben von Bruno Schonig Edition Hentrich Berlin 1996 ISBN 978 3 89468 229 3 Barbara Rosch Judische Geschichte und Kultur in Brandenburg Lehrerhandreichung fur Grundschulen Universitatsverlag Potsdam 2009 S 112 ff ISBN 978 3 940793 38 6 online Joseph Walk Judische Schule und Erziehung im Dritten Reich Verlag Anton Hain Meisenheim GmbH Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 445 09930 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Walk Judische Schule und Erziehung im Dritten Reich S 164 165 Hildegard Feidel Mertz Judische Landschulheime im nationalsozialistischen Deutschland Hildegard Feidel Mertz Mit dem Blick furs Ganze S 22 a b c d Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 34 37 Hildegard Feidel Mertz Mit dem Blick furs Ganze S 23 Hildegard Feidel Mertz Mit dem Blick furs Ganze S 24 a b c d Dr Fridolin Friedmann Landschulheim Caputh Judische Rundschau vom 10 November 1933 abgedruckt bei Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 142 145 Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 70 71 a b c d Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 37 47 Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 21 Die Autoren drucken sich leider ungenau aus und sprechen an anderer Stelle S 332 auch vom Privaten Reform Realgymnasium in Berlin Zum Zeitpunkt von Friedmanns Wechsel gab es tatsachlich die Oberschule der Judischen Gemeinde zu Berlin die 1936 in der Marchstrasse neu gegrundet und genehmigt worden war und nach dem Lehrplan eines Reform Realgymnasiums arbeitete Jorg H Fehrs Von der Heidereutergasse zum Roseneck S 277 278 Uber die Grunde fur Friedmanns Wechsel gibt es keine Anhaltspunkte an Wochenenden sei er dem Landschulheim aber weiter als Lehrer verbunden geblieben a b c d e Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 48 55 Erlass vom 15 November 1938 zitiert nach Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 53 Bemerkenswerte Daten aus der Caputher Geschichte Homepage des JHZ Gertrud Feiertag Ein umfangreiches Verzeichnis der Schulerinnen und Schuler des Landschulheims findet sich bei Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 338 331 Exemplarische Lebenslaufe von drei Schulerinnen und Schulern Mariana Israel Palenker Ernst Reich und Ursula Zippert Doring finden sich auf den Seiten 121 133 Max Nathan in Judische Rundschau 13 Februar 1934 Nr 13 zitiert nach Jorg H Fehrs Von der Heidereutergasse zum Roseneck S 255 Die nachfolgenden Zahlen stammen von Jorg H Fehrs Von der Heidereutergasse zum Roseneck S 256 Seine Quelle war das Brandenburgische Landeshauptarchiv in Potsdam BLHA Rep 2 A Reg Potsdam II Z Nr 555 Jorg H Fehrs Von der Heidereutergasse zum Roseneck S 256 a b c d e f Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 327 337 Soweit keine anderen Quellen benannt werden stammen alle Informationen von Feidel Mertz und Paetz Ein verlorenes Paradies S 327 337 CHRONIK DER SCHULEN IN BUCKAU Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 48 Die zeitlichen Angabenb sind ungenau Wahrend Feidel Mertz in ihrem Buch Schule im Exil davon spricht dass die beiden 1937 nach Schweden gegangen seien Hildegard Feidel Mertz Hrsg Schulen im Exil Die Verdrangte Padagogik nach 1933 rororo Reinbek 1983 ISBN 3 499 17789 7 S 234 nennen sie und ihr Co autor Paetz im Buch Ein verlorenes Paradies S 329 den 22 Juni 1938 als Datum an denen den Bruchs die Auswanderung nach Schweden gelungen sei Hildegard Feidel Mertz Hrsg Schulen im Exil Die Verdrangte Padagogik nach 1933 rororo Reinbek 1983 ISBN 3 499 17789 7 S 105 amp S 234 Ernest Wertheim with Linda Hamilton Chasing Spring ISBN 978 1 4834 1408 9 Mehr zu Ernest Wertheim Ernest Wertheim amp The firm of Wertheim van der Ploeg amp Klemeyer Chasing Spring bei Google Books Gerda Epstein in the 1940 Census Inge Hansen Scharberg Nachruf auf Sophie Friedlander In Neuer Nachrichtenbrief der Gesellschaft fur Exilforschung e V Nr 27 Juni 2006 ISSN 0946 1957 Die biografischen Daten uber Eva Landsberger stammen aus zwei Quellen Ingeborg Pauluhn Judische Migrantinnen und Migranten im Seebad Norderney 1893 1938 Unter besonderer Berucksichtigung des Kinder Erholungsheimes U O B B Zion Loge XV No 360 Hannover und judischer Geschaftsbetriebe IGEL Verlag Literatur amp Wissenschaft Hamburg 2011 ISBN 978 3 86815 541 9 S 91 Hildegard Feidel Mertz Andreas Paetz Ein verlorenes Paradies S 327 337 Ehemaliges Judisches Kinderheim der Judischen Gemeinde zu Berlin Zu Pfannenstiels Aufsatz Volk im Werden Heft 1 Jan Feb 1933 1 Jahrgang 1933 S 44 51 Zu seiner Dozententatigkeit Pfannenstiel Ekkehard 1896 1986 amp Barbara Boock Kinderliederbucher 1770 2000 Eine annotierte illustrierte Bibliografie Waxmann Munster New York Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 8309 1819 6 S 31 ff Ekkehart Pfannenstiel Sing und Stegreifspiel mit Kindern Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1932 ISBN 978 3 663 04050 7 S 59 Auf Seite 32 ff findet sich ein Bericht von Eva Landsberger uber die von ihr mit den Kindern einstudierte Auffuhrung des Marchens Der Froschkonig als Singspiel Institut fur Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Charite Berlin Walter Friedlander Wladislaw Hedeler Chronik der Moskauer Schauprozesse 1936 1937 und 1938 Planung Inszenierung und Wirkung Akademie Verlag Berlin 2003 ISBN 3 05 003869 1 S 413 Sophie Friedlander Hilde Jarecki Sophie amp Hilde S 49 50 Sophie Friedlander Erinnerungen an ein verlorenes Paradies Das Judische Landschulheim Caputh 1933 1938 in Hildegard Feidel Mertz Hrsg Schulen im Exil S 51 Das Jugendhilfezentrum Gertrud Feiertag bei Soziale Hilfen in Berlin und Brandenburg T Lahns Stolperstein fur Gertrud Feiertag Hauptausschuss fur Gedenkplatte in Caputh In Potsdamer Neueste Nachrichten vom 5 Dezember 2008 Steffi Pyanoe Erinnern an das Erinnern Unbequeme Vergangenheit In Potsdamer Neueste Nachrichten 28 Februar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judisches Kinder und Landschulheim Caputh amp oldid 231155680