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Die judische Gemeinde Gemunden im Westerwaldkreis Rheinland Pfalz war eine judische Gemeinde deren Wurzeln bereits im Mittelalter liegen Die judische Gemeinde erlebte bereits in der Mitte des 19 Jahrhunderts ihren Niedergang und erlosch endgultig 1934 im Zuge der Repressionen gegen judische Burger in der Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenJudisches Leben in Gemunden gab es schon in der Zeit vor den Judenpogromen im Mittelalter als sie der ersten Verfolgung nach der Grossen Pest zum Opfer fielen Schon vor 1337 lebten Juden in dem Ort Im Jahr 1610 wohnte hier erneut ein Jude als zwei weitere Glaubensgenossen um Aufnahme mit Pferde Vieh und Kramhandel baten Bereits 1728 gab es drei 1791 neun und 1801 zehn judische Haushalte Insgesamt lebten 1760 unter den 533 Gemundener Burgern 31 Juden 1768 ist ein Judenvorsteher und 1801 eine Judenschule erwahnt die in einem alten Bauernhaus untergebracht war Anfang des 19 Jahrhunderts gab es auch eine Synagoge zu deren Einzugsbereich die in Rennerod lebenden judischen Familien gehorten wenngleich diese in der Mitte des 19 Jahrhunderts ihre Unabhangigkeit wollten und eigene Gottesdienste abhielten Diese strebten die Angliederung an die judische Gemeinde Westerburg an da die Gemundener Gemeinde sehr arm war und die Renneroder Juden die finanzielle Hauptlast tragen mussten Die nassauische Landesregierung sprach sich jedoch gegen den Filialgottesdienst in Rennerod und die Angliederung an Westerburg aus Jungbluth 1 Im 19 Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der judischen Einwohner wie folgt 1843 gab in Gemunden 37 judische Einwohner 1895 und 1905 jeweils 39 Die judischen Familienvorsteher waren um 1890 1910 vor allem als Handels und Kaufleute Viehhandler und Metzger tatig An Einrichtungen hatte die judische Gemeinde eine Synagoge eine judische Schule vermutlich ein rituelles Bad und einen Friedhof Zur Besorgung religioser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt der zugleich als Vorbeter und Schochet tatig war 1840 wird als Vorbeter Abraham Meier genannt letzter Vorbeter war Heymann Simon Judaica 1 1848 war die Gemundener Synagoge so baufallig dass die judische Gemeinde einen Antrag auf Beihilfe zur Renovierung stellte was aber wohl abgelehnt worden ist Die judische Jugend besuchte ab 1849 den Religionsunterricht in Westerburg Nachdem 1855 die judische Gemeinde Westerburg beantragt Gemunden an Westerburg anzuschliessen kommen 18956 Rennerod und Gemunden zur judischen Kultusgemeinde Westerburg Erst 1860 61 erfolgte die Renovierung der Synagoge wobei die Decke entfernt wurde und eine Halle entstand Jungbluth 1 Das Ende der judischen Gemeinde Gemunden Anfang des 20 Jahrhunderts schmolz die Gemundener Gemeinde zusammen und die Synagoge wurde aufgegeben Sie wurde 1919 von der Kultusgemeinde Wiesbaden angekauft und 1924 25 in ein Wohnhaus umgewandelt Um 1924 gehorten die in Gemunden noch lebenden vier judischen Personen zur Judischen Gemeinde Westerburg Die judischen Familien waren in den Jahren davor von Gemunden weggezogen vor allem nachdem in den Jahren 1907 bis 1910 das benachbarte Westerburg immer mehr zum Eisenbahnknotenpunkt ausgebaut wurde Auf dem judischen Friedhof erfolgte 1923 die letzte Beerdigung 1932 kam es dort zu einer Grabschandung bei der Grabsteine zerstort und besudelt wurden Die letzten judischen Burger des Ortes der zu dieser Zeit schon stark nationalsozialistisch gepragt war war das alte Ehepaar Heimann und Karoline Simon Im August 1934 emigrierten sie nach Rotterdam und sind wahrend des Zweiten Weltkrieges nach Auschwitz deportiert worden Jungbluth 2 Judaica 2 Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 1 Aach Gross Bieberau Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08077 2 Online Version Weblinks BearbeitenGeschichte der judischen Gemeinde und der Synagoge Gemunden bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise BearbeitenUli Jungbluth Gemunden In Joachim Josch Uli Jungbluth u a Hrsg Juden im Westerwald Leben Leiden und Gedenken Ein Wegweiser zur Spurensuche Montabaur 1998 S 160 165 a b Jungbluth S 160 f Jungbluth S 161 Geschichte der judischen Gemeinde und der Synagoge Gemunden bei Alemannia Judaica Judaica alemannia Geschichte der judischen Gemeinde Hachenburg Judaica alemannia Geschichte der judischen Gemeinde Gemunden Ehemalige judische Gemeinden im Westerwaldkreis Freilingen Gemunden Grenzhausen Hachenburg Hochstenbach Kirburg Kroppach Maxsain Meudt Mogendorf Montabaur Rennerod Selters Westerburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Gemunden amp oldid 206231455