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Der italienische Soldatenfriedhof Brigata Liguria ist ein im Ersten Weltkrieg angelegter Sammelfriedhof auf dem Monte Pasubio Er wird uberragt von einem Triumphbogen im romischen Stil aus den 1930er Jahren Soldatenfriedhof Brigata Liguria Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Bilder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Friedhof war einer der grossten die auf dem Pasubio im Ersten Weltkrieg angelegt worden waren Er wurde von den Angehorigen der Infanterie Brigade Liguria 157 und 158 Infanterie Regiment errichtet die ab Juli 1916 unter dem Kommando von General Achille Papa auf dem Pasubio in Stellung lag 1 Der Friedhof befand sich unmittelbar hinter der italienischen Frontlinie die sich nur wenige hundert Meter weiter nordlich von der Selletta Commando zur westlich davon gelegenen italienischen Platte entlang zog und war einer von insgesamt drei Friedhofen in dieser Gegend Ursprunglich als Friedhof Sette Croci bezeichnet obwohl sich dieser Flurname auf eine Senke weiter nordlich im damaligen Niemandsland bezieht in der die Brigade im Oktober 1916 hohe Verluste zu verzeichnen hatte wurde er in der Nachkriegszeit als Friedhof Di qui non si passa dt Hier geht s nicht weiter umbenannt 2 Diese Bezeichnung erhielt er in Anlehnung an den Leitspruch der Brigade Liguria den sich diese 1916 wahrend der osterreichisch ungarischen Fruhjahrsoffensive auf der Hochebene der Sieben Gemeinden sudlich von Asiago bei den Abwehrkampfen um den Monte Zovetto erwarb 1926 wurde ein schmiedeeisernes Schild mit diesem Leitspruch am Weg zum Friedhofsgelande aufgestellt 1 Bereits kurz nach Kriegsende nahm sich die Sektion Schio des Club Alpino Italiano der Pflege aller Soldatenfriedhofe im Gipfelbereich des Monte Pasubio an darunter auch der Friedhof der Brigade Liguria 1920 liess die Sektion eine bronzene Gedenktafel auf dem Friedhofsgelande aufstellen 1922 wurde zum ersten Mal eine Totenmesse am 4 November dem Tag an dem 1918 der Waffenstillstand in Kraft trat auf dem Friedhof abgehalten 3 1928 uberfuhrte man die Gebeine in das neu errichtete Beinhaus beim Passo Pian delle Fugazze und an Stelle des aufgelassenen Friedhofes sollte eine kleine Kapelle errichtet werden 4 1 Statt der Kapelle wurde schliesslich von der Gemeinde Schio ein romischer Triumphbogen in monumentalen faschistischen Stil errichtet und im August 1935 in Anwesenheit von Guglielmo Pecori Giraldi im Krieg Befehlshaber der fur den Pasubio zustandigen 1 italienischen Armee und Vorsitzender des mit dem Bau beauftragten Denkmalkomitees eingeweiht 5 Mit dem Bau wollte man der Toten gedenken deren sterblichen Uberreste immer noch auf dem Pasubio ruhen 6 Das ehemalige Friedhofsgelande und der Triumphbogen wurden zwischen 2009 und 2011 restauriert 7 Beschreibung Bearbeiten nbsp Der Arco RomanoDer auf einem kleinen Hugel auf 2035 m s l m halbkreisformig angelegte Friedhof liegt wenige Meter unterhalb der Fahrstrasse die vom Sattel Porte del Pasubio beim Rifugio Achille Papa zum Sattel Selletta Commando benannt nach dem dort gelegenen italienischen Abschnittskommando auf 2081 m s l m fuhrt Auf dem terrassenformig mit einer niedrigen Mauer umfriedeten Friedhofsgelande waren im Krieg 164 Tote bestattet worden Diese lagen ausschliesslich in Einzelgrabern und sofern der Gefallene bekannt war waren auf dem Grabstein Name Rang und Einheit angegeben Fur die unbekannt gebliebenen Toten standen auf dem Grabstein die Worte Caduto per la Patria dt Gefallen fur das Vaterland 1 Uberragt wird das Friedhofsgelande vom 7 m hohen und 5 m breiten romischen Bogen aus lokalem Naturstein mit einem kleinen Altar Dieser wurde nach einem Projekt der beiden aus Schio stammenden Ingenieure Giovanni Battista Saccardo und Gian Antonio Donadelli anstelle einer Steinpyramide errichtet die dort ursprunglich stand 6 8 Die seitlich an den Bogensaulen angebrachten Liktorenbundel weisen auf die faschistische Vergangenheit des Monuments zuruck ebenso wie die lateinischen Inschriften die auf allen vier Seiten angebracht sind Auf der sudlich gelegenen Vorderseite lautet die Inschrift ITALIAE MILITIBUS ADHUC SUB RUINIS IN ACIE SOMMUM QUI DORMIUNT HEROUM Den Soldaten Italiens die noch unter den Ruinen des Schlachtfeldes den Schlaf der Helden schlafen Auf der Westseite FIDE ET SANGUINE TECTUS PASUBIUS ITALIAE SEMPER VITAE E VICTORIAE VOLUNTAS INDOMITA FUIT MDCCCCLVIII MCMXVIII Von Treue und Blut ummantelt war der Pasubio immer unbezwungener Wille fur das Leben und den Sieg Italiens 1848 1918 Auf der Ostseite NON ULTRA JANUA PASUBIUS ITALIAE FATA AD MAJORA SED ARA MARTYRUM Der Pasubio wird kein Tor Italiens mehr sein sondern Altar fur die Martyrer grosserer Bestimmungen Auf der nordlich gelegenen Ruckseite ROMAE SACRA LEX ITERUM VICTRIX AD HAEC CACUMINA REDIT ET ULTRA CDLXXVI MCMXVIII Das heilige erneut siegreiche Recht Roms kehrt auf diese Gipfel und daruber hinaus zuruck 476 1918 Die Inschriften verweisen auf die grosse Vergangenheit Italiens Man stellt einen Bezug vom romischen Reich bis zu den italienischen Unabhangigkeitskriegen und die Abschuttelung der Fremdherrschaft her weist aber auch auf die glorreiche Zukunft der neuen Nation hin ganz im Sinne der faschistischen Ideologie So symbolisiert das Jahr 476 das Ende des Westromischen Reiches wahrend sich das Jahr 1848 auf den ersten Unabhangigkeitskrieg bezieht als am Passo Pian delle Fugazze unterhalb des Pasubio italienische Freischaren unter dem Patrioten und Dichter Arnaldo Fusinato osterreichische Truppen aufhielten Das Jahr 1918 symbolisiert schliesslich nicht nur den Sieg uber den Erzfeind Osterreich sondern gilt auch als Abschluss der italienischen Einigung 6 Auf der Sudseite des Hugels befindet sich unterhalb des Bogens ein bereits im Ersten Weltkrieg angelegter Stollen der als Beinhaus der immer noch auf dem Pasubio anzutreffenden menschlichen Knochen dient 1 Bilder Bearbeiten nbsp Das Friedhofsgelande mit dem romischen Bogen und dem darunter liegenden Stolleneingang nbsp Vorderseite des Bogens nbsp Wahlspruch der Brigade Liguria Hier geht s nicht weiter nbsp Gedenkstein fur die im Oktober 1916 am Pasubio Gefallenen der Brigade Liguria nbsp GrabsteinLiteratur BearbeitenMario Ceola Pasubio eroico Museo storico italiano della guerra Rovereto 1939 Unveranderte Neuauflage 1993 Comune di Schio Hrsg Monte Pasubio Comune di Schio Schio 1935 Ecomuseo Grande Guerra Prealpi Vicentine Hrsg Pasubio Il monte piu conteso Marcolin Schio 2014 Ignazzio Marchioro La Zona Sacra Monumentale sul Monte Pasubio In Comunita Montana Leogra Timonchio Schio Hrsg Sentieri culturali in Valleogra Nr 14 Menin Schio 2014 Terenzio Sartore Gianni Conforto CAI di Schio Cento anni Uomini e montagne dal 1892 al 1992 Club Alpino Italiano Sezione di Schio Schio 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Italienischer Soldatenfriedhof Brigata Liguria Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Ecomuseo Grande Guerra Prealpi Vicentine Hrsg Pasubio Il monte piu conteso o S Mario Ceola Pasubio eroico S 293 Terenzio Sartore Gianni Conforto CAI di Schio Cento anni Uomini e montagne dal 1892 al 1992 S 267 268 Terenzio Sartore Gianni Conforto CAI di Schio Cento anni Uomini e montagne dal 1892 al 1992 S 270 Terenzio Sartore Gianni Conforto CAI di Schio Cento anni Uomini e montagne dal 1892 al 1992 S 269 a b c Comune di Schio Hrsg Monte Pasubio o S Il cimitero delle 7 croci restaurato dai fanti italienisch abgerufen am 3 Oktober 2018 Ignazzio Marchioro La Zona Sacra Monumentale sul Monte Pasubio S 154 45 79256 11 18549 Koordinaten 45 47 33 2 N 11 11 7 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Italienischer Soldatenfriedhof Brigata Liguria amp oldid 218551882