www.wikidata.de-de.nina.az
Das Israelitische Krankenhaus in Hamburg ist ein Krankenhaus der Grund und Regelversorgung das auf die Behandlung von Erkrankungen der Verdauungsorgane spezialisiert ist insbesondere auf Tumorerkrankungen von Magen und Darm 2018 wurde das Krankenhaus als Viszeral medizinisches Zentrum anerkannt Es ist das zweitalteste Krankenhaus Hamburgs Trager des Krankenhauses ist die Stiftung Israelitisches Krankenhaus in Hamburg Seit 1960 61 residiert es in einem Neubau am Orchideenstieg 14 in Hamburg Alsterdorf Es hat 152 9 tagesklinische Betten Zum Krankenhaus gehoren eine Medizinische Klinik eine Chirurgische Klinik sowie eine Anasthesiologie Intensivmedizin Am Israelitischen Krankenhaus sind ein Hospiz mehrere Facharztpraxen sowie weitere Gesundheitsdienstleister angesiedelt Israelitisches Krankenhaus HamburgTragerschaft freigemeinnutzigOrt Hamburg DeutschlandKoordinaten 53 36 21 N 9 59 26 O 53 605861111111 9 9904444444444 Koordinaten 53 36 21 N 9 59 26 OKlinikleitung Marcus Jahn Geschaftsfuhrer Jan Hendrik Egberts Arztlicher Direktor und Chefarzt der Chirurgischen Klinik Ulrich Rosien Kommissarischer Chefarzt der Medizinischen Klinik Julia Petersen Pflegedirektorin Betten 152 9 tagesklinische BettenFachgebiete 3Zugehorigkeit Grundung 17 Juni 1843 Eroffnung Website www israelitisches krankenhaus deLageIsraelitisches Krankenhaus Hamburg Hamburg Vorlage Infobox Krankenhaus Logo fehltVorlage Infobox Krankenhaus Mitarbeiter fehltVorlage Infobox Krankenhaus Arzte fehlt Das Israelitische Krankenhaus wurde als Krankenhaus der Deutsch Israelitischen Gemeinde der seligen Frau Betty Heine zum Andenken erbaut von ihrem Gatten zwischen 1841 und 1843 in Hamburg Sankt Pauli mit anfanglich 80 Betten errichtet und dort bis 1939 betrieben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 20 Jahrhundert 2 Spezialisierung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Auf der Grundungsversammlung am 10 November 1839 erbot sich Salomon Heine die fur den Bau eines Krankenhauses notwendige Summe von 80 000 Mark Banco zu stiften Das Hospital sollte mit seinem Namen und einer Inschrift an seine verstorbene Frau Betty Heine geb Goldschmidt 1777 1837 erinnern Noch vorhandene Mittel einer fruheren Sammlung von 1817 sollten fur die Innenausstattung verwandt werden Im Betsaal sollte eine Tafel auf den Stifter hinweisen und bis zu ewigen Tagen gepflegt werden nbsp Neubau Israelitisches Krankenhaus am Orchideenstieg in Hamburg nbsp Das ehemalige Israelitische Krankenhaus an der heutigen Simon von Utrecht Strasse in St PauliAm 16 Juni 1841 erfolgte die Grundsteinlegung auf dem Gelande des 1606 angelegten ehemaligen Pesthofes auf dem Hamburger Berg welches die Stadt zur Verfugung stellte Der Entwurf stammte von Johann Hinrich Klees Wulbern 1800 1845 der auch die Bauleitung ubernahm und gleichzeitig mit dem Bau des Neuen Israelitischen Tempels in der Poolstrasse befasst war Am 7 September 1843 wurde das Krankenhaus in Betrieb genommen Salomon Heine starb am 23 Dezember 1844 Sein Neffe der Dichter Heinrich Heine setzte dem Stifter im selben Jahr ein literarisches Denkmal in dem Gedicht Das neue israelitische Hospital zu Hamburg Das Krankenhaus verstand sich als Institut zur Aufnahme Verpflegung und Heilung Israelitischer Kranker jedweden Alters und Geschlechts behandelte aber Patienten jeder Konfession 1864 verschlechterte sich seine finanzielle Lage infolge der Emanzipation der Juden in Hamburg Die damit verbundene Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in der Judischen Gemeinde fuhrte bei dieser zum Ruckgang der Einnahmen Salomon Heines Sohn Carl Heine 20 Januar 1810 4 Juli 1865 bot in dieser Situation 341 200 Mark Banco in guten Staatspapieren an deren Zinsen die laufenden Kosten des Krankenhauses decken sollten Nach seinem Tod vereinbarten die Judische Gemeinde und das Krankenhaus am 22 November 1865 eine Neufassung der Statuten die die Verwaltung des Krankenhauses einem Collegium spater Kuratorium ubergab 1866 und 1889 erlangte das Krankenhaus durch Beschluss des Hamburger Senats Rechtsfahigkeit als milde Stiftung Die von Suden auf das Haus zulaufende Strasse erhielt 1869 den Namen Heinestrasse Die Zeit des Nationalsozialismus uberdauerte dieser Strassenname nicht Seit 1938 heisst die Strasse Hamburger Berg Zum Ende des 19 Jahrhunderts konnten bis zu 112 Patienten stationar versorgt werden Die 1880 eroffnete Poliklinik war 1891 in einen Pavillon ausgelagert worden 1897 folgte ein Erweiterungsbau 1901 wurden Pavillons fur eine Krankenstation und eine Isolierstation eingerichtet 1904 wurde der Altbau von 1841 1843 mit dem Einbau einer Zentralheizung und neuer Toiletten umfassend erneuert 1906 wurde ein Schwesternhaus errichtet das 1915 noch vergrossert wurde nbsp Neubau 1959 61 am Orchideenstieg in Alsterdorf mit Salomon Heine Denkmal von Doris Waschk Balz 196820 Jahrhundert Bearbeiten Die judische Gemeinde in Hamburg hatte zu Beginn des 20 Jahrhunderts knapp 20 000 Mitglieder Die fur Selbstzahler reservierten Betten der 1 und 2 Klasse des Israelitischen Krankenhauses waren von mehr Christen als Juden belegt Insgesamt hatte das Krankenhaus 1913 etwa 140 Betten Im Ersten Weltkrieg wurde es Reservelazarett mit 173 Betten von denen jeweils mehr als die Halfte mit Kriegsteilnehmern belegt waren 1927 gab es etwa 125 Betten aber haufig wurden bis zu 140 Patienten behandelt Nach den Planen der Architekten Hermann Distel und August Grubitz 1 wurde 1929 ein funfgeschossiger Erweiterungsbau fur die chirurgische Station errichtet 1930 schliesslich wurde die Innere Abteilung im Haupthaus umgebaut und der strassenseitige Haupteingang von der Mitte des Gebaudes an das Ende des Ostflugels verlegt Das Krankenhaus verfugte nun uber insgesamt 230 Betten Nach 1933 existierte es unter grossten Schwierigkeiten weiter Staatliche Behinderung untergrub systematisch seine finanzielle Basis 1933 waren 60 der Patienten nicht judisch 1937 dagegen nur noch 22 4 Bis 1940 nahm die Anzahl der abgerechneten Pflegetage um mehr als die Halfte ab Schon 1933 musste die angeschlossene Krankenpflegeschule auf Anordnung geschlossen werden Im September 1939 kam es unter dem Druck der Verhaltnisse zu einem Abkommen zwischen der Judischen Gemeinde dem Israelitischen Krankenhaus und dem Staat Das Restvermogen die Gebaude und Liegenschaften wurden dem Staat uberschrieben als Gegenleistung verzichtete dieser auf Zinsforderungen und sonstige Aussenstande Als notdurftiger Ersatz fungierten zwei Hamburger Gebaude in der Johnsallee 54 sowie 68 seit 1942 nur noch das Gebaude in der Johnsallee 68 Kurz danach kam es zu einem erneuten Umzug in das Gebaude des ehemaligen judischen Pflege und Siechenheims in der Hamburger Schaferkampsallee 1943 wurde der in eine Kieferklinik und ein Reservelazarett umgewandelte Ursprungsbau durch Luftangriffe stark beschadigt und nach dem Krieg zunachst nur notdurftig fur eine gewerbliche Nutzung wiederhergerichtet Erst 1987 begann man mit einer umfassenden Instandsetzung Am 24 September 1991 erfolgte die Eintragung in die Denkmalliste Der Bau wurde nun von der zentralen Betreuungsbehorde genutzt die zum 1 Januar 1992 ihre Arbeit aufnahm Seit 2000 dient er als Kundenzentrum des Ortsamts St Pauli 1946 kam es zur Wiederbelebung des unabhangigen Krankenhauskuratoriums das alte Gebaude aber war vollig ungeeignet und eine Ruckkehr in die Ruinen unmoglich die Zustande in der Schaferkampsallee ebenfalls auf Dauer nicht haltbar Der Hamburger Senat und die Burgerschaft stellten daher insgesamt mehr als 4 Millionen DM und ein Grundstuck in Alsterdorf am Orchideenstieg fur einen Neubau zur Verfugung Dort wurde am 27 Mai 1959 der Grundstein gelegt Am 15 Dezember 1960 sagte der damalige Erste Burgermeister Max Brauer in seiner Rede zur Eroffnung des ersten Bauabschnittes In meiner Jugendzeit war ein geflugeltes Wort in meinem evangelischen Elternhaus Wenns ganz schlimm ist dann geh ins Judische Krankenhaus 2 Am 15 Juli 1961 wurde der zweite Bauabschnitt seiner Bestimmung ubergeben 1981 hatte das Haus mit Innerer und Chirurgischer Abteilung sowie Interdisziplinarer Intensivstation 219 Betten 2002 bis 2008 wurden umfangreiche Umbau und Sanierungsarbeiten im gesamten Haus durchgefuhrt Im Jahr 2004 wurde das Warburg Haus als Erweiterung des bestehenden Hauses eroffnet in dem heute die neue Eingangshalle das Atrium sowie die Stationen 1A 2A und 3A untergebracht sind In dem 2011 eroffneten Neubau am Orchideenstieg 12 befinden sich mehrere Facharztpraxen das Ikaneum ein Fachinstitut fur Darmgesundheit und Ernahrung am Israelitischen Krankenhaus sowie das Hospiz am Israelitischen Krankenhaus mit Platzen fur neun Gaste Das Hospiz ist als gGmbH eine Tochter der Stiftung Israelitisches Krankenhaus in Hamburg 2014 erfolgte die Erweiterung der Intensivstation welche aktuell uber 12 Betten verfugt Heute hat das Israelitische Krankenhaus 152 9 tagesklinische Betten Jahrlich werden rund 8 000 Patienten stationar sowie in diesem Jahr voraussichtlich rund 9 500 Patienten ambulant und etwa 900 Patienten teilstationar behandelt Spezialisierung BearbeitenDas Israelitische Krankenhaus ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universitat Hamburg Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehoren Erkrankungen des Pankreas vor allem akute und chronische Pankreatitis und des Magen Darm Traktes Vertreter des Krankenhauses sind an der Entwicklung von internationalen medizinischen Leitlinien beteiligt darunter der S3 Leitlinie zum Reizdarmsyndrom An der Chirurgischen Klinik des IK nahm Carsten Zornig 2007 die weltweit erste narbenlose Entfernung einer Gallenblase durch die Vagina vor 3 Das Israelitische Krankenhaus ist eines der ersten Krankenhauser in Deutschland an denen wiederholte Darminfektionen mit Clostridium difficile durch Mikrobiomtransfer behandelt werden Hierbei wird der Stuhl von gesunden Spendern in den Darm von Patienten ubertragen Literatur BearbeitenDie S Heine sche Stiftung in Hamburg In Illustrirte Zeitung Nr 25 J J Weber Leipzig 16 Dezember 1843 S 393 395 Digitalisat in der Google Buchsuche Heinrich Heine Das neue Israelitische Hospital zu Hamburg In Neue Gedichte Hoffmann und Campe 1844 S 247 books google s Das neue israelitische Hospital zu Hamburg Institut fur die Geschichte der deutschen Juden Hrsg Das Judische Hamburg ein historisches Nachschlagewerk Gottingen 2006 S 126 127 140 Jahre Israelitisches Krankenhaus Vorgeschichte und Entwicklung im Auftrage des Kuratoriums verfasst von Mary Lindemann Hamburg 1981 150 Jahre Israelitisches Krankenhaus Hamburg 1997 Israelitisches Krankenhaus in Hamburg 175 Jahre Harro Jenss Marcus Jahn Peter Layer Carsten Zornig Hrsg Hentrich amp Hentrich Verlag Berlin 2016 Harro Jenss Erinnerung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Israelitischen Krankenhauses in Hamburg die wahrend der NS Diktatur 1933 1945 vertrieben deportiert oder ermordet wurden Biographische Skizzen Hamburg 2017 2 Aufl 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Modellentwurf fur den Erweiterungs Neubau des Israelitischen Krankenhauses in Hamburg von Hermann Distel und August Grubitz 1928 Abgerufen am 27 Februar 2023 Israelitisches Krankenhaus 150 Jahre Israelitisches Krankenhaus in Hamburg Hamburg 1997 S 94 Neuer Operationsweg zur Gallenblase Hamburger Abendblatt Juli 2007Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Israelitisches Krankenhaus Hamburg Sammlung von Bildern nbsp Commons Ehemaliges Israelitisches Krankenhaus Hamburg Sammlung von Bildern Homepage des Israelitischen Krankenhauses Mary Lindemann http www dasjuedischehamburg de inhalt israelitisches krankenhaus Wilhelm Mosel Israelitisches Krankenhaus Simon von Utrecht Strasse Memento vom 2 Oktober 2008 im Internet Archive englisch baufachinformation de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Israelitisches Krankenhaus Hamburg amp oldid 236458889