www.wikidata.de-de.nina.az
Das Institut fur die Geschichte der deutschen Juden IGdJ ist eine Stiftung burgerlichen Rechts in Tragerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Das Institut wurde 1966 eroffnet und war die erste Forschungseinrichtung in Deutschland die sich ausschliesslich mit der deutsch judischen Geschichte beschaftigt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Grundung 2 Institutsleiter 3 Aufgaben 4 Bibliothek 5 Publikationen 6 Literatur 7 Weblinks 8 FussnotenVorgeschichte und Grundung BearbeitenDie reichhaltigen Archivbestande der judischen Gemeinden in Altona Hamburg und Wandsbek waren dem Vorlaufer des Hamburgischen Staatsarchivs ubergeben worden und hatten dort den Krieg uberdauert andernorts hatte die Gestapo derartige Bestande beschlagnahmt und nach Berlin verbracht wo sie durch Kriegseinwirkung vernichtet wurden Nach dem Krieg gab es Bestrebungen das Archivgut judischer Gemeinden aus Europa nach Israel zu schaffen 1959 kam es zu einer Vereinbarung die in Hamburg verwahrten Bestande aufzuteilen und die hebraischsprachigen Teile zu ubergeben Das Archivgut wurde kopiert bzw auf Mikrofilm gesichert so dass sowohl in Hamburg wie in Israel das gesamte Material der Forschung zuganglich ist Eric M Warburg Hans W Hertz Dietrich Gerhardt und Karl Heinrich Rengstorf setzten sich dafur ein dass das in Hamburg befindliche Material durch ein eigens zu schaffendes Institut erschlossen und der Forschung nutzbar gemacht werden solle Zunachst lehnte der Hamburger Burgermeister Herbert Weichmann dieses Ansinnen ab doch 1963 kam es einem entsprechenden Senatsbeschluss Das geplante Institut sollte eine ahnliche Rolle wie das Leo Baeck Institut jedoch fur Deutschland ubernehmen Nach Querelen um die Besetzung der Leitungspositionen wurden im Juli 1965 Raumlichkeiten in der Rothenbaumchaussee bezogen und das Institut offiziell am 4 Mai 1966 eroffnet Ein organisatorischer Schlusspunkt wurde am 24 Oktober 1972 mit der Einrichtung einer Stiftung gesetzt 2007 zog das Institut in ein Gebaude an der Bundesstrasse Beim Schlump 83 um in dem auch die Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg untergebracht ist Institutsleiter Bearbeiten1965 1972 Heinz Mosche Graupe 1972 1993 Peter Freimark 1993 2001 Monika Richarz 2001 2011 Stefanie Schuler Springorum 2011 2012 Andreas Bramer kommissarisch 2012 2020 Miriam Rurup seit 2021 Kim WunschmannAufgaben BearbeitenDer Forschungsauftrag dieser ausseruniversitaren Einrichtung besteht in der Auswertung der archivalischen Quellen zur Geschichte der Juden in Hamburg und den benachbarten Gebieten und umfasst zeitlich auch die Gegenwart Als Schwerpunkte der Forschung werden die Geschichte der in Hamburg Altona und Wandsbek ansassigen portugiesischen und sefardischen Juden die Dokumentation judischer Friedhofe die judische Religions Kultur und Sozialgeschichte und speziell die Rolle der judischen Frauen und die der sefardischen Juden in Deutschland genannt Neben der eigenen Forschungsarbeit organisiert das Institut Konferenzen und Gastvortrage mit anderen Forschungsinstitutionen Die Wissenschaftler des Instituts halten Lehrveranstaltungen an der Universitat Hamburg ab sind jedoch nicht Mitglieder des Lehrkorpers Bibliothek BearbeitenDie Prasenzbibliothek ist allgemein zuganglich und verfugt aktuell uber 50 000 Werke zur speziellen Thematik der deutsch judischen Geschichte Sie ist im Campus Katalog der Universitat Hamburg verzeichnet jedoch nicht der Fernleihe angeschlossen Die Bucher konnen vor Ort telefonisch oder online fur die Benutzung im Lesesaal bestellt werden Die aktuellen Offnungszeiten sind ebenfalls auf der Homepage des Instituts ersichtlich 1 Publikationen BearbeitenDas IGdJ hat bislang rund 45 Bande in der Reihe Hamburger Beitrage zur Geschichte der deutschen Juden im Wallstein Verlag veroffentlicht 2 Viele davon sind online frei verfugbar 3 Daneben sind 11 Bande als Studien zur judischen Geschichte im Dolling und Galitz Verlag erschienen 4 Das im Jahr 2006 vom IGdJ herausgegebene historische Nachschlagewerk Das judische Hamburg ist inzwischen online einsehbar 5 Das Institut betreut zudem die zweisprachige Online Quellenedition Hamburger Schlusseldokumente zur deutsch judischen Geschichte 6 Die Quellenedition wirft am Beispiel von ausgewahlten Quellen sogenannten Schlusseldokumenten thematische Schlaglichter auf zentrale Aspekte der judischen Geschichte Hamburgs von der fruhen Neuzeit bis in die Gegenwart 2023 wurde mit Judisches Hamburg erzahlen ein Portal mit lebensgeschichtlichen Interviews Hamburger Judinnen und Juden veroffentlicht Die Interviews geben Einblicke darin wie Judinnen und Juden in Hamburg leben welche Erfahrungen sie im Alltag machen und welche Geschichten sie zu erzahlen haben Literatur BearbeitenIGdJ Hrsg 50 Jahre 50 Quellen Festschrift zum Jubilaum des Instituts fur die Geschichte der deutschen Juden Hamburg 2016 PDF 28MB Andreas Bramer 7 Das Institut fur die Geschichte der deutschen Juden In Nurinst Jahrbuch des Nurnberger Instituts fur NS Forschung und judische Geschichte des 20 Jahrhunderts 3 2006 S 171 179 Ina Lorenz Das Institut fur die Geschichte der deutschen Juden In Uri R Kaufmann Hrsg Judisches Leben in Deutschland heute Bonn 1993 S 163 172 Peter Freimark Vom Hamburger Umgang mit der Geschichte einer Minderheit Vorgeschichte und Grundung des Instituts fur die Geschichte der deutschen Juden in Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte 74 75 1989 S 97 108 Weblinks BearbeitenInstitutswebsiteFussnoten Bearbeiten http www igdj hh de bibliothek 107 html Die Schriftenreihe auf der website des IGdJ http igdj hh de publikationen digital html Die Studien auf der website des IGdJ Das judische Hamburg Ein historisches Nachschlagewerk Gottingen 2006 online Version Hamburger Uber diese Edition abgerufen am 4 September 2023 stv Direktor des Instituts Normdaten Korperschaft GND 2013616 X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur die Geschichte der deutschen Juden amp oldid 237280048