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Ingungu isiZulu ist eine Stab Reibtrommel der Zulu in Sudafrika die aus einem mit Ziegenhaut bespannten Tontopf besteht und von Madchen bei Pubertatsriten ukuthomba aus Anlass der ersten Menstruation zur Begleitung von haufig nachts in der Abgeschiedenheit gesungenen Liedern verwendet wird Die Spielerin streicht mit feuchten Handen an einem lose auf der Membran aufgesetzten Stab entlang und produziert so ein brummendes Gerausch Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Verbreitung 2 Bauform und Spielweise 3 Rituelle Verwendung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft und Verbreitung Bearbeiten nbsp Mit Tierhaut bespannter Kampfschild des Zulu Kriegers Utimuni eines Neffen des Konigs Shaka Handkolorierte Lithografie von George French Angas 1849 Die ursprunglichste Form einer Trommel die noch Anfang des 20 Jahrhunderts bei den Xhosa von Frauen zur Begleitung von Zeremonialtanzen abakweta in den Beschneidungsschulen der Jungen geschlagen wurde ist die ingqongqo Hierfur wurde die Haut eines rituell geschlachteten Ochsen oder Buffels in der Sonne getrocknet und anschliessend in etwa einem Meter Hohe uber dem Boden leicht durchhangend zwischen Stocken gespannt oder von den im Kreis stehenden Frauen mit einer Hand gehalten Mit Stocken in der anderen Hand schlugen die Frauen auf die Haut die sie nach dem Tanz zum spateren zeremoniellen Gebrauch beiseitelegten 1 Die erste bekannte Schilderung dieser Ritualtrommel findet sich bei Cowper Rose 1829 einem britischen Offizier der seinen vierjahrigen Aufenthalt am Kap schildert 2 Ein ebenso archaisches Ritualinstrument war ein einst als Kriegsgerat verwendeter Schild dessen Membranbespannung mit Stocken geschlagen wurde Bei den Xhosa hiess der Kampfschild ikawu Der nachste und wesentliche Entwicklungsschritt bei Membranophonen stellt die Einfuhrung eines hohlen Resonanzkorpers dar Eine temporar hergestellte Trommel war die intambula der Swazi deren Namen wahrscheinlich von Portugiesisch tambor vgl tabor abgeleitet ist Bei Bedarf wurde uber ein tonernes Biergefass imbiza eine unbeschnittene Ziegenhaut in nassem Zustand gespannt Der Musiker schlug mit einem Stock in der rechten Hand auf die Membran die ein seitlich kauernder Assistent mit seinem beiden Handen gespannt hielt Spielte der Musiker die Trommel allein dann zog er die Tierhaut so uber das Gefass dass zwei ihrer Fussenden auf dem Boden lagen und in seine Richtung zeigten Hierauf druckte er seine Knie wahrend er die andere Seite der Haut mit der linken Hand gespannt hielt und sie mit einem Stock in der rechten Hand schlug Die intambula wurde bei der Initiation eines traditionellen Heilers bei Hochzeitstanzen und manchen anderen Tanzen eingesetzt 3 Schlagtrommeln aus Tontopfen gehoren zum Instrumentarium der Khoikhoi fruher Hottentotten die seit der Zeitenwende im sudlichen Afrika leben Sie verwenden seit alter Zeit am Boden geschlossene Kesseltrommeln aus mit einer Membran bespannten Gefassen die den fruher halbsesshaften Viehzuchtern zur Aufbewahrung von Milch dienten Die traditionelle Trommel der Khoikhoi war ein umfunktioniertes Milchgefass aus einem Bambusrohrabschnitt einem ausgehohlten Holzstuck oder einem Tontopf Die alteste Beschreibung einer solchen Trommel der Khoikhoi uberliefert der niederlandische Arzt und Schriftsteller Olfert Dapper 1668 der selbst nie in Sudafrika war und sich auf einen Augenzeugen beruft dessen Name nicht bekannt ist 4 Dapper bezeichnet als erster diese mit den Handen geschlagene Trommel als rommel potten und setzt damit ihre Bauform mit dem niederlandischen Rommelpot gleich der aber zu den vollig anders gespielten Reibtrommeln gehort In europaischen Reiseberichten aus dem 18 Jahrhundert werden ahnliche Trommeln erwahnt Eine ausfuhrliche Beschreibung uber Form und Spielweise der Schlagtrommel gibt der Afrikaforscher Peter Kolben 1719 5 der jedoch hinzufugt dass die Khoikhoi die Trommel bei festlichen Gelegenheiten ebenso wie in einigen europaischen Regionen verwenden eben gleich in Braband ingleichen auch in Thuringen und Sachsen auf den Rommel Topffen gespielet wird wie sie ihnen denn auch bey ihren Lustigkeiten und Tanzen anstatt einer Trommel dienen oder die Stelle einer Heer Paucke vertretten mussen Peter Kolben unterscheidet zwischen Schlagtrommeln und Reibtrommeln wenn er letztere als Ersatz fur quasi echte Trommeln ansieht dennoch verwendet er offenbar von Dapper den Namen Rommel Topff fur die Khoikhoi Schlagtrommeln Diese sprachliche Verwechslung die in spateren Reiseberichten ubernommen wurde ist in die Amtssprache Afrikaans eingegangen 6 Percival Kirby fand 1932 in Bloemhof bei einer Frau der Koranna eine nach alter Tradition aus einem zur Aufbewahrung von Milch verwendeten Weichholzgefass hergestellte Trommel Bei dieser khais war eine nasse Ziegenhaut die nach Trocknung geschlagen werden konnte uber die Offnung gespannt 7 Die Form der khais entspricht dem in den Niederlanden als rommelpot bezeichneten Trommeltyp 8 nbsp Holzerne Gefasse iThunga Plural amaThunga mit Handgriffen die von Zulu zum Melken verwendet wurden Mit einer Membran bespannt wird daraus die Trommel moropa Weitere aus der sudafrikanischen Tradition stammende Gefasstrommeln sind die aus einem Holzstamm konisch mit einem Henkel in der Form eines ubergrossen Bierkrugs hergestellte murumbu der Venda 9 Die Form entspricht fast genau dem holzernen Milchgefass khamelo das einen Henkel besitzt weil es beim Melken der Kuh schrag zwischen den Beinen gehalten wird Ebenso halt die Spielerin die Trommel zwischen den Beinen und schlagt sie mit beiden Handen Bei den Pedi heisst dieser Trommeltyp moropa Der Name moropa stand im 19 Jahrhundert bei den Basotho von Basutoland fur eine runde Kesseltrommel aus Ton die Madchen am Beginn ihrer Initiationszeremonie mit den Handen schlugen 10 Bis heute spielen die Venda die grosse magische Kesseltrommel ngoma deren holzerner Korpus im Querformat aus einem Holzstamm geschnitzt wird Die Membran der ngoma ist an Pflocken befestigt wahrend die seitlichen Handgriffe als die gestalterische Ubernahme einer Schnurverspannung erscheinen Der bei heiligen Ritualen geschlagenen ngoma wird ein Einfluss auf den Zusammenhalt der Gemeinschaft zugesprochen Eine ganzlich andere Herkunft und Bedeutung als die Gefasstrommeln hat die Rohrentrommel ghoema die im 17 18 Jahrhundert von Kapmalaien aus Asien eingefuhrt wurde Die meisten altuberlieferten Schlagtrommeln in Sudafrika wurden von Frauen bei Zeremonien gespielt Die moshupiane der Pedi ist eine der moropa ahnliche Reibtrommel mit einem kesselformigen Holzkorpus die von einer alteren Frau bei Initiationszeremonien der Madchen gespielt wird Das in den 1930er Jahren selten gewordene Instrument wird von den Frauen im Geheimen hergestellt und darf von den Madchen auch beim Spieleinsatz nicht gesehen werden Der Holzkorpus ist mit Ziegenhaut bezogen die am Rand mit einer Wicklung von Hautstreifen befestigt ist Bei einem noch selteneren Typus den Percival Kirby erwahnt ohne ihn gesehen zu haben besteht der Korpus aus einer fassformigen Konstruktion von Holzstaben die bis auf die Membranoberseite vollstandig mit Rindshaut uberzogen ist Die altere Frau halt die moshupiane unter ihrem linken Arm und streicht mit einem getrockneten und fur die Verwendung angefeuchteten Bundel Sorghumhirse gegen den Uhrzeigersinn uber die Membran und erzeugt so ein unheimliches schreiendes Gerausch Damit werden die Madchen die ein bestimmtes Stadium der Initiation abgeschlossen haben nachts auf dem Weg in ihre Siedlung Kraal begleitet Die Madchen sollen in dem Gerausch einen sie bewachenden Naturgeist in Gestalt einer Eule erkennen Nachdem die Gruppe den Wohnort erreicht hat wird die Trommel verbrannt Als Reibtrommel steht die moshupiane der ingungu am nachsten 11 Die laut Henry Balfour 1907 12 alteste Funktionsbeschreibung einer Reibtrommel in Afrika stammt von Emil Holub der in den 1870er Jahren im sudlichen Afrika reiste Er fand im Barotseland im heutigen Sambia die Trommel morupa Das Trommelfell ist durchbohrt und ein Stabchen durch die Oeffnung gesteckt durch welches oben ein Querstabchen lauft Man entlockt dieser Trommel einen dem Knarren neuer Stiefel nicht unahnlichen Ton und wird derselbe dadurch erzeugt dass man das Stabchen im Innern der 1 Fuss langen rohrenformigen Trommel mit der mit einem befeuchteten Baobab Baststucke umwickelten Hand schnell reibt Die Trommel findet nur dann Verwendung wenn die Insassen eines Dorfes des siegreich von einer Lowen oder Leopardenjagd Heimkehrenden entgegengehen um sie mit Gesang und Tanz zu empfangen 13 In einem anderen Werk 14 beschreibt er die morupa als 50 Zentimeter lange Rohre mit 20 Zentimeter Durchmesser die sich an einem Ende etwas verjungt Eine ahnliche sehr laute Reibtrommel fand Joachim John Monteiro 1875 in Angola 15 Nach seiner Beschreibung war die Holzrohre einseitig mit Haut bespannt Ein durch ein Loch in der Mitte gesteckter Stab wurde mittels eines Knotens am Durchfallen gehindert Der Spieler strich mit einer nassen Hand von der offenen Unterseite in der Rohre am Stab entlang 16 Eine von den Subia Subiya Eigenbezeichnung Ikwahani einer bantusprachigen Gruppe in Namibia bekannte Reibtrommel besteht aus einem an der Unterseite offenen Gefass mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimetern Der Spieler greift mit einer Hand in die Offnung der am Boden liegenden Trommel und reibt die Membran mit einem an seiner Hand festgebundenen nassen Faserbundel bei rituellen Anlassen 17 Bauform und Spielweise Bearbeiten nbsp Eine Khoikhoi Frau schlagt die Kesseltrommel khais welche der ingungu ahnelt Schwarzweissreproduktion eines Aquarells von Charles Davidson Bell 1834 Die Reibtrommel ingungu wird als bis heute existierende Tradition der Zulu erwahnt 18 Percival Kirby fand in den 1930er Jahren die ingungu nur selten weil die zu ihr gehorenden Zeremonien kaum noch durchgefuhrt wurden In Reiseberichten aus dem 19 Jahrhundert kommt die ingungu nicht vor sie wird lediglich in einigen Worterbuchern beschrieben wobei uber ihre Form keine Einigkeit besteht Der deutsche Missionar Jacob Ludwig Dohne 1857 erwahnt unter dem Eintrag in gungu eine Art Trommel aus einem grossen Korb der mit einer dunnen Haut uberzogen ist wie eine Trommel geschlagen wird und dabei ein Gerausch wie ngu ngu produziert Ukwenza ingungu bedeutet demnach ein Gerausch wie ngu machen trommeln 19 Entsprechend wird das Wort ingungu lautmalerisch auf das Schnauben eines Gnus zuruckgefuhrt 20 William Jafferd Davis 1872 erklart die in Gungu als eine Art Trommel bei der eine Tierhaut vollstandig uber einen Hohlkorper etwa eine Kalebasse gezogen ist und die wie eine Trommel gespielt wird also ist es eine Trommel 21 Ebenso als Schlagtrommel beschreibt der Missionar Alfred Thomas Bryant 1905 die i Ngungu als Biergefass imbiza oder grossen Tontopf bei dem eine Membran uber die Offnung gezogen ist und die mit der Hand geschlagen zur Liedbegleitung verwendet wird Er fugt hinzu dass die ingungu fruher bei der ersten Menstruation eines Madchens geschlagen wurde und erwahnt das Zulu Sprichwort ingungu yaleo ntombi kayakali die Menstruations Trommel dieses Madchens spielt nicht gut was bedeuten soll Das Madchen hat sich schon mit etlichen jungen Mannern eingelassen Seit dem Zulukrieg von 1879 sei die Trommel jedoch weitgehend verschwunden und bei jungen Madchen kaum noch bekannt 22 Bei der ingungu wird eine von den Haaren befreite und gereinigte Ziegenhaut ungefahr kreisformig zugeschnitten und uber die Offnung eines Bier Tontopfs imbiza oder ersatzweise eines eisernen Kochtopfs oder eines Gefasses aus einem anderen Material gespannt Ein ungefahrer Durchmesser des Tontopfs ist 30 Zentimeter 23 Das in den 1930er Jahren in die Sammlung von Percival Kirby gelangte Instrument 24 besteht aus einem schwarzen annahernd kreisrunden Tongefass dessen Offnung etwa die Halfte des Gefassdurchmessers misst Die in nassem Zustand aufgezogene Membran wird mit V formigen Hautstreifen gegen einen kreisrund ausgeschnittenen Hautring oder ein rundes Hautstuck an der Unterseite verspannt Hierfur werden die nassen in der Hand eingerollten Spannstreifen abwechselnd durch Schnitte am Rand der Membran und um den unteren Hautring oder durch Schnitte am Rand des unteren Hautstucks gezogen bis die gesamte Trommel gleichmassig verspannt ist Beim Trocknen strafft sich die Membran und die Hautstreifen liegen glatt am Korpus an Der Reibestab ist ein 45 bis 60 Zentimeter langer und ein bis zwei Zentimeter dicker Zweig oder Schilfrohrabschnitt der an den Knoten sorgfaltig geglattet wird Die Spielerin hockt vor der mit der Membran in der Waagrechten auf den Boden gestellten Trommel und halt den Stab mit beiden Handen senkrecht auf der Mitte der Membran Mit den nassen Fingern beider Hande streicht sie wie beim Melken einer Kuh abwechselnd am Stab entlang nach unten Der Stab gerat in kraftige Schwingungen die er auf die Membran ubertragt Dadurch entsteht ein rohrender Brummton von betrachtlicher Lautstarke Alfred Thomas Bryant 1905 zufolge bedeutet das im Namen der Trommel enthaltene ngu ein dumpfes drohnendes Gerausch hervorbringen wie eine Trommel Entweder der Spieler feuchtet regelmassig zwischendurch seine Hande in einem danebenstehenden Wassergefass an oder ein Assistent giesst ab und zu Wasser uber den Stab Weil die Membran dadurch nass wird muss sie nach dem Spiel in der Sonne getrocknet werden 25 Rituelle Verwendung BearbeitenDen sparlichen Angaben in Worterbuchern vom Ende des 19 Jahrhunderts zufolge wurde die ingungu von Madchen in der Zeit ihrer ersten Menstruation gespielt Percival Kirby 1934 beschreibt eine omula genannte Zeremonie entspricht ukuthomba die bereits Bryant 1905 erwahnt bei der ein Madchen durch ihren Vater in den Status der Heiratskandidatin initiiert wurde Hierfur wurde eine Ziege geschlachtet und das Madchen mit dem Inhalt der Gallenblase bespritzt Die mit Luft gefullte Gallenblase trug das Madchen anschliessend auf dem Kopf Am nachsten Tag wurde noch ein Tier geschlachtet und dessen Haut zur Herstellung einer ingungu verwendet Nach dem Ende der Zeremonie nahm man die Haut vom Tontopf ab und bewahrte beide separat auf ohne sie zu zerstoren 26 Das Ziegenopfer an die Ahnen ist nach einer Studie von 1985 in Vergessenheit geraten 27 Die Pubertatsriten der Zulu werden bis heute nach Geschlechtern getrennt und mit unterschiedlichen musikalischen Formen durchgefuhrt Zwei Zeremonien folgen im Abstand von einigen Jahren Die inungu wird bei der ersten Pubertatszeremonie ukuthomba veraltet udewa von Madchen verwendet Ihr Spiel symbolisiert die Fruchtbarkeit des Madchens Zur ukuthomba Zeremonie beim Beginn der ersten Menstruation gehoren nachts im privaten Rahmen von mehreren Madchen gesungene Lieder die von der inungu begleitet werden Innerhalb der Pubertatslieder der Madchen gibt es die beiden Kategorien ingcekeza und ukubhina Die ingcekeza Lieder werden an zwei Tagen bei offentlichen Feiern auf dem Hohepunkt der Zeremonien gesungen Die inungu wird bei der zweiten Liedkategorie ukubhina eingesetzt Diese Lieder sind durch eine obszone Sprache mit sexuellen Anspielungen gekennzeichnet und werden von den Madchen nachts in einem abgeschiedenen Bereich wahrend der Initiation gesungen Die pubertierenden Madchen versammeln sich laut David Rycroft 1975 hierfur mit etwas alteren Madchen die bereits sexuelle Erfahrungen gesammelt haben in einer Hutte in die keine Jungen eintreten durfen 28 Die Aussagen der Informanten gehen Rosemary Joseph 1983 zufolge auseinander ob die Madchen dadurch eine Art Sexualkundeunterricht und Heiratsvorbereitung erhalten sollen oder ob es sich schlicht um eine Gewohnheit handelt Die ukubhina Lieder begleiten die Madchen mit Handeklatschen ukunqukuza und der ingungu die gelegentlich durch die zweifellige Rahmentrommel isigubhu ersetzt wird Geklatscht wird mit gewolbten Handflachen wodurch ein dumpfer Schlag entsteht Die Verwendung der ingungu ist fur die Zeremonie von grosser symbolischer Bedeutung das Reiben mit den Handen am Stab wird mit dem Geschlechtsverkehr assoziiert und der Tontopf mit dem Leib der Frau Die fruher fur einen holzernen Korpus verwendete Baumart Schefflera umbellifera isiZulu umsenge wurde uberdies mit Regen und Fruchtbarkeit assoziiert Die ukubhina Lieder gehoren laut Rosemary Joseph 1983 zu den wenigen Genres von Chorgesang in der Region die ganz oder uberwiegend ohne Tanze aufgefuhrt werden 29 Dagegen beobachtete M Janice Forbes 1985 bei der ukuthomba Zeremonie tanzende Madchen die sich mit gleichartigen schleppenden Schritten zum Rhythmus des Gesangs und zu den Reibtrommeln bewegten Sie hielten den Oberkorper gerade und bogen sich zwischendurch nach vorn Mit den nach vor gestreckten Armen formten sie dabei symmetrisch eine grosse Acht in der Luft 30 Wesentlicher ist die zweite offentliche Zeremonie der Madchen umemulo oder ukwemula die mehrere Jahre nach dem Beginn der Pubertat stattfindet Sie ist als Initiation deshalb von grosserer Bedeutung weil sie in das Stadium des heiratsfahigen Alters also in die Volljahrigkeit uberleitet Der Vater anerkennt durch die Zeremonie formell die Heiratsfahigkeit seiner Tochter und erteilt die Heiratserlaubnis Nach Eileen Jensen Krige 1936 musste sich das Madchen wahrend der Initiation bis zu drei Monate in einem abgeteilten Bereich in der Hutte ihrer Mutter aufhalten 31 Heute wird erwartet dass sich das Madchen mindestens eine Woche in einem Haus aufhalt wo sie weder ihre Mutter noch ihr Vater sehen sollen Bei der umemulo Zeremonie fuhren die Madchen in den Nachten wahrend der einwochigen Seklusion Lieder und Tanze auf Um 4 Uhr morgens gehen sie zum Fluss um sich zu waschen Anschliessend durfen sie von ihren Verwandten und anderen Leuten gesehen werden Es folgen Tanze und Festlichkeiten die in grossem Rahmen im Freien ohne Trommelbegleitung aufgefuhrt werden Die im Mittelpunkt der Zeremonie stehenden Madchen zeigen mit einem Speer umkhonto auf einzelne Gaste und diese heften ihnen Geldscheine an den Oberkorper und auf die Haare Von den Verwandten erhalten sie ebenfalls Geld womit ihnen der Segen der Gemeinschaft fur das zukunftige Leben ubermittelt wird 32 Literatur BearbeitenPercival R Kirby The Musical Instruments of the Native Races of South Africa 1934 2 Auflage Witwatersrand University Press Johannesburg 1965 David R Rycroft Ingungu In Laurence Libin Hrsg The Grove Dictionary of Musical Instruments Band 3 Oxford University Press Oxford New York 2014 S 17 Einzelnachweise Bearbeiten Percival R Kirby 1934 S 20 22 Tafel 7 Cowper Rose Four Years in Southern Africa Henry Colburn and Richard Bentley London 1829 S 146 Percival R Kirby 1935 S 23 26 Olfert Dapper Naukeurige Beschrijvingen der Afrikaensche gewesten Jacob van Meurs Amsterdam 1668 S 653b M Peter Kolben Caput bonae spei hodiernum Das ist Vollstandige Beschreibung des africanischen Vorgeburges der Guten Hofnung Peter Conrad Monath Nurnberg 1719 S 528 Percival R Kirby 1934 S 16 Percival R Kirby 1965 S 18 Laurie Levine The Drumcafe s Traditional Music of South Africa Jacana Media Johannesburg 2005 S 229 Moropa University of Cape Town Libraries Digital Collection Abbildung einer Holztrommel moropa mit Henkel aus Botswana Percival R Kirby 1934 S 30 32 Percival R Kirby 1934 S 33f Henry Balfour The Friction Drum In The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland Band 37 Januar Juni 1907 S 67 92 hier S 73 Emil Holub Sieben Jahre in Sud Afrika Erlebnisse Erlebnisse Forschungen und Jagden auf meinen Reisen von den Diamantenfeldern zum Zambesi 1872 1879 Band 2 Alfred Holder Wien 1881 S 148f Emil Holub Eine Culturskizze des Marutse Mambunda Reiches in Sud Central Afrika Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Wien Gerold Wien 1879 S 158 Friction drum with fixed stick University of Cape Town Libraries Digital Collection Abbildung einer entsprechenden Reibtrommel mit im Innern fixiertem Stab aus Sambia Joachim John Monteiro Angola and the River Congo Band 2 Macmillan amp Co London 1875 S 140 Matt Dean The Drum A History Scarecrow Press Lanham 2012 S 52 Zulu Kruger National Park Jacob Ludwig Dohne Zulu Kafir Dictionary Kapstadt 1857 S 111 Marlene Burger Indexing traditional African musical instruments In The Indexer Band 21 Nr 4 Oktober 1999 S 169 172 hier S 170 William J Davis A Dictionary of the Kaffir Language Teil 1 London 1872 S 67 Alfred Thomas Bryant A Zulu English Dictionary with Notes on Pronunciation A Revised Orthography and Derivations and Cognate Words from Many Languages Including Also a Vocabulary of Hlonipa Words Tribal names etc a Synopsis of Zulu Grammar and a Concise History of the Zulu People from the Most Ancient Times P Davis amp Sons Maritzburg 1905 S 429 David R Rycroft 2014 S 17 Percival R Kirby 1934 Tafel 9 A und B Percival R Kirby 1934 S 27f Percival R Kirby 1934 S 28 M Janice Forbes The documentation and analysis of selected socio ethnic Zulu dances for implementation in physical education programmes Masterarbeit University of Durban Westville Oktober 1985 S 119 David K Rycroft 1975 S 353 Rosemary Joseph Zulu Women s Music In African Music Band 6 Nr 3 1983 S 53 89 hier S 67 M Janice Forbes Oktober 1985 S 120 Eileen Jensen Krige The Social System of the Zulus 1936 Nachdruck Longmans Kapstadt 1962 S 100 102 zitiert nach David K Rycroft A Royal Account of Music in Zulu Life with Translation Annotation and Musical Transcription In Bulletin of the School of Oriental and African Studies University of London Band 38 Nr 2 1975 S 351 402 hier S 385 Fn 37 Mbusiseni Celimpilo Dube The Tourism Potential of Zululand North of the Tugela River with Special Reference to Zulu Culture and History Memento vom 3 Februar 2018 im Internet Archive Masterarbeit University of Zululand 2011 S 11 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ingungu amp oldid 209783033