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Inge Lehmann 13 Mai 1888 in Kopenhagen 21 Februar 1993 ebenda war eine danische Geodatin und Seismologin Sie entdeckte 1936 den inneren Erdkern Inge Lehmann 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenInge Lehmann wurde als Tochter des Experimentalpsychologen Alfred Lehmann und dessen Frau Ida Sophie Torsleff 1866 1935 im Kopenhagener Stadtteil Osterbro geboren wo sie auch aufwuchs Ihre Familie war eine alteingesessene Kopenhagener Familie zu der auch der Jurist und Politiker Orla Lehmann gehorte Ihre Schulausbildung erhielt sie an einer padagogisch fortschrittlichen Schule die von Hanna Adler 1859 1947 einer Tante von Niels Bohr geleitet wurde Nach eigenem Bekunden hatten ihr Vater und Adler entscheidenden Einfluss auf ihren Werdegang Nach dem Schulabschluss studierte sie mit einigen Unterbrechungen Mathematik an der Universitat Kopenhagen und am Newnham College der Universitat Cambridge Zwischendurch arbeitete sie mehrere Jahre fur den Versicherungsverein Det gjensidige Forsikringsselskab Danmark 1920 schloss sie ihr Studium als Candidatus magisterii im Hauptfach Mathematik ab Nach einem Studienaufenthalt in Hamburg 1922 war sie 1922 1926 Assistentin im versicherungsmathematischen Labor der Universitat Kopenhagen 1 Ab 1925 wurde sie in die Arbeit des Den danske gradmaling eingebunden einer staatlichen Behorde die fur die Vermessung Danemarks zustandig war Sie wurde Assistentin des Geodaten Niels Erik Norlund der seismologische Observatorien in Danemark und Gronland errichten wollte Sie beteiligte sich am Aufbau des Observatoriums in Kopenhagen und entdeckte ihr Interesse an der Seismologie Um sich in diesem Fach zu bilden absolvierte sie 1927 Studienaufenthalte an den seismologischen Stationen in Darmstadt und Strassburg 1928 machte sie als erste danische Frau ihr Examen in Geodasie Sie wurde Staatsgeodatin und als Den danske gradmaling in das Geodaetisk Institut umgewandelt wurde ubernahm sie die Leitung der seismologischen Abteilung Ihr unterstanden die Stationen in Kopenhagen sowie in Ivittuut und Ittoqqortoormiit auf Gronland 1 In einem Artikel von 1936 mit dem schlichten Titel P interpretierte sie in Seismogrammen auftretende P Wellen Signale die im P Wellen Schatten des Erdkerns liegen erstmals als Reflexionen an einem inneren festen Erdkern Das stand im Widerspruch zur vorherrschenden Meinung dass der gesamte Erdkern flussig sei Lehmanns Interpretation wurde in den zwei bis drei folgenden Jahren auch von anderen fuhrenden Seismologen wie Beno Gutenberg Charles Richter und Harold Jeffreys ubernommen 1936 war Lehmann Mitbegrunderin der Danischen Geophysikalischen Gesellschaft Dansk geofysisk forening deren Vorsitzende sie 1941 bis 1944 war Ebenfalls 1936 wurde sie ins Exekutivkomitee der Internationalen Seismologischen Vereinigung gewahlt wo sie zweimal wiedergewahlt bis 1960 blieb Der Zweite Weltkrieg und die Besetzung Danemarks durch die deutsche Wehrmacht schrankten Lehmanns Arbeit und ihre internationalen Kontakte erheblich ein In den letzten Jahren bis zu ihrer Pensionierung 1953 verschlechterte sich das Klima zwischen ihr und anderen Mitgliedern des Geodatischen Instituts Mit dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst endete nicht ihre wissenschaftliche Arbeit Mehr als die Halfte ihrer 56 wissenschaftlichen Publikationen entstanden nach 1953 1 Ihr letzter Artikel erschien 1987 als sie bereits 99 Jahre alt war 2 Lehmann reiste wiederholt in die USA und Kanada und arbeitete mit Maurice Ewing und Frank Press zusammen an der Untersuchung der Erdkruste und des oberen Erdmantels Dabei entdeckte sie eine weitere seismische Diskontinuitat die sich in einer mittleren Tiefe von 190 bis 250 km befindet und gemeinhin nach ihrer Entdeckerin Lehmann Diskontinuitat genannt wird Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Denkmal fur Inge Lehmann von Elisabeth Toubro 2017 schwarzer Diabas und Bronze Kopenhagen Frue PladsInge Lehmann zahlt international zu den bedeutendsten Seismologen Fur ihre Leistungen erhielt sie zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen u a den Harry Oscar Wood Award 1960 die Emil Wiechert Medaille 1964 die Goldmedaille der Koniglich Danischen Akademie der Wissenschaft und Schriften 1965 den Tagea Brandts Rejselegat 1938 und 1967 die Wahl zum auswartigen Mitglied der Royal Society 1969 3 und zum Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 1959 4 die William Bowie Medal 1971 und die Medaille der Seismological Society of America 1977 sowie die Ehrendoktorwurden der Columbia University New York Sc D h c 1964 und der Universitat Kopenhagen Dr phil h c 1968 und zahlreiche Ehrenmitgliedschaften Seit 1997 verleiht die American Geophysical Union AGU die nach Lehmann benannte Inge Lehmann Medal Zu Ehren der Wissenschaftlerin wurde ausserdem der Asteroid 5632 Ingelehmann benannt Am 15 Mai 2017 wurde ein von der Carlsberg Stiftung finanziertes Denkmal zu Ehren der Wissenschaftlerin vor der alten Universitatsbibliothek auf dem Frue Plads in Kopenhagen eingeweiht Die von Elisabeth Toubro geschaffene Skulptur ist neben sechs mannlichen Portratbusten beruhmter danischer Wissenschaftler direkt neben der Buste von Niels Bohr aufgestellt worden und ist als einzige keine Buste sondern ein Denkmal fur die bedeutende Seismologin Es handelt sich um eine 4 4 m hohe Skulptur aus schwarzem Diabas mit Bronzeornamentik die die Sockeldimension der benachbarten Portratbusten aufnimmt und in abstrakter Form Inge Lehmanns Forschung wurdigt Es ist eine Welle zu sehen die die Skulptur durchschneidet und auf einen runden festen Kern trifft worauf die Welle ihre Richtung andert Der Korper der Skulptur ist zweigeteilt um ein Erdbeben und die damit verbundenen seismografischen Messungen anzudeuten und auf der Ruckseite des Denkmals befindet sich der Umriss eines Portrats von Inge Lehmann 5 Inge Lehmann starb 1993 mit 104 Jahren in Kopenhagen Sie war nicht verheiratet und hatte keine Kinder Schriften BearbeitenP In Publications du Bureau Central Seismologique International Band A14 Nr 3 1936 S 87 115 Danske jordskaelv In Meddelelser fra Dansk Geologisk Forening Band 13 Nr 2 1956 Weblinks BearbeitenHow Inge Lehmann used earthquakes to discover the Earth s inner core vox com englisch UNA CIENTIFICA BAJO TIERRA spanisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Felicity Pors Inge Lehmann 1888 1993 im Dansk Kvindebiografisk Leksikon danisch Merete Harding Jorgen Hjelme Inge Lehmann im Dansk biografisk leksikon danisch Eintrag zu Lehmann Inge 1888 1993 im Archiv der Royal Society London Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Royal Society of Edinburgh S 536 abgerufen am 21 Februar 2023 englisch The woman who discovered Earth s solid inner core In lehmann ny carlsbergfondet dk The New Carlsberg Foundation abgerufen am 15 April 2021 englisch Normdaten Person GND 1081931582 lobid OGND AKS LCCN n2015030696 VIAF 214108168 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lehmann IngeKURZBESCHREIBUNG danische Geodatin und SeismologinGEBURTSDATUM 13 Mai 1888GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 21 Februar 1993STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Inge Lehmann amp oldid 231125778