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In der Schlucht russisch V ovrage W owrage ist eine Erzahlung des russischen Schriftstellers Anton Tschechow die 1899 in Jalta entstand und im Januarheft 1900 der Sankt Petersburger Zeitschrift Schisn erschien Die Ubertragung ins Deutsche von W Czumikow und M Budimir brachte Eugen Diederichs 1904 auf den Markt Die Erzahlung war bereits 1901 in der Wochenzeitschrift Die Neue Zeit erschienen 1 1947 kam die Ubersetzung von Reinhold Trautmann heraus 2 Anton TschechowDie Handlung setzt um das Jahr 1889 ein Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Form 3 Verfilmung 4 Rezeption 5 Deutschsprachige Ausgaben 5 1 Erstausgaben 5 2 Ausgaben 5 3 Verwendete Ausgabe 5 4 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDer 56 jahrige Kolonialwarenhandler Grigori Petrowitsch Zybukin aus Jepifan hatte sich vor Jahren in dem Dorf Uklejewo 3 dem Ort der Handlung niedergelassen Letzteres versteckt sich in einer sumpfigen Schlucht in der Gegend um Melichowo 4 Nahe beim Dorf liegen eine Bahnstation und eine Kattun druckerei Der Witwer Grigori hat zwei Sohne Nachdem der taube Kaufmann Stepan das ist der jungere der beiden Sohne die schone schlanke geschaftstuchtige Xenija Abramowna Aksinja genannt geheiratet hat ehelicht Grigori die stattliche Warwara Nikolajewna aus der Gegend um Uklejewo Wahrend Stepan gar nicht das Zeug zum Kaufmann besitzt hat seine Ehefrau als Kaufmannsfrau betrachtlichen geschaftlichen Erfolg kommandiert die Arbeiter in ihrer Ziegelei im benachbarten Butjokino Der altere Sohn Anissim Zybukin in der Stadt als Detektiv bei der Kriminalpolizei tatig wird 28 jahrig mit der noch halb kindlichen mittellosen verschuchterten Tagelohnerin Lipa aus dem Dorf Torgujewo verheiratet Auf der Hochzeit wird gesungen und getanzt Anissim schenkt jedem Musikanten und Sanger einen halben Rubel Nach der Hochzeit geht Anissim zuruck in die Stadt und lasst Lipa bei den Seinen zuruck Die junge Frau als Bettlerin geboren furchtet sich vor Aksinja Anissim kommt wegen Falschmunzerei ins Gefangnis und wird als Zwangsarbeiter fur sechs Jahre nach Sibirien verbannt Der Polizist hat auf seiner Hochzeit Falschgeld verschenkt Der alte Grigori kommt uber die Verfehlung des Sohnes nicht hinweg Er weiss nicht mehr welches Stuck von seiner Barschaft falsch und welches echt ist Lipa bringt einen Sohn zur Welt Nikifor Die gluckliche Mutter singt dem Kinde vor Du wirst sooo gross werden und wir gehen zusammen auf Tagelohn Auf Anraten Warwaras vermacht Grigori dem einzigen Enkel Nikifor Butjokino Die kinderlose Aksinja die dort immer noch sehr erfolgreich Ziegel brennen lasst ist ausser sich vor Wut und ubergiesst den Saugling Nikifor mit einer Schopfkelle kochenden Wassers Das kleine Kind stirbt am selben Tag qualvoll im Krankenhaus Drei Jahre nach Nikofors Tode Lipa wurde von der Hausherrin Aksinja langst vertrieben und schlagt sich als Tagelohnerin durch Auf dem Heimwege von der Arbeit begegnet Lipa dem heruntergekommenen halb verhungerten Schwiegervater Die junge Frau schenkt ihm ein Stuck Pastete mit Grutze Grigori verzehrt es unter Tranen Form BearbeitenGesellschaftskritikEs liegt eine indirekte Kritik vor Die verhaltene Stimme vernimmt nur wer ein wenig genauer hinhort Zum Beispiel kurz bevor Zybukin seinen Sohn Anissim verheiratet nahen zwei Schneiderinnen die Kleider fur Warwara und Aksinja Die beiden Schneiderinnen weinen als sie ihren Lohn in Handen halten Stearinkerzen und Sardinen Waren die sie nicht brauchen Zur Hochzeit dann wird die Kritik wesentlich direkter Ins Haus kommen die Geistlichen die Angestellten der Fabrik mit ihren Frauen die Handler und Schankwirte der Bezirksalteste und der Bezirksschreiber Die Dorfbewohner werden nicht bewirtet Sie halten auf Zybukins Hof lediglich Maulaffen feil Eine der Zuschauerinnen schreit den Feiernden zu Ausgesaugt habt ihr uns ihr Hunde und keiner ist da der euch an den Kragen geht Als Warwara auf der Hochzeit tanzt und Grigori dazu mit den Absatzen aufstampft sind jene Zuschauer aus dem Dorf begeistert und verzeihen den Zybukins fur einen Augenblick ihren Reichtum und dessen Erwerb SuhneTschechow wahlt und nutzt das Fehlen jeglicher Suhne als Formelement wenn er russische Industrielle blossstellt die in ihrer masslosen Habgier gleichsam uber Leichen gehen Aksinja die doch Nikifor umgebracht hat kommt ohne jede Strafverfolgung geschweige denn Strafe davon und triumphiert letztendlich Grigori und Warwara bedauern bloss dass es Lipa nicht verstanden hat den eigenen kleinen Sohn zu schutzen Niemand verliert ein einziges Wort uber Aksinjas Schuld oder schuldigt sie gar an Aksinja reisst die Herrschaft uber das Haus Zybukin an sich und lasst den Schwiegervater verkommen MoralWarwara fungiert als die einzige moralische Instanz in der Erzahlung Sie gibt den Armen und klagt Wir betrugen die Leute gar zu sehr TragikDie tragische Figur in der Erzahlung ist der alte Grigori Erscheint er anfangs und uber weite Textstrecken hinweg als der Herr des Hauses Zybukin so hat ihn endlich die Schwiegertochter Aksinja zum Landstreicher gemacht Verfilmung Bearbeiten1994 Russland Lenfilm Ein goldener Ring ein Strauss roter Rosen 5 Film von Dmitri Dolinin 6 mit Jelena Korikowa als Lipa und Wiktor Pawlow als Grigori Zybukin Rezeption BearbeitenNabokov 7 erkennt Lipa als Hauptperson der Erzahlung 8 bewundert in seiner zitatgespickten Besprechung die Form betreffend mehrere Geniestreiche Tschechows und nennt Grigoris ganze Familie eine Maskerade der Tauschung 9 Mit der Maskerade meint Nabokov das Aushangeschild Kolonialwarenladen fur Schnapsverkauf 10 hinter Aksinjas Heiterkeit verbergen sich Betrug 11 und Ehebruch 12 Tschechow gibt Anissims Arbeit als Detektiv in der Stadt tropfchenweise preis 13 und Warwara erscheint als hohle Schale aus oberflachlicher Freundlichkeit 14 Dezember 2004 Hans Georg Lutzenkirchen in literaturkritik de Lebenswahrheiten aus der ProvinzDeutschsprachige Ausgaben BearbeitenErstausgaben Bearbeiten In der Schlucht Die Neue Zeit 1901 In der Schlucht In Anton Tschechow Gesammelte Werke Bd 5 Ubersetzer W Czumikow u M Budimir Diederichs Jena 1904Ausgaben Bearbeiten In der Schlucht Dr Riederer Verlag Stuttgart um 1950 Band 54 der Reihe Perlenkette 71 SeitenVerwendete Ausgabe Bearbeiten In der Schlucht Deutsch von Hertha von Schulz S 489 535 in Wolf Duwel Hrsg Anton Tschechow Die Dame mit dem Hundchen Meistererzahlungen enthalt noch Die Gattin Anna am Halse Weissstirnchen Der Mord Ariadna Das Haus mit dem Zwischenstock Mein Leben Die Bauern Der Petschenege In der Heimat Auf dem Wagen Bei Bekannten Der Mensch im Futteral Die Stachelbeeren Von der Liebe Jonytsch Ein Fall aus der Praxis Herzchen Das Neue Landhaus Auf der Dienstreise Zur Weihnachtszeit Der Bischof Die Braut 612 Seiten Rutten amp Loening Berlin 1967 1 Aufl Literatur Bearbeiten Vladimir Nabokov Die Kunst des Lesens Meisterwerke der russischen Literatur Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 10 051503 X Weblinks BearbeitenDer Text V ovrage Chehov russisch online bei litmir info russisch online bei Lib ru Klassiker russisch Tschechow Bibliographie Eintrag Powest russ Povesti Nr 18 russisch Eintrage im WorldCatEinzelnachweise Bearbeiten Bibliographischer Eintrag zu In der Schlucht Duwel in der Nachbemerkung der verwendeten Ausgabe S 600 602 russ Ukleevo Duwel zitiert Tschechow in der Nachbemerkung der verwendeten Ausgabe S 601 7 Z v o russ Kolechko zolotoe buket iz alyh roz russ Dolinin Dmitrij Alekseevich Nabokov S 351 372 Nabokov S 354 17 Z v o Nabokov S 352 1 Z v u Nabokov S 351 3 Z v u Nabokov S 351 3 Z v u Nabokov S 353 17 Z v o Nabokov S 353 12 Z v u Nabokov S 354 10 Z v u Abgerufen von https de wikipedia org w index php title In der Schlucht amp oldid 197814624