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Die iberische Sprache wurde etwa in dem Zeitraum zwischen dem 7 und 1 Jahrhundert v Chr in den ostlichen und sudostlichen Regionen der Iberischen Halbinsel von dem Volk der Iberer gesprochen Sie wurde dann in der Romerzeit von der lateinischen Sprache abgelost IberischZeitraum 7 1 Jahrhundert v ChrEhemals gesprochen in Iberische HalbinselSprachcodesISO 639 3 xib Sprachfamilien auf der iberischen Halbinsel vor der romischen Eroberung Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung der iberischen Sprache 2 Hypothesen zur Herkunft 3 Schrift 3 1 Nordostiberische Schrift 3 2 Sudostiberische Schrift 3 3 Grako iberisches Alphabet 4 Beschreibung 4 1 Heutiges Wissen uber die iberische Sprache 4 2 Phonologie 4 2 1 Vokale 4 2 2 Diphthonge 4 2 3 Konsonanten 4 3 Morphologie 5 Verwandtschaft zwischen dem Iberischen und dem Baskischen 6 Personennamen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVerbreitung der iberischen Sprache Bearbeiten nbsp Sprachenkarte der iberischen Halbinsel zur spaten Eisenzeit Latenezeit nbsp Karte zur spaten Eisenzeit oder Latenezeit auf der iberischen Halbinsel benutzten SchriftenDie iberische Sprache war im Gebiet der Mittelmeerkuste der Iberischen Halbinsel verbreitet Die nordlichste Ausdehnung der Sprache wurde durch den heute franzosischen Fluss Herault begrenzt Wichtige Relikte der Sprache wurden in Enserune gefunden in einem Oppidum also einer Stadt nach keltischem Muster die von iberischen und keltischen Elementen durchwirkt war Die Sudgrenze wurde durch Porcuna im heutigen Suden Spaniens gezogen wo man kunstvolle Reiterstatuetten fand Die Verbreitung im Inneren der Halbinsel ist nicht weiter geklart man vermutet jedoch dass man sich bis zum Ebro hin der iberischen Sprachen bediente Hypothesen zur Herkunft BearbeitenDie iberische Sprache scheint eine isolierte Sprache zu sein Allerdings gibt es eine Reihe von Hypothesen mit denen die Herkunft dieser Sprache erklart werden soll Nordafrika Die Vertreter dieser Hypothese setzen voraus dass die iberische Kultur aus dem Norden Afrikas stammt und dass die Sprache in dieser Gegend in der ersten Halfte des 2 Jahrtausends v Chr gesprochen wurde Der Linguist Antonio Tovar verbindet die iberische Sprache mit den Berbersprachen Urnenfelderkultur Rodriguez Ramos 2003 Nach dieser Hypothese wird eine Verwandtschaft zwischen dem Iberischen dem Baskischen und dem Aquitanischen angesetzt Man sieht die iberische Sprache als eine Variante der Sprachfamilie der Urnenfeldkultur an Katalonien Velaza 2006 Das Iberische konnte seine Wurzeln im Norden Kataloniens haben da dort Ullastret die altesten iberischen Inschriften gefunden wurden Schrift Bearbeiten Hauptartikel Althispanische Schriften nbsp Bleiplatte aus Ullastret nbsp Bleiplatte aus La Bastida de les Alcuses Mogente Hier wird die sudostliche iberische Schrift verwendet nbsp Bleiplatte aus la Serreta im grako iberischen Alphabet nbsp Bleiplatte aus Castellet de Bernabe ValenciaDie alteste Inschrift die mittels der iberischen Schrift geschrieben wurde ist in das 5 oder 4 Jahrhundert v Chr zu datieren die jungste wurde im 1 Jahrhundert v Chr oder aber zu Beginn des 1 Jahrhunderts n Chr verfasst Bis heute hat man etwa zweitausend Inschriften entdeckt die in dieser Schrift abgefasst wurden Die meisten dieser Inschriften sind kurze Texte die sich auf Keramik als Untergrund finden lassen und drucken den Besitzer des Keramikstuckes aus folgerichtig lassen sich viele Namen in diesen Texten finden Langere Texte wurden auf Bleiplatten verfasst der bisher langste gefundene Text stammt aus Yatova aus der Comunidad Autonoma Valencia und umfasst insgesamt uber sechshundert Zeichen 1 Es gibt insgesamt drei bekannte iberische Schriften Nordostiberische Schrift Duale Variante 4 bis 3 Jahrhundert v Chr Nonduale Variante 2 bis 1 Jahrhundert v Chr Sudostiberische Schrift Grako iberisches AlphabetNordostiberische Schrift Bearbeiten Die nordiberische Schrift ist auch kurz als die iberische Schrift bekannt weil nach Untermann aus dem Jahre 1990 95 Prozent aller bisher aufgefundenen Texte die in iberischen Schriften verfasst wurden mit dem nordiberischen Alphabet geschrieben wurden Wie der Name schon verrat wurde diese Schrift fast ausschliesslich auf Fundstucken aus dem Nordosten der Iberischen Halbinsel gefunden grosstenteils zwischen der Kuste von Languedoc Roussillon und der heute spanischen Stadt Alicante Sie fand jedoch auch im Ebrotal Verwendung Die nordostiberische Schrift wurde nahezu vollstandig entziffert Sudostiberische Schrift Bearbeiten Die sudostliche iberische Schrift ist wie auch die nordostliche eine Semisilbenschrift ahnelt jedoch mehr der tartessischen Schrift die im heutigen Sudportugal verwendet wurde In Spanien wurde die Schrift etwa im Stadtedreieck Badajoz Sevilla und Cordoba angewendet Die sudostliche Schrift wurde haufig in Murcia Andalusien Valencia Albacete und Alicante entdeckt Diese Schrift wurde noch nicht vollstandig entziffert Grako iberisches Alphabet Bearbeiten Die grako iberische Schrift ist eine direkte Adaption aus der ionischen Variante des griechischen Alphabetes und wurde an die iberische Schrift angepasst Die Inschriften die dieses Schriftsystem benutzten wurden hauptsachlich in Alicante oder Murcia aufgefunden Beschreibung BearbeitenHeutiges Wissen uber die iberische Sprache Bearbeiten Man weiss nur sehr wenig mit Sicherheit uber die iberische Sprache Die Phase des Zusammentragens von Informationen aus den gefundenen Texten haben Sprachwissenschaftler bereits abgeschlossen und gehen jetzt dazu uber die grammatikalische Struktur dieser Sprache zu erforschen Die bisherigen Hypothesen zu dieser Sprache sind also nach wie vor nicht abgesichert einen Grossteil der Inspiration fur die Thesen erlangten Sprachwissenschaftler vor allem durch die Funde bilingualer Texte Phonologie Bearbeiten Vokale Bearbeiten Das Iberische besitzt die funf Vokale a e i o u a e i erscheinen haufiger als o u Es gibt Hinweise auf die Existenz von Allophonen man vermutet dass der Laut lt ḿ gt ein solches sein konnte Es scheint keine Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen gegeben zu haben trotz anderer Darstellung bei griechischen Autoren Diphthonge Bearbeiten Diphthonge bestehen stets aus einer Kombination Vokal Vokal z B ai saitabi ei neitin und au lauŕ Auch ui kommt vor Konsonanten Bearbeiten Vibranten Es gibt die Vibranten r und ŕ Es gibt unter Linguisten keine Einigkeit uber die Unterschiede zwischen diesen Vibranten Correa schlug 1994 vor dass ŕ ein stimmhafter alveolarer Tap und r ein verbindender stimmhafter alveolarer Vibrant sei Zehn Jahre spater bevorzugte Rodriguez Ramos dass r ein Retroflex ist und folgte somit der Theorie Ballesters aus dem Jahre 2001 dass r ein uvualer Frikativ sei Vier Jahre spater anderte Ballester jedoch seine Ansicht und vermutete dass r ein stimmhafter alveolarer Tap sei und dass ŕ der stimmhafte alveolare Vibrant sei Sowohl r als auch ŕ erscheinen am Wortanfang Laterale Der Lateral l wird normalerweise als ein l interpretiert Man findet diesen Laut nur sehr selten am Wortende es gibt Alternationen mit ŕ sodass eine komplementare Verteilung moglich ist aŕikal er aŕikaŕ bi Morphologie Bearbeiten In der iberischen Sprache ist eine grossere Anzahl von Affixen bekannt die speziell in Namen angewandt wurden Im Iberischen waren diese Worter wohl eher eine Art Postposition und wurden agglutinierend oder als Klitika nichtdeklinierend verwendet Es folgt eine kleinere Liste von Affixen die bisher gut bekannt sind ar Diese Form erschien in Verwendung mit dem Vornamen um Besitz anzugeben en Auch diese Postposition wurde fur besitzangebende Zwecke verwendet Im Baskischen findet man en oder aren in den Genitivformen ka Diese Postposition scheint den Empfanger einer Gabe anzugeben te Gibt vermutlich den Handelnden an oder wird in der Ablativform verwendet sken Wurde auf Munzen gefunden und gibt den Namen einer Stadt oder eines Volkes wieder um Besitz anzugeben oder es wurde im Genitiv Plural verwendet k Wurde angewandt um den Plural zu verdeutlichen k ist auch ein Pluralmarker im Baskischen Verwandtschaft zwischen dem Iberischen und dem Baskischen BearbeitenOb das Baskische und das Iberische zwei Sprachen sind die zur selben Familie gehoren ist noch immer eine umstrittene Frage Viele Experten fur die iberische Sprache vermuten dass es eine Verwandtschaft zwischen dem Iberischen und dem Aquitanischen gibt einer wahrscheinlichen Vorlaufersprache des Baskischen Allerdings gibt es nicht genugend Hinweise fur eine solche Verwandtschaft Auch die Hypothese dass es zu einem Sprachkontakt kam ist nicht gesichert Die lexikalischen Ubereinstimmungen bei beiden Sprachen konnten aus Sprachkontakt erwachsen sein die grammatikalischen Uberschneidungen konnten auch auf einen Sprachbund hinweisen Vergleichbar mit diesem Phanomen sind die Ahnlichkeiten des Altspanischen und des Baskischen Die Sprachen gehoren nicht derselben Sprachfamilie an weisen jedoch teilweise grammatikalische Gemeinsamkeiten auf Allerdings mussen noch mehrere wissenschaftliche Studien folgen um die Verwandtschaft zwischen beiden Sprachen zu belegen oder zu widerlegen Aus historischer Perspektive betrachtet waren die ersten Merkmale zwischen dem Iberischen und Baskischen die folgenden beiden Die Suffixe sken ken auf iberischen Munzen die mit der genitivischen Pluralform auf anderen antiken Munzen ahnlich war mit dem baskischen Plural k und dem Genitiv en Iberische Stadte die die Partikel ili enthielten wie zum Beispiel iliberri Diese Partikel wird heute mit der baskischen Bedeutung fur Stadt hiri verglichen Obgleich andere Partikeln wie eban ars ka te unter anderem ebenfalls vorgeschlagen wurden ist die Bedeutung dieser Partikeln im Iberischen nach wie vor umstritten Die Hauptargumente die eine Verwandtschaft zwischen dem Iberischen und dem Baskischen bekraftigen seien hier genannt Phonetisch Proto Baskische Phonologie zuerst von Michelena vorgeschlagen scheint mit dem was man heutzutage uber die iberische Phonologie weiss in vielem ubereinzustimmen Besonders das Fehlen des Lauts m scheint signifikant fur beide Sprachen zu sein Namen Aquitanisch lateinische Inschriften enthalten Namen von Menschen und Gottheiten die mit modernen baskischen Wortern zu vergleichen sind allerdings werden auch grammatikalische und lexikalische Gemeinsamkeiten mit dem Iberischen sichtbar Auf iberischen Grabsteinen kann man haufig die Inschrift aŕe take finden eine andere Variante ist aŕe teike die mit den lateinischen Worten hic situs est hier ist zu vergleichen ist wie Hubner vermutet Schuchardt verglich diese iberischen Worter 1907 mit der baskischen Bedeutung die h ara dago lautet Das iberische Wort ekiar er machte ist eventuell mit dem baskischen Wort ekiar machen verwandt Auch das iberische Wort salir das Munze Geld oder Wert bedeutet wird mit dem baskischen Wort sari verglichen das ahnlich ubersetzt wird Orduna 2005 und Ferrer i Jane 2007 fanden Parallelen in den Zahlwortern des Iberischen und des Baskischen Da der genaue Wert der iberischen Zahlworter jedoch nicht sicher bekannt ist gilt der Vergleich als umstritten Personennamen BearbeitenDank der Bleiplatte von Ascoli die lateinische Inschriften aufweist sind viele iberische Vornamen bekannt Verzeichnet war auf der Bleiplatte von Ascoli die Namen iberischer Kavalleristen die im Dienste der romischen Armee standen Iberische Vornamen setzen sich in der Regel aus zwei Elementen zusammen Beide Elemente bestanden normalerweise aus je zwei Silben wie Untermann 1998 schrieb Das Element iltiŕ findet sich beispielsweise in folgenden Namen iltiŕaŕker iltiŕbas iltiŕtikeŕ tursiltiŕ baiseiltiŕ oder bekoniltiŕ Die folgende Liste enthalt einige solcher Elemente oder vorgeschlagener Elemente abaŕ aibe aile ain aitu aiun aker albe aloŕ an anaŕ aŕbi aŕki aŕs asai aster ata atin atun aunin auŕ austin baiser balaŕ balke bartas bas bastok bekon belauŕ beles bels bene beŕ beri beŕon betan betin bikir bilos bin bir bitu biuŕ bolai boŕ bos boton ekes ekaŕ eler ena esto eten eter iar iaun ibes ibeis ike ikoŕ iltiŕ iltur inte iskeŕ istan iunstir iur kaisur kakeŕ kaltuŕ kani kaŕes kaŕko katu keŕe kibas kine kitaŕ kon koŕo koŕs kules kurtar lako lauŕ leis lor lusban nalbe neitin neŕse nes nis nios oŕtin sakaŕ sakin saltu sani sar seken selki sike sili sine sir situ soket sor sosin suise taker talsku tan tanek tanes taŕ tarban taŕtin tas tautin teita tekeŕ tibas tikeŕ tikirs tikis tileis tolor tuitui tumar tuŕs turkir tortin ulti unin uŕke ustain ḿbaŕ nḿkei Einige Namen haben eine einfachere Struktur In den Inschriften der Bleiplatte von Ascoli findet man die Namen beles ager do und bivr no in der von Ullastret neitin und lauŕ to bartas ko und sani ko in anderen Schriften die iberische Namen enthalten Iberische Namen enthalten wiederkehrende morphologische Muster der Bestandteile eter eten ete in derselben Variation wie iltur iltun iltu kere keres wie lako lakos oder alos alor alo und bikis bikir biki Manche iberischen Namensvorgaben finden in Aquitanien und im Baskenland Ahnlichkeiten Dies wurde von Experten wie Mitxelena als Namensammelbecken beschrieben Diese Verbindung bleibt jedoch abgesehen von ein paar Fallen rein hypothetisch Doch einige Linguisten halten einen antiken Sprachbund durchaus fur moglich Literatur BearbeitenBallester Xaverio 2001 La adfinitas de las lenguas aquitana e iberica Palaeohispanica 1 pp 21 33 Ballester Xaverio 2005 Lengua iberica hacia un debate tipologico PDF 6 5 MB Palaeohispanica 5 pp 361 392 Correa Jose Antonio 1994 La lengua iberica Revista Espanola de Linguistica 24 2 pp 263 287 Correa Jose Antonio 1999 Las nasales en iberico Pueblos lenguas y escrituras en la Hispania prerromana 375 396 Salamanca Ferrer i Jane Joan 2006 Nova lectura de la inscripcio iberica de La Joncosa Jorba Barcelona PDF 1 9 MB Veleia 23 pp 129 170 Ferrer i Jane Joan 2007 Sistemes de marques de valor lexiques sobre monedes iberiques PDF 931 kB Acta Numismatica 37 pp 53 73 Faria Antonio M de 2007a Cronica de onomastica paleo hispanica 12 Revista Portuguesa de Arqueologia 10 1 209 238 Faria Antonio M de 2007b Cronica de onomastica paleo hispanica 13 Revista Portuguesa de Arqueologia 10 2 161 187 Hoz Javier de 1993 La lengua y la escritura ibericas y las lenguas de los iberos en J Untermann F Villar edd Lengua y cultura en la Hispania prerromana Salamanca pp 635 666 Moncunill Noemi 2007 Lexic d inscripcions iberiques 1991 2006 Tesi Doctoral Barcelona Orduna Aznar Eduardo 2005 Sobre algunos posibles numerales en textos ibericos PDF 6 5 MB Palaeohispanica 5 pp 491 506 Orduna Eduardo 2006 Segmentacion de textos ibericos y distribucion de los segmentos Tesis Doctoral UNED Madrid Quintanilla Alberto 1998 Estudios de fonologia iberica Vitoria 1998 ISBN 84 8373 041 3 Rodriguez Ramos Jesus 2002 Indice critico de formantes de compuesto de tipo onomastico en la lengua ibera Cypsela 14 pp 251 275 Rodriguez Ramos Jesus 2003 La cultura iberica desde la perspectiva de la epigrafia Un ensayo de sintesis Iberia 3 pp 17 38 Rodriguez Ramos Jesus 2004 Analisis de Epigrafia Ibera Vitoria Gasteiz ISBN 84 8373 678 0 Untermann Jurgen 1990 Monumenta Linguarum Hispanicarum Band III Die iberischen Inschriften aus Spanien 1 Literaturverzeichnis Einleitung Indices Wiesbaden ISBN 3 88226 491 8 Untermann Jurgen 1998 La onomastica iberica Iberia 1 pp 73 85 Velaza Javier 1996 Epigrafia y lengua ibericas Madrid ISBN 84 7635 196 8 Velaza Javier 2006 Lengua vs cultura material el viejo problema de la lengua indigena de Cataluna PDF 189 kB Actes de la III Reunio Internacional d Arqueologia de Calafell Calafell 25 al 27 de novembre de 2004 Arqueo Mediterrania 9 pp 273 280 Einzelnachweise Bearbeiten Allgemeine Informationen zur iberischen Sprache mit Alphabet und Verteilung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iberische Sprache amp oldid 230372628