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Die Hymne aus dem Griechischen hymnos Tongefuge ist eine Gedichtform Am besten kann man Hymne als Lobgesang ubersetzen Inhaltsverzeichnis 1 Form und Inhalt 2 Geschichte 2 1 Hymnen in der agyptischen Antike 2 2 Hymnen in der griechisch romischen Antike 2 3 Hymnen im Barock 2 4 Hymnen in der Empfindsamkeit 3 Bekannte Hymnendichter 4 FussnotenForm und Inhalt BearbeitenDie Hymne hat keine feste Form und oft wird der freie Vers eingesetzt Haufig benutzt man auch die Inversion als stilistisches Mittel Sie ist somit stilistisch stark mit der Ode vergleichbar Rein inhaltlich schildert eine Hymne oftmals die festliche Preisung eines Gottes Doch die Hymne kann auch eingesetzt werden um eine Ortschaft eine real existierende Person oder aber einen Umstand oder ein Gefuhl zu besingen Geschichte BearbeitenHymnen in der agyptischen Antike Bearbeiten Die Geschichte der Hymnik beginnt im Kult In der wohl altesten religiosen Spruchsammlung den sogenannten Pyramidentexten ab dem 24 Jahrhundert v Chr dominiert das kultische Motiv Die in diesen Texten versammelten Hymnen sind an den Totengott Osiris bzw an den Verstorbenen als Osiris gerichtet bezeichnen also Formen von Gotter und Totenkult die als Hauptelemente kultischer Hymnik gelten konnen 1 Auch im Alten Testament der Bibel gibt es Lobeshymnen wie z B das Buch der Psalmen Hymnen in der griechisch romischen Antike Bearbeiten Auch in der griechischen Antike meint der Ausdruck hymnos einen Lob und Preisgesang auf die Gotter der im Rahmen kultischer religioser meist zu Ehren einzelner Gotter ausgerichteter Feste aufgefuhrt und eigens zu diesem Zweck verfasst wurde so etwa der Dithyrambus als spezielle Lobeshymne auf Dionysos Erst die um 500 v Chr entstandenen Hymnen bzw Epinikien Pindars stellen gegenuber der kultisch rituellen Tradition eine Ausnahme dar wenngleich sie als an religiosen Festen aufgefuhrte Siegeslieder ebenfalls jenen Zusammenhang mit gottlichen Machten herstellen der den hymnos als Gotterlied auszeichnet Die lateinischen Kirchenvater fuhrten den Begriff hymnus auf das griechische hymnos zuruck eine synonyme Verwendung fanden auch die Begriffe psalmos ode und ihre lateinischen Entsprechungen psalmus und canticum bzw carmen Auch die alten Romer kannten die Hymne Hymnen im Barock Bearbeiten Die barocke Hymnik und Odendichtung steht noch sehr in einem rhetorischen und regelpoetischen Kontext Unordnung und freie Rhythmik wird in der Regelpoetik nur in gebandigter Form als schon empfunden Als schon galt deshalb der regelmassige Bau der Hymnen Pindars die metrische Korrespondenz von Strophe Anti Strophe und der abschliessenden metrisch variierenden Epode 2 Dies zeigt der von Ronsard gepragte und von Boileau Despreaux in seiner L art poetique ubernommene Begriff der beau desordre also der schonen Unordnung 3 Hymnen in der Empfindsamkeit Bearbeiten In seiner Einleitung zum ersten Teil seiner 1757 erschienenen Geistlichen Lieder unterscheidet Klopstock zwei Arten geistlich religioser Dichtung den Gesang und das Lied Der Gesang ist fast immer kurz feurig stark voll himmlischer Leidenschaft oft kuhn heftig 4 er ist deshalb nur fur Viele bestimmt dagegen ist das Lied Ausdruck einer sanften Andacht an der die Meisten teilhaben konnen 4 Spatestens seit Klopstock muss man daher unterscheiden zwischen einer Hymnik im Sinne des Liedes welche primar im Zeichen kultischer bzw zeremonieller Verehrung oder Preisung steht wie sie etwa der christlichen Liturgie zugrunde liegt In dieser hat die Begeisterung als sanfte Andacht eher kollektiven Charakter Dagegen steht eine Hymnik im Sinne des Gesangs welche kuhn feurig stark und voll himmlischer Leidenschaft also von spontaner und subjektiver Begeisterung getragen ist 5 Hinsichtlich dieser Entwicklung begriff der Bonner Germanist Norbert Gabriel 13 Juli 1957 4 September 2016 mit dem Begriff Hymne solche lyrischen Texte deren Sprecher sich immer im Bezug auf etwas Anderes Hoheres bestimmen 6 Zu diesen hymnisch gesteigerten Liedern waren etwa Klopstocks Ode Der Zurchersee das Lied An die Freude von Johann Peter Uz oder Friedrich Schillers beruhmte Hymne An die Freude zu zahlen Bekannte Hymnendichter BearbeitenFriedrich Gottlieb Klopstock Johann Wolfgang von Goethe Novalis Friedrich Holderlin Georg Trakl Stefan GeorgeFussnoten Bearbeiten Jan Assmann Agyptische Hymnen und Gebete Zurich Munchen 1975 Norbert Gabriel Geschichte der deutschen Hymne Munchen 1992 S 48 Karl Vietor Geschichte der deutschen Ode 1923 Darmstadt 1961 S 138 ff a b Friedrich Klopstock Sammtliche Werke Leipzig 1854f Bd 5 Leipzig 1855 S 44 ff Burkhard Meyer Sickendiek Der Enthusiasmus in der Hymne in Ders Affektpoetik Eine Kulturgeschichte literarischer Emotionen Wurzburg 2005 S 77 114 Norbert Gabriel Studien zur Geschichte der deutschen Hymne Munchen 1992 S 11 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hymne Gedichtform amp oldid 234401461