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Hydra vulgaris ist eine Susswasserpolypenart Hydra vulgarisHydra vulgarisSystematikKlasse Hydrozoen Hydrozoa Ordnung AnthomedusaeUnterordnung CapitataFamilie HydridaeGattung Susswasserpolypen Hydra Art Hydra vulgarisWissenschaftlicher NameHydra vulgarisPallas 1766 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Nesselzellen 1 2 Vegetative Fortpflanzung 1 3 Geschlechtliche Fortpflanzung 2 Verbreitung 3 Taxonomische Geschichte 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenHydra vulgaris ist eine braunliche Hydra von 5 bis 15 mm Lange deren Rumpf sich gleichmassig von dem Kranz aus funf bis 12 Tentakeln bis zur Knospungszone erweitert und dann ohne Absatz in den schwacher pigmentierten Stiel ubergeht Die Tentakeln erreichen je nach Streckungszustand etwa die halbe bis doppelte Lange des Rumpfes Nesselzellen Bearbeiten Alle Nesselzellen von Hydra vulgaris sind relativ gross Die Grosse der breiten und rundlichen Stenotelen 15 8 3 1 12 4 2 8 µm und der Desmonemen 7 9 0 5 5 3 0 4 µm schwankt dabei deutlich und klonabhangig Die holotrichen Isorhizen sind zylindrisch bis nierenformig 12 2 0 8 4 8 0 4 µm und weisen bis zu sechs meist aber vier verdickte erste Windungen des Nesselschlauchs auf die senkrecht bis leicht schrag zur Langsachse der Kapsel stehen Die atrichen Isorhizen sind zylindrisch bis oval 9 9 1 1 4 2 0 5 µm mit longitudinal gewundenem Schlauch 1 Vegetative Fortpflanzung Bearbeiten Hydra vulgaris bildet meist ein oder zwei seltener bis zu vier Knospen die alternierend oder leicht spiralig angeordnet sind und bei denen alle Tentakeln gleichzeitig angelegt werden Geschlechtliche Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Ubersicht zu Hydra vulgaris aus Popular Science Monthly 1879 b zeigt ein Individuum mit zwei Hoden und einem Ei Im Freiland tritt geschlechtliche Fortpflanzung Im Fruhjahr und Herbst auf Im Allgemeinen sind die Individuen dabei eingeschlechtlich allerdings kommt es gelegentlich zum Geschlechtswechsel Hoden und Eiflecken konnen dabei in geringer Zahl neben Knospen angelegt werden oder in grosserer Zahl wobei die Knospenbildung unterdruckt ist Bei mannlichen Individuen werden bis zu 20 Hoden in unregelmassiger Anordnung angelegt die als kleine weisse elliptische Erhebungen beginnen und innerhalb von vier Tagen zu gewolbten Strukturen mit deutlichem Nippel anwachsen deren Spitze mehrmals anschwillt und Spermien abgibt Nach sieben bis acht Tagen sind sie wieder verschwunden Bei weiblichen Tieren werden ein bis drei oder sechs drusenreiche Eiflecken angelegt in deren Zentrum sich die Eizellen bilden Die Embryothek weist sehr variable etwa ein Achtel des Eidurchmessers erreichende und oft gegabelte Stacheln auf und verbleibt oft langere Zeit am Muttertier Bei den selten auftretenden zwittrigen Individuen treten Hoden und Eiflecke entlang des Rumpfes ungeordnet auf Verbreitung BearbeitenHydra vulgaris kommt auf allen Kontinenten ausser der Antarktis 2 in Susswasser bei Temperaturen von 7 bis 29 C vor In Europa umfasst das Verbreitungsgebiet das Festland und die britischen Inseln 1 Taxonomische Geschichte Bearbeiten nbsp Peter Simon Pallas Erstbeschreiber von Hydra vulgarisDie ersten Beschreibungen von Susswasserpolypen stammen aus dem Jahr 1704 von Antoni van Leeuwenhoek und einem anonymen Autor wobei ersterer wahrscheinlich Hydra oligactis und zweiterer wahrscheinlich Hydra vulgaris beschrieb 1743 und 1744 beschrieben Henry Baker beziehungsweise Abraham Trembley neben diesen beiden Arten eine weitere grune Art Hydra viridissima und 1755 beschrieb August Johann Rosel von Rosenhof vier Arten einen orange gelben langarmigen vulgaris einen braunen oligactis einen grunen viridissima und einen neuen blassen kurzarmigen attenuata Polypen Carl von Linne erwahnte 1746 in der Fauna Suecica eine Hydra viridis und pragte 1758 in der zehnten Auflage von Systema Naturae den binominalen Namen Hydra polypus 1766 beschrieb Peter Simon Pallas die vier schon bei Rosel genannten Arten als Hydra vulgaris Hydra oligactis Hydra viridissima und Hydra attenuata und pragte damit die heute gultigen Artnamen allerdings ohne dabei auf Linnes Hydra polypus einzugehen Dieser wiederum beschrieb die vier genannten Arten 1767 in der zwolften Auflage von Systema Naturae als Hydra grisea Hydra fusca Hydra viridis und Hydra pallens In der Folge beschrieben verschiedene Autoren zahlreiche weitere Hydra Arten und verwendeten die von Pallas und Linne vergebenen Namen uneinheitlich so dass an der Wende zum 20 Jahrhundert grosse Unsicherheit bei der Zuordnung der wissenschaftlichen Namen zu den Arten bestand Nach mehreren Versuchen die Systematik der Susswasserpolypen zu klaren fasste Paul Schulze 1917 das vorhandene Wissen uber Arten und Merkmale in einer systematischen Ubersichtsarbeit zusammen wies dabei allerdings den Namen Hydra vulgaris einer seltenen zwittrigen bis heute nicht eindeutig identifizierten Hydra zu und den Namen Hydra attenuata der Hydra vulgaris von Pallas In spateren Arbeiten fasste er diese beiden Formen als Unterarten einer Art also Hydra vulgaris vulgaris und Hydra vulgaris attenuata zusammen 1989 klarte Richard D Campbell schliesslich die Identitat der von Pallas beschriebenen Arten auf In alteren Arbeiten wird Hydra vulgaris daher haufig als Hydra attenuata oder Hydra vulgaris attenuata angefuhrt 3 Heute wird auch meist die 1947 von Ito beschriebene Hydra magnipapillata als conspezifisch mit Hydra vulgaris angesehen 4 Literatur BearbeitenThomas Holstein Peter Emschermann Cnidaria Kamptozoa In J Schwoerbel P Zwick Hrsg Susswasserfauna von Mitteleuropa Band 1 2 3 Gustav Fischer Verlag Stuttgart Jena New York 1995 ISBN 3 437 30625 1 S 82 88 Einzelnachweise Bearbeiten a b Thomas Holstein Peter Emschermann Cnidaria Kamptozoa In J Schwoerbel P Zwick Hrsg Susswasserfauna von Mitteleuropa Band 1 2 3 Gustav Fischer Verlag Stuttgart Jena New York 1995 ISBN 3 437 30625 1 S 82 88 James H Thorp D Christopher Rogers Hrsg Thorp and Covich s Freshwater Invertebrates Ecology and General Biology Volume 1 of Thorp and Covich s Freshwater Invertebrates 4 Auflage Elsevier 2014 ISBN 978 0 12 385027 0 S 162 Richard D Campbell Taxonomy of the European Hydra Cnidaria Hydrozoa a re examination of its history with emphasis on the species H vulgaris Pallas H attenuata Pallas and H circumcincta Schulze In Zoological Journal of the Linnean Society Band 95 Nr 3 1989 S 219 244 englisch hydra vulgaris bei WoRMSWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hydra vulgaris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hydra vulgaris amp oldid 233514366