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Die Haube der bremischen landlichen Frauentracht heisst Hullen Hube und besteht aus zwei Teilen der Hulle und der Hube Die Hube ist ein mit heissen Stricknadeln fein gefalteltes stark gestarktes Kammertuch in weiter Haubenform das wenn es aufgesetzt ist vor dem Gesicht der Tragerin eine Hand breit vorsteht Sie ist vorne mit einer etwa 6 bis 8 cm breiten Kloppelspitze besetzt die in unendlichen Abwandlungen das Thema der Pottjeskante variiert d h im Hauptmuster Blumentopfe oder Vasen aufweist zwischen denen noch kleine Blumchen verteilt sind Die eigentliche Heimat der Pottjeskante ist Antwerpen und es mag sein dass die leichte Verbindung zwischen Antwerpen und Bremen die Einfuhrung dieser anmutigen Spitzenart begunstigt hat Als die teuerste Art der Pottjeskante wird die Fedderspitze genannt wahrscheinlich die Spitze in der das Blumenwerk in farnkrautartige oder federartige Blatter auslauft Langs des aussersten Randes der Spitze ist ein weisser Faden eingenaht der in einem Knoten endigend links aus der Hube nach unten hangt Mittels Anziehens des Fadens kann die Haube enger zugeschnurt werden Die Hulle sitzt uber der Hube auf dem Hinterhaupt Sie hat nahezu Halbkugelform einen Durchmesser von 9 bis 10 cm und besteht aus Seide in verschiedenen Farben Unten an der Hulle ist ein Seidenband mit einer Art Schleife befestigt dessen Enden lang auf dem Rucken der Tragerin herabfallen Zu besonderen festlichen Anlassen wie zum Beispiel Hochzeiten Kindertaufen zu Erntefesten zum Abendmahl oder auch wenn es auf den Markt nach Bremen ging gingen die Frauen in der goldenen oder in der silbernen Hullen Hube deren Bander schmale blanke Langsstreifen in gleichen Abstanden zeigten Man sagt dass der Preis der Hullen nach ihrer Breite d h nach der Zahl der Langsstreifen berechnet sei jeder Langsstreifen habe einen Thaler gekostet Es soll solche Mutzen mit 16 Streifen gegeben haben Und dies war damals ein Zeichen von Wohlstand und Reichtum Vor dem Aufsetzen der Hullen Hube wird das Haar schlicht vom Gesicht weg nach hinten gestrichen geflochten und am Hinterkopf in einem dichten Knoten zusammengesteckt Dann kommt oben auf dem Kopf das Flopken ein schwarzes Stuck Tuch darauf die weisse grosse Hube und schliesslich die Hulle auf dem Haarknoten am Hinterkopf Inhaltsverzeichnis 1 Bildergalerie 2 Beschreibung einer grunseidenen Hulle 3 Beschreibung einer goldenen Hulle 4 Literatur 5 WeblinksBildergalerie Bearbeiten nbsp Rekonstruierte Hullen Hube aus dem alten Kirchspiel Blumenthal im bremischen Landgebiet erste Halfte 19 Jahrhundert nbsp Ruckansicht der bremischen landlichen Frauentracht nbsp Grunseidene Hulle aus dem bremischen Landgebiet Mittelsburen 1 Halfte des 19 Jahrhunderts nbsp Detailaufnahme einer grunseidenen Hulle aus dem bremischen Landgebiet Mittelsburen 1 Halfte des 19 Jahrhunderts nbsp Goldene Hulle aus dem bremischen Landgebiet Mittelsburen 1 Halfte des 19 Jahrhunderts nbsp Motiv einer Pottjeskante bzw Fedderspitze nbsp Motiv einer Pottjeskante bzw FedderspitzeBeschreibung einer grunseidenen Hulle BearbeitenMassangaben Hohe etwa 11 5 cm Breite etwa 9 cm Lange der Mittelnaht etwa 17 cm Umfang von bis Schleife etwa 31 cm siehe auch Bildmaterial in Galerie Kurzbeschreibung Kleine fast runde halbkugelige mit Pappe gesteifte Hulle mit grunfarbener Seide bezogen Die Seide ist jaquardgewebt und hat ein Bluten und Blattwerk sowie eine rosa bis lachsfarbene Blute im Muster Die Hulle wird von Seidenband eingefasst und endet optisch mit einer Schleife und zwei langen Bandern unter der Hulle Diese Bander fallen lang auf den Rucken der Tragerin herunter Im Inneren ist die Hulle mit einem blau beige gestreiften und in sich gemusterten Stoff Baumwolle abgefuttert Im unteren Teil der Hulle sind von aussen und innen sichtbar je drei Falten etwa 0 5 cm doppelt rechts und links abgenaht welche die Hulle in Form bringen Die Hohe dieser Falten betragt etwa 5 cm Lange des Bandes Vom Anfang unten 115 cm bis zur Schleife dann Schleife 19 cm doppelt 38 cm dann 2 mal 30 cm doppelt 60 cm die Hulle einfassend dann wieder Schleife 19 cm doppelt 38 cm und zum Ende hin wieder 115 cm Das Seidenband ist 8 cm breit und wurde an den Enden nicht gesaumt das Muster der herabfallenden Bander ist aufstrebend d h eines der Bander ist gesturzt verarbeitet worden und steht nicht auf dem Kopf Das Band ist ein gerades langes Stuck welches nach 115 cm als die linke Schleife doppelt und leicht gefaltelt abgenaht wird dann in einem ungefahr 30 cm doppelt langen Stuck fur die Einfassung der Hulle weiter verlauft und dann wieder zu der rechten Schleife doppelt und leicht gefaltelt abgenaht wird und nach 115 cm wieder gerade endet In Hohe der Schleife sitzen auf dem Band verdeckt nicht unbedingt sichtbar ein Haken und eine Ose welche an dieser Stelle das Band zusammenhalten und eventuell zur Befestigung beim Haarknoten der Tragerin dienten Unter Schliessung von Haken und Ose entstand eine Spannung welche die Hulle auf dem Knoten festhielt Beschreibung einer goldenen Hulle BearbeitenMassangaben Hohe etwa 11 5 cm Breite etwa 9 cm Lange der Mittelnaht etwa 17 cm Umfang von bis Schleife etwa 31 cm siehe auch Bildmaterial in Galerie Kurzbeschreibung Kleine fast runde halbkugelige mit Pappe gesteifte Hulle mit Brokat bezogen Die Hulle wird von Brokatband eingefasst und endet optisch mit einer Schleife und zwei langen Bandern unter der Hulle Diese Bander fallen lang auf den Rucken der Tragerin herunter Die Mittelnaht bei dieser Hulle ist von aussen nicht sichtbar da der Brokatstoff diesen Bereich der Hulle uberdeckt Im Inneren ist die Hulle mit einem bunt karierten Stoff Baumwolle abgefuttert Im unteren Teil der Hulle sind von aussen und innen sichtbar je drei Falten etwa 0 5 cm doppelt rechts und links abgenaht welche die Hulle in Form bringen Die Hohe dieser Falten betragt etwa 5 cm Lange des Bandes Vom Anfang unten 90 cm bis zur Schleife dann Schleife 25 cm doppelt 50 cm dann 32 cm die Hulle einfassend dann wieder Schleife 25 cm doppelt 50 cm und zum Ende hin wieder 90 cm Das Brokatband ist 3 5 cm breit besteht aus 10 Langsstreifen und wurde an den Enden ganz schmal gesaumt Das Band ist ein gerades langes Stuck welches nach 90 cm als die linke Schleife doppelt und nicht gefaltelt abgenaht wird dann in einem etwa 32 cm langen Stuck fur die Einfassung der Hulle weiter verlauft und dann wieder zu der rechten Schleife doppelt und nicht gefaltelt abgenaht wird und nach 90 cm wieder gerade endet In Hohe der Schleife sitzen auf dem Band verdeckt nicht unbedingt sichtbar zwei Haken und zwei Ose im Abstand von 2 cm nebeneinander welche an dieser Stelle das Band zusammenhalten und eventuell zur Befestigung beim Haarknoten der Tragerin dienten Unter Schliessung von Haken und Ose entstand eine Spannung welche die Hulle auf dem Knoten festhielt Das Brokatband ist nicht an allen Stellen fest mit der Hulle verbunden Nach Offnung der Haken Osen fangt die Befestigung ungefahr in der mittleren Halfte bei der Hulle an Literatur BearbeitenJohann Focke Die Hullen Huben und die bremische landliche Tracht In Niedersachsen Zeitschrift fur Volkstum und Heimatschutz in Wort und Bild Bremen 1919 1920 Heinrich Hoops Geschichte der Gemeinden Grambke und Buren im Gebiet Bremen Kommissionsverlag J Morgenbesser Bremen 1905 Weblinks BearbeitenVolkstanz und Trachtengruppe De Blomendaler Haus Blomendal Landestrachtenverband Niedersachsen e V Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hullen Hube amp oldid 207463322