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Hugo Ernst Wilhelm Thiemann 2 Februar 1917 in Heiden AR 10 Juni 2012 in Genf heimatberechtigt seit 1931 in St Gallen war ein Schweizer Ingenieur und Vordenker Er war Mitbegrunder des Club of Rome Hugo E W Thiemann 1995 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Eltern von Hugo Ernst Thiemann waren aus Deutschland und Osterreich in die Schweiz zugewandert Er besuchte die Schulen bis und mit Matura an der Kantonsschule am Burggraben in St Gallen Fruh verlor er ein Auge Es folgte das Studium als Elektroingenieur an der Eidgenossischen Technischen Hochschule Zurich ETH Zurich wo er 1939 als Diplom Ingenieur in Elektrotechnik abschloss und 1947 als Dr sc tech promovierte mit einer Dissertation 1 in angewandter Physik Dort war er Assistent von Fritz Fischer am Institut fur Technische Physik der ETH Zurich und leitete ab 1941 die Entwicklung der Eidophor Grossbildprojektion Thiemann war von 1946 an mit Marianne Beatrice Sturzenegger verheiratet 1 Weitere Phasen seiner beruflichen Tatigkeit waren die Kommerzialisierung von Eidophor durch die Firma Dr Edgar Gretener AG danach ab 1953 die Grundung und Leitung der europaischen Niederlassung der US Auftragsforschungsorganisation Battelle Memorial Institute in Carouge bei Genf 1968 Grundungsmitglied des Club of Rome und ab 1974 Generaldirektor fur Forschung und Entwicklung der Nestec SA in Vevey einer Tochterfirma von Nestle bis 1985 Anschliessend wirkte er als Berater vieler Unternehmen Nachdem er seit Jahren in der franzosischsprachigen Westschweiz gewohnt hatte und dort tatig gewesen war verstarb er dort in seinem 96 Lebensjahr 2 Leistungen BearbeitenIn jahrelanger Entwicklungsarbeit wurde an der Abteilung fur industrielle Forschung AfiF der ETH das von Prof Fischer patentierte Eidophor Grossprojektionssystem weiterentwickelt Es ermoglichte erstmals die Grossbildprojektion von Echtzeit Fernsehbildern Thiemann leistete nicht nur Beitrage zur Gerateentwicklung sondern sorgte auch fur den Transfer des Projektes von der Hochschule zur Firma Dr Edgar Gretener AG gegrundet von seinem ETH Kollegen Edgar Gretener der spateren Gretag sowie fur die Vermarktung 3 Nach einer Vorfuhrung und einem Vortrag uber Eidophor in den USA offerierte ihm der beruhmte Physiker Robert Oppenheimer spontan eine Stelle am Institute for Advanced Study IAS in Princeton New Jersey Thiemann zog es 1953 vor eine Stelle bei der neugegrundeten europaischen Niederlassung der US Stiftung Battelle Memorial Institute 4 in Carouge bei Genf anzutreten Dort wurde er kurz darauf zum Generaldirektor der Auftragsforschungsorganisation Institut Battelle Geneve ernannt Er baute dank Auftragen von Firmen wie Philips Brown Boveri Sulzer SNCF SSIH und Nestle dieses Institut zu einer renommierten F amp E Anstalt mit bis zu 750 Mitarbeitern aus Er veroffentlichte wahrend dieser Zeit seine Einschatzung zur Zukunft der industriellen Forschung in der Schweiz 5 Wahrend dieser Zeit nahm er 1968 am Grundungstreffen des Club of Rome teil und wurde Mitglied dessen Exekutivausschusses Nach dem Grundungstreffen in Rom herrschte noch Uneinigkeit uber das weitere Vorgehen Thiemann bot als Direktor des Battelle Instituts in Genf Hilfe an Er stellte das Vorhaben im Februar 1969 Bundesrat Nello Celio vor und erreichte dass die Schweizerische Eidgenossenschaft einen Kredit sprach Am 29 und 30 Juni 1970 kam es in Bern zu einer Versammlung an welcher Thiemann ein Referat hielt und die Ausarbeitung eines Berichts zu Themen des Club of Rome beschlossen wurde Der US Amerikaner Jay W Forrester vom MIT in Boston bot an im vorgegebenen Budgetrahmen die gewunschte Studie fur funf ausgewahlte Themen durchzufuhren Er beauftragte damit Dennis Meadows seine Frau Donella und den Norweger Jorgen Randers Zwei Jahre spater war der Bericht Grenzen des Wachstums fur die Veroffentlichung bereit 6 Nestle wurde durch Forschungsauftrage an das Battelle Institut auf die Fahigkeiten von Thiemann als Vordenker und Organisator aufmerksam So wurde er 1974 an die Spitze der Tochterfirma Nestec S A zur Leitung der F amp E Tatigkeiten des Gesamtkonzerns im Rang eines Generaldirektors berufen Zu den damals entwickelten Initiativen gehorten die Trinkwasseraufbereitung und Abfullung sowie neue Kaffeefertigprodukte heute bekannt als Nespresso Zudem etablierte er die Rive Reine Konferenz als interaktive Weiterbildungsveranstaltung des Nestle Top Managements Sein Anstellungsverhaltnis wurde durch den neu ernannten Konzernleiter Helmut Maucher uber das normale Rentenalter hinaus verlangert Thiemann wurde nach seiner Pensionierung Mitglied verschiedener Beratungsorganisationen u a von 1994 bis 1999 als Verwaltungsratsprasident der Geneva Consulting amp Management GC amp M SA 7 in Genf Ehrungen BearbeitenThiemann wurde vom Institute of Electrical and Electronics Engineers fur seine Verdienste zum Fellow der IEEE ernannt Die ETH Lausanne verlieh ihm den Grad Dr Ing ehrenhalber Dr h c Auch die Universitat Genf ernannte ihn zum Dr h c es sc Thiemann war Ehrenmitglied des Club of Rome 8 und seit 1988 Ehrenmitglied der Gesellschaft ehemaliger Polytechniker GEP 9 Literatur BearbeitenHugo Thiemann im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenHugo Thiemann auf der Website der ETH Zurich vom 30 September 2005 Die Geschichte des Eidophor Projektors Artikel auf ETHistoryEinzelnachweise Bearbeiten a b Hugo Thiemann im Munzinger Archiv abgerufen am 21 August 2012 Artikelanfang frei abrufbar Jurg Lindecker Technische Forschung und Reflexion Zum Tode von Hugo Thiemann Neue Zurcher Zeitung 13 Juni 2012 S 10 Hugo Thiemann Fernsehbilder im Kino Mit dem Eidophor beeindruckt die GRETAG Hollywoodgrossen In Franz Betschon et al Hrsg Ingenieure bauen die Schweiz Technikgeschichte aus erster Hand S 439 445 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2013 ISBN 978 3 03823 791 4 Website battelle org Hugo Thiemann Zielsetzungen und Grenzen fur die industrielle Forschung in der Schweiz In Festschrift zum 60 Geburtstag von Prof Dr h c E Baumann Stiftung Hasler Werke Arbeitsgemeinschaft fur Elektrische Nachrichtentechnik AGEN Zurich 1969 Nr 10 S 6 9 Felix E Muller Wie die Schweiz dem modernen Umweltschutz unfreiwillig zum globalen Durchbruch verhalf magazin nzz ch 19 Februar 2022 abgerufen am 20 Februar 2022 Website Geneva Consulting amp Management Group In grateful remembrance of Hugo Thiemann Club of Rome Juli 2012 abgerufen am 30 Januar 2019 Hugo Thiemann auf der Website der ETH Zurich vom 30 September 2005Normdaten Person GND 1145056601 lobid OGND AKS VIAF 54789937 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 11 Oktober 2019 GND Namenseintrag 112136214 AKS PersonendatenNAME Thiemann HugoALTERNATIVNAMEN Thiemann Hugo Ernst Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Ingenieur und VordenkerGEBURTSDATUM 2 Februar 1917GEBURTSORT Heiden ARSTERBEDATUM 10 Juni 2012STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Thiemann amp oldid 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