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Hugo Stintzing 10 August 1888 in Munchen 11 Dezember 1970 in Darmstadt war ein deutscher Hochschullehrer fur Physik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Grabstein Hugo Stintzings u a auf dem Alten Friedhof in DarmstadtHugo Stintzing wurde 1888 als Sohn des Roderich Stintzing 1854 1933 Geheimer Medizinalrat und Professor fur Innere Medizin in Munchen geboren Er studierte nach dem Abitur Chemie und Huttenkunde an der TH Munchen TH Darmstadt Universitat Freiburg Leipzig und der TH Berlin Im Mai 1911 schloss er sein Studium mit dem Titel Diplomingenieur an der TH Berlin ab Ab 1913 war er Assistent an der Photochemischen Abteilung des Physikalisch Chemischen Instituts der Universitat Leipzig Seine Dissertation zum Thema Der Einfluss des Lichts auf kolloide Systeme wurde 1914 veroffentlicht Den Dr phil erhielt er am 12 Januar 1915 von der Universitat Giessen Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Kriegsteilnehmer Im Ersten Weltkrieg war er Artilleriebeobachter und Batteriefuhrer Er hatte den Rang eines Leutnants der Reserve Ab 1918 war er Assistent am Physikalisch Chemischen Institut der Universitat Giessen Dort habilitierte er sich 1923 mit einer Arbeit uber Rontgenographisch chemische Untersuchungen Danach war er Privatdozent fur physikalische Chemie und Technik an der Universitat Giessen Am 4 Juli 1928 wurde er zum ausserplanmassigen Professor fur Physikalische Chemie an der Universitat Giessen ernannt Er erhielt Lehrauftrage fur Rontgenspektroskopie Stintzing wurde mit Wirkung vom 1 April 1936 an die TH Darmstadt versetzt Er sollte auf Wunsch des zustandigen Ministeriums die Stelle von Paul Knipping einnehmen der 1929 30 an der TH Darmstadt ein Institut fur Rontgenphysik und technik gegrundet hatte und im Oktober 1935 bei einem Motorradunfall uberraschend verstorben war Stintzing erhielt fur das Sommersemester 1936 zunachst einen Lehrauftrag Nach Abschluss des formlichen Verfahrens wurde er am 1 Oktober 1936 zum Direktor des Instituts fur Rontgenphysik und technik an der TH Darmstadt ernannt Trotz mehrfacher Versuche der TH seine berufliche Position zu verbessern gelang dies erst 1939 Nachdem eine interne Kommission bestehend aus Hans Rau Otto Scherzer Wolfgang Finkelnburg und Alwin Walther ihm sehr gute wissenschaftliche Erfolge bescheinigte wurde er am 6 September 1939 zum ausserplanmassigen Professor ernannt Am 10 Juni 1943 wurde er beamteter ausserordentlicher Professor fur Rontgenphysik und technik der TH Darmstadt Bereits 1942 wurde das Rontgen Institut von Stintzing als Wehrwirtschaftsbetrieb eingestuft womit bestimmte Privilegien fur das Institut verbunden waren Seine Forschungen wurden vom Reichsforschungsrat als kriegswichtig eingestuft und mit hohen Summen gefordert Hugo Stintzing trat am 1 Mai 1933 sowohl in die NSDAP als auch in die SA ein In der NSDAP war er Schulungsleiter im Range eines Blockleiters Von September 1938 bis Juni 1940 hatte er das Amt des NS Dozentenbundfuhrers an der TH Darmstadt inne Damit gehorte er neben Karl Lieser und Friedrich List zu den wichtigen Stutzen des NS Regimes an der TH Darmstadt und Vertrauter von Gauleiter Jakob Sprenger In der SA bekleidete er den Rang eines Rottenfuhrers Am 8 Oktober 1945 wurde er von der amerikanischen Militarregierung aus dem Hochschuldienst entlassen Anfang 1946 wurde er von der Militarregierung sogar interniert Mit seiner Entlassung und Internierung erfolgte das Aus fur das der TH Darmstadt angegliederte Institut fur Rontgenphysik und Rontgentechnik Sein Institut wurde dem Institut von Richard Vieweg zugeschlagen Eine Ruckkehr an die Hochschule wurde ausgeschlossen Ein erster Antrag auf Emeritierung der 1954 von der Fakultat fur Mathematik und Physik gestellt wurde blieb erfolglos Am 1 Juni 1958 wurde Stintzing schliesslich auf Empfehlung der TH u a von Otto Scherzer emeritiert Stintzing war seit 1929 mit Frieda geb Keferstein 1899 1989 verheiratet Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor ein Sohn Conrad und drei Tochter darunter Irmgard Stintzing und Maja D Reid geb Stintzing Professorin an der California State University Northridge CSUN Hugo Stintzing starb im Alter von 82 Jahren er ist auf dem Alten Friedhof begraben Werke Bearbeiten1914 Der Einfluss des Lichts auf kolloide Systeme Dissertation Dresden u a 1923 Rontgenographisch chemische Untersuchungen Habilitationsschrift Leipzig 1931 Chemische Materialprufung durch Rontgenstrahlen Giessen Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 169 Melanie Hanel Die Technische Hochschule Darmstadt im Dritten Reich Dissertation Darmstadt 2013 Christa Wolf Marianne Viefhaus Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt Darmstadt 1977 S 202 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hugo Stintzing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stintzing Hugo Hessische Biografie Stand 11 Dezember 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 117673676 lobid OGND AKS VIAF 32779920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stintzing HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 10 August 1888GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 11 Dezember 1970STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Stintzing amp oldid 228494758