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Der Hubwald Altlussheim ist ein ca 210 ha grosser gemeinschaftlich verwalteter Privatwald auf Altlussheimer Gemarkung im Rhein Neckar Kreis im nordlichen Baden Wurttemberg zwischen den Gemeinden Neulussheim Reilingen und Waghausel gelegen Er wird vom Kriegbach durchflossen Der Nutzwald besteht uberwiegend aus Kiefernwald mit Anteilen von Douglasien Eichen Buchen und Linden Seit 2011 ist der Wald PEFC zertifiziert seit 2003 ist er als FFH Gebiet ausgewiesen Teile des Hubwaldes sind Vogel bzw Naturschutzgebiet Inhaltsverzeichnis 1 Wortbedeutung und Organisationsform 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseWortbedeutung und Organisationsform BearbeitenDas Wort Hube alth huoba kleines Gut Bauernhof bezeichnet einen Anteil an einer Feldgemeinschaft also einer gemeinschaftlich genutzten land oder forstwirtschaftlichen Flache Der Hubwald selbst ist dabei ein Genossenschaftswald der in 29 Huben aufgeteilt ist zuruckgehend auf ursprunglich 29 Hubner Anteilseigner Diese Form des gemeinschaftlichen Waldbesitzes lasst sich im Falle des Hubwaldes bis in fruhmittelalterliche Zeit zuruckverfolgen Durch die Vererbbarkeit der Anteile ist die Anzahl der Hubner heute wesentlich grosser es wird in der Regel in Anteilen von 1 8 Hub gerechnet Geschichte BearbeitenDas Areal des heutigen Hubwaldes weist eine lange Besiedlungsgeschichte auf die bis in die Romerzeit zuruck reicht Eine alte Romerstrasse mit noch heute sichtbarem Damm durchlauft den Hubwald in Nord Sud Richtung zum heutigen Ladenburg romisch Lopodunum und schneidet den Kriegbach Bei Ausgrabungen in den Jahren 1956 1960 wurden im Waldareal ein romisches Graberfeld sowie die Fundamente eines beheizbaren Gebaudes aus romischer Zeit zu Tage gefordert Bei dem Gebaude konnte es sich moglicherweise um eine Getreidedarre handeln und sie lag etwa 150 m sudlich des Graberfeldes Insgesamt wurden 146 Graber freigelegt die von der vespasianischer Zeit bis Ende des 2 Jahrhunderts Anfang des 3 Jahrhunderts angelegt wurden Das Areal des romischen Friedhofs wird auf etwa 30 50 m geschatzt Die Siedlung durfte sudlich und westlich an der Romerstrasse gelegen haben Die Ursprunge der Waldgenossenschaft in deren Besitz der Hubwald noch heute ist reichen vermutlich zuruck bis ins fruhe Mittelalter und begrunden sich auf das alte germanische Besitzrecht der Markgenossen Ab Mitte des 12 Jahrhunderts hatte das Kloster Maulbronn mit der Inbesitznahme der Lussheimer Gemarkung die Rolle eines Obermarkers inne 1 jedoch ohne eigenen Besitzanspruch auf den Hubwald der weiterhin im erblichen Besitz der ursprunglichen Hubner blieb Im Jahre 1769 war das Nutzungsrecht des Genossenschaftswaldes Gegenstand eines Streites mit der 1710 gegrundeten Gemeinde Neulussheim der nach einem gescheiterten Vergleichsversuch des Herzogs von Wurttemberg auf dem Rechtsweg zugunsten der Altlussheimer Hubner entschieden wurde 2 2003 erregte der Altlussheimer Hubwald als Tatort uberregional Aufmerksamkeit als dort der Obdachlose Johann Babies von einer Gruppe Jugendlicher misshandelt wurde und letztlich zu Tode kam 3 4 Heute markiert ein Gedenkstein den Ort des Verbrechens Literatur BearbeitenDreisbusch Gabriele Das romische Graberfeld von Altlussheim Hubwald Rhein Neckar Kreis Mit Beitr v F Parsche U Maurer u a Hrsg Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Konrad Theiss Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1154 X Einzelnachweise Bearbeiten Urkundliche Erwahnung von Waldrechten des Klosters Maulbronn in Altlussheim aus dem 12 Jahrhundert aus dem Landesarchiv Baden Wurttemberg 1 Fuchs Robert Gemeinde Neulussheim Hrsg 275 Jahre Neulussheim 1711 1986 Weinmann Hockenheim 1986 S 110 Morgenweb de Artikel vom 18 Oktober 2003 Obdachloser am Waldrand mit Holzstuck erschlagen Neulussheim Acht 12 bis 19jahrige toten Johann Babies im Wald am 15 10 2003 Dokumentation und Archiv Informationen ab 12 12 2003 WDR Dokumentation uber diesen Fall War doch nur ein Obdachloser Wenn Kinder toten 2 49 283333 8 533333 Koordinaten 49 17 0 N 8 32 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubwald Altlussheim amp oldid 219930263