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Holstentor ist eine Siebdruck Serie des amerikanischen Pop Art Kunstlers Andy Warhol aus dem Jahr 1980 Die Bilder zeigen das Lubecker Holstentor und gehoren zu Warhols Werkreihe der German Monuments Insgesamt entstanden vier Bilder der Serie in unterschiedlichen Farbvariationen die anlasslich einer Warhol Ausstellung in einem Lubecker Mobelhaus erstmals offentlich gezeigt wurden Ein Bild der Serie mit einem rosafarbenen Holstentor befindet sich heute im Besitz der Lubecker Museen Holstentor Holstentor in leuchtendem Pink Andy Warhol 1980Acryl und Siebdruck auf Leinwand110 130 cmKulturstiftung Hansestadt Lubeck Kunsthalle St Annen LubeckLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Holstentor Holstentor in Orange Andy Warhol 1980Acryl und Siebdruck auf Leinwand110 130 cmPrivatbesitzLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Holstentor Holstentor in Blassrosa Andy Warhol 1980Acryl und Siebdruck auf Leinwand110 130 cmPrivatbesitzLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Holstentor Holstentor in Rot Andy Warhol 1980Acryl und Siebdruck auf Leinwand110 130 cmPrivatbesitzLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Bildbeschreibung 2 Entstehung der Bilder 3 Verbleib der Bilder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBildbeschreibung Bearbeiten nbsp Holstentor Fotografie von 2015 mit ahnlichem Bildmotiv wie in den Warhol Gemalden Blick von Westen mit Holstentorplatz im Vordergrund und Salzspeicher rechts Die Turme der Marienkirche links fehlen bei Warhol Alle vier Bilder zeigen das Holstentor von Westen her gesehen mit dem Holstentorplatz im Vordergrund und rechts und links vom Tor flankierende Baume Teilweise sind am rechten Bildrand zudem Gebaude der Salzspeicher zu erkennen Die vier Ansichten sind nach einer Fotografie von Andy Warhols Freund Christopher Makos entstanden der dabei den Blickwinkel auf das Tor wahlte der seinerzeit vor allem von der Ruckseite des 50 DM Scheines bekannt war Auf einer fotografischen Vorlage von Makos hat Warhol spater mit freier Hand die Konturen und Details des Gebaudes und der Baume nachgezeichnet Danach entstanden die farbigen Bilder im Siebdruckverfahren mit Acrylfarbe auf Leinwand Die vier Varianten unterscheiden sich teils im Ausschnitt aber vor allem in der Farbgebung Die grossen grellen Farbfelder scheinen wie in einer Collage arrangiert Je nach Bild verwandte Warhol einen anderen Grunton fur den Vordergrund mit der Rasenflache den Himmel variierte er in verschiedenen Blautonen Dazwischen dominiert das Holstentor als leuchtende Flache in jeweils einer anderen Farbgebung Entstehung der Bilder BearbeitenDie vier Bilder mit dem Holstentor Motiv gehoren zu einer Reihe mit Bildern von deutschen Bauwerken die Andy Warhol 1980 auf Anregung seines Bonner Galeristen Hermann Wunsche schuf Der mit Warhol befreundete Wunsche hatte bereits mehrere Auftrage fur den Pop Art Kunstler vermittelt und beispielsweise 1976 die Portratsitzung mit Ex Bundeskanzler Willy Brandt organisiert 1 Zu der German Monuments oder Monumenta Germaniae genannten Bilderfolge mit Architekturansichten gehoren neben dem Holstentor die Motive Kolner Dom Hamburger Michel Berliner Reichstagsgebaude und die Vorburg von Schloss Drachenburg bei Konigswinter Auffallend in dieser Gruppe ist das Motiv der Vorburg das nicht uber den Bekanntheitsgrad der anderen Gebaude verfugt Schloss Drachenburg gehorte 1980 den mit Wunsche bekannten Unternehmer Paul Spinat der Warhol zu sich als Gast eingeladen hatte Auch das Bild vom Lubecker Wahrzeichen entstand durch Vermittlung von Hermann Wunsche den Warhol gelegentlich Hermann the German nannte 2 Der mit Wunsche geschaftlich verbundene Lubecker Mobelhandler Heinrich genannt Heiner Reese hatte in seinem Geschaft fur hochwertige Mobel eine Galerie fur Kunst eingerichtet und dort beispielsweise bereits Werke von Salvador Dali gezeigt Wunsche schlug Reese vor dort eine Warhol Ausstellung zu veranstalten Einzige Bedingung des Galeristen war es dass Reese eines der gezeigten Bilder kaufen musste Im Mobelhaus von Heiner Reese waren etwa 150 Arbeiten von Warhol zu sehen darunter Bilder der Serien Flowers Marilyn Monroe und Joseph Beuys Extra fur diese Ausstellung fertigte Warhol die vier Bilder mit dem Holstentor Motiv an Hierzu war Warhols Fotograf Christopher Makos vorab nach Lubeck gereist um das Wahrzeichen der Hansestadt zu fotografieren Die Aufnahmen des Holstentores dienten spater als Vorlage fur die Gemalde Am 13 November 1980 kam Andy Warhol personlich zur Ausstellungseroffnung nach Lubeck Begleitet von Christopher Makos besuchte Warhol zuerst einen Empfang im Lubecker Rathaus war danach zu einem Essen in der ehrwurdigen Schiffergesellschaft geladen bevor es schliesslich zur Eroffnung der Ausstellung im Mobelhaus kam Dort waren die Bilder nicht in Galerieraumen im engeren Sinn ausgestellt sondern hingen wenig museal zwischen den Mobeln bzw uber den Sofas Fur Warhol schien diese kommerzielle Prasentation seiner Werke kein Problem darzustellen Von den bei dieser Gelegenheit erstmals offentlich ausgestellten vier Bildern mit dem Holstentor suchte sich Mobelhandler Heiner Reese schliesslich das Motiv mit leuchtend rosafarbenen Tor aus Trotz des grossen Empfangs in der Hansestadt hat Warhol die Reise nach Lubeck in seinen Tagebuchern nicht erwahnt Fur die zwei Jahre spater in Berlin gezeigte Ausstellung Zeitgeist schuf Warhol erneut Bilder nach deutschen Architekturmotiven So gab es in dieser Reihe neben Ansichten des Berliner Olympiastadions Bilder nach dem Architekturentwurf von Friedrich Gilly fur ein Denkmal Friedrichs des Grossen 3 Kurz vor seinem Lebensende griff Warhol 1987 mit der Postkartenansicht von Schloss Neuschwanstein wiederum ein deutsches Baudenkmal als Bildgegenstand auf Im Auftrag der Munchener Ruckversicherungs Gesellschaft entstanden hierbei erneut mehrere Bilder desselben Motivs in verschiedener Farbgebung 4 Verbleib der Bilder BearbeitenNach der Ausstellung in Lubeck 1980 verblieb vertragsgemass ein Gemalde der vier Versionen des Holstentores im Besitz des Mobelhandlers Heiner Reese Er stellte das Gemalde einige Zeit der Kunsthalle St Annen als Leihgabe zur Verfugung bis es 2008 mit Mitteln der Friedrich Bluhme und Else Jebsen Stiftung fur die Lubecker Museen erworben wurde 5 Die anderen drei Bildversionen befinden sich in Privatbesitz Die Galerie Rudolf Budja bot 2008 auf einer Kunstmesse in Moskau eine Version des Bildes mit dem Holstentor in Orange fur 3 6 Millionen Euro an 6 Es ist unklar ob fur diese Summe ein Kaufer gefunden wurde Am 2 Dezember 2010 versteigerte das Kolner Auktionshaus Van Ham die Gemaldeversion mit dem Holstentor in Blassrosa fur 611 500 Euro Als Vorbesitzer waren die Galerie Hermann Wunsche in Bonn die Rudolf Budja Gallery in Salzburg Wien Miami und eine namentlich nicht genannte Privatsammlung in Miami angegeben 7 Der neue Kaufer blieb unbekannt Der vierte Version des Bildes mit dem Holstentor in Rot kam am 7 Februar 2001 in der Londoner Filiale des Auktionshauses Christie s zur Versteigerung fand bei dieser Gelegenheit aber keinen Kaufer 8 Der aktuelle Verbleib des Bildes ist nicht bekannt Literatur BearbeitenKynaston MacShine Hrsg Andy Warhol Retrospektive Ausstellungskatalog Museum Ludwig Prestel Munchen 1989 ISBN 3 7913 0918 8 Thorsten Rodiek Hrsg Geschenkt gestiftet gekauft Kunst nach 1945 aus den Sammlungen des Museums fur Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lubeck Museum fur Kunst und Kulturgeschichte Lubeck Lubeck 2003 ISBN 3 936406 07 3 Hermann Wunsche Christopher Makos Warhol made in Germany Galerie Wunsche Bonn 1989 Andy Warhol Pat Hackett Das Tagebuch Deutsche Ubersetzung von The Andy Warhol diaries Droemer Knaur Munchen 1989 ISBN 3 426 26429 3 Weblinks BearbeitenBeschreibung des Gemaldes in Lubeck auf der Internetseite des Museumsverbandes Schleswig Holstein und Hamburg e V Kathrin Otto Andy Warhol bringt die Pop Art nach Lubeck Artikel auf der Internetseite des Norddeutschen Rundfunks NDR Andy Warhol im Lubecker Mobelhaus vor zwei Holstentor Motiven Fotografie aus dem Archiv der Zeitschrift Der SpiegelEinzelnachweise Bearbeiten Sophie von Maltzahn Andy Warhols Willy Brandt bei Christie s Artikel in der Zeitung Die Welt vom 15 Dezember 2007 Andy Warhol Pat Hackett Das Tagebuch S 356 Kynaston MacShine Andy Warhol Retrospektive S 362 363 Kynaston MacShine Andy Warhol Retrospektive Anhang S 8 Warhols Holstentor bleibt Lubeck erhalten Artikel im Hamburger Abendblatt vom 27 August 2008 while the Rudolf Budja Galerie offered up a selection of works by Andy Warhol with a price list that topped off at 3 6 million for Holstentor 1980 part of the artist s German Monuments series in Kate Sutton Moscow Express Onlineartikel auf http www artnet com Angaben zum Verkauf der Gemaldeversion mit dem Holstentor in Blassrosa auf der Internetseite des Auktionshauses Van Ham Informationen zur geplanten Versteigerung des Bildes mit dem Holstentor in Rot auf der Internetseite www artvalue fr Dort ist das Gemalde falschlicherweise mit Die Vorburg bezeichnet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holstentor Warhol amp oldid 229216980