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Das Holstein Lauenburgische Bundeskontingent war ein Truppenverband des Deutschen Bundes im danischen Gesamtstaat Infanterieoffiziere Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Truppenteile und Garnisonen 2 1 1820 2 2 1842 3 Rendsburg 4 Zwischen deutsch und danisch 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenObwohl die Deutsche Bundesakte bereits am 8 Juni 1815 angenommen worden war wurde die militarische Verteidigung des Deutschen Bundes erst 1821 1822 strukturiert Aus den Kontingenten von 41 Furstentumern und freien Stadten wurden 10 Armeekorps gebildet In seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein und seit 1815 auch als Herzog von Lauenburg war der danische Konig Bundesmitglied Im Rahmen des X Bundesarmeekorps hatte er ein Kontingent von 3 500 Mann zu stellen Das entsprach der festgelegten Matrikel von 1 der Bevolkerung in Holstein Lauenburg wurde sie auf 360 000 Einwohner geschatzt Die Truppe umfasste 2 791 Infanteristen mit 140 Jagern 514 Kavalleristen 259 Artilleristen mit 8 Geschutzen und 36 Pioniere Viele der Kleinstaaten des Deutschen Bundes hatten uberhaupt nur aufgrund der von ihnen geforderten Kontingente Militar aufgestellt Die grosseren Machte allen voran Preussen und Osterreich ordneten Teile ihres ganzlich eigenstandig organisierten Militars dem Kontingent zu Ahnlich verfuhr auch Danemark so dass ein Teil der danischen Armee in der geforderten Starke einfach als Holstein Lauenburgisches Bundeskontingent deklariert wurde daruber hinaus wurden aber alle Massnahmen vermieden diese Einheiten vom grosseren Ganzen der danischen Armee auch organisatorisch zu trennen So trugen die Soldaten des Kontingents die allgemeine danische Uniform und Kokarde Das Kontingent fuhrte seit 1842 den Danebrog als Truppenfahne die Kommandosprache war Danisch Im Grunde genommen bestand das Kontingent nur aus dem uberwiegenden Teil des 3 danischen Generalkommandos und stellte so kein selbstandiges Holstein Lauenburgisches Bundeskontingent im eigentlichen Sinne dar Obwohl auch die Monarchen der Grossmachte Preussen und Osterreich eifersuchtig uber ihre Kommandorechte wachten bereitete gerade Danemark einige Schwierigkeiten die zum Teil darin begrundet waren dass das Kontingent zu klein war um eine eigene Division zu bilden Unter Hinweis auf seine grossere Gesamtarmee trat das danische Kontingent gegenuber den anderen Truppenteilen des Korps distanziert und wenig kooperativ auf Jan SchlurmannTruppenteile und Garnisonen Bearbeiten1842 trat eine tiefgreifende Militarreform in Danemark in Kraft im Zuge derer die Infanterieregimenter mit regionalen Namen zu Bataillonen mit Nummern verandert wurden Das Gleiche passierte mit der Kavallerie Die Namen beziehen sich weder eindeutig auf Rekrutierungsgebiete der Soldaten noch auf die tatsachliche Stationierung Sie waren historisch gewachsen 1 Eine Ausnahme bildete das 5 Lauenburger Jagerkorps in dem vorwiegend auch tatsachlich Lauenburger dienten Ausser ein paar wenigen Rekruten die aufgrund ihrer besonderen korperlichen Eignung zur Garde nach Kopenhagen kamen dienten alle Lauenburger in dieser Einheit die in Kiel und mit einigen wenigen Mann auch in Ratzeburg lag In Altona der grossten Stadt des Herzogtums Holstein gab es nach 1820 keine Garnison mehr aber eine starke Burgerbewaffnung Zu deren Unterstutzung und vor allem im Zuge der 1844 45 immer wieder ausbrechenden Unruhen unter den Arbeitern der Christian VII Ostsee Eisenbahn Altona Kiel schickten die Rendsburger Bataillone regelmassig abkommandierte Abteilungen dorthin In der Seefestung Friedrichsort am Eingang der Kieler Forde waren ebenfalls abkommandierte Artilleristen aus Rendsburg stationiert 1820 Bearbeiten nbsp Lauenburgische JagerHolsteinisches Infanterieregiment Rendsburg Oldenburgisches Infanterieregiment Rendsburg Leibregiment Infanterie Konigin Gluckstadt Lauenburgisches Jagerkorps Kiel Ratzeburg Leibregiment Dragoner Itzehoe Kiel Plon Holsteinische Artilleriebrigade Rendsburg Konigliches Ingenieurkorps Rendsburg 1842 Bearbeiten 14 Linieninfanteriebataillon Rendsburg 15 Linieninfanteriebataillon Rendsburg 16 Linieninfanteriebataillon Rendsburg 17 Linieninfanteriebataillon Gluckstadt 5 Jagerkorps Kiel Ratzeburg 2 Dragonerregiment Itzehoe Kiel Plon 2 Artillerieregiment Rendsburg Konigliches Ingenieurkorps Rendsburg Rendsburg Bearbeiten nbsp Festung Rendsburg nach einer Karte von Franz Geerz 1848 Die Festung Rendsburg war die starkste Festung im Suden des Danischen Gesamtstaats Als grosste Garnison in den beiden Herzogtumern war sie der strategische Dreh und Angelpunkt Mit ihrer sanften Einnahme im Marz 1848 begann die Schleswig Holsteinische Erhebung Im Gegensatz zu den Festungen an der Westgrenze des Deutschen Bundes war Rendsburg keine Bundesfestung Zwischen deutsch und danisch BearbeitenIm Gesamtstaatsmilitar und im Bundeskontingent waren Sprache und nationale Identitat bis zum Aufkommen des deutsch danischen Gegensatzes zur Mitte des 19 Jahrhunderts kein Thema Trotzdem verlief durch das Herzogtum Schleswig eine Sprachgrenze zwischen mehrheitlich danisch und mehrheitlich deutschsprachiger Bevolkerung die sich auch im Militar und seinen Rekruten niederschlug Bis 1772 war das Deutsche die massgebliche Kommando und sogar Umgangssprache im danischen Heer gewesen Mit den Koalitionskriegen nahm das danische Element in Offizierkorps und Mannschaften zu In den Truppenteilen des Holstein Lauenburgischen Bundeskontingents war Deutsch die allgemeine Umgangssprache Alle Rekruten kamen aus deutschsprachigen Gebieten Holsteins und Lauenburgs In Ausnahmefallen kamen sie aus Schleswig das nicht zum Deutschen Bund gehorte die Offiziere waren mehrheitlich geborene Danen Die Kommandosprache war Danisch was seitens des Deutschen Bundes wiederholt kritisiert wurde denn das erschwerte gemeinsame Ubungen mit anderen norddeutschen Kontingenten der Hansestadte Oldenburgs und Hannovers Der militarische Schriftverkehr war zweisprachig Schriftstucke des Kontingents waren stets auf Deutsch diejenigen aus Kopenhagen stets auf Danisch gehalten Siehe auch BearbeitenDanischer Gesamtstaat Die Herzogtumer Schleswig Holstein und Lauenburg Herzogtum Holstein Herzogtum Sachsen LauenburgLiteratur BearbeitenMichael Busch Deserteure Feiglinge und Refractairs Das lauenburgische Jagerkorps 1815 1849 in Krieg und Frieden im Herzogtum Lauenburg und in seinen Nachbarterritorien vom Mittelalter bis zum Ende des Kalten Krieges Lauenburgische Akademie fur Wissenschaft und Kultur Kolloquium XII hrsg von Eckardt Opitz Bochum 2000 S 235 262 Peter Galperin Danske militaere enheder i Det tyske Forbund 1815 1864 in Vabenhistorisk Tidsskrift 27 1994 Nr 7 S 214 222 Peter Galperin Deutsche Wehr im Deutschen Bund 1815 1866 mit gesonderten Hinweisen auf die Bewaffnung die Marine die Soldatenversorgung die Wehrfinanzierung Osnabruck 2000 Wolfgang Keul Die Bundesmilitarkommission 1819 1866 als politisches Gremium Ein Beitrag zur Geschichte des Deutschen Bundes Europaische Hochschulschriften R III Bd 96 Frankfurt am Main Bern Las Vegas 1977 Ravit Johann Chr Hrsg Teilnahme des Herzogthums Lauenburg an der Recrutirung des stehenden Heeres in Jahrbucher der Gesetzgebung und Verwaltung der Herzogthumer Schleswig Holstein und Lauenburg 1 1845 S 14 16 Jan Schlurmann Das danische Gesamtstaatsmilitar in den Herzogtumern 1773 1863 in Eva Susanne Fiebig Jan Schlurmann Hrsg Handbuch zur nordelbischen Militargeschichte Heere und Kriege in Schleswig Holstein Lauenburg Eutin und Lubeck 1623 1863 67 Husum 2010 Jan Schlurmann Kontingent und Burgerkorps das danische Gesamtstaatsmilitar im Vormarz in Jens Ahlers Aufbruch amp Burgerkrieg Band 2 S 295 307 hier S 299 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Holstein Lauenburgisches Bundeskontingent Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Frankischer Merkur 1846Einzelnachweise Bearbeiten Jan Schlurmann 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holstein Lauenburgisches Bundeskontingent amp oldid 205716892