www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Hochauflosende Transmissionselektronenmikroskopie englisch high resolution transmission electron microscopy HRTEM ist ein TEM Abbildungsmodus der es erlaubt die kristallographische Struktur einer Probe mit atomarer Auflosung abzubilden Wegen seiner hohen Auflosung ist HRTEM ein weitverbreitetes Werkzeug zur Untersuchung von Nanostrukturen in kristallinen Materialien wie Halbleitern und Metallen Zurzeit kann standardmassig eine Auflosung von 0 8 A 0 08 nm erreicht werden Um diese Auflosung mit dem TEM direkt nutzen zu konnen werden Korrektoren fur die spharische Aberration eingesetzt Durch die Entwicklung neuartiger Korrektoren die neben der spharischen Aberration auch die chromatische Aberration verringern wird bald eine Auflosung von bis zu 0 5 A nutzbar In der HRTEM werden Objekte mit Dicken von wenigen Nanometern untersucht Der Kontrast in HRTEM Bildern wird deshalb im Wesentlichen aufgrund von Phasen und nicht von Amplitudenunterschieden generiert Phasenkontrast Bilder konnen in HRTEM haufig nicht direkt interpretiert werden da Aberrationen ebenfalls die Phase der Elektronen Wellenfunktion modulieren und damit die Strukturdetails in der Abbildung verschmieren Inhaltsverzeichnis 1 Kontrastbildung und Interpretation 1 1 Die Phasenkontrast Transferfunktion CTF 1 2 Rekonstruktion der Austrittswelle 2 Literatur 3 WeblinksKontrastbildung und Interpretation Bearbeiten nbsp Simulation der Austrittswelle und aufgenommene Bilder fur GaN 0001 Im Gegensatz zu konventioneller Mikroskopie nutzt HRTEM nicht Amplitudenanderungen wie z B Absorption zur Abbildung Der Kontrast wird hier durch Interferenz der Elektronenwelle in der Bildebene generiert Durch die Interferenz kann ein Phasenkontrast in der Elektronenwelle der die Information uber die Objektstruktur tragt in Amplitudenkontrast umgewandelt werden Der Amplitudenkontrast des generierten Interferenzmusters kann nun mit einem Detektor gemessen werden Obwohl also Amplitudenkontraste aufgezeichnet werden ist die Ursache des Bildkontrastes in Phasenunterschieden begrundet weswegen HRTEM auch als phase contrast imaging beschrieben wird Von einem statistischen Blickpunkt befindet sich immer nur ein abbildendes Elektron in der Probe das Bild entsteht also aus der Interferenz dieses Elektrons mit sich selbst Die Wechselwirkung der Elektronenwelle mit den Gitteratomen der Probe wird hier vereinfacht und qualitativ beschrieben Vor dem Eintritt in das abzubildende Objekt kann das Elektron als eine ebene Welle angesehen werden Innerhalb der Probe ziehen die positiven Atomkerne das Elektron an und verandern somit dessen Bahn Haufig werden in der HRTEM kristalline Objekte entlang sogenannter Zonenachsen abgebildet in denen die Kristallstruktur eine hohe Symmetrie aufweist In solchen Orientierungen bilden die Atome Saulen entlang der Einfallsrichtung des Elektronenstrahls Das Elektron gerat entlang dieser Saulen in eine Pendelbewegung Im Bild des Elektrons als Welle wird diese Pendellosung durch eine Phasenverschiebung beschrieben Je nach Dicke des Objektes d h je nach Anzahl der Atome pro Saule und je nach der Art der Atome hat die Elektronenwelle in der Austrittsflache eine ortsabhangige Gesamtphasenverschiebung erfahren Die Periodizitat der projizierten Kristallstruktur erlaubt eine Beschreibung der Wechselwirkung von Elektron und Objektstruktur als Beugungsphanomen Das Resultat dieser Wechselwirkung die Austrittswelle englisch electron exit wave fe x k als Funktion des Ortes x ist eine Uberlagerung einer ebenen Welle und vieler anderen Wellen mit Beugungsvektor k Die Phasendifferenz von fe x k zu der einfallenden Welle ist an den Orten der Atomsaulen maximal Die Austrittswelle wird nun durch das abbildende System des Mikroskops geleitet und interferiert in der Bildebene Fotoplatte oder CCD Sensor Dieses Bild ist kein direktes Abbild der kristallographischen Struktur der Probe Zum Beispiel kann hohe Intensitat Anzeichen fur eine Atomsaule an diesem Ort sein muss aber nicht siehe Simulation Um Ruckschlusse auf die Struktur der Probe zu ziehen mussen die Phasenschube die das Mikroskop selbst verursacht beschrieben werden Die Phasenkontrast Transferfunktion CTF Bearbeiten nbsp CTF eines CM300 Mikroskops mit FEG der Firma FEIDie CTF ist eine Funktion der Aberrationen in der Abbildungsoptik eines Elektronenmikroskops und beschreibt die Propagation der Austrittswelle fe x k zur Bildebene Wenn alle Aberrationen dritter Ordnung korrigiert wurden so wie Astigmatismus und Koma und hohere Ordnungen und chromatische Aberrationen vernachlassigt werden gilt C T F k sin C s l 3 k 4 p 2 p D f l k 2 displaystyle mathrm CTF k sin left C s lambda 3 k 4 frac pi 2 pi Delta f lambda k 2 right nbsp hier ist Cs der Koeffizient der spharischen Aberration ʎ die Elektronen Wellenlange k die Ortsfrequenz und Df der Defokus Wird der Defokus zu Null gesetzt gaussscher Fokus so wird die CTF zu einer oszillierenden Funktion in Csk4 Dies bedeutet dass der Kontrastbeitrag zum Bild von bestimmten gebeugten Strahlen mit Beugungsvektor k invertiert wird Zu einem gewissen Grad kann die Oszillation der CTF mit dem zweiten in k parabolischen Term beeinflusst werden d h dass der Defokus Df genutzt werden kann um die CTF zu formen Der Einfluss der CTF macht eine direkte Interpretation von HRTEM Bildern unmoglich und weitere Bildverarbeitung notig Es gibt zwei Moglichkeiten um HRTEM Bilder in eine interpretierbare Form zu bringen Beitrage mit Ortsfrequenzen die hoher liegen als die Punktauflosung konnen mit einer entsprechenden Apertur aus dem Bild gefiltert werden Die Punktauflosung ist hier definiert als der Punkt an dem die CTF ihren ersten Nulldurchgang hat Auf diese Art gibt es keine Kontrastinversion in den Strahlen die zum Bild beitragen Der Fokus an dem die Punktauflosung maximal wird wird Scherzer Defokus genannt er liegt bei Df l Cs 1 2 Diese einfache Methode hat den Nachteil die Auflosung des Mikroskops nicht auszuschopfen exit wave reconstruction rekonstruiert die Austrittswelle wie sie die Probe verlassen hat indem die CTF aus der Bildwelle herausgerechnet wird Rekonstruktion der Austrittswelle Bearbeiten nbsp Austrittswelle rekonstruiert durch eine Serie mit FokusvariationUm die Austrittswelle fe x k zu erhalten muss die Welle in der Bildebene numerisch zuruck zur Probe propagiert werden Falls die Bildwelle und alle Eigenschaften des Mikroskops bekannt sind kann die ursprungliche Austrittswelle mit hoher Prazision rekonstruiert werden Hierfur muss jedoch Phase und Amplitude der Bildwelle gemessen werden Da TEMs nur Amplituden aufnehmen konnen muss eine alternative Methode genutzt werden um die Phase zu erhalten Es stehen zwei Verfahren zur Wahl Holografie erstmals von Dennis Gabor fur TEM entwickelt nutzt ein Prisma genauer ein Mollenstedtsches Biprisma benannt nach Gottfried Mollenstedt um die Elektronenwelle in einen Referenzstrahl und einen Probenstrahl aufzuspalten Phasenunterschiede zwischen beiden Strahlen aussern sich dann in kleinen Verschiebungen der Interferenzstreifen in der Bildebene Dies bildet sowohl Phase als auch Amplitude des Probenstrahls ab Bilderserie mit Fokusvariation engl through focus series nutzt die Abhangigkeit der CTF vom Fokus aus Es wird eine Serie von 20 Bildern unter denselben Abbildungsbedingungen geschossen in denen ausschliesslich der Fokus schrittweise geandert wird Ist die CTF bekannt kann so auf fe x k zuruckgerechnet werden siehe Abbildung Beide Methoden dienen der Erweiterung der Punktauflosung Der ideale Defokus fur diese Art von Abbildung ist der nach Hannes Lichte benannte Lichte Defokus und ist normalerweise mehrere hundert Nanometer negativ Unterfokus Literatur BearbeitenHelmut Alexander Physikalische Grundlagen der Elektronenmikroskopie Teubner Studienbucher Stuttgart 1997 ISBN 978 3 519 03221 2 Weblinks BearbeitenTerry Mitchell Harriet Kung High Resolution Electron Microscopy Los Alamos National Laboratory Februar 1999 archiviert vom Original am 27 Mai 2001 abgerufen am 18 Mai 2009 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochauflosende Transmissionselektronenmikroskopie amp oldid 230355226