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Der Hiskija Tunnel ist eine von den Judaern erbaute unterirdische Wasserleitung aus dem 8 Jahrhundert v Chr in der Stadt Jerusalem Der uber 500 Meter lange Tunnel fuhrt das Wasser der Gihonquelle in die Stadt in den Teich von Siloah Der archaologisch erschlossene Tunnel fuhrt bis in die Gegenwart Wasser und kann uber den Grossteil seiner Lange besichtigt werden Inschrift aus dem Hiskija Tunnel Archaologisches Museum IstanbulBlick in den Tunnel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Konstruktion 3 Inschrift 4 Tourismus 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenangabenGeschichte BearbeitenNach 2 Kon 20 20 EU 2 Chr 32 30 EU und Sir 48 17 EU wurde der Tunnel 701 v Chr im Auftrag des Konigs Hiskija Regierungszeit 727 698 v Chr erbaut Der Konig von Juda musste angesichts des in der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts stets weiter durch Syrien und Palastina nach Agypten vordringenden assyrischen Heeres die Stadt Jerusalem militarisch schutzen Angesichts der vielen Fluchtlinge aus dem Nordreich Israel dessen Hauptstadt Samaria 722 v Chr von Assur eingenommen worden war ummauerte Hiskija die deutlich nach Westen und Suden gewachsene Stadt neu und sicherte mit dem nach ihm benannten Tunnel die Frischwasserzufuhr von ausserhalb der damaligen Stadt Der Angriff auf Jerusalem und deren Belagerung erfolgte im Jahr 701 v Chr unter dem Assyrer Konig Sanherib Lage und Konstruktion Bearbeiten nbsp TunnelverlaufDer kurvige Tunnel hat eine Gesamtlange von 533 Metern Er beginnt bei der Gihonquelle auch Gichonquelle in Jerusalem Sie ist die einzige Ganzjahresquelle der Stadt Es handelt sich um eine intermittierende Quelle die unterirdisch in einer Grotte am Fusse des Osthangs der Davidsstadt im Kidrontal bei ca 630 m NN entspringt Der Tunnel nutzt zunachst in westlicher Richtung den alten jebusitischen Zulauf zum Vertikalschacht haufig mit dem biblischen Zinnor 2 Sam 5 8 EU gleichgesetzt durch den Joab im Auftrag Davids in die Stadt eindrang hier sollen die kanaanaischen Jebusiter Wasser innerhalb des durch Mauern geschutzten Bereiches ihrer Stadt geschopft haben Dann verlauft der Wassertunnel in grossen Schleifen in Richtung SSW durch den Bergrucken der Davidsstadt und mundete in den Shiloah Teich Dieser Ort befand sich im geschutzten inneren Teil der Stadt Der allgemein bekannte Teich stammt allerdings aus byzantinischer Zeit Neuere Ausgrabungen der letzten Jahre legen derzeit ein alteres etwas sudlicher und tiefer gelegenes Becken des Teiches frei In der Eisenzeit II 1000 520 v Chr wurden in Palastina mehrfach aufwendige Anlagen zur sicheren Frischwasserzufuhr in israelitischen und judaischen Stadten errichtet wie z B in Megiddo Hazor Tell es Seba und an anderen Orten Bis heute ist trotz stets neu diskutierter gleicher Theorien ungeklart warum nicht ein annahernd direkter Weg zwischen Gihonquelle und Siloah Teich sondern ein viel langerer sich unmotiviert schlangelnder Weg gewahlt wurde Moglicherweise weil er an altere Bauwerke anknupfte Ein Grossprojekt mit riesiger ingenieurtechnischer Herausforderung war der Bau jedoch allemal Zwei Bautrupps gruben sich durch das Gestein der eine an der Quelle der andere an der Mundung beginnend Die Trupps wurden vielleicht durch Klopfzeichen geleitet Kurz vor dem Zusammentreffen bei ca 30 m Abstand konnten die Trupps einander horen und arbeiteten sich wenn auch mit einigen Richtungskorrekturen aufeinander zu Von dieser letzten Tunnelbauphase gibt es eine teilweise erhaltene Inschrift die nahe dem Sudende des Tunnels auf einer geglatteten Flache an der Wand angebracht worden war Inschrift Bearbeiten nbsp Detail der InschriftDie Siloah Inschrift berichtet in althebraischer Schrift und Sprache von den Arbeiten kurz vor dem Tunneldurchbruch und ist in archaologischer Hinsicht interessant Sie wurde 1880 unweit des sudlichen Tunneleingangs gefunden Nachdem man noch in osmanischer Zeit versucht hatte sie zu stehlen und der Dieb gefasst werden konnte brachte man sie nach Istanbul wo sie auch heute noch im Antikenmuseum aufbewahrt wird das Durchbohren Dies ist die Geschichte des Durchbohrens Als noch Hacke n jeder zu seinem Gefahrt hin und als noch drei Ellen zu durchbohren waren die Stimme eines Mannes der dem anderen zurief denn da war ein Spalt an der rechten Seite Und am Tag des Durchbruchs begegneten sich die Arbeiter Mann gegen Mann Hacke gegen Hacke und das Wasser floss von der Quelle zum Teich 1200 Ellen weit und 100 Ellen war die Dicke des Gesteins uber den Kopfen der Arbeiter 1 Tourismus BearbeitenDer gesamte Bereich der Gihonquelle und des Tunnels sowie des Shiloah Teiches ist heute eine einzigartige archaologische Anlage die besichtigt werden kann Mit einer Handlampe konnen auch etwa 450 Meter des Tunnels begangen werden Dabei watet man durch das etwa knietiefe bis zu 70 cm kalte Quellwasser Der Tunnel liegt in Altstadtnahe unterhalb vom Tempelberg und der Ma ale HaShalom Literatur BearbeitenIsrael Finkelstein Neil A Silbermann David und Salomo C H Beck Munchen 2006 S 121f ISBN 3 406 54676 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hiskija Tunnel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellenangaben Bearbeiten zitiert nach Finkelstein S 122 31 772358 35 235673 Koordinaten 31 46 20 5 N 35 14 8 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hiskija Tunnel amp oldid 228820023