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Das Bistumsgebaude in der niederosterreichischen Landeshauptstadt St Polten ist seit 1785 der Sitz des Bischofs der romisch katholischen Diozese St Polten Der heutige Gebaudekomplex geht im Wesentlichen auf den Bau eines Klosters in der Mitte des 17 Jahrhunderts zuruck Bevor St Polten 1785 Bischofssitz wurde beherbergten die Gebaude ein Kloster der Augustiner Chorherren Rechts der St Poltner Dom links daran anschliessend das Bistumsgebaude Westflugel des Kreuzganghofs Der Vorgangerbau an derselben Stelle war ein im 8 Jahrhundert errichtetes Kloster das als historischer Siedlungskern gilt von dem ausgehend sich das mittelalterliche St Polten entwickelt hat Von diesem Hippolytuskloster stammt auch der Name der Stadt St Hippolyt St Polyt St Polten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hippolytuskloster 1 2 Augustiner Chorherren Stift 1 3 Bistumsgebaude 2 Beschreibung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der im Wesentlichen bis heute bestehende Neubau des St Poltner Klosters kurz nach seiner Errichtung 1653Hippolytuskloster Bearbeiten Im 8 Jahrhundert wurde an der Stelle wo heute das Bistumsgebaude steht ein Kloster erbaut von dem allerdings nur wenige in den spateren Neubau einbezogene Reste gefunden werden konnten Einer Legende nach soll das Kloster bereits im Jahr 791 durch das Kloster Tegernsee namentlich durch das Bruderpaar Adalbert und Ottokar als Benediktinerkloster gegrundet worden sein Das tatsachliche Datum der Klostergrundung ist aber nach wie vor unklar Eine Grundung vor 791 wird ausgeschlossen in diesem Jahr begann der Awarenfeldzug Karls des Grossen Die alteste Erwahnung des Klosters findet man in einer Urkunde 1 Ottos II aus dem Jahre 976 in der sich Passau seine Rechte am Stift sichern lasst Augustiner Chorherren Stift Bearbeiten Ab 1081 war das Kloster ein Augustiner Chorherren Stift Dieses hatte eine enge Verbindung zu dem bekannten ebenfalls dem heiligen Hippolyt geweihten Kloster im slowakischen Nitra Neutra An der Stelle des alten Klosters ist im 17 Jahrhundert ein neues Kloster errichtet worden Aufgrund von Inschriften nimmt man an dass der Bau in etwa von 1648 bis 1650 dauerte Der fruhbarocke Neubau wurde 1653 in einer wirklichkeitsgetreuen Darstellung abgebildet und ist bis heute erhalten geblieben Lediglich der Neue Gastetrakt heute Bischofstrakt eine Portalanlage das Bischofstor und der Gartenpavillon sind unter dem Propst Johann Michael Fuhrer neu errichtet worden 1784 wurde das Kloster durch die Josephinische Reform aufgehoben Bistumsgebaude Bearbeiten Die Gebaude des ehemaligen Stifts dienen seit 1785 als Bistumsgebaude der im Zuge der Josephinischen Reformen entstandenen Diozese St Polten die das westliche Niederosterreich umfasst Erster Bischof war bis 1792 Johann Heinrich von Kerens Beschreibung Bearbeiten nbsp Der Brunnenhof nbsp Der Kreuzganghof mit Dom im HintergrundDer Gebaudekomplex hat durchgehend zwei Geschosse und drei Hofe Die Fensteroffnungen mit Steinrahmung Sohlbanken und Verdachung sind regelmassig angeordnet Die Gebaude sind mit steilen Walmdachern uberdacht die mit Kaminen und mit vereinzelten Dachgauben versehen KreuzganghofIn der Mitte des sudlichen viereckigen Kreuzganghofs befindet sich ein barockes Brunnenhaus aus dem Jahr 1728 Es besteht aus einem Zisternenbrunnen mit Steineinfassung und schmiedeeisernen Tragern fur die Uberdachung die in Form einer Glockenhaube aus Zinn ist BrunnenhofDer rechteckige Brunnenhof hat drei grosse rundbogige Durchfahrten die zur Bischofsallee dem Binderhof und dem Domplatz fuhren In der Mitte steht ein aus Wachauer Marmor gefertigter Brunnen auf einem zweistufigen Podest In seiner Mitte steht eine Steinsaule mit vier wasserspeienden Engelskopfen Gebaut wurde er zwischen 1653 und 1672 BinderhofDer Binderhof war zu den Zeiten des Klosters ein Wirtschaftshof Seinen Namen hat er von der ehemals in seinem Westflugel untergebrachten Binderei Der Nord und der Sudflugel dienten damals als Getreidespeicher Als das Bistum gegrundet wurde hat man diese Gebaudeteile in Wohnungen fur die Domherren umgebaut Im Nordflugel befindet sich ein Zwischengeschoss das ehemals als Trockenboden diente und 1987 88 zu Buroraumen umgebaut wurde Im Sudwesten ist der Sudflugel um ein Stocklgebaude verlangert die sogenannte Hofmeisterei Bischofsallee und BischofstorDie Bischofsallee ist von Gebauden von Mauern und im Osten vom Bischofstor umgeben Das Bischofstor war ursprunglich bundig mit der Ostfassade des Hauses Hofstatt 1 verbunden wurde jedoch 1908 abgetragen als neben dem ehemaligen Kloster das Gebaude der Bezirkshauptmannschaft errichtet wurde An seiner heutigen Stelle wurde es stilgetreu und mit dem originalen Schmuck wieder aufgebaut Es durfte um 1739 sein heutiges Aussehen erhalten haben Bischofstrakt und DompfarrtraktDer Trakt im Nordwesten der Bischofsallee ist heute die Residenz des Bischofs Er unterscheidet sich architektonisch von den anderen Bauteilen des Gebaudekomplexes und ist junger als diese Er wurde vermutlich nach Entwurfen Joseph Munggenasts zwischen 1735 und 1739 als Neuer Gastetrakt erbaut BischofsgartenIm Norden der Anlage liegt der ehemalige Klostergarten und heutige Bischofsgarten In seiner Mitte befindet sich der Neptunbrunnen und im Westen der Gartenpavillon Ostlich von ihm lagen ursprunglich die Wirtschaftsgebaude des Klosters seit Anfang des 20 Jahrhunderts befindet sich hier die Bezirkshauptmannschaft nbsp Das Kloster St Polten Georg Matthaus Vischer 1672 nbsp Domkirche vor 1900 nbsp Dom um 1400 nbsp Adalbert und Ottokar nbsp Der Binderhof nbsp Das Bischofstor nbsp Die BischofsalleeSiehe auch BearbeitenListe von Klostern in OsterreichLiteratur BearbeitenThomas Karl u a Die Kunstdenkmaler der Stadt St Polten und ihrer eingemeindeten Ortschaften Berger Horn 1999 ISBN 3 85028 310 0 S 54 76 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Polten Cathedral and St Polten Abbey Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Polten Bischofssitz In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Edition der Urkunde Die Urkunden der deutschen Konige und Kaiser Band 2 1 Otto II Monumenta Germaniae Historica Abteilung III Diplomata Hahnsche Buchhandlung Hannover 1888 S 151 f Nr 135 online 48 205588 15 626809 Koordinaten 48 12 20 1 N 15 37 36 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bistumsgebaude St Polten amp oldid 223053206 Hippolytuskloster