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Hermann Stenger 29 August 1920 in Munchen 26 Juni 2016 1 war ein deutscher romisch katholischer Theologe Priester Psychotherapeut und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitarbeit in Fachgesellschaften 3 Auszeichnung 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Link 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStenger wuchs zunachst in Diessen als jungstes von sechs Geschwistern auf nach dem Tod der Mutter zog die Familie nach Schonsee Opf Ab 1926 lebte Hermann Stenger in verschiedenen Internaten so ab 1935 in Gars im Internat der Redemptoristen nach der Schliessung der Schule 1938 wechselte er in ein weiteres Internat dieses Ordens in Gunzburg wo er 1940 sein Abitur ablegte Im gleichen Jahr begann er an der damaligen Ordenshochschule der Redemptoristen in Gars sein Theologiestudium Nach nur einem Semester wurde er 1940 zum Kriegsdienst eingezogen Nach dem Kriegsende folgten zwei Jahre Kriegsgefangenschaft in England wahrend der er zwei Semester seines Theologiestudiums weiterfuhren konnte 1947 trat er in den Orden der Redemptoristen CSsR ein und setzte sein Studium fort Sein Ordensgelubde ewige Profess bei den Redemptoristen legte er 1948 ab und 1951 wurde er zum Priester geweiht Neben der Theologie und vor dem Hintergrund seiner Tatigkeit als Lehrer Berater und Priester wurde die Psychologie zu einer zweiten Bezugswissenschaft Stengers Er schloss sein Psychologiestudium an der Ludwig Maximilians Universitat 1954 mit dem Diplom und 1961 mit einer Promotion Dr phil ab Neben anderen Weiterbildungen absolvierte er eine Lehranalyse bei Igor A Caruso in Wien Als Pastoraltheologe und Pastoralpsychologe fordert er den Dialog von Theologie und Psychologie auch noch nach seiner Emeritierung Er fuhrt einzelne Traditionen der fruhen Pastoraltheologie des 18 und fruhen 19 Jahrhunderts fort die diese als Integrationswissenschaft von biblischer Botschaft kirchlicher Lehre und verschiedenen Humanwissenschaften damals Hilfswissenschaften genannt verstehen z B bei Johann Michael Sailer Ab 1955 lehrte Stenger an verschiedenen Hochschulen Als Professor fur Psychologie an der damaligen Ordenshochschule der Redemptoristen in Gars am Inn ausserdem ab 1966 in Innsbruck und von 1970 bis 1971 an der Hochschule fur Philosophie der Jesuiten in Munchen sowie ab 1975 als Dozent fur Pastoralpsychologie am Institut fur Katechetik und Homiletik in Munchen Er initiierte zusammen mit Johannes Grundel das Institut fur Theologische und Pastorale Fortbildung Freising 1977 wurde er als Professor fur Pastoraltheologie an die Universitat Innsbruck berufen wo er bis zu seiner Emeritierung 1990 lehrte Er wurde auf dem Friedhof der Redemptoristen in Gars am Inn beerdigt 2 Hermann Stenger war neben Joachim Scharfenberg Dietrich Stollberg und Klaus Winkler nach dem Zweiten Weltkrieg einer der bedeutendsten Vertreter der deutschsprachigen Poimenik Schwerpunkte seiner Arbeit Die Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie Stenger verstand die eigene Lebensgeschichte als theologierelevanten Ort Biographische Reflexion war fur ihn eine Art Grundlagenforschung die nicht zuletzt in der Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern sich kritischen Fragen stellt und die Entwicklung von Authentizitat und Tiefgang fordert Uberwindung des pastoralen Grundschismas Zu seinen pastoraltheologischen Anliegen gehorte das Bekenntnis zum Gemeinsamen Hirtentum aller Christinnen und Christen Die Folgen der Trennung zwischen Klerus und Volk waren ein Grundthema Stengers Er fordert eine Wahrnehmung der dreifachen Berufung aller Getauften und Gefirmten zur Hirtenschaft Christi 3 Stenger hielt diese Thematik fur zunehmend wichtig da er eine Reklerikalisierung in der katholischen Kirche wahrnahm 4 Die Sorge fur geeignete Seelsorger Stenger war in der Beratung verschiedener Diozesan und Ordensleitungen tatig Er war mitbeteiligt am Aufbau spezieller Beratungsdienste fur kirchliche Berufe in mehreren deutschen Diozesen die sowohl den Verantwortlichen fur Entscheidung uber die Eignung kunftiger Seelsorger als auch den Ausbildungskandidaten zur Verfugung stehen Die seelsorgliche Begleitung alterer Menschen Der innere Zusammenhang der genannten Themenbereiche besteht in einem von Stenger ofter beschriebenen und angemahnten grundsatzlichen Verstandnis von Berufung des Menschen durch Gott die er in drei zwingend aufeinander aufbauenden Formen beschreibt die Berufung als Mensch von Gott gewollt zu sein die Berufung als Christ und somit auch zur grundlegenden Teilhabe an der Hirtenaufgabe Christi gegenuber den Menschen und eine Berufung in eine jeweils individuelle besondere Form des Dienstes an den Menschen im Rahmen der Kirche Die zweite baut dabei notwendig auf die erste auf die dritte auf die erste und zweite Mitarbeit in Fachgesellschaften BearbeitenHermann Stenger ist Mitinitiator Grundungs und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft fur Pastoralpsychologie DGfP 1970 wurde er als Trainer des Deutschen Arbeitskreises fur Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik DAGG anerkannt Ausserdem arbeitete er mit in der Konferenz der deutschsprachigen Pastoraltheologen e V 1 Auszeichnung BearbeitenDr theol h c durch die Theologische Fakultat der Universitat Wurzburg 1993 Dr theol h c durch die Theologische Fakultat der Universitat Wien 2001 Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft fur Pastoralpsychologie 2011 zusammen mit Dietrich Stollberg Schriften Auswahl BearbeitenWissenschaft und Zeugnis Die wissenschaftliche Ausbildung des katholischen Seelsorgeklerus in psychologischer Sicht Studia theologiae moralis et pastoralis Teil 7 Salzburg 1961 Dissertation Der Glaube in der Entscheidung Versuch einer Antwort auf die Glaubenskrise der heutigen Jugend Freiburg i Br 1961 Hrsg Erziehung und Berufung Um die Zukunft der kirchlichen Studienheime Pfeiffer Munchen 1967 Gesellschaft Geschlecht Erziehung Studien zur padagogischen Praxis Pfeiffer Munchen 1971 ISBN 3 7904 0035 1 mit Jan Theodorus Ernst Stellungnahmen und Jan Kerkhofs Analyse Das Schicksal der Orden Ende oder Neubeginn in Hermann Stenger Josef Parstorfer Johannes Grundel Klaus Doppler Hrsg Kirche im Gesprach Freiburg i Br Basel Wien 1971 mit Karl Wilhelm Dahm Gruppendynamik in der kirchlichen Praxis Erfahrungsberichte Gesellschaft und Theologie Praxis der Kirche Band 16 Munchen 1974 Verwirklichung unter den Augen Gottes Psyche und Gnade Salzburg 1985 ISBN 3 7013 0680 X mit Klemens Schaupp Trager geistlicher Berufe als Subjekte der Evangelisierung Thesenpapier in Pastoraltheologische Information Nr 8 Beirat der Konferenz der deutschsprachigen Pastoraltheologen Mainz 1988 S 166 170 Hrsg Karl Berkel Mitverfasser Fur die Berufe der Kirche Klarung Beratung Begleitung Freiburg im Breisgau Basel Wien 1988 ISBN 3 451 21096 7 Leben aus der Kraft des Glaubens Freiburg im Breisgau 1989 Fur eine Kirche die sich sehen lassen kann Innsbruck Wien 1995 ISBN 3 7022 1977 3 Gestaltete Zeit Munsterschwarzach 1996 mit Andreas Heller Den Kranken verpflichtet Innsbruck 1997 ISBN 3 7022 2015 1 und ISBN 3 7022 2056 9 mit einem Beitrag von Robert Oberforcher Im Zeichen des Hirten und des Lammes Mitgift und Gift biblischer Bilder Innsbruck Wien 2000 2 Aufl ISBN 3 7022 2265 0 zusammen mit Rudolf Pacik Von der Verkundigungstheologie zur Kommunikativen Theologie in Bernd Jochen Hilberath Hrsg Teresa Peter Mitarb Wahrheit in Beziehung Der dreieine Gott als Quelle und Orientierung menschlicher Kommunikation Kommunikative Theologie Band 4 Mainz 2003 ISBN 3 7867 2453 9 S 191 198 Vielfaltige Beziehungen in Martina Blasberg Kuhnke Andreas Wittrahm Hrsg Altern in Freiheit und Wurde Handbuch christliche Altenarbeit Munchen 2007 ISBN 978 3 466 36741 2 Literatur BearbeitenFranz Weber Hrsg Thomas Bohm Hrsg Anna Findl Ludescher Hrsg Hubert Findl Hrsg Im Glauben Mensch werden Impulse fur eine Pastoral die zur Welt kommt Festschrift Hermann Stenger Munster 2000 ISBN 3 8258 4738 1 Enthalt auf den Seiten 330 331 eine Biographie von H Stenger Heribert Wahl Die gar nicht sanfte Macht des Hirten Gratulatorisches zu Hermann M Stengers Buch Im Zeichen des Hirten und des Lammes Mitgift und Gift biblischer Bilder in Wege zum Menschen Jahrgang 53 2001 500 506 Hubert Findl Im Glauben Mensch geworden Hermann M Stenger zum 80 Geburtstag in Diakonia Jahrgang 32 2001 62 66 Anna Findl Ludescher Franz Weber Pastoral ein Dienst von Hirtinnen und Hirten am Leben Hermann M Stenger zum 85 Geburtstag in Pastoral Theologische Perspektiven praktisch theologischer Bildung 25 Jahrgang Heft 2005 1 ISSN 0555 9308Link BearbeitenAnna Findl Ludescher Was nachklingt zum Tod von Hermann M Stenger 3 September 2016Einzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige Suddeutsche Zeitung vom 29 Juni 2016 A R Batlogg Durchkreuzt Mein Leben mit der Diagnose Krebs Innsbruck 2019 S 117 vgl H Stenger Im Zeichen des Hirten und des Lammes Mitgift und Gift biblischer Bilder Innsbruck 22002 20 vgl H Stenger Gemeinsames Hirtentum aller Christen Reform der Kirche im Respekt fur den sensus fidelium in Herder Korrespondenz 58 2004 357 360Normdaten Person GND 129036692 lobid OGND AKS LCCN n85298204 VIAF 85182532 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stenger HermannALTERNATIVNAMEN Stenger Hermann M KURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer Pastoraltheologe und PsychotherapeutGEBURTSDATUM 29 August 1920GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 26 Juni 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Stenger amp oldid 238519627