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Johann Baptist Hermann Steinacker 20 November 1870 in Odenheim 14 April 1944 im KZ Mauthausen war ein deutscher Anarchist und Widerstandskampfer gegen das NS Regime Inhaltsverzeichnis 1 Kaiserreich und Weimarer Republik 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Haft und Tod 4 WeblinksKaiserreich und Weimarer Republik BearbeitenHermann Steinacker lernte den Beruf des Schneiders und schloss sich der SPD an spater wurde er Anarchist Zu Beginn des Ersten Weltkriegs sass er als Kriegsgegner mit acht weiteren Wuppertaler Anarchisten ohne Gerichtsverfahren in Sicherheitshaft und wurde erst im Marz 1916 entlassen um als Soldat eingezogen zu werden In der Zeit der Weimarer Republik wurde Steinacker einer der wichtigsten Personen der Freien Arbeiter Union Deutschlands FAUD den sogenannten Anarcho Syndikalisten die 1920 im Raum des heutigen Wuppertal 1200 Mitglieder hatte allerdings bis 1933 auf 40 Mitglieder schrumpfte Seine Bedeutung lag in der Stabilisierung der Bewegung nach innen Sein Verstandnis des Anarchismus war nicht auf den politischen Kampf beschrankt sondern ausserte sich auch im Engagement gegen autoritare Zustande an den Schulen Pruderie und religiose Indoktrination Steinackers Werkstatt war ein informeller Treffpunkt Fur zwei Generationen von Jugendlichen wurde er zum Lehrer im besten Sinne des Wortes verkorperte durch seine Person in Wort und Tat die Prinzipien des antiautoritaren Sozialismus Nelles Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenNach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Steinacker zur zentralen Gestalt des anarchosyndikalistischen Widerstands in Wuppertal Vergeblich versuchte er in personlichen Gesprachen die Wuppertaler Partei und Gewerkschaftsfuhrer fur einen Generalstreik zu gewinnen Aufgrund seiner Erfahrungen wahrend des Sozialistengesetzes im Deutschen Kaiserreich gab er den Rat die FAUD und die Syndikalistisch Anarchistische Jugend Deutschlands SAJD offiziell aufzulosen Steinacker behielt aber die uberregionalen Kontakte zu den FAUD Genossen die im Rheinland eine Fluchthilfeorganisation nach Holland aufgebaut hatten und von dort auch illegale Schriften bezogen Durch Denunziation eines Arbeitskollegen kam die Gestapo im Oktober 1934 den Wuppertaler Anarchosyndikalisten auf die Spur Steinacker wurde verhaftet und zu einem Jahr und neun Monaten Zuchthaus verurteilt die er in Luttringhausen absass Am 6 Juli 1936 wurde Herman Steinacker aus der Haft entlassen Kurz darauf begann er mit der Sammlung von Solidaritatsgeldern fur die Genossen im Spanischen Burgerkrieg 1937 wurde er erneut festgenommen in das Dusseldorfer Polizeigefangnis gebracht und schwer misshandelt Im Januar 1938 fand vor dem Oberlandesgericht Hamm der Prozess gegen 88 rheinische Anarchosyndikalisten statt Steinacker erhielt wegen Vorbereitung zum Hochverrat mit zehn Jahren eine der Hochststrafen Haft und Tod BearbeitenZunachst war Hermann Steinacker in der Justizvollzugsanstalt Munster inhaftiert Ein Mithaftling berichtete spater Fest und unbeirrbar glaubte unser Kamerad immer an den Zusammenbruch des Naziregimes Ruhig ja humorvoll ertrug er seine Haft im Zuchthaus zu Munster Nelles Moralisch und geistig ungebrochen hatten Folter und Haft den damals 73jahrigen Steinacker jedoch korperlich so geschwacht dass er keine Treppen mehr steigen konnte Deshalb trugen ihn seine Kameraden jeden Morgen von seiner Zelle in den Arbeitssaal im ersten Stock des Zuchthauses Als er eines Tages wahrend der Arbeit einschlief war damit sein Todesurteil gefallt Die Warter machten daruber eine Meldung und der Zuchthausdirektor informierte die Gestapo Dusseldorf In deren Augen galt der arbeitsunfahige Haftling als unwertes Leben und wurde deshalb im Januar 1944 in das Massenvernichtungslager Mauthausen deportiert Nelles Im Konzentrationslager Mauthausen wurde Hermann Steinacker 1944 mit einer Spritze mit Kupfervitriol ermordet Als einzige Hinterlassenschaft bekam seine Tochter eine blutverschmierte Brille zugesandt Weblinks BearbeitenDieter Nelles Ein Lehrer des Widerstands Der Anarchosyndikalist Hermann Steinacker auf gedenkbuch wuppertal dePersonendatenNAME Steinacker HermannALTERNATIVNAMEN Steinacker Johann Baptist vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Anarchist und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 20 November 1870GEBURTSORT OdenheimSTERBEDATUM 14 April 1944STERBEORT KZ Mauthausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Steinacker amp oldid 227116179