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Hermann Ostern vollstandiger Name Hermann Joseph Ostern 5 Februar 1883 in Mainz 12 April 1944 in Unterschondorf war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor Er unterrichtete als Professor am Gymnasium in Durlach 1912 1913 Direktor 1930 1932 und am Kurfurst Friedrich Gymnasium in Heidelberg 1913 1930 Direktor 1932 1939 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Ostern war einer der funf Sohne des Weingutbesitzers und Industriellen Wilhelm Ostern und seiner Frau Franziska geb Becker Er besuchte ab 1889 die Vorschule und ab 1890 das Gymnasium in Mainz nach einem halben Jahr wechselte er an das Gymnasium in Worms wo sein Vater Direktor einer Lederfabrik geworden war Nach der Reifeprufung 1901 sammelte Hermann Ostern ein halbes Jahr lang praktische Erfahrungen in Dreherei Modellschreinerei Schmiede und Giesserei Anschliessend ging er an die Technische Universitat Munchen und studierte Maschinenbau Mathematik Physik und Chemie gleichzeitig horte er an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Vorlesungen in Klassischer Philologie bei Wilhelm von Christ einem Cousin seines Vaters Nach zwei Semestern wechselte er an die Technische Universitat in Charlottenburg und setzte dort auch seine philologischen Studien an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat fort Unter dem Eindruck der Vorlesungen und der Personlichkeit des Philologen Ulrich von Wilamowitz Moellendorff wechselte er nach einem Semester zur Klassischen Philologie und nahm noch Geschichte und Germanistik dazu Nach drei Semestern an der Universitat Heidelberg ging er erneut an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen und wurde dort am 23 Juli 1906 mit der Dissertation Die Bewaffnung in Homers Ilias zum Dr phil promoviert Fur das Wintersemester 1906 1907 ging er an die Universitat Heidelberg und legte im Marz 1907 die Lehramtsprufung in Karlsruhe ab Von April 1907 bis 1908 leistete er als Einjahrig Freiwilliger in Heidelberg seinen Militardienst ab Im April 1908 ging Ostern als Lehramtspraktikant an das Gymnasium in Durlach Kurz darauf heiratete er Else Christ die Tochter seines Onkels und akademischen Lehrers Aus der Ehe gingen drei Sohne hervor von denen der alteste fruh starb und einer im Zweiten Weltkrieg fiel Hermann Ostern wurde 1912 in Durlach zum Gymnasialprofessor ernannt 1913 wechselte er an das Kurfurst Friedrich Gymnasium in Heidelberg an dem er fast seine gesamte Laufbahn verbrachte Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig und wurde nach kurzer Zeit verwundet so dass er entlassen wurde und ins Lehramt zuruckkehrte Seine Tatigkeit ging weit uber das Gymnasium hinaus Er gab Schulausgaben romischer Dichter heraus engagierte sich im badischen Gymnasialverein und hielt ab 1916 griechische Stilubungen am philologischen Proseminar der Universitat Heidelberg Zum 9 September 1930 wurde er zum Direktor des Gymnasiums in Durlach ernannt aber nicht einmal zwei Jahre spater am 1 Juli 1932 kehrte er als Gymnasialdirektor nach Heidelberg zuruck In der Zeit des Nationalsozialismus hielt Ostern Abstand zur herrschenden Ideologie Als Direktor des Kurfurst Friedrich Gymnasiums Vorstandsmitglied des Gymnasialvereins und Herausgeber der Zeitschrift Das humanistische Gymnasium verfocht er das humanistische Bildungsideal gegen Gleichschaltungsbestrebungen Ein Kollege am Gymnasium denunzierte ihn 1939 1 als Ostern einen judischen Arzt aufgesucht hatte 2 So wurde Ostern im Mai 1939 zwangsweise in den Ruhestand versetzt und verlor auch seinen Lehrauftrag an der Universitat Wenige Wochen spater im Juni 1939 zog er mit seiner Familie nach Schondorf am Ammersee wo ihm sein Freund Ernst Reisinger eine Stelle am Landerziehungsheim angeboten hatte Im Winter 1940 1941 erkrankte Ostern schwer und musste seine Lehrtatigkeit aufgeben Die nachsten Jahre waren von Herzbeschwerden und dem Tod seines Sohnes Hermann an der Ostfront 1941 uberschattet Am 12 April 1944 starb er in Unterschondorf an einer Embolie Schriften Auswahl BearbeitenUber die Bewaffnung in Homers Ilias Tubingen 1909 Dissertation Munchen 1906 Auswahl aus Albius Tibullus Leipzig Berlin 1922 2 erweiterte Auflage unter dem Titel Albius Tibullus und Sextus Propertius Leipzig Berlin 1932 Auswahl aus Valerius Catullus Leipzig Berlin 1923 3 vermehrte Auflage 1927 4 vermehrte Auflage 1929 Auswahl aus M Valerius Martialis und D Iunius Iuvenalis Leipzig 1925 2 Auflage 1929 Decimus Magnus Ausonius Mosella Bissula Gedichte Pater ad filium Venantius Fortunatus De coco qui ipsi navem tulit und De navigio suo Leipzig 1926 2 erweiterte Auflage 1934 mit Fritz Bucherer Werbeschrift des Deutschen Gymnasialvereins und des Bayerischen Landesverbandes der Vereinigungen der Freunde des humanistischen Gymnasiums fur das Jahr 1934 Leipzig 1934Literatur BearbeitenOtto Frommel Hermann Ostern zum Gedachtnis In Gymnasium 56 Jahrgang 1949 S 3 11 Wolf Uebel Herausgeber Das Goldene Buch des KFG Autobiographien Heidelberger Padagogen 1812 1939 Heidelberg 1994 S 128f Angelos Chaniotis Ulrich Thaler Die Altertumswissenschaften an der Universitat Heidelberg 1933 1945 In Wolfgang U Eckart Volker Sellin Eike Wolgast Hrsg Die Universitat Heidelberg im Nationalsozialismus Heidelberg 2006 S 391 434 zu Ostern besonders S 393 online Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hermann Ostern Quellen und Volltexte Literatur von Hermann Ostern im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Detlef Zeiler Die Lehrerschaft des Heidelberger Kurfurst Friedrich Gymnasiums in der Zeit des Nationalsozialismus abgerufen am 25 November 2014 Frommel 9 Normdaten Person GND 117158550 lobid OGND AKS VIAF 166016025 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ostern HermannALTERNATIVNAMEN Ostern Hermann Joseph vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe und GymnasialdirektorGEBURTSDATUM 5 Februar 1883GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 12 April 1944STERBEORT Unterschondorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Ostern amp oldid 228371527