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Dieser Artikel behandelt den Geistlichen und Schriftsteller Hermann Liebig Fur den Agrarwissenschaftler siehe Hermann von Liebig Hermann Liebig 21 Dezember 1839 in Bernstein Neumark 18 Juli 1914 in Berlinchen war ein deutscher baptistischer Geistlicher und Schriftsteller Er wirkte in verantwortlichen Positionen seiner Freikirche u a als Vorsitzender der damals sogenannten Schulkommission und damit als Leiter des baptistischen Predigerseminars in Hamburg Hermann Liebig Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke in Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Liebigs Geburtsort Bernstein um 1890 nbsp Hermann Liebig unter den Studenten des Theologischen Seminars 5 von links nbsp Hermann Friedrich Wilhelm und August LiebigHermann Liebig entstammte einer lutherischen Bernsteiner Familie Seine Eltern waren der Farbermeister Friedrich Wilhelm Liebig und dessen Ehefrau Henriette Zur Familie gehorten acht Kinder sieben Sohne und eine Tochter Liebigs Vater verstarb 1843 zehn Jahre spater verschied seine Mutter Friedrich Wilhelm Altester der verwaisten Kinder ubernahm die Vaterrolle 1 Nach seiner Schulzeit erlernte Hermann Liebig das Malerhandwerk 2 1834 hatte der geburtige Vareler Johann Gerhard Oncken gemeinsam mit sechs weiteren Glaubigen die erste deutsche Baptistengemeinde in Hamburg gegrundet Sie war die Keimzelle einer rasch sich verbreitenden Gemeindegrundungsbewegung die uber Stettin Anfang der 1850er Jahre auch die Kleinstadt Reetz in der Neumark erreichte 3 Die Liebig Kinder bekamen mit der Reetzer Gemeinde Kontakt und besuchten deren Gottesdienste 1854 konvertierte Friedrich Wilhelm zu den Baptisten und liess sich taufen Zwei Jahre spater folgten Hermann und sechs weitere Geschwister der Familie Ein Jahr spater waren alle Liebig Kinder Mitglieder der Baptistengemeinde Preetz Ausser Hermann wurden spater vier weitere Liebig Sohne Prediger und Missionare der Baptisten Ludwig Liebig August Liebig Friedrich Wilhelm Liebig und Helmut Liebig 4 Neben seiner beruflichen Tatigkeit wirkte Hermann Liebig ab 1861 zunachst als Handwerkermissionar im Magdeburgischen 1865 besuchte er einen von Johann Gerhard Oncken dem Begrunder der deutschen Baptisten eingerichteten Missionskurs Dieser fand in einem Gartenhaus auf dem Grundstuck der Hamburger Baptistenkirche an der Bohmkenstrasse statt und war Keimzelle des 1880 begrundeten Predigerseminars der deutschen Baptisten 5 1868 berief ihn die Baptistengemeinde Lubeck zu ihrem Prediger Vier Jahre spater erfolgte die Berufung in den Dienst der Baptistengemeinde Stettin wo Liebig neben seiner pastoralen Arbeit eine umfangreiche ubergemeindliche Tatigkeit entfaltete Hermann Liebig gab von Stettin aus den Hulfsboten eine homiletische Quartalszeitschrift heraus 6 und ubersetzte zahlreiche Predigten des international bekannten Londoner Predigers Charles Haddon Spurgeon Eigens zu diesem Zweck erlernte er als Autodidakt die englische Sprache die er allerdings nur schriftlich beherrschte Zu seinen eigenen schriftstellerischen Produkten gehoren unter anderem lehrhafte und apologetische Schriften sowie eine Serie von Erzahlungen in denen jeweils eine Bitte des Vater Unsers in Prosaform behandelt wird Da Herrmann Liebig auch als Redner bei grosseren Konferenzen begehrt war entwickelte sich eine umfangreiche Reisetatigkeit die ihn weit uber die Grenzen seines eigentlichen Wirkungsortes bekannt machte Ab 1882 an gehorte Liebig der Bundesverwaltung des deutschen Baptistenbundes an zunachst in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Schulkommission die die Leitung des 1880 gegrundeten Predigerseminars Hamburg innehatte Ab 1903 war Liebig auch Vorsitzender der Bundesverwaltung Weitere ubergemeindliche Tatigkeitsfelder Liebigs waren die Mitarbeit in der Gesangbuchkommission und in der baptistischen Aussenmission Zeitweilig fuhrte er den Vorsitz der von Eduard Scheve ins Leben gerufenen Kamerunmission der deutschen Baptisten Werke in Auswahl BearbeitenDer Hulfsbote Quartalzeitschrift fur Prediger des Evangeliums und Bibelforscher hrsg von Josef Lehmann und Hermann Liebig Spater erschien die Zeitschrift alle zwei Monate 7 Beleuchtung und Abweisung der Lehre von der Wiedergeburt durch die Taufe o J Jeremia ein Priester und Prophet gemeinsam mit Frederick Brotherton Meyer 1902 Bilder aus der Pilgerreise gezeichnet von C H Spurgeon Ein Kommentar zu verschiedenen Stellen der unsterblichen Allegorie von John Bunyan Mit einleitenden Bemerkungen von Thomas Spurgeon von Hermann Liebig ins Deutsche ubersetzt Kassel 1906 Margaretes Heim oder Dein Wille geschehe 1910 Rosa Konrad oder Wie wir vergeben 1912 Bilder und Gleichnisse Eine Auswahl der besten Illustrationen aus C H Spurgeons Predigten hrsg von Hermann Liebig Kassel 1903 1928 Neuauflage Literatur BearbeitenW H Muller Die funf Bruder Liebig o J im Oncken Archiv Gunter Balders Ein Herr ein Glaube eine Taufe 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland Kassel 2 Aufl 1985 ISBN 3 7893 7883 6 S 351 Joseph Lehmann Geschichte der deutschen Baptisten Bd 2 Kassel 1922 neu bearbeitet und erweitert von F W Herrmann Prediger in Konigsberg i Pr Nicola Bourdon Handwerkermissionar und Spurgeon Ubersetzer Vor 100 Jahren am 14 Juli 1914 starb Hermann Liebig In Die Gemeinde Glauben Gemeinsam Gestalten Hrsg Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden Jg 2014 Nr 14 13 Juli S 32 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Liebig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie Hermann Liebig im Historischen Lexikon des Bundes Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden Baptisten und Brudergemeinden Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Liebig Von Stettin nach Berlinchen Geschichte der Familie Liebig in sechs Fortsetzungen Erschienen in der baptistischen Zeitschrift Der Wahrheitszeuge J G Oncken Verlag Kassel hier Der Wahrheitszeuge vom 7 Dezember 1912 S 386 Albert W Wardin Jr August G A Liebig German Baptist Missionary and Friend to the Mennonite Brethren In Journal of Mennonite Studies Jg 2010 Nr 28 S 167 zur Biographie Hermann Liebigs siehe auch Frank Fornacon Kurzbiografie Hermann Liebig In Gunter Balders Ein Herr ein Glaube eine Taufe Kassel 1980 S 351 Zur Geschichte der Baptistengemeinde Reetz und deren zahlreiche Stationen im Umland siehe Rudolf Donat Das wachsende Werk Ausbreitung der deutschen Baptistengemeinden durch sechzig Jahre 1849 1909 J G Oncken Nachf Kassel 1960 S 43f Kurzbiographien der genannten vier Liebig Bruder finden sich bei Joseph Lehmann Geschichte der deutschen Baptisten Bd 2 Von 1848 bis 1870 zweite vollig neu bearbeitete Ausgabe von F W Hermann J G Oncken Nachf Kassel 1922 S 293f Wiard Popkes Das Seminar als Ausbildungsinstitut Geschichte und Stand des Studienprogramms In Festschrift 100 Jahre Theologisches Seminar 1880 1980 hrsg von Gunter Balders in Verbindung mit dem Dozentenkollegium Kassel 1980 S 37f Eigentlich Der Hulfsbote Quartalschrift fur Prediger des Evangeliums und Bibelforscher siehe Gesamtbestandsnachweis und Bibliographie pommerscher Zeitungen eingesehen am 25 September 2009 Bibliothek des Vereins fur Freikirchenforschung online uber Theologische Hochschule Friedensau eingesehen am 25 September 2009 Leiter des Theologischen Seminars des Bundes Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden Vorsitzende der Schulkommission 1880 bis 1914 Philipp Bickel 1880 1899 Hermann Liebig 1900 1912 Bernhard Weerts 1912 1914 Seminardirektoren 1914 bis 2003 Gustav Gieselbusch 1914 1922 Carl Neuschafer 1922 1945 Hans Luckey 1946 1967 Rudolf Thaut 1967 1978 Eduard Schutz 1978 1985 Edwin Brandt 1986 2003 Rektoren ab 2003 Stefan Stiegler 2003 2006 Volker Spangenberg 2006 2014 Michael Kisskalt 2014 2022 Andrea Klimt seit 2023 Normdaten Person GND 127184198 lobid OGND AKS VIAF 352144782972784250761 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liebig HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher baptistischer Geistlicher und SchriftstellerGEBURTSDATUM 21 Dezember 1839GEBURTSORT Bernstein NeumarkSTERBEDATUM 18 Juli 1914STERBEORT Berlinchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Liebig amp oldid 209997133