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Eduard Scheve 25 Marz 1836 in Volmarstein 10 Januar 1909 in Berlin war ein Baptistenprediger und gilt als Begrunder der evangelisch freikirchlichen Diakonie und Aussenmission Eduard Scheve Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Scheve entstammte einer eingesessenen Volmarsteiner Familie deren Nachfahren noch heute zu den Einwohnern des Ortes gehoren Unter dem Einfluss des niederrheinischen Pietismus versuchte Scheve bereits als junger Mann ein betont christliches Leben zu fuhren In der Folge schloss er sich dem christlichen Junglings und Mannerverein an der unter der Leitung des seinerzeit landeskirchlichen Pfarrers Friedrich Ringsdorff stand Die Vortragstatigkeit des deutsch amerikanischen Theologieprofessors und Baptistenpredigers August Rauschenbusch bewirkte dass Ringsdorff und mit ihm ein grosser Teil des Jungling und Mannervereins sich als Erwachsene taufen liessen und zur Keimzelle der Volmarsteiner Baptistengemeinde wurden 1854 nur funf Wochen nach Grundung dieser Gemeinde liess sich auch Scheve von Rauschenbusch taufen Als 20 Jahriger ging der gelernte Schneidergeselle Scheve auf die in Handwerkerkreisen ubliche Wanderschaft Er gelangte nach Hamburg und schloss sich dort im April 1856 der dortigen Baptistengemeinde an heute Evangelisch freikirchliche Gemeinde Hamburg I mit Johann Georg Oncken Kirche Neben seiner beruflichen Arbeit engagierte er sich in verschiedenen Bereichen der Gemeinde und grundete in Bahrenfeld gegen den Widerstand der ortlichen preussischen Polizei eine florierende Sonntagsschule Im Fruhjahr 1857 wurde er durch den Hamburger Gemeindevorstand erstmals beauftragt im hannoverschen Rosenweide an der Elbe heute ein Stadtteil von Stelle einen baptistischen Gottesdienst zu leiten Es folgten weitere Predigtdienste im Umkreis von Hamburg bei denen recht bald seine Begabung zum Dienst als hauptamtlicher Missionar entdeckt wurde Der Verband der nordwestdeutschen Baptistengemeinden heute Baptisten im Nordwesten berief ihn auf Empfehlung der Hamburger Gemeinde zu ihrem Missionsarbeiter und wies ihm als Arbeitsfeld die am linken Unterweserufer liegenden oldenburgischen Ortschaften zu 15 Predigtstationen hatte er in diesem Gebiet zu betreuen Zentrum seines Wirkens wurde Brake 1 Bei einer Predigerkonferenz die im Februar 1859 in der Baptistenkapelle Felde bei Westerstede stattfand und an der auch Johann Gerhard Oncken teilnahm wurde beschlossen Eduard Scheve zu einem theologischen Kurs an die neu gegrundete Hamburger Missionsschule zu entsenden Nach erfolgreichem Abschluss trat Scheve wieder seine Stelle als Missionsarbeiter im Oldenburgischen an die er bis Juli 1863 versah nbsp Die Bethelkirche Berlin Gubener Strasse 11 vom Gemeinde und Diakoniezentrum aus Photo 1946Nach 1863 wirkte er im Raum Herford 1864 wurde Scheve auf Betreiben der Lippischen Landeskirche wegen unerlaubter Sakramentsverwaltung Taufe Abendmahl inhaftiert Er teilte damit das Schicksal vieler Freikirchler und Dissidenten dieser Zeit Aufgrund einer Burgschaft wurde Scheve nach sieben Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen musste sich aber fur den anstehenden Gerichtstermin zur Verfugung halten Am 13 Juni 1864 wurde er durch das Gericht in Buckeburg zu anderthalb Jahren Haft verurteilt Nach einem Gnadengesuch beim schaumburg lippischen Fursten Adolf I Georg wurde die Haftstrafe erlassen dafur aber eine lebenslange Ausweisung fur Scheve verfugt Dieser Verfugung widersetzte sich Scheve In seinen Lebenserinnerungen 2 heisst es Aber es war mir kein Hindernis ungestort in dem kleinen Landchen von Jesu zu zeugen was ich auch ruckhaltlos dem Richter erklarte 3 Scheve verliess sein Wirkungsgebiet und ubernahm von 1867 bis 1880 den Pastorendienst der Baptistengemeinde in Koln Anschliessend wechselte er nach Wiesbaden 1884 wurde Scheve zum Co Pastor der Gemeinde Berlin Schmidstrasse Berlin Luisenstadt berufen Drei Jahre spater kam es durch Scheves Initiative zur Grundung einer weiteren Berliner Baptistengemeinde im heutigen Berlin Friedrichshain der Bethel Gemeinde Gubener Strasse die mit 300 Mitgliedern bald selbstandig wurde Dieser Gemeinde blieb er bis an sein Lebensende als Pastor verbunden Bedeutung Bearbeiten nbsp Eduard Scheve als Grunder der Kamerun Mission Eduard Scheve war eine ausgesprochene Grundernatur 4 Er initiierte innerhalb des deutschen Baptistenbundes mehrere Institutionen und Vereinigungen zum Beispiel 1863 Bund der Junglingsvereine Vorlaufer des heutigen Gemeindejugendwerks Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden 1885 Freikirchlicher Sonntagsschulbund Scheve war auch dessen erster Reisesekretar 1887 Diakonissenanstalt Bethel Berlin Gubener Strasse 11 erstes Diakoniewerk der deutschen Baptisten Erweiterung 1899 mit Diakonissenmutterhaus in der Emdener Strasse 15 Berlin Moabit 1890 Kamerun Mission die erste Aussenmission der deutschen Baptisten siehe Hauptartikel Europaisch Baptistische Mission 1901 Bruderliche Vereinigung deutscher Baptistenprediger die Vorlauferorganisation der heutigen evangelisch freikirchlichen PredigerbruderschaftVon 1885 bis 1891 gehorte Scheve der Schulkommission des Hamburger Predigerseminars an Von 1875 bis 1908 war er leitendes Mitglied im Komitee des deutschen Zweigs der Evangelischen Allianz Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenEine Wanderung auf dem Gemeinde und Missionsfelde der deutschen Baptisten 1882 Die gottliche und ungottliche Centralisation 1896 Die Mission der deutschen Baptisten in Kamerun Westafrika von 1884 1901 Cassel 1901 Dem Herrn hintennach sehen Lebenserinnerungen 1 Teil 1908 Literatur BearbeitenGunter Balders Kurzbiographie Eduard Scheves In Ein Herr ein Glaube eine Taufe 150 Jahre deutsche Baptistengemeinden Oncken Kassel Wuppertal 1984 1989 ISBN 3 7893 7883 6 Gunter Balders Hrsg Dem Herrn vertrauen Bluten und Fruchte eines Lebens fur Gemeinde Mission und Diakonie Oncken Kassel Wuppertal 1979 ISBN 3 7893 7119 X Weblinks BearbeitenDiakoniewerk Bethel e V Eduard Scheve im Historischen Lexikon des BEFGEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Balders Hrsg Dem Herrn vertrauen Bluten und Fruchte eines Lebens fur Gemeinde Mission und Diakonie Oncken Kassel Wuppertal 1979 ISBN 3 7893 7119 X S 18 20 Eduard Scheve Dem Herrn hintennach sehen 1 Teil Cassel 1908 Zitiert nach Rudolf Donat Werden und Wirken einer christlichen Gemeinde in hundert Jahren 1854 1954 Der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Hannover Baptistengemeinde und ihren Freunden dargestellt Kassel 1955 S 37 Gunter Balders Artikel Eduard Scheve in Evangelisches GemeindelexikonNormdaten Person GND 118607383 lobid OGND AKS LCCN n80041970 VIAF 74645813 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheve EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Baptistenprediger und Begrunder der evangelisch freikirchlichen Diakonie und AussenmissionGEBURTSDATUM 25 Marz 1836GEBURTSORT VolmarsteinSTERBEDATUM 10 Januar 1909STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Scheve amp oldid 199713144