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Hermann Levin Goldschmidt geboren 11 April 1914 in Berlin gestorben 29 Marz 1998 in Zurich war ein judischer Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Titel 3 Werke 3 1 Originalausgaben 3 2 Werkausgabe 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenIm Anschluss an das Abitur 1932 machte Hermann Levin Goldschmidt ein Volontariat im Ullstein Verlag Nach der Einleitung der schrittweisen Ubernahme des Verlags durch eine von den Nationalsozialisten kontrollierte Gesellschaft wurde ihm 1934 die Stelle gekundigt 1938 kam Goldschmidt als Student nach Zurich wo er Philosophie studierte und 1941 mit der Arbeit Der Nihilismus im Licht einer kritischen Philosophie promovierte Versuche zur Habilitation an der Universitat Zurich scheiterten Bis 1945 war er als Fluchtling zeitweise in einem Schweizer Arbeitslager fur Internierte Zu seinem Freundeskreis gehorten Fritz Hochwalder Hans Josephsohn Robert Jungk Arnold Kunzli Margarete Susman Adrien Turel Peter Weiss und Rudolf Zipkes Als er 1952 die Aufenthaltsbewilligung erhielt grundete er in Zurich ein Freies Judisches Lehrhaus das er bis 1961 leitete 1962 heiratete er Mary Bollag 1913 1992 die Zwillingsschwester des Galeristen Max G Bollag Hermann Levin Goldschmidt lehrte lange Jahre an den Volkshochschulen Zurich und Basel sowie am Lehrerseminar des Kantons Zurich Daneben war er unter anderem langere Zeit regelmassiger freier Mitarbeiter der NZZ und beim Schweizer Radio DRS Im Anschluss an Hermann Cohen Franz Rosenzweig und Martin Buber entwickelte er in den 1940er Jahren den Begriff der Dialogik Philosophie als Dialogik wie auch der Titel seines 1948 erschienenen Buches signalisiert nahm die Impulse dialogischen Denkens auf und zeigte dass diese weit uber die religionsphilosophischen Bereiche hinaus kritische Geltung fur ein Philosophieren nach Auschwitz haben In seinem 1976 erschienenen Buch Freiheit fur den Widerspruch fuhrte er im Einzelnen aus wie sein dialogischer Ansatz als fruchtbares und damit auch befreiendes Aushalten der Spannung des Widerspruchs zu verstehen ist 1990 errichtete er gemeinsam mit seiner Frau die Stiftung Dialogik die bis 2006 mit dem Archiv fur Zeitgeschichte der ETH Zurich verbunden war Dort befindet sich auch sein Nachlass Er fand auf dem Friedhof oberer Friesenberg seine letzte Ruhestatte Ehrungen und Titel Bearbeiten1957 Leo Baeck Preis 1969 Prof h c der Universitat fur europaische humanistische Studien Urbino Italien 1996 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und KunstWerke BearbeitenOriginalausgaben Bearbeiten Philosophie als Dialogik Aehren Affoltern am Albis 1948 Das Vermachtnis des deutschen Judentums EVA Frankfurt am Main 1957 Die Botschaft des Judentums Grundbegriffe Geschichte Gegenwartsarbeit Auseinandersetzung EVA Frankfurt am Main 1960 Dialogik Philosophie auf dem Boden der Neuzeit EVA Frankfurt am Main 1964 Abschied von Martin Buber Hegner Koln 1966 Weil wir Bruder sind Biblische Besinnung fur Juden und Christen Mit einem Geleitwort von Klaus Hemmerle Katholisches Bibelwerk Stuttgart 1975 Heilvoller Verrat Judas im Neuen Testament mit Meinrad Limbeck Mit einem Geleitwort von Anton Vogtle Katholisches Bibelwerk Stuttgart 1976 Freiheit fur den Widerspruch Novalis Schaffhausen 1976 Pestalozzis unvollendete Revolution Novalis Schaffhausen 1977 Haltet euch an Worte Griffel Schaffhausen 1977 Martin Bubers Ringen um Wirklichkeit Konfrontation mit Juden Christen und Sigmund Freud mit Willehad P Eckert und Lorenz Wachinger Katholisches Bibelwerk Stuttgart 1977 Selbstentfaltung und Selbstanalyse Wie der Mensch wird der er ist und was er selber fur sich tun kann Novalis Schaffhausen 1980 Judisches Ja zur Zukunft der Welt Eine schweizerische Dokumentation eigener Mitwirkung seit 1938 Novalis Schaffhausen 1981 Weg und Weisung des Alten Lehrers Tao Te King des Laotse Selbstverlag Zurich 1985 Gluck heisst Gelingen Ferner Epikurs Katechismus This is not my party Flaschenpost von Peter Weiss Die Arche Selbstverlag Zurich 1989 Nochmals Dialogik Selbstverlag Zurich 1990 Chinas kundige Weisheit Judentums kundende Gewissheit Von der Weltschopfung zur Weltvollendung Selbstverlag Zurich 1990 Kunstwege 1929 1991 Selbstverlag Zurich 1991 Die Frage des Mitmenschen und des Mitvolkes 1951 1992 Auserwahlt die falsche Auslegung Antisemitismus hat mit uns Juden nichts zu tun Selbstverlag Zurich 1992 Ganzheits Buch Sefer Ha Schlemut I III Selbstverlag Zurich 1993 Ganzheitsbuch IV Sefer Ha schlemut Perek Rewii Selbstverlag Zurich 1996 Stoa heute Selbstverlag Zurich 1997 Mein 1933 Fotoessay mit Bildern von Edith Moos Mit einem Nachwort hg v Willi Goetschel Passagen Wien 2008 ISBN 978 3 85165 833 0Werkausgabe Bearbeiten Neun Bande hg v Willi Goetschel im Passagen Verlag Wien 1 Philosophie als Dialogik Fruhe Schriften 1993 ISBN 3 85165 043 3 2 Das Vermachtnis des deutschen Judentums 1994 ISBN 3 85165 096 4 3 Die Botschaft des Judentums 1994 ISBN 3 85165 133 2 4 Der Rest bleibt Aufsatze zum Judentum 1997 ISBN 3 85165 257 6 5 Aus den Quellen des Judentums Aufsatze zur Philosophie 2000 ISBN 3 85165 383 1 6 Freiheit fur den Widerspruch 1993 ISBN 3 85165 068 9 7 Haltet euch an Worte im ganzen Texte und Thesen 2013 ISBN 978 3 7092 0091 9 8 Pestalozzis unvollendete Revolution Philosophie dank der Schweiz von Rousseau bis Turel 1995 ISBN 3 85165 168 5 9 Weil wir Bruder sind Judische Schriften 1935 1998 2014 ISBN 978 3 7092 0115 2Literatur BearbeitenEvelyn Adunka Albert Brandstatter Hrsg Das judische Lehrhaus als Modell lebensbegleitenden Lernens Passagen Wien 1999 ISBN 3 85165 391 2 Willi Goetschel The Discipline of Philosophy and the Invention of Modern Jewish Thought Fordham New York 2013 ISBN 978 0 8232 4496 6 Willi Goetschel Hrsg Perspektiven der Dialogik Zurcher Kolloquium zum 80 Geburtstag von Hermann Levin Goldschmidt Passagen Wien 1994 ISBN 3 85165 129 4 Willi Goetschel John Cartwright Maja Wicki Vogt Hrsg Wege des Widerspruchs Festschrift fur Prof Dr Hermann Levin Goldschmidt zum 70 Geburtstag Haupt Bern 1984 ISBN 3 258 03314 5 Goldschmidt Hermann Levin In Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Saur Munchen 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 394 Jacques Picard Goldschmidt Hermann Levin In Historisches Lexikon der Schweiz Jacques Picard Gebrochene Zeit Judische Paare im Exil Ammann Zurich 2009 ISBN 978 3 250 10517 6 Peter Weiss Briefe an Hermann Levin Goldschmidt und Robert Jungk 1938 1980 Hg v Beat Mazenauer Reclam UB 1424 Leipzig 1992 ISBN 3 379 01424 9 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Hermann Levin Goldschmidt im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Hermann Levin Goldschmidt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stiftung DialogikNormdaten Person GND 118696181 lobid OGND AKS LCCN n50080605 VIAF 114122888 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goldschmidt Hermann LevinKURZBESCHREIBUNG Schweizer PhilosophGEBURTSDATUM 11 April 1914GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 29 Marz 1998STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Levin Goldschmidt amp oldid 218785515