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Dieser Artikel behandelt den Landrat zu weiteren Personen siehe Hermann Kraemer Hermann Kramer 24 Februar 1919 in Rudesheim am Rhein 1 30 Oktober 2006 in Frankfurt am Main war ein deutscher Jurist sowie Landrat der Landkreise Bernkastel und Altenkirchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Verfugung zu Ingmar Bergmans Das Schweigen 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Kramer wurde als Sohn des Studienrats Dr Max Kramer und der Martha Reichwein geboren Im Zweiten Weltkrieg in Stalingrad schwer verwundet geriet Kramer schliesslich in russische Kriegsgefangenschaft zeitlebens litt er unter den Folgen einer Polioerkrankung Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg bei Gustav Radbruch war er 1954 55 Richter in Frankfurt am Main dann Regierungsrat und Kreisoberrechtsrat bei der Kreisverwaltung Altenkirchen 1956 wurde Kramer mit der Arbeit Strafe und Strafrecht im Denken des Kriminalpolitikers Gustav Radbruch an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main zum Doctor iuris promoviert 1959 wurde Hermann Kramer zum Landrat des Landkreises Bernkastel ernannt In seine siebenjahrige Amtszeit fielen der Neubau des Nikolaus von Kues Gymnasiums und des Kreiskrankenhauses in Bernkastel Kues der Realschulen in Morbach und Neumagen Dhron sowie der Moselbrucke zwischen Mulheim und Lieser 2 Grosse Verdienste erwarb er sich auch im kulturellen Bereich als auf seine Initiative im Jahr 1960 die Cusanus Gesellschaft zu Ehren Nikolaus von Kues gegrundet wurde Als Forderer der Heimatkultur veranstaltete er 1960 die erste Ausstellung fur heimische Maler und Bildhauer zudem rief er ab 1963 die Schriftenreihe Archiv fur Kultur und Geschichte des Landkreises Bernkastel ins Leben 2 Am 23 Februar 1966 wurde Kramer zum kommissarischen Landrat des Landkreises Altenkirchen gewahlt Die Bestatigung der Wahl durch den Kreistag erfolgte am 27 April 1966 1 In seiner bis 1979 anhaltenden Amtszeit setzte er sich fur eine Verbesserung der Infrastruktur im Kreis Altenkirchen ein Weiterhin engagierte er sich kulturell im Kreis u a fur eine Musikschule sowie fur Kunstausstellungen Kramers enge Kontakte zum Kunstler Andreas Paul Weber wahrend seiner Amtszeit ist es zu verdanken dass der Landkreis Altenkirchen heute im Besitz einer Sammlung von rund 60 Originalzeichnungen und Radierungen ist die 2009 vom Kulturburo der Kreisverwaltung Altenkirchen gezeigt wurden 3 Kramer war langjahriges Mitglied des Landkreistages Rheinland Pfalz sowie ehemaliger Vizeprasident des Deutschen Landkreistages Familie BearbeitenHermann Kramer war mit Martha geborene Rummel verheiratet Beide hatten sieben gemeinsame Kinder Sein Schwiegervater war Christoph Rummel Verfugung zu Ingmar Bergmans Das Schweigen BearbeitenAm 13 Mai 1964 neun Tage vor der geplanten Premiere des schwedischen Filmdramas Das Schweigen im Casino Kino in Bernkastel gab Kramers Landratsamt bekannt es habe getragen von der Verantwortung fur das Geschehen im Kreisgebiet eine polizeiliche Verfugung erlassen Zur Abwendung einer bevorstehenden Gefahr fur die offentliche Ordnung durfen drei offensichtlich pornographische Szenen im Kreis Bernkastel nicht vorgefuhrt werden 4 Der Besitzer des Kinos Gunter Perlwitz liess sich die Zensur nicht gefallen und ging vor Gericht In einem vorlaufigen Vergleich einigte man sich den Film bis zum 25 Juni nicht vorzufuhren Eine Verhandlung uber Kramers Ansinnen wurde in Trier fur den 24 Juni vor der Verwaltungsgerichts Kammer anberaumt um festzustellen ob die Aktion rechtens war Da das Bundesverwaltungsgericht bereits 1955 uber das Polizeiverbot des Films Die Sunderin entschieden hatte dass die im Grundgesetz garantierte Freiheit der Kunst fur Spielfilme ungeachtet ihres kunstlerischen Wertes gelte kam man im Prozess um das Filmverbot in Bernkastel zu dem Ergebnis dass es von untergeordneter Bedeutung sei dass die Meinungen beiderseits der Front geteilt sind Franz Josef Veltin Bernkastels Burgermeister fuhr daraufhin nach Daun sah sich den Film an und bemerkte Ein grosses Kunstwerk 4 Schriften BearbeitenStrafe und Strafrecht im Denken des Kriminalpolitikers Gustav Radbruch 1955 Cusanus Gesellschaft Ihre Grundung und Zielsetzung Mitteilungen und Forschungsbeitrage der Cusanus Gesellschaft 1961 Aus dem Leben der Cusanus Gesellschaft Mitteilungen Und Forschungsbeitrage der Cusanus Gesellschaft 1962 Weblinks BearbeitenHermann Kramer in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Schweigen und kein Ende Zeitmosaik 10 Juli 1964 In Zeit de abgerufen am 16 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b 1966 Der kommissarische Landrat Am 23 Februar wird Dr Hermann Kramer kommissarischer Landrat In Rhein Zeitung vom 3 November 1966 a b Nachruf Landkreis nimmt Abschied von Landrat a D Dr Hermann Kramer In Kreisverwaltung Bernkastel Wittlich 3 November 2006 abgerufen am 15 April 2020 A Paul Weber im Kreishaus In AK Kurier 26 Februar 2009 abgerufen am 16 April 2020 a b Zensur Schweigen verboten In Der Spiegel Ausgabe 24 10 Juni 1964 abgerufen am 16 April 2020 Landrate im Landkreis Bernkastel Jakob Liessem 1816 1832 Konstantin von Gaertner 1832 1844 Wilhelm von Arnim 1845 1846 Moritz von Bardeleben 1846 1848 Franz von Steinaecker 1848 1852 Julius Wiethaus 1852 1863 Ludwig Ferdinand Timme 1861 Gustav von Puttkamer 1863 1864 Friedrich von Kuhlwetter 1864 1881 Ferdinand Rintelen 1881 1903 Adolf Freiherr von Hammerstein Loxten 1903 1910 Ernst von Nasse 1910 1923 Friedrich Gorius 1924 1933 Hermann Middendorf 1933 1945 Walter Hummelsheim 1945 1952 Klemens Schluter 1952 1959 Hermann Kramer 1959 1966 Helmut Gestrich 1966 1969 Landrate im Landkreis Altenkirchen Westerwald Wilhelm Koch 1816 1844 Jakob von Hilgers 1845 1851 Adolf Ernst von Ernsthausen 1851 1852 Heinrich Joseph Kampers 1852 1875 Johannes Kiesel 1876 1882 Friedrich Boehm 1882 1902 Robert von Gorschen 1902 1912 Clemens Busch 1912 1919 Wilhelm Boden 1919 1933 Konrad Gorges 1933 1938 Ernst Ewald Kunckel 1938 1945 Wilhelm Boden 1945 Richard Bornheim 1945 1948 Hanns Sinzig 1948 1966 Hermann Kramer 1966 1979 Alfred Beth 1980 1988 Herbert B Blank 1989 1998 Alfred Beth 1998 2006 Michael Lieber 2006 2019 Peter Enders seit 2019 Normdaten Person GND 116354933 lobid OGND AKS LCCN n83031395 VIAF 15517654 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kramer HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher LandratGEBURTSDATUM 24 Februar 1919GEBURTSORT Rudesheim am RheinSTERBEDATUM 30 Oktober 2006STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Kramer amp oldid 226375367