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Hermann Kinkele 6 Mai 1892 in Rexingen 5 Dezember 1956 in Isny war Burgermeister in Rexingen Eisenharz und Isny Als Katholik und Pazifist konnte er in der Zeit des Nationalsozialismus zwei Judinnen retten Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 In Eisenharz 1 2 Die Rettung von Elise Helmes 1 3 Die judische Sopranistin Elisabeth Klepner 1 4 Kriegsende 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweisLeben und Wirken BearbeitenAls Sohn des Schultheissen Burgermeister von Rexingen wurde Hermann Kinkele in Rexingen 1892 geboren und wuchs in einer traditionell katholischen Familie auf In Rexingen gab es eine lebendige judische Gemeinde Nach seinem einjahrigen Militardienst absolvierte er Kurzlehrzeiten in verschiedenen Verwaltungen Er diente im Ersten Weltkrieg an der West und Ostfront und wurde 1917 infolge einer schweren Verwundung entlassen 1919 wurde er Schultheiss in Rexingen wo er dann der Deutschen Friedensgesellschaft beitrat und in freundschaftlicher Verbundenheit mit den Juden offentlich auch Partei fur sie ergriff gegen den aufstrebenden Nationalsozialismus Ab 1930 leitete er als Funktionar Versammlungen und Schulungen Dieses Eintreten fur die Juden fuhrte nach der Machtergreifung der NSDAP 1933 dazu dass er als unerwunschter Beamter am 4 Juni 1933 entlassen wurde In Eisenharz Bearbeiten Noch im November 1933 wurde er nach Eisenharz wegen seiner Judenfreundschaft strafversetzt Dort lernte er den Ortsgruppenleiter Carl Wunderlich kennen den Eigentumer des Molkereibetriebes der ihn eigentlich uberwachen sollte Doch beide wurden sich einig Schlimmstes verhindern zu wollen Auf Drangen von Carl Wunderlich trat er schliesslich 1937 in die NSDAP ein So setzte sich Kinkele wiederholt dafur ein christliche Traditionen zu bewahren gegen die Einflusse der NSDAP die diese verweltlichen und verhindern wollte Auch als 1 Vorstand der Musikkapelle Eisenharz seit 1935 konnte er sich erfolgreich gegen die Eingliederung in den NS Volksmusikerverband behaupten 1 Die Rettung von Elise Helmes Bearbeiten Wegen Fliegerschaden wurde er im Sommer 1943 nach Dusseldorf versetzt Dort traf er sich wieder mit dem Ehepaar Elise und Hans Helmes das ihn schon ein Jahr zuvor in Eisenharz kennengelernt hatte Elise Helmes war Judin Ihr arischer Ehemann hatte es geschafft dass sie keinen gelben Judenstern tragen musste Einer ihrer Bruder war 1942 verhaftet worden und galt seither als verschollen Der andere Bruder war wahrend der Katholikenprozesse 1936 verhaftet und seit 1938 im KZ Buchenwald inhaftiert worden Hermann Kinkele wusste von den Angsten des Ehepaares So konnte Elise Helmes im Mai 1943 mit ihrem Mann nach Eisenharz kommen Elise wurde dort als Evakuierte registriert und Kinkele fand fur sie eine kleine Wohnung im Austragshaus des Bauernhofes von B Harlacher Aus Vorsicht wagte sie sich fast nicht aus dem Haus Als Elise im Herbst an einer Lungenentzundung erkrankte pflegte sie Toni die Frau Kinkeles Es war Carl Wunderlich der Elise half ihrem Bruder im KZ ein Lebensmittelpaket zu schicken Sie konnte ihren Bruder nach dessen Befreiung in Eisenharz wieder treffen Die judische Sopranistin Elisabeth Klepner Bearbeiten An der Staatsoper Berlin in Aachen Stuttgart und in den USA hatte Elisabeth Klepner grosse Erfolge als Opernsangerin gefeiert Ihr arischer Ehemann hatte 1938 sich von ihr scheiden lassen Um der Deportation zu entgehen war sie nach Dusseldorf gefluchtet Auch sie konnte Kinkele mit dem Zug nach Eisenharz mitnehmen wo sie zunachst in seinem Haus ubernachtete Im nahen Weiler Sandraz konnte er sie im Bauernhaus H Huber unter dem Namen Elisabeth Koch unterbringen wo sie als Landarbeiterin mithalf Im Sommer 1944 wurde sie dennoch von der Gestapo aufgespurt Wunderlich informierte davon Kinkele der Elisabeth Klepner nachts zu seinem Schwager Gustav Schmid zum Bromerhof in der Nahe von Eisenharz bringen liess Dort in der Pension lebte sie versteckt in einem abgelegenen Raum unter dem Dachboden In den letzten Kriegswochen wohnten daneben Angehorige des Volkssturms Mitglieder der Vichy Regierung und deutsche Deserteure Deshalb verliess sie ihr Zimmer erst nach Einbruch der Nacht Als die franzosischen Truppen Ende April das Allgau besetzten und Verhaftungen vornahmen gab sie sich zu erkennen Kriegsende Bearbeiten Noch in der Nacht vor dem Einmarsch franzosischer Truppen in Eisenharz liess Burgermeister Kinkele Panzersperren beseitigen Am 28 April trat er den Franzosen in schwarzem Anzug und mit einem weissen Betttuch entgegen um die kampflose Kapitulation anzuzeigen Eisenharz blieb von kriegerischen Ereignissen verschont Kinkele musste sich vor den franzosischen Besatzungsbehorden fur sein Verhalten wahrend der NS Zeit verantworten Mit ihrem Zeugnis konnten die Geretteten ihn vor einer Verhaftung und Bestrafung bewahren 1946 bis 1950 wirkte Kinkele noch in Isny als Burgermeister wo er am 5 Dezember 1956 starb Mit keinem Wort wurde an seinem Grab sein Eintreten fur die Verfolgten erwahnt Literatur BearbeitenElischewa German Hermann Kinkele ein Freund und Helfer in dunkler Zeit In Oberland Ravensburg 2016 Heft 1 S 34 40 Claudia Schowe Der Judenretter Hermann Kinkele ein Beschutzer in dunklen Zeiten In Heimat Allgau Zeitschrift fur Heimatpflege Kempten 2016 Nr 1 S 36 38 Weblinks BearbeitenBilder zu Hermann Kinkele Hermann Kinkele Ein Freund und Helfer in dunkler Zeit PDF von Elischewa GermanEinzelnachweis Bearbeiten Protokoll der Musikkapelle EisenharzNormdaten Person GND 1099994349 lobid OGND AKS VIAF 27146332822218731524 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kinkele HermannKURZBESCHREIBUNG Burgermeister Katholik und PazifistGEBURTSDATUM 6 Mai 1892GEBURTSORT RexingenSTERBEDATUM 5 Dezember 1956STERBEORT Isny Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Kinkele amp oldid 213540419