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Hermann Johann Hans Jensen 30 April 1895 in Schleswig 16 Marz 1946 in Dresden 1 war ein deutscher Arzt einer der Initiatoren der NS Schwesternschaft arztlicher Direktor des Biologischen Zentralkrankenhauses Leiter des Reichsmutterhauses der NS Schwesternschaft in Dresden und Beauftragter fur die weltanschauliche und berufliche Schulung der NS Schwestern in der Zeit des Nationalsozialismus Er beeinflusste dadurch die Krankenpflege im Nationalsozialismus an entscheidender Stelle Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Jahre in Hannover 2 Nationalsozialistischer Aufgabenbereich in Dresden 3 Literatur 4 EinzelnachweiseAusbildung und Jahre in Hannover BearbeitenJensen studierte bis 1920 in Kiel Medizin und wurde 1932 als Chirurg am Stadtischen Krankenhaus Hannover als Oberarzt eingestellt Er trat zum 1 April 1928 der SA sowie zum 1 Mai desselben Jahres der NSDAP bei Mitgliedsnummer 88 597 2 und erhielt auch das Goldene Parteiabzeichen Jensen nahm in Hannover Einfluss auf die Grundung einer nationalsozialistischen Schwesternschaft am Krankenhaus Hannover im April 1932 unter der Leitung von Erna Mach Die Grundung der Schwesternschaft und Eroffnung der ersten NS Krankenpflegeschule unter Leitung von Jensen und Schuloberin Maria Munchmeyer erfolgte am 1 Oktober 1933 Am 17 Mai 1934 wurde die NS Schwesternschaft gegrundet und die Bereiche Ausbildung und Schulung ab dem 1 Juni 1934 Jensen unterstellt die Bereiche Organisation Verwaltung und Finanzen oblagen dem Leiter der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt Erich Hilgenfeldt Nationalsozialistischer Aufgabenbereich in Dresden BearbeitenAm 1 Juni 1934 wurde Jensen zugleich zum Chefarzt der Chirurgischen Klinik und Direktor des Rudolf Hess Krankenhauses in Dresden Johannstadt berufen Jensen wurde beauftragt das Krankenhaus zum Biologischen Zentralkrankenhaus und einer Mustereinrichtung der Neuen Deutschen Heilkunde auszubauen An der von seinem Vorganger Otto Rostoski und Erna von Abendroth am Krankenhaus gegrundeten Krankenpflegeschule entstand unter Jensens Leitung am 1 Juli 1934 das Reichsmutterhaus der NS Schwesternschaft 3 Damit wurde die berufspolitische weltanschauliche und ethische Schulung der NS Schwestern an den nationalsozialistischen Arzt ubertragen der zum Beauftragten des Reichsarztefuhrers avancierte Ziel Jensens war es der NS Schwesternschaft als Eliteeinheit der Volksgesundheit im Sinne des nationalsozialistischen Regimes Aufgaben in der Erziehung des Volkes und in der Verbreitung des nationalsozialistischen Gedankenguts zu ubertragen Dabei sollten sie konfessionelle Schwestern aus ihren Amtern verdrangen Um diese Elite zu schaffen wurden rigide Aufnahmebedingungen in die NS Schwesternschaft geschaffen Aufnahmebedingungen im Juni 1934 Ariernachweis einwandfreier Leumund Parteizugehorigkeit der Bewerberin zur NSDAP oder Parteizugehorigkeit der Familie vor 1933 SA zusatzlich wurden die Lehrfacher Rassenhygiene und Erbbiologie eingefuhrt sowie Kenntnisse aus der Neuen Deutschen Heilkunde wie Diatetik Wasseranwendungen und Gymnastik vermittelt 4 Die Veranderung in der Ausbildungsstruktur wurde sowohl vom Reichsarztefuhrer Gerhard Wagner wie von seinem Nachfolger Leonardo Conti begrusst Bis 1940 hatte die wegen ihrer Tracht als Braune Schwestern bezeichnete NS Schwesternschaft rund 3 500 Mitglieder allein die evangelische Diakoniegemeinschaft unter Auguste Mohrmann stellte im Vergleich dazu bereits 50 000 Schwestern 5 Das nach dem Flug von Rudolf Hess nach Schottland in Gerhard Wagner Krankenhaus umbenannte Krankenhaus wurde 1945 stark beschadigt Jensen ubergab die Klinik nach der Kapitulation der Wehrmacht an einen seiner Vorganger Der an Diabetes mellitus leidende Jensen musste sich einer Beinamputation unterziehen wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht inhaftiert und starb 1946 in Haft Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Kathrin Kompisch Taterinnen Frauen im Nationalsozialismus Bohlau Verlag Koln Weimar 2008 ISBN 3 412 20188 X Hilde Steppe Krankenpflege im Nationalsozialismus Mabuse Verlag 1989 ISBN 3 925499 35 0 Horst Peter Wolff Jensen Hermann In Horst Peter Wolff Hrsg Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte Who was who in nursing history Urban amp Fischer 2001 Band 2 ISBN 3 437 26670 5 S 110 111 Einzelnachweise Bearbeiten Sterbebuch des Standesamtes Dresden Cotta Nr 1646 1946 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 18240921 Patricia D Antonio Nursing History Review Band 12 2004 Official Publication of the American Association for the History of Nursing Springer Publishing Company 2003 ISBN 0 8261 1479 2 S 128 Klaus Dietmar Henke Todliche Medizin im Nationalsozialismus von der Rassenhygiene zum Massenmord Bohlau Verlag Koln Weimar 2008 ISBN 3 412 23206 8 S 127 Elisabeth Muller Luckner Gerhard Besier Zwischen nationaler Revolution und militarischer Aggression Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2001 ISBN 3 486 56543 5 S 117 Normdaten Person GND 1193760240 lobid OGND AKS VIAF 99156762880241300001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jensen HermannALTERNATIVNAMEN Jense Hermann Johann Hans vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt Leiter der NS Schwesternschaft Beauftragter des ReichsarztefuhrersGEBURTSDATUM 30 April 1895GEBURTSORT SchleswigSTERBEDATUM 16 Marz 1946STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Jensen amp oldid 239518600