www.wikidata.de-de.nina.az
Hermann Hagedorn 20 August 1884 in Borbeck Gerschede 7 Marz 1951 bei Fretter Gemeinde Finnentrop war ein deutscher Lehrer und Heimatdichter Bekannt wurde er vor allem dadurch dass er die alte in Borbeck und Umgebung gebrauchliche niedersachsische Mundart das Borbecksch pflegte und zahlreiche Gedichte und Erzahlungen in diesem Dialekt verfasste Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nach seinem Tod 3 Beziehung zum Nationalsozialismus 4 Werke 5 Reaktionen auf Hagedorns Werke 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenHagedorn wurde am 20 August 1884 in Borbeck Gerschede geboren Seine Mutter hiess Maria Katharina sein Vater Johann Hagedorn Sein Elternhaus in der heutigen Hugo Knippen Strasse das olle Husken wie er es nannte beherbergte eine kleine Gastwirtschaft in denen die Bauern und spater die Bergleute nach der Schicht ihre Biere und Schnapse tranken Die Erlebnisse dort spiegelten sich spater auch in seinen Gedichten wider Er besuchte in Dellwig die Volksschule und begann dann seine Lehrerausbildung Er ging in Borbeck zur Rektoratschule darauf folgten von 1898 bis 1901 drei Jahre in der Essener Prapanderie einer Vorstufe des Seminars Im Zeitraum zwischen 1902 und 1905 machte Hagedorn seine Lehrerausbildung am Koniglichen Preussischen Lehrerseminar in Elten am Niederrhein Darauf folgten Mittelschullehrerprufung in Dusseldorf und Rektorenprufung in Koblenz Nach langjahriger Lehrertatigkeit an Schulen in Gerschede und Dellwig wurde er 1918 Rektor der Essen Frintroper Stifterschule Frintrop 2 Er studierte in Koln und Bonn und wurde 1923 mit der Arbeit Die Idee der Arbeitsschule in den verschieden Phasen der Gestaltung bei Sokrates Plato Comenius Pestalozzi Gaudig Kerschensteiner zum Dr phil promoviert Die Ideen der Padagogen Gaudig und Kerschensteiner setzte Hagedorn in Frintrop wo er bis zu seiner Pensionierung blieb in die Praxis um Von 1918 bis 1938 leitete er zudem eine padagogische Arbeitsgemeinschaft zur Lehrerfortbildung Auf Grund von Schwerhorigkeit schied er im Mai 1943 auf eigenen Antrag aus dem Schuldienst aus und zog sich in eine Hutte bei Fretter im Sauerland zuruck Auf dem Weg zu seiner Hutte wurde der Sechsundsechzigjahrige dort am Morgen des 7 Marz 1951 beim Uberqueren eines Eisenbahnubergangs von einem Zug erfasst und getotet 1 Nach seinem Tod BearbeitenAuch nach seinem Tod wurden in der Zeitung Borbecker Nachrichten und in der Zeitschrift des Plattdeutschvereins De Pohlborger Gedichte von ihm abgedruckt Sein Marchenbuch Marchenzauber Twolf Marchen opp platt fand in den 1950er Jahren Eingang in die Schulliteratur 2 Der Verein Reuenberger Borbeck widmete Hagedorn kurz nach seinem Tod den Hagedornstein einen Gedenkstein Er befindet sich unweit von Hagedorns Elternhaus 3 Auch die Gegend um Hagedorns Geburtshaus das Hagedorntal und eine Strasse die Hagedornstrasse wurden nach ihm benannt Mehrere Gedichte des Werkes Hatte on Heeme Botterblaumen wurden 2007 von der Gruppe Mitten in Borbeck auf die CD Borbecksch Platt Heeme wat haw ick di leiw gesprochen Der Titel der CD stammt aus dem Gedicht Heeme das in dem Werk Hatte on Heeme erschien 3 Der Borbecker Kunstler Andreas Koerner fertigte 2010 ein Portrat des Dichters an Beziehung zum Nationalsozialismus BearbeitenIn der Zeit des Nationalsozialismus war Hagedorn innerhalb der NSDAP Gauleitung Essen Fachschaftsleiter fur Lyrik und daneben Gaufachberater fur Mundart 4 Zu dieser Zeit publizierte er verschiedene systemkonforme Werke wie 1936 Friedrich Krupp Der ewige Deutsche und 1937 Krupp der Kampfer Ein Heldenlied 4 Letzteres wurde nach Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 5 Werke BearbeitenSeine Werke befassen sich grosstenteils mit der sich im Wandel begriffenen Landschaft seiner Umgebung seinen Erlebnissen Erinnerungen und den Werdegang der Mundart Besonders seine spaten Werke zeichnen sich durch viel Humor aus 1 Er schrieb auf Borbecksch einem niedersachsischen Dialekt der im Grenzgebiet zum niederfrankischen Sprachraum entstand und Hochdeutsch 1 Hatte on Heeme Plattdeutsche Dichtungen 1930 Honnenseelen Geschichten von onse verbeenige Fronne In niedersachsischer Mundart 1938 Kriegstagebauk In niedersachsischer Mundart 1940 Hamann Ohme Joann Stemmen uut Blaut on Are In niedersachsischer Mundart 1941 Ulenspeigel en Essen 1941 Marchenzauber Twolf Marchen opp platt 1951 Flautepiepen 1956 Dat Dubbelte Dutzend Bauk 12 Geschichten 12 Gedichte 1959 Ein Beispiel Hermann Hagedorn Plattdutsch aus Flautepiepen 1956 Och wat da Lu nech seggt Plattdutsch sall utgestorwen si en Weil kan Mensch ma plattdutsch sprackt Lo git mi met son Quatsch defri en Mack gitt da Doppe oppen Dann wett git dat Plattdutsch noch lewt Da Blaume do an n Auwer geklewt Plattdutsch komp so ut n Grond gekroppen On Borbecksch Plattdutsch rond on breet Lach di da Blae On stronzt da Knoppen Dan bottergeelen Moonskopp awer kickt en t Wae As deen am alle Hogedutschen leed On dusse Blaume het n Broe Do sitt ha op n Garenpohl On flott Bekiek di es sin Kammesol n Vuegel het jo kane Hoe Es ha nech kohlrawenschwatt On bottergeel dan Schnabel Jo dussen Vuegl es kapabel Schon flott ha nech doch hatt On utgesprockn frech op Borbecksch Platt Wo Sonne Vuegels flott on Blaumkes wasst do wonnt ok Lu da dotau passt Kiek di da Husken aan da olle Kottkes So plattdutsch stott so do bi Dagg on Nach Do huust da Mittans noch da Drutzkes Zettkes On plattdutsch ket so o et es en Prach Jo Plattdutsch lewt As Tuge raup ick op Blaumen on Vuegels Huser on Karken On dat varroh ick enk noch bowen dropp Da plattdutsche Di es send da Ferken Reaktionen auf Hagedorns Werke BearbeitenDer Munsterlander Pfarrer Augustin Wibbelt der zur Zeit Hagedorns lebte und wie Hagedorn auch Mundartdichter war sagte uber Hatte on Heeme der doppelte Pulsschlag der durch alle diese Verse vibriert ein kindlich warmes frohes Gemut und eine innige Naturseligkeit die in ihrer neckischen Stimmung und ihrem volkstumlich kraftigen Humor der naheliegenden Gefahr der Sentimentalitat vollig entgeht Eine unberuhrte Reinheit eine taufrische Morgenluft weht durch diese Dichtungen eine gesunde Frommigkeit die schalkhaft zu lacheln versteht 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Impressionen aus dem Hagedorntal Zum 110 Geburtstag des Dichters Hermann Hagedorn WAZ 1994 a b Hermann Hagedorn Hatte on Heeme Botterblaume 2004 S 5 a b Booklet der CD Borbecksch Platt Heeme wat haw ick di leiw a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 211 Liste der auszusondernden Literatur der Deutschen Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone 1948 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Hagedorn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hermann Hagedorn im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren Biographie auf bvv dellwig de Gedichte von Hagedorn auf bvv dellwig deNormdaten Person GND 133965066 lobid OGND AKS VIAF 40579579 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hagedorn HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer und HeimatdichterGEBURTSDATUM 20 August 1884GEBURTSORT DellwigSTERBEDATUM 7 Marz 1951STERBEORT Fretter Gemeinde Finnentrop Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Hagedorn Heimatdichter amp oldid 225650647