www.wikidata.de-de.nina.az
Herbert Wahlen 24 August 1904 in Dusseldorf August 1945 in Kaunas Litauische SSR in sowjetischer Kriegsgefangenschaft war ein deutscher Theaterintendant Regisseur und Schauspieler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerbert Wahlen wuchs als Sohn eines hoheren Postbeamten in Dusseldorf auf und legte dort 1925 seine Schauspielprufung ab Seine Lehrerin und Mentorin war Louise Dumont Am Dusseldorfer Theater lernte er auch seine spatere Ehefrau Hilda Wahlen geb Brinkmann 1903 1956 kennen die eine Ausbildung zur Tanzpadagogin absolvierte 1 Das Paar heiratete 1932 und hatte vier Kinder die 1934 erstgeborene Tochter Karin die nach dem Krieg ebenfalls Schauspiel studierte Mutter von Nicole C Karafyllis und drei Sohne die zwischen 1936 und 1942 geboren wurden Von Anfang an interessierte sich Herbert Wahlen fur das Regie Fach das den Kern seiner Theaterkarriere bildete Nach Stationen unter anderem am Stadttheater Hagen war er in den Spielzeiten 1929 30 und 1930 31 Oberspielleiter des Schauspiels am Vereinigten Stadttheater Gladbach Rheydt unter Intendant Paul Legband 2 Nach weiteren Stationen unter anderem mit Marianne Hoppe am Neuen Theater in Frankfurt am Main 3 dem Arthur Hellmer vorstand holte Legband Wahlen 1935 als stellvertretenden Intendanten und Oberspielleiter an das Stadttheater Altona nach der Eingemeindung Altonas Deutsches Volkstheater Hamburg wo er zwei Spielzeiten blieb Im Sommer 1937 wechselte er als Oberspielleiter an die Stadtischen Buhnen in Frankfurt am Main unter Generalintendant Hans Meissner 4 Seine letzte berufliche Station war Ostpreussen wo Wahlen bis zum Intendanten aufstieg Ab der Spielzeit 1940 41 wirkte er als Schauspieldirektor am Neuen Schauspielhaus der Stadtischen Buhnen Konigsberg 5 verpflichtet durch Oberburgermeister Hellmuth Will Sein Wechsel nach Konigsberg wurde im allgemeinen sehr bedauert 6 Aus dem Frankfurter Ensemble holte er unter anderem Antje Ruge und Martin Florchinger nach Konigsberg die spater in der DDR beruhmt wurden Als Dramaturg arbeitete an Wahlens Seite Karl Pempelfort bis zu dessen Einberufung 1942 Im Jahr 1943 bis zur reichsweiten Schliessung der Theater im Sommer 1944 hatte Wahlen die Intendanz der gesamten Stadtischen Buhnen in Konigsberg inne Sie gehorten zu den grossten Deutschlands und waren insbesondere fur den damals sogenannten Ostraum einflussreich inklusive der Bespielung der Theater in den ab Sommer 1941 von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten Polens und Weissrusslands Im Herbst 1944 wurde Wahlen zur Wehrmacht eingezogen Er geriet zum Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft und starb im August 1945 im vierzigsten Lebensjahr im sowjetischen Kriegsgefangenenlager in Kowno bzw Kaunas im heutigen Litauen 7 Auf dem zugehorigen Friedhof liegt er in einem Massengrab begraben seit 2009 ist sein Name neben anderen auf einem Gedenkstein eingraviert Bis weit in die 1950er Jahre galt Wahlen in der deutschen Theaterszene als verschollen auf eine Ruckkehr aus der Kriegsgefangenschaft wurde vergeblich gehofft Leistungen BearbeitenHerbert Wahlen galt bis zu seinem fruhen Tod als einflussreiche Figur in der deutschen Theaterlandschaft und war an der Hochschule fur Theater in Frankfurt am Main auch in der Ausbildung von Schauspielschulern tatig Eine nahere Bekanntschaft verband ihn mit Heinrich George Immer wieder stand er in kleineren Rollen selbst auf der Buhne bevorzugt in Komodien und Lustspielen Was bezuglich der Inszenierung von Stucken seinerzeit explizit als Leistung galt ist vor dem historischen Zeithintergrund zu betrachten und bedarf noch der theaterwissenschaftlichen Analyse 8 Wahlen war unter anderem bekannt fur mehrere Erst und Urauffuhrungen des spanischen Barockdichters Lope de Vega in Frankfurt am Main und Konigsberg Auch seine Neuinszenierung des Faust I Teil zur Eroffnung der Spielzeit 1942 43 in Konigsberg stiess deutschlandweit auf positives Presseecho mit Otto Michael Bruckner als Faust Willi Molthoff als Mephisto Antje Ruge als Gretchen Hilde Willer als Marthe Max Weber als Wagner Das lange unbekannte Todesdatum der genaue Todestag bleibt weiterhin unklar 9 und die vergleichsweise schlechte Quellenlage zu den Stadtischen Buhnen in Konigsberg fur die 1940er Jahre fuhrte dazu dass Herbert Wahlen in zahlreichen biografischen und theatergeschichtlichen Standardwerken bis heute nicht auftaucht Werke BearbeitenHerbert Wahlen Schillers deutsche Sendung eine Schillerwoche im Ruhrgebiet Festschrift der Vereinigten Stadttheater Duisburg Hamborn Leipzig Beck 1934 36 SeitenLiteratur BearbeitenThomas Eicher et al Theater im Dritten Reich Kallmeyer 2000 Albert Richard Mohr Das Frankfurter Schauspiel 1929 1944 eine Dokumentation Kramer 1974 Weblinks Bearbeitenhttp www kultur in ostpreussen deEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Loup Schonheit und Freiheit Friedrich Schiller und das Dusseldorfer Schauspielhaus Dumont Lindemann Stern Verlag Dusseldorf 1959 S 159 Hinweis auf Hilda Brinkmann Deutsches Buhnen Jahrbuch 1930 Bd 41 S 426f Birgit Pargner Deutsches Theatermuseum Munchen Marianne Hoppe Erst Schonheit dann Klugheit und dann das helle saubere Herz Henschel 2009 Mohr 1974 Herbert Wahlen ist an zahlreichen Stellen genannt Vgl auch Deutsches Buhnenjahrbuch Jg 53 1942 S 509 sowie Thomas Eicher et al Theater im Dritten Reich 2000 Mohr 1974 S 288 Nachforschungen der Familie Vgl z B Schultke Bettina Theater oder Propaganda Die Stadtischen Buhnen Frankfurt am Main 1933 1945 Reihe Studien zur Frankfurter Geschichte 40 Kramer 1997 mit Nennung Wahlens an mehreren Stellen Im Standardwerk dem Deutschen Theater Lexikon begr von W Kosch findet sich sogar noch 2004 nicht einmal sein Geburtsdatum sondern der Hinweis Lebensdaten unbekannt vgl Kosch Wilhelm Bigler Marschall Ingrid Hg Deutsches Theater Lexikon Zurich Munchen K G Sauer 2004 Bd V Ueber Weisbach Eintrag Wahlen Herbert auf S 2926Normdaten Person GND 128120908 lobid OGND AKS VIAF 55190186 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wahlen HerbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Theaterintendant Regisseur und SchauspielerGEBURTSDATUM 24 August 1904GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM August 1945STERBEORT Kaunas Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Wahlen amp oldid 229076932