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Herbert Staude 20 Marz 1901 in Schmolln 28 August 1983 in Frankfurt am Main war ein deutscher Chemiker Photochemie Physikalische Chemie Elektrochemie Herbert Staude Februar 1966 Gottingen Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und US Aufenthalt 2 1930er Jahre bis zum Kriegsende 3 Nachkriegszeit 4 Ubersiedlung nach Westdeutschland 5 Werk 6 Mitgliedschaften und Ehrungen 7 Schriften 8 Literatur 9 WeblinksAusbildung und US Aufenthalt BearbeitenStaude studierte Mathematik Physik und Chemie an der Universitat Leipzig an der er 1925 im Institut von Max Le Blanc bei Fritz Weigert 1876 1947 uber Photochemie promoviert wurde Monochromatische Universalfilter und ihre Anwendung Anschliessend war Staude zunachst bis 1926 Assistent bei seinem Doktorvater um danach bis 1931 als Privatassistent von Le Blanc zu wirken In dieser Zeit beschaftigte er sich vor allem mit thermodynamischen Fragestellungen Daran schloss sich ein Aufenthalt in den USA an wo Staude als Industriechemiker fur die A O Smith Steel Corporation in Milwaukee tatig war Aus Rationalisierungsgrunden entliess diese Firma aber schon 1932 wieder alle Deutschen so dass Staude nach Deutschland zuruckkehrte 1930er Jahre bis zum Kriegsende BearbeitenZunachst arbeitete er wieder als Assistent von Fritz Weigert Dieser wurde jedoch schon 1933 als judischer Wissenschaftler aus der Universitat entlassen Obwohl Staude im Marz 1933 einen Ruf an das Wheaten College in Illinois bekam lehnte er dieses Angebot ab und ging im Mai 1933 zu Professor Robert Luther an das Photographische Institut in Dresden Luther war einer der Vorganger Weigerts in der Leipziger photochemischen Abteilung des Physikalisch Chemischen Institutes In Dresden befasste sich Staude vor allem mit photometrischen und sensitometrischen Messungen und anderen Themen der Photochemie und Photographie Trotz seiner Mitgliedschaft im Nationalsozialistischen Lehrerbund dem er von 1934 bis 1936 angehorte bekam Staude zunehmend Probleme bei seiner beruflichen Entwicklung auch weil er sich weigerte in SA und NSDAP einzutreten So wechselte er zunachst 1936 als wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Firma Siemens und Halske spater arbeitete er bei der Filmfabrik Zeiss Ikon Ab dieser Zeit bis Kriegsende gehorte Staude dem NS Bund Deutscher Technik an Dank einer Fursprache Max Volmers habilitierte er sich 1939 an der TU Berlin Beitrag zur Kenntnis des Entwicklungsvorganges Die Rolle der Oxydationsprodukte erhielt aber erst 1943 eine Dozentur fur Physikalische Chemie am Physikalisch Chemischen Institut der TH Berlin Charlottenburg unter Volmer Dieses Institut wurde infolge des Kriegsverlaufes in Staudes Geburtsstadt Schmolln ausgelagert so dass sich auch Staude bei Kriegsende dort befand Nachkriegszeit BearbeitenIm Zuge der Befreiung von Schmolln durch amerikanische Truppen wurde Staude zunachst als Burgermeister seiner Heimatstadt eingesetzt Nach dem Besatzungswechsel am 1 Juli 1945 wechselte Staude mit Genehmigung der SMAD wieder in vertrautes Metier er wurde als Oberstudiendirektor Leiter der Schmollner Oberschule und unterrichtete Mathematik und Chemie Gleichzeitig ubernahm er kommissarisch als Nachfolger Luthers die Leitung des Institutes fur wissenschaftliche Photographie der TH Dresden 1946 gab es wieder Kontakte zum Leipziger Institut fur Physikalische Chemie Massgeblichen Anteil an einer Berufung Staudes hatte Karl Friedrich Bonhoeffer der seinen Wechsel an die HU Berlin vorbereitete Folgerichtig erfolgte im Dezember 1946 die Berufung von Herbert Staude zum ausserplanmassigen Professor Als Bonhoeffer Anfang 1947 Leipzig verliess ubernahm Staude dessen Vorlesung und erhielt wenig spater auch die Berufung zum planmassigen Professor fur Photochemie und Elektrochemie Daruber hinaus ubernahm er zunachst kommissarisch die Leitung des Instituts fur Physikalische Chemie Dieses wurde unter Staudes Fuhrung in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut 1949 erhielt Staude seine Berufung zum Professor mit Lehrstuhl fur Physikalische Chemie ab 1951 war er auch Dekan der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat Ubersiedlung nach Westdeutschland BearbeitenEnde der 1950er Jahre kam es dann zu einem einschneidenden Erlebnis fur ihn Nachdem ein Oberassistent seines Institutes aus der DDR geflohen war wurde Staude nach einem Kolloquium von zwei Angehorigen des Ministeriums fur Staatssicherheit zu einem Verhor gebracht Dabei wurde das Ziel verfolgt dass Staude zukunftig potentielle Fluchtlinge im Universitatsbetrieb denunziere Eine Dienstreise nach Osterreich nutzte Staude um nun selbst der DDR den Rucken zu kehren Dieser Schritt fand an der Leipziger Universitat ein sehr geteiltes Echo in Unkenntnis der Grunde auch Missbilligung Staude gelang es rasch im universitaren Betrieb wieder Fuss zu fassen Zunachst bekam er noch 1959 eine Honorarprofessur am Institut fur Physikalische Chemie der Goethe Universitat Frankfurt am Main 1964 wurde er zum Professor fur Physikalische Chemie berufen Werk BearbeitenEr befasste sich mit dem photographischen Entwicklungsverfahren aber auch Passivierung von Metallen Thermodiffusion Mischungswarmen Kinetik der Adsorption an Elektroden Mitgliedschaften und Ehrungen Bearbeiten1956 wurde er ordentliches Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig und war ab 1959 korrespondierendes Mitglied Schriften Bearbeitenmit Gerhard Stade Mikrophotographie Akademische Verlagsgesellschaft Leipzig 1939 mit Erich Stenger Fortschritte der Photographie Leipzig Akademische Verlagsgesellschaft Band 1 bis 3 1938 1940 1944 Der Photographische Prozess Leipzig Fachbuchverlag 1953 Photochemie BI Hochschultaschenbucher Mannheim 1962 2 Auflage 1966 Versuche zur Natur des latenten Bildes und ihre Deutung Berlin Akademie Verlag 1965 Herausgeber Physikalisch Chemisches Taschenbuch Akademische Verlagsgesellschaft Leipzig 1945 1949Literatur BearbeitenKlaus Scherzer Herbert Staude Anmerkungen zu Leben und Werk Bunsen Magazin 6 2001 S 163 165 sowie S 166 Eberhard Staude ErinnerungenWeblinks BearbeitenBiografie im Chemie Forum Erkner Biographie an der Universitat Leipzig pdfNormdaten Person GND 137926332 lobid OGND AKS LCCN n82063753 VIAF 84170338 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Staude HerbertKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 20 Marz 1901GEBURTSORT SchmollnSTERBEDATUM 28 August 1983STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Staude amp oldid 228441857