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Herbert Kunze 6 Dezember 1895 in Stassfurt 12 Februar 1975 in Erfurt war ein deutscher Kunsthistoriker und Direktor des Angermuseums Leben BearbeitenHerbert Kunze absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universitat Munchen und studierte Kunstgeschichte in Munchen Leipzig und Berlin Er promovierte 1923 in Halle Von 1923 bis 1924 war er als Assistent am Landesmuseum in Oldenburg tatig Von 1924 bis 1925 beschaftigte er sich mit der Inventarisierung der Kunstdenkmaler der Provinz Sachsen Zu seinem Fachgebiet zahlte die mittelalterliche Kunst insbesondere die mittelalterliche Plastik 1925 wurde seine Dissertation unter dem Titel Die Plastik des 14 Jahrhunderts in Sachsen und Thuringen im Verlag Bruno Cassirer in Berlin publiziert Am 1 Dezember 1925 ubernahm Kunze als Nachfolger von Walter Kaesbach die Stelle als Direktor am Stadtischen Museum in Erfurt dem heutigen Angermuseum Kunze war gleichzeitig Sekretar des Erfurter Kunstvereins und setzte die von Kaesbach begrundete Ausstellungstatigkeit zeitgenossischer Avantgardekunst fort 1935 gelang es Kunze 300 Fayencen aus dem Nachlass des Sammlers Paul Heiland 1870 1933 aus Potsdam zu erwerben Er konnte damit die Sammlung des Stadtischen Museums um einen weiteren Schwerpunkt im Kunsthandwerk erweitern Unter der Leitung von Kunze fanden Personalausstellungen von Kunstlern statt deren Werke in der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus bereits unter heftiger Kritik standen und wenig spater offentlich verboten wurden 1927 und 1930 Gerhard Marcks 1927 1928 1931 1934 Erich Heckel 1925 1926 1929 30 1935 Christian Rohlfs oder 1929 Otto Dix Erstaunlicherweise konnte Herbert Kunze noch im September Oktober 1936 eine Ausstellung u a mit Werken von Erich Heckel Karl Schmidt Rottluff Emil Nolde und Christian Rohlfs aus Erfurter Privatbesitz zeigen Am 3 September 1937 wurden im Rahmen der Aktion Entartete Kunst 765 Werke 1 der modernen Sammlung des Kunstmuseums beschlagnahmt Herbert Kunze verlor sein Amt als Museumsdirektor und erhielt Hausverbot Im Januar 1939 verklagte Kunze die Stadt Erfurt da sich seine Kundigung nach seiner Rechtsauffassung nicht mit dem ihm vertraglich zugesicherten Beamtenstatus vereinbaren liess Der Rechtsstreit wurde in erster Instanz zugunsten des Klagers entschieden Die Stadt Erfurt legte aber Berufung ein so dass man sich erst im Juli 1940 auf einen Vergleich einigte Von 1938 bis 1945 leitete Magdalene Rudolph die spatere Ehefrau von Herbert Kunze das Angermuseum Sie verhinderte dass das Wandgemalde Lebensstufen von Erich Heckel durch die Nationalsozialisten zerstort wurde indem sie es durch eine provisorische Wand verschliessen liess 1942 heirateten Magdalene Rudolph und Herbert Kunze 1945 wurde Herbert Kunze rehabilitiert Er ubernahm erneut das Direktorat des Angermuseums Er veranstaltete 1946 die erste Nachkriegsausstellung in Erfurt und unter seiner Leitung wurden die Kriegsschaden am Angermuseum beseitigt und das Museum wiedereroffnet Fur Kunze sollte im Angermuseum nach 1945 erneut die Gegenwartskunst thematisiert werden Gleichzeitig galt es den Verlust einer uber die Stadt hinaus bekannten Sammlung expressionistischer Kunst aufzuarbeiten 1963 wurde das Arbeitsverhaltnis mit Herbert Kunze aufgrund von Diskrepanzen zur Kulturpolitik der DDR beendet Im selben Jahr wurde Kunze zum Professor ernannt und Ehrenmitglied des Kunstler und Freundeskreises Erfurter Ateliergemeinschaft Literatur BearbeitenCornelia Nowak Herbert Kunze In Ernst Herrbach Hrsg Der Erfurter Kunstverein zwischen Avantgarde und Anpassung eine Dokumentation von 1886 bis 1945 Angermuseum Erfurt 2009 ISBN 978 3 930013 14 2 S 224 Beate Klostermann Die Sonderausstellungen des Angermuseums von 1945 bis 1962 Eine rezeptionsasthetische Analyse Dissertation Universitat Erfurt 2007 Digitalisat Kunze Herbert in Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Munchen Saur 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 393Einzelnachweise Bearbeiten Beate Klostermann Die Sonderausstellungen des Angermuseums von 1945 bis 1962 Eine rezeptionsasthetische Analyse Dissertation Universitat Erfurt 2007 S 22 Digitalisat Die Angaben schwanken in verschiedenen Quellen von 591 bis rund 800 beschlagnahmte Werke Normdaten Person GND 116613823 lobid OGND AKS LCCN n87856885 VIAF 74607833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kunze HerbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Direktor des AngermuseumsGEBURTSDATUM 6 Dezember 1895GEBURTSORT StassfurtSTERBEDATUM 12 Februar 1975STERBEORT Erfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Kunze Kunsthistoriker amp oldid 217994902