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Herbert A Tulatz 21 Juni 1914 in Breslau 28 Juni 1968 in Bad Homburg war ein linker Politiker und deutscher sowie internationaler Gewerkschaftsfunktionar In Breslau gehorte er der Sozialistischen Arbeiter Jugend SAJ an und beteiligte sich bis zu seiner Verhaftung 1936 an der illegalen Arbeit der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands SAP Nach 3 Jahren Zuchthaus bis 1940 wurde er 1942 in die Strafdivision 999 eingezogen und gelangte im April 1943 in Tunesien in Kriegsgefangenschaft Bis Anfang 1946 war er in mehreren Kriegsgefangenenlagern in den USA 1946 Leiter des Wirtschaftsamts in Uffenheim Bayern und Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 1946 bis Ende 1949 Verlagstatigkeit in Metzingen Wurttemberg dann Gewerkschaftsfunktionar und sozialdemokratischer Politiker in Hessen Seit 1952 war er Leiter der DGB Bundesschule in Oberursel und seit 1961 stellvertretender Generalsekretar des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften IBFG in Brussel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenHerbert Albert Tulatz wuchs in einer Breslauer Arbeiterfamilie auf und schloss sich im Alter von 14 Jahren der sozialistischen Arbeiterbewegung an Von 1928 bis 1934 besuchte er die Aufbauschule in Breslau wo er 1934 das Abitur ablegte 1 Den Nazis war er als Mitglied der Sozialistischen Arbeiter Jugend SAJ und der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands SAP bekannt Wegen Mangel an politischer Reife wurde ihm von der NSDAP der Zugang zur Hochschule verweigert Tulatz begann daher eine Lehre am Breslauer Bankhaus Eichborn amp Co das ihn anschliessend als Bankangestellter beschaftigte Als Auslandskurier der Breslauer SAP 2 hielt Tulatz Kontakt zu emigrierten Sozialisten in der Tschechoslowakei Im September 1936 wurde er von der Gestapo verhaftet Der 1 Strafsenat des Oberlandesgerichts Breslau verurteilte ihn am 22 Marz 1937 zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus und funf Jahren Ehrverlust Strafverfahren gegen Tulatz und andere Zwangsarbeit in den Zuchthausern Brandenburg Gorden und Coswig Anhalt sowie in den Elbregulierungslagern Rosslau und Griebo 3 Nach der Haftentlassung am 10 Marz 1940 fand Tulatz im Bauwesen eine Anstellung als Buchhalter und im Oktober 1940 im Breslauer Schlesien Verlag als 1 Prokurist und Geschaftsfuhrer Aufgrund seiner Zuchthausstrafe galt Tulatz als wehrunwurdig Er wurde jedoch am 16 Oktober 1942 in die sogenannte Strafdivision 999 eingezogen und bis Ende Dezember 1942 auf dem Truppenubungsplatz Heuberg Schwarzwald fur den Pak Zug der 3 Kompanie des Afrika Schutzen Regiments 961 ausgebildet Weitere Ausbildungsorte dieser Kompanie des Bewahrungsbataillons 999 waren Turnhout in Belgien und Tarascon in Sudfrankreich Vom 9 Marz 1943 an wurde Tulatz nach Neapel verlegt und gelangte nach einem Seetransport von Palermo Mitte Marz nach Tunis Gegen Ende Marz kam er nach Pichon bei Kairouan wo fast die gesamte Kompanie in britische Gefangenschaft geriet 3 Nach Kriegsgefangenschaft in den USA wo er in Fort Devens Massachusetts Lagersprecher der Antifaschisten war 4 trat er 1946 in Bayern der SPD bei und wurde 1947 Herausgeber der Zeitschrift Die Zukunft Unabhangige Zeitschrift junger Menschen und veroffentlichte Bucher und Aufsatze 5 Seit 1952 war Tulatz Leiter der DGB Bundesschule in Oberursel Fur die SPD war Tulatz Vorsitzender in Oberursel Stadtverordneter Mitglied des Bezirksvorstandes Hessen Sud Leiter der Betriebsgruppenorganisation Hessen Sud und Mitglied des hessischen Landesvorstandes Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Nigeria im Auftrag des DGB Bundesvorsitzenden Willi Richter wurde Tulatz 1961 stellvertretender Generalsekretar des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften IBFG in Brussel Er widmete sich hauptsachlich dem Aufbau nichtkommunistischer Gewerkschaften in Afrika Asien und Lateinamerika Uber seine Arbeit berichtet Tulatz 1963 u a in Die Gewerkschaftsentwicklung Nigerias Der damalige Student und spatere Philosoph Oskar Negt der bei Tulatz eine Assistenzstelle antrat ubernahm durch die Aufenthalte Tulatz in Afrika 1961 die kommissarische Leitung der DGB Bundesschule in Oberursel 6 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenABC des Gewerkschafters 1957 gemeinsam mit Heinz Raspini Handbuch fur Vertrauensleute der IG Chemie Papier Keramik 1957 Die Gewerkschaftsentwicklung Nigerias 1963 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Bescheinigung seiner ehemaligen Lehrerin der Oberstudiendirektorin Dr Hildegard Reiter 21 Dezember 1964 Privatarchiv Claus Tulatz Paris Hanno Drechsler Die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands SAPD Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung am Ende der Weimarer Republik Verlag Anton Hain 1965 S 333 a b Zahlreiche Dokumente hierzu sind im Privatarchiv von Claus Tulatz in Paris vorhanden Helga Grebing Christl Wickert Hrsg Das andere Deutschland im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Essen 1994 Helga Grebing Hrsg Lehrstucke in Solidaritat Briefe und Biographien deutscher Sozialisten 1945 1949 Stuttgart 1983 S 382 Oskar Negt Schlusselerfahrungen eines politischen Intellektuellen In Das Argument Band 280 51 Jahrgang Heft 1 2 2009 Weblinks BearbeitenHerbert Tulatz im Archiv der sozialen Demokratie Herbert Tulatz in der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Bilder von Herbert Tulatz Herbert A Tulatz Die Gewerkschaftsentwicklung Nigerias Sie haben etwas wiedergutzumachen Sonderkommando Dirlewanger In Der Spiegel 14 1951 vom 4 April 1951 S 27 31 Teil 1 7teilig Cornelia Domaschke Daniela Fuchs Frotscher Gunter Wehner Hrsg Widerstand und Heimatverlust Deutsche Antifaschisten in Schlesien Dietz Verlag 2012 https www rosalux de fileadmin rls uploads pdfs Publ Texte Texte 73 pdfNormdaten Person GND 124989861 lobid OGND AKS VIAF 72341251 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tulatz Herbert A KURZBESCHREIBUNG deutscher Gewerkschafter und Politiker SPD GEBURTSDATUM 21 Juni 1914GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 28 Juni 1968STERBEORT Bad Homburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert A Tulatz amp oldid 226524993