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Henry Nock 1741 in Tipton 1804 in London war ein britischer Buchsenmacher 1 2 Von 1771 bis 1804 war Nock Waffenlieferant des Board of Ordnance der Behorde fur Waffen und Ausrustung der britischen Streitkrafte von 1777 bis 1803 belieferte er auch die East India Company 3 Er fertigte Waffenteile und komplette Handfeuerwaffen von kleinen Pistolen bis zu schweren Wallbuchsen Dabei gilt Nock als Wegbereiter der industriellen Massenproduktion Auch setzten seine Werkstatten viele Waffen instand Ausser Militarwaffen fertigte er Zivilwaffen wie Jagdbuchsen oder Duellpistolen 1 Nocks Unternehmen wurde von seinen Nachfolgern weitergefuhrt und entwickelte sich zu Wilkinson Sword 4 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bekannte Erfindungen und Entwicklungen 2 1 Nock Gewehr 2 2 Verdecktes und schraubenloses Schloss 2 3 Hinterlader 2 4 Patentschwanzschraube 2 5 Duke of Richmond s Musket 1792 2 6 Pistole der Royal Horse Artillery 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNock wurde im Jahre 1741 in Tipton geboren und am 17 Mai getauft Er war der erstgeborene Sohn von Ann und Thomas Nock einem Lebensmittelhandler Nock hatte elf Geschwister sein 1754 geborener Bruder Richard wurde spater ebenfalls Buchsenmacher Uber die fruhen Jahre von Nock ist kaum etwas bekannt Es wird angenommen dass er in Tipton oder Umgebung eine Buchsenmacherlehre absolviert und in Birmingham gearbeitet hat 2 Im Jahre 1768 mietete Nock eine Werkstatt in der Elm Street im Londoner Stadtteil Holborn Nock schlug dem Board of Ordnance ein verbessertes Musketenschloss vor doch im November 1770 wies die Behorde den Vorschlag ab 2 Als Nachstes ist bekannt dass Nock im Jahre 1772 ein Geschaft fur Waffenschlosser in Mount Pleasant im Stadtbezirk London Borough of Islington eroffnete 3 Im April 1775 ging er eine Partnerschaft mit William Jover und John Green ein 3 Da Nock in der Company of Gunmakers dem Berufsverband der Buchsenmacher noch nicht etabliert war erhoffte er sich durch Jover der dort Master war bessere Chancen Die Partnerschaft Nock Jover amp Co vertrieb Waffen mit dem von Nock patentierten English Patent No 1095 Schloss am Standort im Stadtbezirk City of Westminster in 83 Long Acre Street In diesem Jahr begann der Amerikanische Unabhangigkeitskrieg und die Gelegenheit fur Waffenproduzenten stand gunstig 4 Das Unternehmen fertigte sowohl Waffen mit umhullten wie auch konventionellen Schloss 1776 kam ein Vertrag mit der East India Company uber 60 Hinterlader nach dem Muster der Ferguson Buchse zustande Die Partnerschaft mit Jover hielt bis in das Jahr 1777 danach gingen die beiden Buchsenmacher wieder getrennte Wege Moglicherweise aufgrund des fehlgeschlagenen Unternehmens wandte sich Nock dem militarischen Markt zu Mit dem Board of Ordnance schloss er 1777 einen Vertrag uber die Lieferung von Bajonetten 2 Im Jahr 1778 bestand eine kurzlebige Partnerschaft mit den Birminghamer Buchsenmachern Samuel John Galton Benjamin Willets und Thomas Blakemore uber die Produktion von Waffenschlossern 1 Auch wenn das Unternehmen nicht erfolgreich war so war es die Keimzelle der Jahrzehnte spater gegrundeten Birmingham Small Arms Company 5 Um 1779 zog Nock nach Whitechapel und 1784 nach Ludgate Hill Mit der Zeit baute er mehrere Produktionsstatten und einen Schiessplatz im Londoner Stadtgebiet auf 3 1783 wurde Charles Lennox 3 Duke of Richmond Generalfeldzeugmeister und forderte Nock Die beiden Manner arbeiteten an innovativen Konzepten fur Handfeuerwaffen 4 1789 wurde Nock zum Buchsenmacher des Konigs Georg III ernannt 6 Nock war aktiv in der Gunmakers Company dem Berufsverband der Buchsenmacher 1781 fertigte Nock einen Satz Lehren fur das Beschussamt der Gunmakers Company 3 1784 wurde er zum Mitglied im Range eines Freemans im Jahre 1795 zum vollstandigen Mitglied im Range eines Liverymans ernannt Nock stieg in der Hierarchie auf und wurde 1802 Master 3 4 Um 1800 machte Nocks Neffe Samuel Nock eine Ausbildung bei seinem Onkel und wurde spater ebenfalls Buchsenmacher 4 7 Auch der Buchsenmacher Ezekiel Baker bekannt fur die Baker Rifle arbeitete einst fur Nock 8 Als Nock mit 63 Jahren auf dem Hohepunkt seiner Karriere starb war er finanziell besser aufgestellt als viele seiner Buchsenmacher Zeitgenossen Er verfugte dass das Unternehmen fur 6 Monate zugunsten der Mitarbeiter laufen solle James Wilkinson sein engster Mitarbeiter fuhrte das Geschaft weiter 4 James Wilkinson heiratete 1792 Ann Jones die wahrscheinlich Nocks Stieftochter war 9 Als 1819 Henry Wilkinson der Sohn von James in das Unternehmen einstieg wurde es in James Wilkinson amp Son umbenannt Der Schwerpunkt des Unternehmens verschob sich in den Jahren immer mehr in Richtung Klingen und daher erfolgte 1889 ein erneuter Namenswechsel zu Wilkinson Sword 4 10 Bekannte Erfindungen und Entwicklungen BearbeitenNock Gewehr Bearbeiten nbsp Hauptartikel Nock Gewehr Im Juli 1779 stellte James Willson ein siebenlaufiges Salvengewehr dem Bord of Ordnance vor Da es Henry Nock war der den Auftrag fur die nachsten zwei Gewehre bekam wird angenommen dass Nock auch den Prototyp hergestellt hat Willson wurde ausgezahlt und war an der weiteren Entwicklung nicht mehr beteiligt das Gewehr wurde deshalb als Nock Gewehr bekannt Bis 1788 lieferte er uber 600 Stuck an das Board of Ordnance 2 Nach dem Ende des Amerikanischen Unabhangigkeitskrieges im Jahre 1783 stagnierte das Geschaft mit dem Militar und Nock verkaufte eine unbekannte Anzahl der Waffen an Zivilisten als Sportgewehr 4 Auf Grundlage des Nock Gewehrs baute Nock einen Karabiner mit drehbarem 6 Laufbundel praktisch einen grossen Bundelrevolver 4 11 Nock war auch bekannt fur seine Bundelrevolver in gewohnlicher Grosse 12 Verdecktes und schraubenloses Schloss Bearbeiten Im Jahre 1775 erwirkte Noch mit seinen Partnern Jover und Green ein Patent uber ein verdecktes Schloss Englisches Patent No 1095 Das Schloss war so umhullt dass es gegen Regen und Wind unempfindlich war und der Zundfunke nicht sichtbar war Es wurden zwar einige zivile Waffen mit diesem Schloss gebaut aber der erhoffte Erfolg blieb aus 4 Im Mai 1781 entwickelte der Buchsenmacher Jonathan Hennem ein Steinschloss bei dem die beweglichen Teile anstatt durch Schrauben durch Federklemmen und Zapfen festgehalten wurden Nock arbeitete auch an einem neuen Schloss und nahm den schraubenlosen Entwurf des Mathematikers George Bolton auf moglicherweise arbeitete Nock auch mit Hennem zusammen Nocks Schloss wurde 1786 vom Militar ausgewahlt 13 6 Das Schloss nahm Elemente des fruheren verdeckten Schlosses auf war aber naher am konventionellen Schloss 5 Das Schloss war mit einer Platte umhullt so dass der ubliche Mechanismus nicht aussen befestigt war Es gab nur eine Feder die sowohl den Hahn wie auch die Batterie aktivierte Dies bedeutete auch eine Verringerung der Teile 14 Bei diesem Schloss befand sich ein grosser Teil des Mechanismus geschutzt im Schaft hinter der Schlossplatte 15 Dadurch dass keine Schrauben verwendet wurden war eine leichte Offnung und Reinigung moglich 16 Obwohl technisch ausgereift und strapazierfahig setzte sich auch dieses Schloss nicht durch weil es komplizierter und deswegen teuer herzustellen als konventionelle Schlosser war 4 Die Produktion des Schlosses erfolgte bereits nach den Prinzipien des Austauschbaus der industriellen Massenproduktion 17 Hinterlader Bearbeiten 1787 entwickelte Nock auf der Grundlage des Crespi Systems einen experimentellen Hinterlader mit aufklappbarem Kammerverschluss und sicherte sich das Patent Nr 1598 Die Waffe wurde vom britischen Militar gepruft aber nicht eingefuhrt 18 Patentschwanzschraube Bearbeiten nbsp Im Jahre 1787 entwickelte Nock eine neue Schwanzschraube fur die er sich das Patent Nr 1598 sicherte 3 Diese Entwicklung wurde als sogenannte Patentschwanzschraube bekannt 19 Bis dahin wurde der Funke durch das Zundloch seitlich zur Pulverkammer gezundet Dies fuhrte zu ungleichmassiger und langsamer Verbrennung 20 Nock fuhrte eine Vorkammer ahnlich einem Kammerdieselmotor ein und erhielt dadurch eine starkere und schnellere Zundung in der Hauptkammer Nocks Erfindung bekam noch mehr Relevanz als man Anfang des 19 Jahrhunderts schlagempfindliche Substanzen zur Zundung heranzog 21 Als Hakenschwanzschraube ausgefuhrt liess sich der Lauf leicht abnehmen 22 23 Duke of Richmond s Musket 1792 Bearbeiten Der Generalfeldzeugmeister Duke of Richmond versuchte die Infanteriebewaffnung zu modernisieren Nock konstruierte eine Muskete mit verschiedenen europaischen Ideen und bekam dafur 100 Pfund Etwa 1000 Stuck wurden produziert und nach einer langeren Testphase als neue Standardbewaffnung ausgewahlt Im Dezember 1792 bestellte Grossbritannien 10 000 Stuck Die Vorbereitungen fur die Herstellung der Waffe bei verschiedenen Buchsenmachern wurden getroffen jedoch machte der Erste Koalitionskrieg diese Plane einige Monate spater zunichte Um den grossen Bedarf zu decken wurde stattdessen die Brown Bess in der Version India Pattern produziert Einige von Nock eingefuhrte Verbesserungen wie der veranderte Schaft oder die Laufbefestigung am Schaft flossen in die spatere Version New Land Pattern ein 6 24 1804 stellte Nock die produzierten Musketen auf ein konventionelles Schloss um 4 Die meisten dieser Musketen wurden im Towerfeuer von 1841 vernichtet 25 Pistole der Royal Horse Artillery Bearbeiten 1793 entwickelte Nock 80 Pistolen mit zwei nebeneinander liegenden Laufen fur die Royal Horse Artillery die berittene Artillerie der British Army Die Laufe waren 45 cm lang und gezogen die Waffe hatte zwei Abzuge Als Pistole war die Waffe kaum beherrschbar aber mit dem Anschlagschaft ergab sie einen sehr brauchbaren Karabiner 16 Weblinks BearbeitenNocks Objekte bei den Royal Armouries 16 17 18 19 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Jaroslav Lugs Handfeuerwaffen 6 Auflage Band I Militarverlag der DDR 1979 S 584 585 a b c d e Ian Daves Clive Thomas Guy Wilson Stephen Wood Peter Finer 2007 Katalog 2007 S 184 185 1 a b c d e f g Benjamin Thomas Henry Nock Gunmaker London 1741 1804 collections museumvictoria com au abgerufen am 15 August 2019 englisch a b c d e f g h i j k l Peter S Wainwright Henry Nock Innovator In American Society of Arms Collectors Bulletin Nr 88 2003 S 1 20 2 PDF a b Extraordinary Pair of Henry Nock Flintlock Pistols bei College Hill Arsenal Zusammenfassung von Howard L Blackmore British Military Firearms 1650 1850 Kapitel 5 a b c Priya Satia Empire of Guns The Violent Making of the Industrial Revolution Penguin Verlag 2018 ISBN 978 0 7352 2187 1 S 194 195 3 Metropolitan Museum of Art Early firearms of Great Britain and Ireland from the collection of Clay P Bedford Verlag New York Graphic Society 1971 S 80 4 Jaroslav Lugs Handfeuerwaffen Band I 6 te Auflage Militarverlag der DDR 1979 S 550 551 Nigel Brown British Gunmakers Band 1 Verlag Quiller Press 2004 ISBN 978 1 904057 47 5 S 92 Ann jones henry nock Wilkinson History of Wilkinson Sword Ltd FundingUniverse Abgerufen am 23 August 2019 Henry Nock Revolving Flintlock Carbine Gerald Prenderghast Repeating and Multi Fire Weapons A History from the Zhuge Crossbow Through the AK 47 Verlag McFarland 2018 ISBN 978 1 4766 6666 2 S 54 5 J Paine Jonathan Hennem and his Screwless Lock in The American Society of Arms Collectors Bulletin Number 107 Fruhling 2013 Robert Wilkinson Latham Phaidon Guide to Antique Weapons and Armour Verlag Phaidon 1981 ISBN 978 0 7148 2173 3 S 209 6 Philip Haythornthwaite British Cavalryman 1792 1815 Verlag Osprey Publishing 2012 ISBN 978 1 78096 640 3 S 57 58 7 a b Jeff Kinard Pistols An Illustrated History of Their Impact Verlag ABC CLIO 2003 ISBN 978 1 85109 470 7 S 42 8 Priya Satia Empire of Guns The Violent Making of the Industrial Revolution Penguin Verlag 2018 ISBN 978 0 7352 2187 1 S 442 9 Dwight B Demerritt Jr John H Hall and the Origin of the Breechloader in The American Society of Arms Collectors Bulletin Number 42 Fruhling 1980 Otto Maresch Waffenlehre fur Offiziere Aller Waffen 1875 Abschn 4 S 25 10 Peter F Blakeley Successful Shotgunning How to Build Skill in the Field and Take More Birds in Competition Verlag Stackpole Books 2003 ISBN 978 0 8117 4370 9 S 20 11 William Wellington Greener The gun and its development Verlag Cassell and Company 1910 S 118 12 Gun Making in Encyclopaedia Britannica 1856 Auflage 8 Band 11 S 97 13 August Niemann Militar Handlexikon Verlag Bonz 1877 S 417 14 Roger Knight Britain Against Napoleon The Organization of Victory 1793 1815 Verlag Penguin UK 2013 ISBN 978 0 14 197702 7 S 60 15 Gregory W Pedlow The Rise and Fall of the Duke of Richmond s Musket Britain s Finest but Least Known Flintlock Musket in Arms amp Armour Band 13 2016 VorschauNormdaten Person VIAF 96099908 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 12 August 2019 PersonendatenNAME Nock HenryKURZBESCHREIBUNG britischer BuchsenmacherGEBURTSDATUM 1741GEBURTSORT TiptonSTERBEDATUM 1804STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henry Nock amp oldid 219824052