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Henning Martin Beier 26 Oktober 1940 in Gudensberg 11 April 2021 in Aachen 1 war ein deutscher Mediziner und Reproduktionsbiologe Er war Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Von Behring Rontgen Stiftung und Mitglied der Arbeitsgruppe Fortpflanzungsmedizin der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Forschung und Funktionen 3 Preise und Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 4 1 Bucher und Beitrage 4 2 Als Mitherausgeber von Fachzeitschriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBeier legte 1960 an der Konig Heinrich Schule in Fritzlar das Abitur ab und studierte Biologie und Chemie an der Philipps Universitat Marburg und der Albert Ludwigs Universitat Freiburg als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Nach Studienaufenthalten am Max Planck Institut fur Verhaltensphysiologie in Seewiesen bei Konrad Lorenz und Jurgen Aschoff nahm er 1964 das Studium der Medizin an der Universitat Marburg auf Von 1964 bis 1967 forschte er als Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes in den Behringwerken in Marburg Marbach Die Promotion bei Friedrich Seidel schloss er 1967 ab Nach dem medizinischen Staatsexamen 1970 erfolgte 1971 in Marburg seine Promotion zum Dr med Von 1971 bis 1974 arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent am Institut fur Anatomie der Christian Albrechts Universitat zu Kiel und habilitierte sich 1973 bei Wolfgang Bargmann fur die Facher Anatomie und Reproduktionsbiologie 1974 folgte Beier dem Ruf an die Medizinische Fakultat der RWTH Aachen auf die erste deutsche Professur fur Anatomie und Reproduktionsbiologie an einer deutschen Medizinischen Fakultat 1975 folgte er einer Einladung als Visiting Scientist an das National Institute of Environmental Health Sciences NIH in Research Triangle Park in North Carolina 1978 wurde er zum Professor und Direktor des Instituts fur Anatomie und Reproduktionsbiologie der RWTH Aachen berufen und lehrte und forschte hier bis zur Emeritierung im Jahr 2007 In den Jahren 1986 und 1987 war er Dekan und 1988 bis 1992 Prodekan seiner Medizinischen Fakultat Seit 2007 forschte er als Professor emeritus am Institut fur Molekulare und Zellulare Anatomie der RWTH Aachen Beier verfasste mehr als 300 wissenschaftliche Publikationen und war Mitherausgeber verschiedener Fachzeitschriften Beier war verheiratet mit der Arztin Karin Beier Hellwig Forschung und Funktionen BearbeitenBeier galt als Pionier der Reproduktionsmedizin in Deutschland und Wegbereiter der In vitro Fertilisation der sogenannten kunstlichen Befruchtung im Reagenzglas Bereits in den 1960er Jahren untersuchte und verglich er die Entwicklung von fruhen Saugetierembryonen in vivo und in vitro Fur das Gelingen der Entwicklung und Implantation erkannte und definierte er den Embryo maternalen Dialog als neues physiologisches und molekulares Phanomen Im Rahmen seiner Forschungsarbeit entdeckte Beier ein neues Protein das vom Schwangerschaftshormon Progesteron gesteuerte Uteroglobin 1966 Im August 1967 veroffentlichten R S Krishnan und J C Daniel aus Boulder Colorado die unabhangige gleichzeitige Entdeckung dieses Proteins Sie wahlten den Namen Blastokinin weil in vitro Kulturversuche nach Meinung der Autoren eine aktive Wirkung auf die Blastozystenbildung erkennen liessen was sich in spateren Wiederholungen jedoch nicht bestatigte Ein weiterer wesentlicher Forschungsbereich Beiers war die klassische und experimentelle Embryologie der Saugetiere die wegen der Verfugbarkeit von Blastozysten in vitro zur Grundlage der Erforschung der embryonalen Stammzellen wurde Als Sondergutachter fur die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG bereiste Beier 1970 die neugegrundeten Zentren des noch jungen Faches Reproductive Sciences in den USA und half mit das Fachgebiet der Reproduktionsmedizin und seine wissenschaftliche Forderung durch Schwerpunktprogramme der DFG in Deutschland zu etablieren Er war Mitglied zahlreicher Forderprogramme der DFG und einer Forschergruppe von 1972 bis 2006 Beier war intensiv mit Fragen der rechtlichen und ethischen Probleme der Biotechnologie befasst insbesondere der Fortpflanzungsmedizin und Stammzellforschung Er war Mitglied und Vorsitzender Stellvertreter der Zentralen Ethikkommission fur Stammzellforschung der Bundesregierung am Robert Koch Institut von 2002 bis 2008 Zuvor war er Berater fur des Bundesministerium fur Gesundheit und fur die Bund Lander Kommission Fortpflanzungsmedizin 1996 und Berater fur das Bundesministerium der Justiz fur die beabsichtigte Novellierung des Embryonenschutzgesetzes 1997 Er diente in zahlreichen internationalen Forschungsprogrammen und Fachgesellschaften als Mitglied Gutachter und Moderator 2 3 Von 1972 bis 1978 und 1997 bis 2000 war er Research Consultant und Reviewer bei der WHO in Genf In den Jahren 1993 bis 1995 war er Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Reproduktionsmedizin 2013 organisierte er die erste gemeinsame Konferenz der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit der Koreanischen Akademie der Wissenschaften und Technologie KAST in Seoul Korea uber Stammzellforschung und ihre klinische Anwendung Preise und Ehrungen Bearbeiten1974 Schoeller Junkmann Preis fur die gesamte Endokrinologie der Deutschen Gesellschaft fur Endokrinologie fur die Arbeit Die hormonelle Steuerung der Uterussekretion und fruhen Embryonalentwicklung des Kaninchens 1974 Doederlein Preis fur Grundlagenforschung in der Gynakologie gemeinsam mit Dr med Karin Beier Hellwig Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe fur die Arbeit Specific secretory proteins of the female genital tract 1992 Karl Ernst von Baer Medaille der Estnischen Akademie der Wissenschaften fur besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Embryologie und Fortpflanzungsbiologie 1993 Forschungspreis der W Gehring Stiftung fur besondere Leistungen auf dem Gebiet der reproduktionsmedizinischen Grundlagenforschung gemeinsam mit Prof Dr med Christa Hegele Hartung Dr med Karin Beier Hellwig und Dr rer nat Ursula Mootz 1998 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 2000 Verleihung der Distinguished Scientist Plaque for the discovery of Uteroglobin NIH Bethesda Md USA 2005 Fellow of the International Academy of Human Reproduction Genf und Jerusalem 2006 Mitglied der ACATECH Deutsche Akademie fur Technikwissenschaften 2007 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft fur ReproduktionsmedizinVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenBucher und Beitrage Bearbeiten als Hrsg mit P Karlson Proteins and Steroids in Early Pregnancy Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1982 ISBN 3 540 10457 7 als Hrsg mit H R Lindner Fertilization of the Human Egg In Vitro Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1983 ISBN 3 540 11896 9 als Hrsg mit I M Spitz Progesterone Antagonists in Reproductive Medicine and Oncology Human Reproduction Suppl 1 Oxford University Press England 1964 ISSN 0268 1161 als Hrsg Fortschritte der Anatomie Embryologie und Reproduktionsbiologie Monographien Reihe seit 1996 Shaker Verlag Aachen The Discovery of Uteroglobin and its Significance for Reproductive Biology and Endocrinology In The Uteroglobin Clara Cell Protein Family Hrsg Anil B Mukherjee Beverly S Chilton Annals of the New York Academy of Sciences Volume 923 S 9 24 2000 mit J Klug A Bernard B S Chilton T P Fleming R I Lehrer L Miele N Pattabiraman G Singh 2000 Uteroglobin Clara Cell 10 kD Family of Proteins Nomenclature Committee Report In The Uteroglobin Clara Cell Protein Family Hrsg Anil B Mukherjee Beverly S Chilton Annals of the New York Academy of Sciences Volume 923 S 348 354 2000 H M Beier et al Neue Wege der Stammzellforschung Reprogrammierung von differenzierten Korperzellen Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina 2009 ISBN 3 939818 15 1 Als Mitherausgeber von Fachzeitschriften Bearbeiten 1985 1997 Zeitschrift Fertilitat Springer Verlag Berlin Heidelberg New York ISSN 1434 6931 1985 1998 Zeitschrift Human Reproduction Oxford University Press England ISSN 0268 1161 print ISSN 1460 2350 web 1994 1998 Zeitschrift Human reproduction update Oxford University Press England ISSN 1355 4786 1998 2004 Zeitschrift Reproduktionsmedizin Springer Verlag Berlin Heidelberg New York ISSN 1434 6931 2000 2010 Zeitschrift Reproductive biomedicine online Chief Editor R G Edwards Cambridge UK spater Martin Johnson Cambridge UK seit 2004 Zeitschrift Journal fur Reproduktionsmedizin und Endokrinologie Verlag Krause und Pachernegg Gablitz ISSN 1810 2107 ISSN 1472 6483Weblinks BearbeitenHenning Beier auf der Website der RWTH Aachen Institut fur Molekulare und Zellulare Anatomie Curriculum Vitae von Henning Beier auf der Website der Leopoldina Publikationen von Henning Beier bei Researchgate net Robert G Edwards Meet our Editors Professor Henning BeierEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeigen Henning M Beier auf lebenswege faz net vom 24 April 2021 RWTH Aachen Prof em Dr Henning M Beier Abgerufen am 15 Oktober 2020 Leopoldina Mitglieder Prof D Henning Beier Abgerufen am 15 Oktober 2020 Normdaten Person GND 1089151845 lobid OGND AKS LCCN n80006129 VIAF 7926041 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beier Henning MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und ReproduktionsbiologeGEBURTSDATUM 26 Oktober 1940GEBURTSORT GudensbergSTERBEDATUM 11 April 2021STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henning Martin Beier amp oldid 238039665