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Friedrich Seidel 13 Juli 1897 in Luneburg 15 August 1992 in Marburg 1 war ein deutscher Zoologe und Entwicklungsbiologe Er war 1954 bis 1967 Direktor des Zoologischen Instituts an der Philipps Universitat Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Weblinks 4 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenSeidel war Sohn eines Lehrers und studierte nach Wehrdienst im Ersten Weltkrieg ab 1919 Zoologie und Naturwissenschaften in Tubingen Hamburg und Gottingen 1923 wurde er bei Alfred Kuhn in Gottingen promoviert und 1926 habilitierte er sich in Konigsberg in Zoologie vergleichender Anatomie und Entwicklungsphysiologie 1930 wurde er ausserordentlicher Professor und 1937 ordentlicher Professor und Direktor des Zoologischen Instituts der Universitat Berlin Schwerpunkt seiner Forschung war die Entwicklungsphysiologie von Insekten Im Zweiten Weltkrieg war er Oberst der Reserve leistete aber als kriegswichtig eingestufte Forschung vergleichende hohenphysiologische Untersuchungen von Tieren 2 Er war Sachbearbeiter fur Ontogenie und Zoologie in der Zeitschrift Der Biologe die 1939 vom SS Ahnenerbe ubernommen wurde 3 1948 wurde er Leiter der Entwicklungsphysiologie am Max Planck Institut fur Tierzucht und Tierernahrung in Mariensee Neustadt am Rubenberge 1951 wurde er wissenschaftliches Mitglied der Max Planck Gesellschaft 1954 wurde er ordentlicher Professor fur Zoologie in Marburg 1967 wurde er emeritiert Er ist bekannt fur klassische Experimente zur In vitro Untersuchung von Embryonen Blastomere von Kaninchen 1952 die aus der Zellkultur zuruck in die Gebarmutter verpflanzt werden konnten und dort zu normalen reproduktionsfahigen Kaninchen heranwuchsen Da er so auch Zellen aus dem zwei und vierzelligen Stadium isolieren und verpflanzen konnte die zu normalen Erwachsenen heranwuchsen war dies der experimentelle in vitro Nachweis der Entstehung von Zwillingen bei Saugern In den 1960er Jahren entdeckte er dass fur das Fruhstadium von Embryos von Wirbeltieren bei Menschen 25 bis 30 Tage nach der Befruchtung bei Mausen nach rund 8 Tagen bei Zebrafischen nach 1 bis 2 Tagen das biogenetische Grundgesetz von Ernst Haeckel nicht gilt sondern dass sich die Embryonalformen von vielen Tierklassen annahern Er nannte es Stadium der Korpergrundgestalt spater wurde es Phylotypisches Stadium genannt 4 1961 62 war er Prasident der Deutschen Zoologischen Gesellschaft 1956 wurde er Mitglied der Leopoldina Schriften BearbeitenDie Geschlechtsorgane in der embryonalen Entwicklung von Pyrrhocoris apterus L Zeitschrift fur Morphologie und Okologie der Tiere Band 1 1924 S 429 506 Untersuchungen uber das Bildungsprinzip der Keimanlage im Ei der Libelle Platycnemis pennipes I V Wilhelm Roux Archiv fur Entwicklungsmechanik der Organismen Band 119 1929 S 322 440 Die Potenzen der Furchungskerne im Libellenei und ihre Rolle bei der Aktivierung des Bildungszentrums Wilhelm Roux Archiv fur Entwicklungsmechanik der Organismen Band 126 1932 S 213 276 Das Differenzierungszentrum im Libellenkeim Wilhelm Roux Archiv fur Entwicklungsmechanik der Organismen Band 131 1934 S 135 187 Entwicklungsphysiologie der Tiere 2 Bande De Gruyter Sammlung Goschen 1953 2 Auflage 1972 1975 1953 Band 1 Ei und Furchung Band 2 Korpergrundgestalt und Organbildung und in der 2 Auflage Band 1 Ei und Furchung 1972 Band 2 Bildung der Korpergrundgestalt 1975 als Herausgeber und Mitautor Morphogenese der Tiere Handbuch der ontogenetischen Morphologie und Physiologie in Einzeldarstellungen mehrere Bande Jena und Stuttgart Fischer ab 1978 darin von Seidel Band 1 Einleitung zum Gesamtwerk Morphogenetische Arbeitsmethoden und Begriffssysteme 1978 Die Entwicklungsfahigkeiten isolierter Furchungszellen aus dem Ei des Kaninchens Oryctolagus cuniculus Wilhelm Roux Archiv fur Entwicklungsmechanik der Organismen Band 152 1960 S 43 130 Entwicklungspotenzen des fruhen Saugetierkeims Arbeitsgemeinschaft fur Forschung des Landes Nordrhein Westfalen 166 Opladen Westdeutscher Verlag 1969 mit Werner Jacobs Systematische Zoologie Insekten Stuttgart Fischer 1975Weblinks BearbeitenSeidel Friedrich Hessische Biografie Stand 22 Mai 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Lebensdaten nach Rudolf Vierhaus Deutsche Biographische Enzyklopadie K G Saur De Gruyter 2008 Ernst Klee Personenlexikon im Dritten Reich Fischer TB 2005 Artikel Friedrich Seidel Dort nach Aussagen von Karl Brandt Ernst Klee loc cit Nelson R Cabej Building the Most Complex Structure on Earth An Epigenetic Narrative of Development and Evolution of Animals Elsevier 2013 S 145Normdaten Person GND 117455091 lobid OGND AKS LCCN n87147170 VIAF 93124944 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seidel FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe und EntwicklungsbiologeGEBURTSDATUM 13 Juli 1897GEBURTSORT LuneburgSTERBEDATUM 15 August 1992STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Seidel Biologe amp oldid 229760203