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Heinz Pichlmaier 10 November 1930 in Munchen 28 April 2019 1 war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 EinzelbelegeLeben BearbeitenHeinz Pichlmaier war ein Sohn des Arztes und Zahnarztes Karl Pichlmaier aus Munchen Heinz Pichlmaier machte 1948 am Theresien Gymnasium Munchen Abitur 1949 begann er ein kombiniertes Studium der Zahn und Humanmedizin an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1953 wurde er mit der Arbeit Uber den Einfluss der Atemtechnik und anderer Nebenbedingungen auf die Resorption von Aerosolen in den gesunden und kranken Atemwegen zum Dr med dent und 1957 mit der Arbeit Ein Beitrag zum Krankheitsbild und zur Behandlung des Paraffinoms zum Dr med promoviert Pichlmaier begann 1957 seine Zeit als Medizinalassistent in der Inneren Medizin bei Gustav Bodechtel 1899 1983 es folgten Tatigkeiten in der Gynakologie bei Werner Bickenbach und der Chirurgie bei Emil Karl Frey Seine Weiterbildungszeit verbrachte Pichlmaier von 1959 bis 1966 an der Chirurgischen Universitatsklinik in Munchen bei Frey und dessen Nachfolger Rudolf Zenker unterbrochen von einem Ausbildungsaufenthalt am St Marks Hospital in London Die Approbation als Arzt erhielt er 1960 1964 die Anerkennung als Facharzt fur Chirurgie 1965 habilitierte sich Pichlmaier fur das Fach Chirurgie mit einer Arbeit uber Die Bedeutung der Lymphozyten fur die Homotransplantation Ab 1966 leitete er die Abteilung fur Allgemeinchirurgie und Thoraxchirurgie der Universitatsklinik Munchen und baute eine aseptische Transplantationseinheit auf 1967 besuchte er mit Hilfe eines Stipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft mehrere Universitaten in den USA und Kanada um die Fortschritte der dortigen Chirurgie kennenzulernen 1971 wurde Pichlmaier zum ausserplanmassigen Professor ernannt 1972 hatte er einen Studienaufenthalt in Paris bei Jean Louis Lortat Jacob 1908 1992 um die dortige Osophaguschirurgie zu studieren und wurde er mit der Organisation einer Abteilung fur Nierentransplantation betraut 1974 erhielt Pichlmaier einen Ruf an die Uniklinik Koln und ubernahm dort den Lehrstuhl fur Allgemeine Chirurgie als Nachfolger von Georg Heberer 1920 1999 und wurde gleichzeitig zum Direktor der Chirurgischen Universitatsklinik der Universitat zu Koln ernannt Zwischen 1979 und 1981 war Pichlmaier auch Vorsitzender der dortigen Ethikkommission 1981 und 1982 war er Dekan der Medizinischen Fakultat 1996 beendete Pichlmaier seine arztlichen Tatigkeiten und trat in den Ruhestand Wirken BearbeitenSchwerpunkte Pichlmaiers Arbeit waren in der Thoraxchirurgie die Chirurgie der Speiserohre der Luftrohre und der Lunge in der Bauchchirurgie die Chirurgie der Leber Er widmete sich der Transplantationschirurgie insbesondere der Nierentransplantation und der Gefasschirurgie 1983 wurde unter Pichlmaiers Leitung innerhalb der Klinik fur Chirurgie die erste Station fur palliative Therapie in der Bundesrepublik Deutschland etabliert 1984 wurde diese Einheit durch einen Hausbetreuungsdienst und das Bildungsforum Chirurgie zur Verbreitung der Ideen und Erfahrungen erganzt Alle drei Einrichtungen wurden durch die Deutsche Krebshilfe gefordert 1992 konnte wiederum mit Unterstutzung der Deutschen Krebshilfe das Dr Mildred Scheel Haus fur Palliativmedizin bezogen werden das heute 15 Betten eine Ambulanz den Hausbetreuungsdienst und die Dr Mildred Scheel Akademie fur Forschung und Bildung als Nachfolgerin des Bildungsforums beherbergt 1994 grundete Pichlmaier die Deutsche Gesellschaft fur Palliativmedizin DGP deren Prasident er von 1994 bis 1998 war 2004 wurde ein Lehrstuhl fur Palliativmedizin an der Universitat zu Koln eingerichtet und mit Raymond Voltz 1963 besetzt 1994 wurde Pichlmaier als stellvertretendes Mitglied 1999 als Mitglied in die Gutachterkommission fur arztliche Behandlungsfehler bei der Arztekammer Nordrhein berufen 1995 wurde er zum Vorsitzenden der Zentralen Kommission zur Wahrung ethischer Grundsatze in der Medizin und ihren Grenzgebieten Zentrale Ethikkommission bei der Bundesarztekammer berufen Die Kommission hat in den drei Amtsperioden unter dem Vorsitz Pichlmaiers bis 2004 neun Stellungnahmen und Erklarungen zu acht Themen verfasst unter anderem zum Schutz nicht einwilligungsfahiger Personen in der medizinischen Forschung 1997 zur Stammzellforschung 2002 und zur Forschung mit Minderjahrigen 2004 Pichlmaier war Mitglied zahlreicher deutscher und auslandischer Fachgesellschaften Von 1991 bis 1995 war er Herausgeber des Zentralblattes fur Chirurgie von 1994 bis 2004 Fachredakteur fur Chirurgie des Deutschen Arzteblattes Pichlmaier hat uber 470 Publikationen in Fachzeitschriften und zahlreiche Buchbeitrage verfasst Mit Friedrich Wilhelm Schildberg ist er Herausgeber des Bandes Thoraxchirurgie der Kirschnerschen allgemeinen und speziellen Operationslehre Er hat bei der Erstellung von interdisziplinaren Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie mitgewirkt Ehrungen Bearbeiten2005 erhielt Pichlmaier die Paracelsus Medaille der deutschen Arzteschaft da er sich durch seine vorbildliche Haltung als Arzt Kliniker Wissenschaftler und akademischer Lehrer als Pionier der nationalen Palliativbewegung Mitglied einer Gutachterkommission sowie Vorsitzender der Nationalen Ethikkommission um die arztliche Versorgung das Gesundheitswesen die arztliche Selbstverwaltung und um das Gemeinwohl in der Bundesrepublik Deutschland in hervorragender Weise verdient gemacht hat 2 Weblinks BearbeitenPublikationen von H Pichlmaier in PubMed Paracelsus Medaille fur Professor Dr med Dr med dent Heinz Pichlmaier 2005 Einzelbelege Bearbeiten Traueranzeige Professor Dr med Dr med dent Heinz Pichlmaier FAZ vom 3 Mai 2019 Paracelsus Medaille fur Professor Dr med Dr med dent Heinz Pichlmaier 2005 abgerufen am 5 Februar 2015Normdaten Person GND 1184998086 lobid OGND AKS LCCN n87130334 NDL 00473050 VIAF 29986962 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pichlmaier HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg und HochschullehrerGEBURTSDATUM 10 November 1930GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 28 April 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Pichlmaier amp oldid 226169889