www.wikidata.de-de.nina.az
Heinz Adolf Mode 15 August 1913 in Berlin 6 Juni 1992 in Halle war ein deutscher Kunsthistoriker Orientalist und Indologe Seine Veroffentlichungen uber die Kunst Indiens machten ihn bekannt Von 1948 bis 1978 war er Professor fur Orientalische Archaologie an der Universitat Halle Wittenberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde als Sohn des Apothekers Hugo Mode und dessen Frau Erna geb Kassel 1913 in Berlin geboren Dort besuchte er Volksschule und Gymnasium wo er 1931 das Abitur ablegte Im Jahr darauf begann er an der Universitat Berlin ein Studium der Kunstgeschichte Indologie Klassischer Archaologie und Ethnologie Da seine Familie judischen Glaubens war musste Heinz Mode 1933 emigrieren und setzte seine Studien in Colombo Ceylon Sri Lanka fort Wahrend einer Studienreise durch Indien lernte er Rabindranath Thakur in Shantiniketan kennen studierte die indischen Sprachen und wandte sich verstarkt der Indologie zu 1935 wurde er von den britischen Kolonialbehorden ausgewiesen und ging in die Schweiz Ab 1935 studierte er Archaologie und Orientalistik an der Universitat Basel wo er 1939 mit einer Studie zu Skulpturen der Insel Ceylon promoviert wurde und sich 1944 mit einer Schrift uber indische Fruhkulturen habilitierte Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Heinz Mode zeitweilig in Schweizer Arbeitslagern interniert Er war Mitglied der KPD und gehorte von 1944 bis 1945 der Bewegung Freies Deutschland BFD an bei deren gleichnamiger Zeitschrift er mitarbeitete Als Leiter der Region Basel der BFD Schweiz nahm er im Mai 1945 an der 2 Landeskonferenz teil und wurde in den BFD Landesausschuss gewahlt Er war 1944 ausserdem Redakteur der Emigrantenzeitung Uber die Grenzen Im Mai 1945 kehrte er nach Deutschland zuruck und lebte zunachst in Munchen Dort arbeitete er in der Kulturabteilung des bayrischen Landesverbandes der KPD Bis 1948 war er als Sekretar der Bayrischen Kunstlervereinigung Munchen tatig Von 1948 bis 1962 lehrte Heinz Mode als Professor mit Lehrauftrag Orientalische Archaologie an der Universitat Halle Wittenberg Zudem leitete er die Abteilung Fruhgeschichte des Orients die zunachst dem Archaologischen Seminar des Instituts fur Altertumswissenschaft angeschlossen war Mode und seine Schuler gingen von einer vielgestaltigen Einheit der Kultur und Kunstgeschichte der Volker Asiens und Nordafrikas aus und forschten daher zu Kunst und Kultur verschiedener Regionen und Zeiten des Orients im weiteren Sinne In diesem weiten Zuschnitt war das Fach Orientarchaologie nur an der Universitat Halle vertreten 1 Er war zeitweilig SED Sekretar der Universitat und interessiert daran das kulturpolitische Renommee der DDR zu verbessern Ab September 1950 geriet er in Zusammenhang mit der Noel Field Affare zunehmend in die Kritik und wurde im Jahr darauf wegen Fraktionsbildung in der Partei aus der SED ausgeschlossen 1956 wurde er jedoch parteiintern rehabilitiert und wieder in die SED aufgenommen In den 1950ern war er erstmals als Inoffizieller Mitarbeiter bzw spater als Gesellschaftlicher Mitarbeiter Sicherheit des Ministeriums fur Staatssicherheit tatig Erfasst ist seine Mitarbeit fur die Zeitraume 1950 bis 1965 1968 69 sowie von 1980 bis 1985 1962 wurde Heinz Mode Professor mit Lehrstuhl fur Orientalische Archaologie an der Universitat Halle Nach der Umstrukturierung der Universitaten in der DDR 1969 war er ausserdem Leiter des Wissenschaftsbereichs Orientalische Archaologie innerhalb der Sektion Orient und Altertumswissenschaft Er gehorte zu den wenigen Wissenschaftlern des Landes die Buddhismusforschung betrieben 1966 initiierte er in Halle die Arbeitsgemeinschaft fur Buddhistische Forschungen in der DDR wurde Leiter des Buddhistischen Zentrums der DDR und gab dort 1966 bis 1970 das Jahrbuch Buddhist yearly heraus 2 Im gleichen Jahr wurde er Prasidiumsmitglied der Deutsch sudasiatischen Gesellschaft der DDR Bekannt wurde Heinz Mode durch seine umfangreichen Arbeiten uber die Kunst Indiens und des fruhen Indiens Ein Teil seines Werks kann als Beitrag der DDR zur Aufklarung der sogenannten Induskulturen gelten Zu DDR Zeiten erschienen seine Werke fur einen grosseren Leserkreis aufbereitet Sein Buch uber die indische Volkskunst wurde auch ins Englische ubersetzt Er betatigte sich ausserdem als Schulbuchautor mit Schwerpunkt Geschichte der Urgesellschaft und des Altertums sowie als Autor von popularwissenschaftlichen und belletristischen Werken 1978 wurde Heinz Mode emeritiert Nachfolger auf dem Lehrstuhl war sein akademischer Schuler Burchard Brentjes Mode wurde mit dem Vaterlandischen Verdienstordens in Bronze 1973 Nationalpreis der DDR 1978 und dem Orden Stern der Volkerfreundschaft 1988 ausgezeichnet Heinz Mode bereiste haufig den indischen Subkontinent Er war mit Charlotte Wendt verheiratet Sein Sohn Markus Mode war von 1998 bis 2020 ausserplanmassiger Professor fur Archaologie und Kunst Mittelasiens an der Universitat Halle Wittenberg Publikationen Auswahl BearbeitenIndische Fruhkulturen und ihre Beziehungen zum Westen Schwabe Basel 1944 Das fruhe Indien Cotta Stuttgart 1959 Die buddhistische Plastik auf Ceylon Seemann VEB Leipzig 1963 Bengalische Marchen Hrsg mit Arun Ray Insel Verlag Leipzig 1967 Buddhist yearly Jahrbuch des Buddhist Centre Halle Halle 1966 1970 Die Frau in der indischen Kunst Edition Leipzig Leipzig 1970 Fabeltiere und Damonen in der Kunst Kohlhammer Stuttgart 1974 ISBN 3 17 001670 9 Kunst in Sud und Sudostasien Verlag der Kunst Dresden 1979 30 Jahre unabhangiges Sri Lanka Abt Wissenschaftspublizistik der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Halle 1979 Der Beitrag Indiens zur Weltkultur Abt Wissenschaftspublizistik der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Halle 1979 Indische Volkskunst Edition Leipzig Leipzig 1984 Altindische Skulpturen aus Mathura Muller und Kiepenheuer Hanau Main 1986 ISBN 3 7833 8621 7 Literatur BearbeitenBernd Rainer Bart Dieter Hoffmann Mode Heinz In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Mode Heinz Adolf In Werner Roder Herbert A Strauss Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben K G Saur Munchen 1980 ISBN 0 89664 101 5 S 504 Thilo Gotze Regenbogen Buddhismus in der DDR Eine Spurensuche In Zeitschrift des Forschungsverbunds SED Staat ZdF an der Freien Universitat Berlin Ausgabe Nr 31 2012 Halle Saale 2012 S 133 147 Digitalisat Weblinks BearbeitenNachruf bei der Universitat Halle Wittenberg Hermann Wichers Mode Heinz In Historisches Lexikon der Schweiz Literatur von und uber Heinz Mode im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Neumann Altorientalistik in der DDR 1986 1990 und ihre inhaltlich strukturelle Umgestaltung in den neuen Bundeslandern 1990 91 1995 In Wolf Hagen Krauth Ralf Wolz Hrsg Wissenschaft und Wiedervereinigung Asien und Afrikawissenschaften im Umbruch Akademie Verlag Berlin 1998 S 165 268 hier S 177 Thilo Gotze Regenbogen Buddhismus in der DDR Eine Spurensuche In Zeitschrift des Forschungsverbunds SED Staat ZdF an der Freien Universitat Berlin Ausgabe Nr 31 2012 Halle Saale 2012 S 133 147 Normdaten Person GND 10267261X lobid OGND AKS LCCN n50000099 VIAF 12326966 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mode HeinzALTERNATIVNAMEN Mode Heinz Adolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 15 August 1913GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 6 Juni 1992STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Mode amp oldid 231333375